Nora Kretzschmar
Leiterin Fachbereich Klima, Natur- und Ressourcenschutz, Biodiversität
Ausgangslage
Wiesenvögel benötigen Offenland für die Brut und Aufzucht ihrer Küken. Die Erhaltung von Offenlandstandorten ist dabei an die Bewirtschaftung gekoppelt. Gleichzeitig ist es für landwirtschaftliche Betriebe oft nur schwer möglich, die vielfältigen Anforderungen des Naturschutzes (z.B. verspätete Schnittzeitpunkte, höhere Wasserstände) umzusetzen, besonders dann, wenn sich die gesamten Hofflächen im Schutzgebiet befinden. Die meisten Förderprogramme sind bislang nicht für einen flächenhaften Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume geeignet und bieten aufgrund der kurzen Förderzeiträume keine Grundlage für die langfristige Planung der Betriebe.
Zielsetzung des Projektes
Ziel des Projektes „Naturschutzhöfe Ostfriesland“ ist es daher, in Zusammenarbeit mit der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) und 6 Partner-Betrieben die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen herauszufinden, mit denen Naturschutzkonzepte in die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Betriebe erfolgreich eingegliedert werden können.
Projektdurchführung
Bei der Erarbeitung von Modellen, die den Wiesenvogelschutz in die Betriebsausrichtung integrieren, sind die Vorstellungen und Wünsche der sechs Betriebsleiter*innen die Leitplanken. Als Grundlage dienen nicht nur ökologische Erhebungen, sondern auch betriebswirtschaftliche Daten. Die konkrete Umsetzung der Modelle soll im Projekt vorbereitet werden.
Aus den Erfahrungen und Erkenntnissen wird ein Leitfaden mit Empfehlungen für Politik und Verwaltung entstehen.
Leiterin Fachbereich Klima, Natur- und Ressourcenschutz, Biodiversität
Projektbearbeitung, Grünland
Während der Kiebitz früher in ganz Deutschland häufig zu finden war, ist er mittlerweile eine Seltenheit. Zwischen 1980 und 2016 sind in Deutschland die Kiebitzbestände um 93 % zurückgegangen, heute gilt er als “stark gefährdet”. Damit sich das wieder ändert, arbeiten Landwirtschaft und Naturschutz in Ostfriesland eng zusammen. Wie sich dabei die unterschiedlichen Belange im Rahmen gesamtbetrieblicher Ansätze in Einklang bringen lassen, wurde über drei Jahre im Rahmen des Projektes “Naturschutzhöfe Ostfriesland” erarbeitet.
Hintergrund des Projektes
Niedersachsen hat eine besondere Verantwortung für den Wiesenvogelschutz, da ein Großteil der in Deutschland noch vorkommenden Brutpaare hier zu finden ist. Dieser Tatsache wird bisher mit der Ausweisung von Schutzgebieten und dem Angebot von Förderprogrammen Rechnung getragen. Häufig ist die Grünlandbewirtschaftung jedoch in Verbindung mit einer optimierten Milchviehwirtschaft und der Erzeugung hochwertigen Grundfutters intensiv ausgerichtet, sodass die Anforderungen des Natur- und Umweltschutzes nicht ausreichend berücksichtigt werden können. Zudem stehen viele Milchviehbetriebe vor Entscheidungen über den nächsten Wachstumsschritt (häufig mit der Abkehr von der Weidehaltung), vor weiteren Zukunftsoptionen oder vor der Betriebsaufgabe mit einer Flächenverpachtung an zumeist intensiver wirtschaftende Nachbarbetriebe. Es droht deshalb die Gefahr, dass Milchviehbetriebe mit Weidehaltung als notwendige Partner des Natur- und Wiesenvogelschutzes verloren gehen. Für viele landwirtschaftliche Milchviehbetriebe ist es oft nur schwer möglich, diese vielfältigen Anforderungen des Naturschutzes umzusetzen, besonders dann, wenn sich der Großteil der Hofflächen in Schutzgebieten befindet. Dadurch stehen in den Wiesenvogelkulissen viele Milchviehbetriebe vor der entscheidenden Frage, wie sich der Betrieb künftig auch wirtschaftlich weiterentwickeln kann.
