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Schlagkräftige Grassilageernte: Worauf kommt es an?

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Eine qualitativ hochwertige Grassilage ist der Grundstein für eine hohe Futteraufnahme der Kühe. Dadurch lässt sich eine hohe Milchleistung aus dem Grundfutter erzeugen, was zu niedrigen Produktionskosten je Liter Milch führt. Bei der Bereitung der Grassilage greifen viele Produktionsschritte ineinander. Worauf besonders geachtet werden sollte, um eine Top-Silage zu erzeugen, ist in den folgenden Tipps erläutert:

 

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  • Der richtige Schnittzeitpunkt ist neben einem hochwertigen Pflanzenbestand entscheidend für eine hohe Futterqualität. Dieser ist zu Beginn des Ährenschiebens optimal. Die Schnitthöhe sollte bei Dauergrünland nicht niedriger als fünf cm und bei Ackergras nicht tiefer als sieben cm sein. Dadurch ist der Messerverschleiß geringer und die Futterverschmutzungen auch durch die anderen Arbeitsgänge werden reduziert. Des Weiteren ist aufgrund der höheren Restassimilationsfläche ein schnelleres Nachwachsen der Grasnarbe gegeben.
     
  • Für ein gutes Anwelken ist es richtig und empfehlenswert, alle Grasbestände möglichst früh am Morgen zu mähen und breit zu streuen. So lässt sich die zur Verfügung stehende Anwelkzeit optimal nutzen. Dies kann zum einem durch den parallelen Einsatz von Mähwerk und Kreiselheuer oder mit Hilfe von Mähwerken mit Aufbereitern und Breitverteilhauben erfolgen. In der Regel sollte beim ersten und zweiten Schnitt das breit verteilte Gras noch einmal gewendet werden, da es sonst zu einer ungleichmäßigen Abtrockung kommt. Wird auf das Wenden verzichtet, werden Feuchtenester einsiliert, die trotz Vermischung bei der Bergung die Futterqualität senken können.
     
  • Die Feldliegezeit sollte so kurz wie möglich gehalten werden, jedoch ist ein Trockenmassegehalt von mindestens 30 Prozent anzustreben. Dies ist bei „normalen Witterungsbedingungen“ selten das Problem. Wesentlich häufiger wird das Futter mit Anwelkgraden von über 40 % zu trocken. In den vergangenen Jahren lag der Anteil dieser zu trockenen Silagen beim ersten Schnitt in Niedersachsen zwischen 30 und 50 %. Bei den Folgeschnitten ist dieser Anteil noch größer, da die Aufwuchsmenge geringer ist. Zu trockenes Gras führt dazu, dass es sich wesentlich schlechter verdichten lässt, was dann einen schlechteren Gärverlauf und häufig auch Nacherwärmungen zur Folge hat.
     
  • Eine schlagkräftige Technik ist mit entscheidend für ein Gelingen der Silage. Sie ermöglicht es, den Anwelkprozess so zu steuern, dass das Gras mit optimalen TS-Gehalten einsiliert wird. Beispielsweise kann man bei gutem Wetter durch vorzeitiges, schlagkräftiges Schwaden und dem Erstellen möglichst großer Schwaden den Anwelkprozess abbremsen. Hingegen sollte bei schlechteren Witterungsbedingungen erst kurz vor dem Bergen geschwadet werden, um so die zur Verfügung stehende Anwelkzeit optimal auszunutzen. Das Einschalten eines Lohnunternehmers ist insbesondere dann erwägenswert, wenn die eigene Schlagkraft nicht ausreicht, wenn die Grenze der Arbeitsbelastung erreicht ist oder wenn Neuinvestitionen anstehen und das Geld sinnvoller in anderen Bereichen angelegt wird.
     
