Deutsche Genbank Rhododendron – Ein bundesweites Erhaltungsnetzwerk im Bereich der biologischen Vielfalt
Ende 2007 startete die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn (LVG) den Aufbau und die Etablierung der „Deutschen Genbank Rhododendron“ im Rahmen eines durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Modell- und Demonstrationsvorhabens (MuD) im Bereich der Erhaltung und innovativen nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt.
In diesem beispiellosen, siebenjährigen Projekt, das ursprünglich für drei Jahre ausgelegt war, gelang es der LVG ein bundesweites Netzwerk von kooperierender Baumschulen, botanischer Gärten, öffentlichen Anlagen und privaten Gärten zu etablieren, welches arbeitsteilig die Erhaltung der erfassten Rhododendron-Arten und Sorten übernimmt. Mittlerweile sind 53 Rhododendronsammlungen aus ganz Deutschland Partner in der 2010 auf der Rhodo Westerstede gegründeten Deutschen Genbank Rhododendron.
Alle in die Deutsche Genbank Rhododendron aufgenommenen Arten und Sorten sind auf deren Echtheit untersucht worden. Die dabei erhobenen Daten, ergänzt durch zusätzliche Informationen aus der Literatur, Beschreibungen sowie durch vor Ort erstellte Fotos, wurden in einer von der LWK Niedersachsen entwickelten Datenbank veröffentlicht. Diese Internet-Datenbank bietet einerseits den Netzwerk-Partnern die Möglichkeit, Veränderungen in ihrem Rhododendron-Bestand online mitzuteilen und auf einfache Weise die bisher erfassten Daten auf aktuellen Stand zu bringen. Andererseits kann sich hier jedermann ausgiebig über Rhododendron informieren, da die Informationen der Datenbank frei zugänglich sind.
Aufgrund der innovativen Ansätze, der erfolgreichen Netzwerkbildung und der einmaligen - extra aus dem Projekt heraus entwickelten Datenbank -, wurde die Projektlaufzeit zweimal verlängert. In dieser Zeit wurde die Genbank neben den Freiland-Rhododendron um die Gruppe der Topfazaleen erweitert, die Datenbank weiter ausgebaut und um QR-Codes für Etiketten erweitert sowie ein Erhaltungsleitfaden für Genbankpflanzen entwickelt.
Nach insgesamt sieben Jahren wurden die Arbeiten zum Aufbau und zur Etablierung der Deutschen Genbank Rhododendron im Juni 2014 endgültig abgeschlossen. Das Ziel, ein in sich schlüssiges und funktionierendes, arbeitsteiliges Netzwerk aufzubauen, welches sich am Beispiel der Rhododendron der langfristigen Erhaltung von Zierpflanzenarten und -Sorten widmet, war erreicht.
Die Koordination der Deutschen Genbank Rhododendron wurde nach Abschluss des Projektes an das Bundessortenamt übergeben, welches im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft die 2009 gegründete Deutsche Genbank Zierpflanzen (DGZ) koordiniert und für den Ausbau und die Erhaltung des Genbanknetzwerkes verantwortlich ist. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist mit der LVG weiterhin Partner der Genbank und Mitglied im Fachbeirat der Deutschen Genbank Zierpflanzen.
Die im Rahmen des Projektes entwickelte Internet-Datenbank ist nach wie vor für alle Interessierte frei zugänglich: https://www.bundessortenamt.de/rhodo.
Weitere Infos: Pflanzengenetische Ressourcen beim Bundessortenamt.
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