Einklang von Landwirtschaft und Naturschutz
Wie also lassen sich Maßnahmen zum Schutz der Wiesenvögel und die Bedürfnisse landwirtschaftlicher Betriebe in Einklang bringen? Antworten auf diese Frage wurden im Projekt „Naturschutzhöfe Ostfriesland“ gemeinsam durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Ökologische NABU-Station Ostfriesland und sechs landwirtschaftliche Betriebe erarbeitet. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie Milchviehbetriebe die Nutzung ihrer Gesamtbetriebsflächen zum Wohle der Wiesenvögel verändern können, ohne zugleich notwendige wirtschaftliche Ziele aus den Augen zu verlieren. Konkret bedeutet das eine extensivere Flächennutzung, ein verändertes Wassermanagement auf den Flächen und ein verändertes Weidemanagement. Die Kartierung der Wiesenvögel, Kenntnisse über das Geländerelief und bestehende Möglichkeiten der Wasserstandsanhebung bildeten dabei genauso die Grundlage für die Ausrichtung der künftigen Betriebskonzepte, wie die Ermittlung des Futterwerts und der Erträge von Grünlandflächen sowie die betriebswirtschaftliche Gesamtsituation der Betriebe. Auf Basis der Ergebnisse aus der naturschutzfachlichen Zielformulierung und den darin enthaltenen Anforderungen an die Flächennutzung wurden verschiedene Nutzungsmöglichkeiten erarbeitet. “Die Schwierigkeit der Vereinbarkeit liegt darin, dass durch einen verspäteten ersten Schnitt oder andere Naturschutzanforderungen, die auf vielen Flächen in den Schutzgebieten liegen, nicht die Erträge und Qualitäten geerntet werden können, die in der Praxis für die Produktion von hochwertigem Grundfutter benötigt werden” sagt Felicitas Kaemena von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die das Projekt fachlich betreut hat.
Die Innovation des Projekts lag dabei in der gesamtbetrieblichen Betrachtung und der Suche nach betriebsindividuellen Entwicklungskonzepten sowie Fördermöglichkeiten, um die Betriebsumstellung auf eine natur- und umweltschutzzielfördernde Betriebsstruktur auch für Landwirte ökonomisch rentabel und langfristig tragbar zu gestalten.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Der naturschutzfachliche Ansatz stellt die landwirtschaftlichen Betriebe bei der Umsetzung vor große Herausforderungen. Eine naturschutzfachlicherseits gewünschte extensive Beweidung (2 Tiere/ha), optimalerweise in Kombination mit Vernässungsmaßnahmen der Flächen, führt zu einer Veränderung des Pflanzenbestandes, indem sich minderwertige Gräser und Kräuter innerhalb der Flächen ausbreiten und etablieren. Hier ist ein intensives Weide- und Flächenmanagement gefordert (Tierkontrollen, Frischwasserzufuhr, Zaunpflege, Reinigungsschnitte, Parasitenmanagement, Zuwässerungsmaßnahmen…). Diese Verschiebung von Arbeitsschwerpunkten, die sich mit der Neuausrichtung der Betriebe ergeben, sind unter anderem im Rahmen des Projektes betriebswirtschaftlich berechnet wurden und in der gesamtbetrieblichen Umsetzung berücksichtigt.
Da die Ausgangslage der sechs beteiligten Betriebe sehr unterschiedlich war, mussten auch die Lösungsansätze sehr individuell ausgerichtet sein. Aber bei all der Unterschiedlichkeit und Differenzierung zeigen die Projektergebnisse eines ganz deutlich auf: Die Bewirtschaftung eines Großteils der Betriebsflächen auf die Ansprüche einer Artengruppe auszurichten (hier Wiesenvogelschutz), erfordert sowohl finanziell als auch arbeitswirtschaftlich einen erheblichen betrieblichen Aufwand, der derzeit weder durch den Markt abgedeckt ist, noch können bestehende Förderprogramme die notwendige finanzielle als auch Planungssicherheit geben. Förderprogramme sind nicht einkommenswirksam und die Abhängigkeit von Landwirten, über diese Möglichkeit eine Finanzierung zu generieren, risikoreich und nicht gewollt.
Perspektive und Lösungsansätze
Eine gesamtbetriebliche Neuausrichtung ist aus Sicht der Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit zu vielen Unsicherheiten verbunden (Marktschwankungen, Klimawandel), die derzeit ein zu hohes unternehmerisches Risiko darstellen. Hier ist es vorerst notwendig, dass sich neue ökonomische Perspektiven für „Naturschutzhöfe“ entwickeln. Als ein Beispiel kann das Weidemastprogramm „Earl of Lowlands“ mit dem Deutschen schwarzbunten Niederungsrind genannt werden, das die Ansprüche von Landwirtschaft und Naturschutz gleichermaßen berücksichtig und für einige Betriebe eine Lösung sein kann.