  • Bei der Silierkette (vom Mähen bis zum Silo) ist eine gute Abstimmung entsprechend der Schlagkraft sehr wichtig. Die erforderliche Schlagkraft hängt in erster Linie von zu verarbeitenden Fläche, von der Witterung und von der Aufwuchsmenge ab. Allein aufgrund der letzten beiden Faktoren kann die Anwelkgeschwindigkeit in der Praxis um das vierfache differieren. Eine hohe Schlagkraft ist durch den Einsatz einer großen Maschine oder den zeitgleichen Einsatz mehrerer kleinere Maschinen erreichbar. Bei den Mähwerken, Schwadern und Häckslern sind meistens sehr schlagkräftige Ausführungen im Einsatz. Hingegen ist die Schlagkraft der Kreiselheuer, der Rundballenpressen oder der Ladewagens nicht immer ausreichend. In solchen Fällen ist es ratsam, zusätzliche Maschinen einzusetzen.
     
  • Beim Bergen sind kurze Schnittlängen einzuhalten. Dadurch kommt es zu einem höheren Zuckeraustritt, einer schnellen pH-Wert-Senkung und das Gras lässt sich besser verdichten. All dies führt zu einer gärstabilen Silage. Je trockener das Gras ist, desto kürzer muss es geschnitten bzw. gehäckselt werden. Der Häcksler hält im Vergleich zum Ladewagen kurze Schnittlängen besser ein und hat deshalb besonders bei höheren TS-Gehalten Vorteile.
     
  • Das Abladen vom Gras sollte auf dem Silo in einer gleichmäßigen Schicht von max. 40 cm erfolgen. Ideal sind Lade- bzw. Silierwagen mit Dosierwalzen. Dann ist eine gute Verdichtung möglich. Ausreichend breit angelegt ist ein Silo, wenn das Abladen und Walzen parallel erfolgen kann. Bei einer ungleichmäßigen Grasablage auf dem Silo und zum besseren Ausfüllen der Silokanten empfiehlt es sich, einen Siloverteiler am Walzfahrzeug einzusetzen.
     
  • Das Walzfahrzeug (Radlader, Schlepper) sollte ein hohes Eigengewicht aufweisen, welches durch Betonklötze, Anbaugeräte oder Wasser in den Reifen preisgünstig erhöht werden kann. Bei sehr hoher Bergeleistung ist häufig ein zweites Walzfahrzeug erforderlich. Beim Walzfahrzeug ist ein hoher Reifendruck (über zwei bar) vorteilhaft, da er für einen höheren Punktdruck (kg/cm²) sorgt. Aus Sicherheitsgründen sollte bei höheren Silos ohne Seitenwände ein Zwillingsreifen an der Schlepperseite verwendet werden, mit der an den Silokanten gearbeitet wird.
     
  • Die Walzarbeit muss mit langsamer Fahrgeschwindigkeit durch zwei bis vier Überfahrten je Fahrspur erfolgen. Nur so ist eine ausreichende Verdichtung und darüber hinaus ein sicheres Überfahren des Silos durch die Lade- bzw. Silierwagen (kein Abrutschen) gewährleistet. Falls bei der Walzarbeit ein Engpass auftritt, ist es besser, die Silierkette kurz warten zu lassen als das Risiko einer Nacherwärmung in Kauf zu nehmen. Eine Nacherwärmung führt zu Energieverlusten und die Futteraufnahme geht deutlich zurück, wodurch wesentlich höhere Kosten als beim Warten der Silierkette entstehen. Reicht die Walzkapazität nicht aus, ist es sinnvoll, die Walzarbeit überbetrieblich erledigen zu lassen.
     
  • Bereits in den ersten Stunden nach Beendigung des Einsilierens beginnt der Gärprozess. Da dieser nur unter Luftabschluss optimal abläuft, ist der Silohaufen schnellstmöglich und luftdicht abzudecken. Der Gärprozess ist frühestens vier bis sechs Wochen nach dem Einsilieren vollständig beendet, erst dann darf die Silage geöffnet und verfüttert werden.