Vielmehr steckt aber die Lösung in einer kleinschrittigen Vorgehensweise, die betriebsindividuell herausgearbeitet werden muss und darin, weitere Projektinnovationen zu fördern. Auf Investitionen oder Einzelmaßnahmen ausgerichtete Förderungen und die finanzielle Unterstützung z.B. von gemeinschaftlichen Weidemanagern sowie der Gebietsbetreuung wären geeignete Ansätze, die für die Umsetzung auf den Betrieben genutzt werden könnten.
Dass nicht immer der gesamte Betrieb, sondern auch die Umstellung nur eines Betriebszweiges mit Blick auf den Naturschutz sinnvoll sein kann, ist weiterhin als ein Ergebnis festzuhalten. Dieses ist gerade dann interessant, wenn sich einige landwirtschaftliche Flächen durch bestimmte Störfaktoren, wie z.B. durch die unmittelbare Nähe zu stark befahrenen Straßen, für Wiesenvögel nicht eignen, selbst wenn sie “hergerichtet” würden. Hier gilt es dann abzuwägen, welche Flächen weiter intensiv für eine hochwertige Grundfutterproduktion genutzt werden können und welche Flächen beispielsweise für die Mutterkuhhaltung mit anschließender Fleischvermarktung extensiviert werden können.
Für das Thema Wertschöpfung aus der veränderten, deutlich extensiveren Flächennutzung sind weitere Absatzmöglichkeiten zwingend erforderlich. Hierfür müssen die Ideen, wie z.B. zur stofflichen Verwertung von Gras und Innovationen gebündelt und in ihrer Weiterentwicklung unterstützt werden.
Zentrales Ziel bleibt aber mit ersten Pilotprojekten auch der Praxistest und die Konzipierung verbesserter Fördermöglichkeiten für den gesamtbetrieblichen Ansatz der Umsetzung von Naturschutzzielen. Wesentlich ist, dass die familiengeführten Betriebe erhalten bleiben und weiter auf dem Weg in die schrittweise Umsetzung nicht allein gelassen werden. Die Umsetzung gelingt nur, wenn alle Akteure Hand in Hand zusammenarbeiten. Es geht eben nur gemeinsam.
Entstanden ist die Projektidee in der Arbeitsgruppe „Kooperation Landwirtschaft und Naturschutz in Ostfriesland“, die bei der Ostfriesischen Landschaft in Aurich angesiedelt ist. Gefördert wurde das Projekt drei Jahre bis Juni 2024 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und vom Niedersächsischen Umweltministerium (MU).
Das Projekt soll den Wiesenvogelschutz und ökonomische Ziele der landwirtschaftlichen Betriebe in Einklang bringen.
Aurich – Den Schutz von Wiesenvögeln voranbringen und gleichzeitig landwirtschaftlichen Betrieben eine langfristige wirtschaftliche Perspektive aufzeigen: Dieser schwierigen Aufgabe haben sich die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) und die Ökologische NABU-Station Ostfriesland im Projekt Naturschutzhöfe gestellt. Für sechs landwirtschaftliche Betriebe wurden Nutzungsmodelle entwickelt, die genau das schaffen sollen. Die Ergebnisse wurden am 17. Juni im Haus der Ostfriesischen Landschaft den rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern präsentiert. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Niedersächsischen Umweltministerium.
Dabei ging es vor allem um die Frage, wie Milchviehbetriebe die Nutzung ihrer Gesamtbetriebsflächen zum Wohle der Wiesenvögel verändern können, ohne zugleich notwendige wirtschaftliche Ziele aus den Augen zu verlieren. Konkret bedeutet das eine extensivere Flächennutzung, ein verändertes Wassermanagement auf den Flächen und vor allem ein verändertes Weidemanagement.
Mit der Konzeptionierung von so genannten Naturschutzhöfen soll ein Modell für langfristige Partner für den Wiesenvogelschutz entstehen, die gleichzeitig eine langfristige ökonomische Entwicklungsperspektive haben.
„Die Innovation des Projekts liegt für die DBU in der gesamtbetrieblichen Betrachtung und der Suche nach betriebsindividuellen Entwicklungskonzepten sowie Fördermöglichkeiten, um die Betriebsumstellung auf eine natur- und umweltschutzzielfördernde Betriebsstruktur auch für Landwirte ökonomisch rentabel und langfristig tragbar zu gestalten“, erläuterte Dr. Nino Weber von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in seiner Grußbotschaft. „Daher haben wir dieses Projekt gern unterstützt und sind nun sehr daran interessiert, wie und mit welchen Instrumenten die theoretischen Überlegungen in die Praxis umgesetzt werden können.“
Entstanden ist die Projektidee in der Arbeitsgruppe „Kooperation Landwirtschaft und Naturschutz in Ostfriesland“, die bei der Ostfriesischen Landschaft in Aurich angesiedelt ist. Für Landschaftspräsident Rico Mecklenburg „ist es immer besser miteinander, als übereinander zu sprechen und wir freuen uns, mit der Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Naturschutz bei der Ostfriesischen Landschaft Impulse für neue Ansätze geben zu können.“
„Wiesenvögel sind ein Schatz für Ostfriesland“, unterstrich Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen in seinen Grußworten. Es gebe viele Ansätze zum Schutz von Wiesenvögeln, die aber bislang nicht erfolgreich genug seien. „Daher liege es nahe, gemeinsam mit den Betrieben nach Lösungen zu suchen, die das Land bewirtschaften.“
Der naturschutzfachliche Ansatz stellt die landwirtschaftlichen Betriebe bei der Umsetzung vor große Herausforderungen, wie die im Laufe der Veranstaltung herausgearbeiteten Projektergebnisse verdeutlichten. „Da die Ausgangslage der sechs beteiligten Höfe sehr unterschiedlich ist, müssen auch die Lösungsansätze sehr betriebsindividuell ausgerichtet sein“, erläuterte Dr. Rolf Bünte, Leiter der Bezirksstelle Ostfriesland der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Bei all der Unterschiedlichkeit und betriebsindividuellen Differenzierung zeigen die Projektergebnisse eines ganz deutlich auf: Die Bewirtschaftung eines Großteils der Betriebsflächen auf die Ansprüche einer Artengruppe auszurichten (hier Wiesenvogelschutz), erfordert sowohl finanziell als auch arbeitswirtschaftlich einen erheblichen betrieblichen Aufwand, der derzeit weder durch den Markt abgedeckt ist, noch können bestehende Förderprogramme die notwendige finanzielle als auch Planungssicherheit geben.
Klaus Borde wies in seinem Beitrag über Angebote und Ausgestaltungen von Förderinstrumenten deutlich darauf hin, dass Förderprogramme nicht einkommenswirksam seien und die Abhängigkeit von Landwirten, über diese Möglichkeit eine Finanzierung zu generieren, risikoreich und nicht gewollt sei. „Es gilt daher die kleinen Schritte voranzubringen, und weitere Projektinnovationen zu fördern“, bestätigte auch Felicitas Kaemena von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Auf Investitionen ausgerichtete Fördermaßnahmen und die finanzielle Unterstützung z.B. von gemeinschaftlichen Weidemanagern sowie der Gebietsbetreuung wären geeignete Ansätze, die für die Umsetzung auf den Betrieben genutzt werden könnten.
Für das Thema Wertschöpfung aus der veränderten, deutlich extensiveren Flächennutzung sind weitere Absatzmöglichkeiten zwingend erforderlich. Hierfür müssen die Ideen, wie z.B. zur stofflichen Verwertung von Gras, und Innovationen gebündelt und in ihrer Weiterentwicklung unterstützt werden.
Zentrales Ziel bleibt aber mit ersten Pilotprojekten auch der Praxistest und die Konzipierung verbesserter Fördermöglichkeiten für den gesamtbetrieblichen Ansatz der Umsetzung von Naturschutzzielen.
Die Betriebe dürfen auf diesem Weg nicht allein gelassen werden. Die Umsetzung gelingt nur, wenn alle Akteure Hand in Hand zusammenarbeiten. Und daran soll gemeinsam weitergearbeitet werden – darin waren sich alle Teilnehmenden einig.
Nutzungserlaubnis für Pressemitteilungen
Über das Projekt Naturschutzhöfe Ostfriesland informierte sich unlängst Agrarministerin Miriam Staudte auf dem Milchviehbetrieb von Joachim Niemann in Suurhusen. In dem Projekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Niedersächsischen Umweltministerium gefördert wird, erarbeitet die Landwirtschaftskammer gemeinsam mit der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland für sechs landwirtschaftliche Betriebe ein betriebsangepasstes Nutzungsmodell mit der Zielrichtung mehr Wiesenvogelschutz. Die gesamtbetriebliche Betrachtung ist ein vergleichsweise neuer Ansatz, bei dem die Ausrichtung der Förderung auf die Betriebsumstellung auf eine natur- und umweltschutzzielfördernde Betriebsstruktur aufgegriffen wird. Mit der Konzeptionierung von so genannten Naturschutzhöfen soll ein Modell für langfristige Partner für den Wiesenvogelschutz entstehen, die gleichzeitig eine langfristige ökonomische Entwicklungsperspektive haben.
Entstanden ist die Projektidee in der Arbeitsgruppe „Kooperation Landwirtschaft und Naturschutz in Ostfriesland“, die bei der Ostfriesischen Landschaft in Aurich angesiedelt ist.
Diese Arbeitsgruppe lud Ministerin Staudte auf einen Domänenbetrieb im Vogelschutzgebiet der Gemeinde Hinte ein, um die Ziele des Projektes, aber auch die Herausforderungen auf Seiten des Naturschutzes und der Landwirtschaft deutlich zu machen.
Nach der Begrüßung durch Landschaftspräsident Rico Mecklenburg und den Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Alexander Bonde, stellte der Betriebsleiter Joachim Niemann seinen landwirtschaftlichen Betrieb und seine Motivation zur Teilnahme an dem Projekt vor. Neben den Herausforderungen wie beispielsweise die Erzeugung geringerer Grundfuttermengen und -qualitäten durch eine extensivere Nutzung und höhere Weidemanagementansprüche sind hier auch Investitionen in wasserbauliche Maßnahmen zu nennen. Es wurden auch Lösungsansätze beleuchtet, um Naturschutzkonzepte in die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Betriebe erfolgreich eingliedern zu können. Dahinter steckt zum Beispiel die Suche nach einer zusätzlichen Finanzierungssäule für den Wiesenvogelschutz, der bislang nur auf Lebensraumoptimierung nach Flächenerwerb, Agrarumweltmaßnahmen sowie Gelege- und Kükenschutzprogramme setzen konnte. Hierfür Lösungen zu finden, ist nun die gemeinsame Aufgabe und bedarf auch der weiteren Unterstützung durch Fördermittel.
Hierzu Ministerin Miriam Staudte: „Der Erfahrungsschatz solcher Pionierinnen und Pioniere, die Naturschutz als festen Bestandteil in ihr Betriebskonzept integriert haben, ist sehr wertvoll. Wichtig ist, dass die Erfahrungen und auch die Fehler, aus denen die Pilot-Betriebe gelernt haben, in die Fläche getragen werden. Wir müssen es noch stärker schaffen, eine Transferkultur zu etablieren. Von diesem Wissen können andere landwirtschaftliche Betriebe und auch der Nachwuchs in der Ausbildung profitieren. Und bitte, engagieren Sie sich weiter so für den Wiesenvogelschutz.“
Die Beteiligten des von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen koordinierten Projekts „Naturschutzhöfe in Ostfriesland“ haben erste Ergebnisse vorgestellt.
Oldenburg/Landkreis Aurich – Wie die Bedürfnisse landwirtschaftlicher Betriebe und die Belange des Wiesenvogelschutzes miteinander in Einklang gebracht werden können, untersucht die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) zusammen mit der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) und sechs landwirtschaftlichen Partnerbetrieben seit November 2020 im Projekt „Naturschutzhöfe Ostfriesland“. Gefördert wird das Projekt fachlich und finanziell in Höhe von rund 300.000 Euro seitens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sowie außerdem vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU). Bei einem Treffen im Landkreis Aurich haben die Projektbeteiligten jetzt über erste Erkenntnisse, Herausforderungen und weitere Schritte diskutiert.
„Landwirtschaft und Naturschutz gehören immer schon zusammen“, sagte Joachim Niemann, auf dessen Milchviehbetrieb in der Gemeinde Hinte das Treffen startete, „viele Betriebe setzen sich für Wiesenvögel ein, ohne einen finanziellen Ausgleich dafür zu bekommen. Vielleicht kann das Projekt helfen, diesen Einsatz zu honorieren.“ Niemann ist einer der sechs engagierten Betriebsleiter, die an dem Projekt als Partnerbetrieb teilnehmen. Er bewirtschaftet 100 Hektar Dauergrünland, viele Flächen befinden sich im Vogelschutzgebiet.
Für jeden der sechs Betriebe sollen im von der LWK koordinierten Projekt individuelle Entwicklungskonzepte erstellt werden, welche naturschutzfachliche Belange genauso berücksichtigen wie die betriebswirtschaftliche Situation. Grundlage dieser Entwicklungskonzepte sind ausführliche betriebswirtschaftliche, pflanzenbauliche und naturschutzfachliche Erhebungen. In den vergangenen Monaten hat die ÖSNSF daher bestehende Wiesenvogelbestände kartiert und nach Flächen gesucht, die das Potential haben, im Sinne der Wiesenvögel aufgewertet zu werden. Die LWK hat auf jenen Flächen Frischgras zur Probe entnommen, die Qualität analysiert und zudem betriebswirtschaftliche Daten für eine Betriebszweigauswertung erhoben. „Diese ersten Ergebnisse haben wir nun allen Beteiligten präsentiert“, erklärte Nora Kretschmar, Naturschutz-Expertin der LWK, „denn nur, wenn die Entwicklungsmodelle auf einer guten Datenbasis aufbauen, können auch realistisch die Auswirkungen und damit der Finanzierungsbedarf eingeschätzt werden.“
Insbesondere der Aspekt der Flexibilität ist den Projektbeteiligten wichtig: Jeder Standort und jeder Betrieb hat seine eigene Individualität, Ziel ist es, diese in den Entwicklungsszenarien zu berücksichtigen.
Sowohl die DBU als auch das MU betonen den Modellcharakter des Projekts. Dazu Dr. Lili Hofmann aus dem DBU-Referat Naturschutz: „Es kommt darauf an, über den Generationenwechsel hinaus landwirtschaftliche Betriebe zu erhalten und zugleich im Sinne des Naturschutzes zu integrieren.“ Ziel sei es, Förderungen so anzupassen, „damit sich Betriebsstrukturen entwickeln, die dem Natur- und Umweltschutz dienen“. Vor dem Hintergrund der anstehenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, aber auch angesichts der Diskussionen um den Niedersächsischen Weg würden Ideen erwartet, wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz langfristig gelingen könne.
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Wie lassen sich Belange des Naturschutzes und die Bedürfnisse landwirtschaftlicher Betriebe in Einklang bringen? Antworten auf diese Frage werden im Projekt „Naturschutzhöfe Ostfriesland“ gemeinsam mit der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) und sechs Partner-Betrieben erarbeitet. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und vom niedersächsischen Umweltministerium.
Wiesenvögel benötigen Offenland für die Brut und Aufzucht ihrer Küken. Die Erhaltung von Offenlandstandorten ist dabei an die Bewirtschaftung, im besten Fall durch Beweidung, gekoppelt. Gleichzeitig ist es für landwirtschaftliche Betriebe oft nur schwer möglich, die vielfältigen Anforderungen des Naturschutzes (z.B. verspätete Schnittzeitpunkte, höhere Wasserstände) umzusetzen, besonders dann, wenn sich die gesamten Hofflächen im Schutzgebiet befinden. Dadurch stehen in den Schutzgebieten viele Milchviehbetriebe vor der entscheidenden Frage, wie sich der Betrieb künftig auch wirtschaftlich ausrichten kann. Durch einen verspäteten ersten Schnitt oder andere Naturschutzanforderungen, die auf vielen Flächen in den Schutzgebieten liegen, können nicht die Erträge und Qualitäten geerntet werden, die in der Praxis für die Produktion von hochwertigem Grundfutter benötigt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Förderprogramme bislang nicht für einen flächenhaften Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume geeignet sind und aufgrund der kurzen Förderzeiträume, von in der Regel fünf Jahren, keine Grundlage für eine langfristige Planung der Betriebe bieten.
Ziel des Projektes „Naturschutzhöfe Ostfriesland“ ist es daher, in Zusammenarbeit mit der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) und 6 Partner-Betrieben die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen herauszufinden, mit denen Naturschutzkonzepte in die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Betriebe erfolgreich eingegliedert werden können.
Im Rahmen des Projektes werden mögliche Betriebsmodelle, die ein wirksames Gebietsmanagement für den Wiesenvogelschutz in die Betriebsausrichtung integrieren, an sechs landwirtschaftlichen Betrieben erarbeitet. Dabei sind die Vorstellungen und Wünsche der Betriebsleiter*innen die Leitplanken bei der Erstellung der möglichen, individuellen Entwicklungskonzepte, deren konkrete Umsetzung im Projekt vorbereitet werden soll. Die Kartierung der Wiesenvögel, Kenntnisse über das Geländerelief und bestehende Möglichkeiten der Wasserstandsanhebung bilden dabei genauso die Grundlage für die künftige Betriebsausrichtung, wie die Ermittlung des Futterwerts und des Ertrages ausgewählter Grünlandflächen sowie die betriebswirtschaftliche Gesamtsituation der Betriebe. Zur Ermittlung der Umstellungsszenarien werden auf Basis der Ergebnisse aus der naturschutzfachlichen Zielformulierung und den darin enthaltenen Anforderungen an die Flächennutzung verschiedene Verwertungs- und Nutzungsmöglichkeiten erarbeitet.
Um die landwirtschaftlichen Betriebe langfristig als Partner für den Naturschutz zu sichern, muss ebenso die Finanzierung über einen längeren Zeitraum gesichert werden. Hierfür ist eine gemeinsame Vermarktung der erzeugten Naturschutzprodukte ebenso denkbar, wie die Entwicklung neuer Fördermaßnahmen oder die Einrichtung einer Stiftung. Die Betrachtung des gesamten Betriebes ist ein vergleichsweise neuer Ansatz, der mit diesem Projekt aufgegriffen werden soll.
Aus den Erfahrungen und Erkenntnissen soll ein Leitfaden mit Empfehlungen für Politik und Verwaltung entstehen. Die Ergebnisse des Projektes sind auf ihre Übertragbarkeit hin zu prüfen.
Entstanden ist die Projektidee in der Arbeitsgruppe „Kooperation Landwirtschaft und Naturschutz in Ostfriesland“, die bei der Ostfriesischen Landschaft in Aurich angesiedelt ist.
Projektlaufzeit: November 2020 bis Dezember 2023
Im Dezember letzten Jahres gab es eine Auftaktveranstaltung zum Projekt „Naturschutzhöfe Ostfriesland“ im Haus der ostfriesischen Landschaft in Aurich. In diesem Projekt geht es darum, einen gesamtbetrieblichen Ansatz und eine Bewirtschaftungsstruktur zu finden, die Naturschutz und gleichzeitig landwirtschaftliche Produktion ermöglicht. Die Maßnahme wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Niedersächsischen Umweltministerium finanziell gefördert.
Vor Ort werden die beteiligten Betriebe durch die Landwirtschaftskammer und den NABU Ostfriesland betreut. Im Besonderen geht es um den Schutz von Wiesenvögeln. Hier soll versucht werden, durch individuelle Anpassungsstrategien die Gunstregion für Milchviehhaltung und Wiesenvögel in Einklang zu bringen. In der Praxis scheitert die Zusammenarbeit bisher oft an der fehlenden Flexibilität der Förderprogramme.
In diesem ersten Treffen ging es um ein gegenseitiges Kennenlernen und um die Erwartungshaltungen der teilnehmenden Landwirte. Es kristallisiertes sich heraus, dass die Betriebe sehrwohl bereit sind Alternativen zu einem schneller, höher, weiter zu ergreifen, wenn gesamtbetriebliche Ansätze entwickelt werden, die eine Planungssicherheit für die Betriebe im Zeitraum von Jahrzehnten schaffen. Naturschutzleistungen müssten sich als eigenständiger Betriebszweig rentieren und nicht nur als almosende Agrarumweltmaßnahme honoriert werden. Somit geht der Gedanke in diesem Projekt sogar so weit, nicht nur extensiv bewirtschaftete Gebiete zu betrachten, sondern Naturschutzleistungen auch auf intensiv bewirtschafteten Flächen konkurrenzfähig zu anderen Betriebszweigen zu machen.
Alle teilnehmenden Betriebe werden in diesem Frühjahr besucht, um einen ersten Eindruck von den Gegebenheiten und der Betriebsstruktur zu bekommen. Hierbei werden schon erste Daten aufgenommen. Ausgehend von diesem Status quo können erste Maßnahmen und betriebsspezifische Strategien zum Schutz der Wiesenvögel im Austausch zwischen den Milchviehhaltern und den Projektmitarbeitern entwickelt werden. Weitergehende Fragen können sie gerne an die Projektleiterin Felicitas Kaemena, 0441/801-417 richten.
Kurzportrait des Projekts Naturschutzhöfe Ostfriesland verdeutlicht bei Verleihung des Deutschen Umweltpreises die Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Artenschutz und Landwirtschaft
Oldenburg/Hannover - Wie lassen sich Belange des Naturschutzes und Bedürfnisse landwirtschaftlicher Betriebe zum gegenseitigen Nutzen in Einklang bringen? Dieser Frage geht das Projekt Naturschutzhöfe Ostfriesland nach, das die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen gemeinsam mit dem NABU betreut. Gefördert wird es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und von niedersächsischen Umweltministerium. Anlässlich der Verleihung des Umweltpreises der DBU in Hannover wurde das Projekt in einem Kurzfilm der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Auf diese Weise präsentierte sich Niedersachsen bei der Preisverleihung als Gastgeber-Bundesland. Auf dieser Seite können Sie sich das Video anschauen.
Das Projekt, das aus einer Initiative des Arbeitskreises Landwirtschaft und Naturschutz beim Höheren Kommunalverband Ostfriesische Landschaft hervorgegangen ist, trägt in besonderer Art und Weise den Zielsetzungen des "Niedersächsischen Weges" Rechnung: Es soll naturschutzfachliche Anforderungen, hier insbesondere Wiesenvogelschutz, mit den ökonomischen Perspektiven von landwirtschaftlichen Betrieben in Einklang bringen.
Landwirtschaft in Niedersachsen ist vielfältig. Es gilt daher, oftmals regionale Lösungen für die verschiedenen Regionen, Fragestellungen und Rahmenbedingungen zu finden. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist ein gefragter Partner - auch in vielen weiteren Förderprojekten der DBU, wenn es darum geht, Lösungen für mehr Umwelt- und Artenschutzschutz im Einklang mit und für eine starke und leistungsfähige Landwirtschaft herauszuarbeiten.
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Milchviehbetriebe in Ostfriesland als Modell – Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Projekt der Landwirtschaftskammer
Oldenburg - Milchviehbetriebe in Ostfriesland könnten zum Modell dafür werden, wie ein Miteinander von Naturschutz und Landwirtschaft funktioniert: Denn die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert fachlich und finanziell mit 298.000 Euro ein entsprechendes Projekt der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen in Kooperation mit dem Naturschutzbund Niedersachsen, Ökologische NABU-Station Ostfriesland. Das Projekt wird auch durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz unterstützt. Das Ziel: die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen herauszufinden, mit denen Naturschutzkonzepte in die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Betriebe erfolgreich eingegliedert werden können.
Anlass für das Vorhaben ist die Schwierigkeit mancher Landwirte, Anforderungen an den Naturschutz umzusetzen, besonders dann, wenn der eigene Hof sich in einem Schutzgebiet befindet. Wie das gelingen kann, soll an fünf Milchviehbetrieben und einem Mutterkuh haltenden Betrieb in Ostfriesland untersucht und erprobt werden.
Dazu sagt Dr. Lili Hofmann, DBU-Referentin für Naturschutz: „In vielen Schutzgebieten halten Rinder aus Milchviehbetrieben das Grünland durch Beweidung offen und erhalten so wertvolle Brutgebiete für zahlreiche Wiesenvögel.“ Die Herausforderung für die Landwirtinnen und Landwirte: Naturschutzvorgaben einhalten, ohne auf die benötigte Futterqualität verzichten zu müssen.
Die LWK Niedersachsen möchte nun untersuchen, wie derartige Hürden durch geeignete Förderung überwunden werden können.
Kurzum: Nicht nur der Lebensraum für Wiesenvögel, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe als langfristige Partner für den Naturschutz sollen dauerhaft gesichert werden.
Entscheidung über die Zukunft
In Schutzgebieten stehen viele Milchviehbetriebe derzeit vor der Entscheidung über ihre Zukunft. Oft können sie den Natur- und Klimaschutzanforderungen nicht gerecht werden, da die als Futtermittel dienenden Pflanzen auf den Flächen bei Beweidung oder als Heu nicht immer die geforderte Qualität haben. DBU-Referentin Hofmann: „Vielen Landwirten bleibt da nur das Einstallen der Tiere und das Nutzen der Weiden als Mähwiesen oder die Aufgabe des Betriebs. Dadurch droht entweder ein Intensivieren oder aber ein Verbuschen und der Verlust wertvoller Grünlandflächen.“ Außerdem seien die meisten Förderprogramme nicht für einen flächenhaften Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume geeignet.
Landwirtschaft unabdingbar für Naturschutz
„Mit diesem Projekt wollen wir deswegen Konzepte entwickeln, die es ermöglichen, den Lebensraum der Vögel und die Wirtschaftlichkeit der Betriebe in Einklang zu bringen und so zu erhalten“, sagt LWK-Projektleiterin Nora Kretzschmar. So solle eine Win-Win-Situation geschaffen werden. Denn für den Erhalt der Weiden, die als Brutgebiete genutzt werden, seien die landwirtschaftlichen Betriebe unabdingbar und somit wichtige Partner, die im Sinne des Naturschutzes gefördert werden sollten.
Geeignete Beratungstools entwickeln
Für die sechs unterschiedlichen Milchviehbetriebe in der Region Ostfriesland soll je ein zu den Naturschutzzielen und den Betrieben passendes, mögliches Entwicklungskonzept erarbeitet werden. Daraus soll ein Leitfaden mit Empfehlungen für Politik und Verwaltung entstehen. „Auf diesem Wege können Naturschutz und Landwirtschaft generationenübergreifend Bestand haben. Zukünftig lassen sich außerdem Maßnahmen für den Schutz der Artenvielfalt leichter umsetzen“, so Kretzschmar. Auch für andere Landschaftstypen ließe sich das Modell eventuell übertragen.
Entstanden ist die Projektidee in der Arbeitsgruppe „Kooperation Landwirtschaft und Naturschutz in Ostfriesland“, die bei der Ostfriesischen Landschaft in Aurich angesiedelt ist.
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