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PraxisLabor Digitaler Ackerbau

Investition in ein Praxis- und Versuchstechnikum Digitaler Ackerbau unter dem Namen Praxislabor

Beginn: 16.12.2019 / Ende: 31.12.2029

Pressekonferenz zum Auftakt des Projekts Praxis-Labor Digitaler Ackerbau auf Domäne Schickelsheim in Kölnigslutter am Elm am 04.12.2019
Möglichkeiten, Herausforderungen und Chancen im Bereich des digitalen Ackerbaus werden auf der Domäne Schickelsheim erprobt.Wolfgang Ehrecke

Ausgangssituation und Problemstellung
Zur Erarbeitung und Umsetzung der Möglichkeiten, Herausforderungen und Chancen im Bereich des digitalen Ackerbaus ist für die Berücksichtigung der Anforderungen aus der landwirtschaftlichen Praxis und zur Information über Einsatzmöglichkeiten und Anwendungen für die landwirtschaftliche Praxis ein geeignetes Praxis- und Versuchstechnikum einzurichten. Nach Sondierung der aktuellen und auch der perspektivischen Ausrichtungen bietet sich der Standort der Domäne Schickelsheim an, der zugleich bereits als Versuchsbetrieb der Landwirtschaftskammer Niedersachsen genutzt wird. Dieser Standort liegt im Schwerpunktbereich der Ackerbaubewirtschaftung und auch im Zielbereich des umfassenderen 5G-Ausbaus auch im ländlichen Raum.
 

Zielsetzung
Ziel des Gesamtprojektes ist es, an einem Standort, der sowohl im Interesse der beteiligten Landkreise (hier Wolfenbüttel und Helmstedt) liegt, als auch den Interessen der landwirtschaftlichen Anwender in einer Ackerbauregion entgegenkommt, möglichst schnell die Basis zu schaffen, den beteiligten wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Partnern einen Praxisbereich zur Verfügung zu stellen, der aufbauend auf den Ansätzen zur Digitalisierung auch im Ackerbau eine Nutzung bis hin zu derzeit absehbaren neuen Mobilfunkstandards erlaubt (5G). Hierbei sollen die zahlreichen Ansätze aus den Bereichen precision farming, spot farming etc. ebenso aufgegriffen und umgesetzt werden, wie eine umfassende Nutzung gemeinsamer BUS- und Datenauswertungen aus den zentralen Systemen, in denen die entsprechenden Fachdaten zusammenlaufen.
 

Umsetzung
Mit der Erhebung der Gerätedaten auf dem Betrieb der Domäne Schickelsheim und dem Versuchsbetrieb für eine Umsetzung weiterer Schritte im Bereich Digitalisierung und Einsatz neuester Mobilfunktechniken ist bereits begonnen worden. Hierbei wurde festgestellt, dass ein Gerät zur mechanischen Unkrautbekämpfung „Robocrop InRow Weeder“ (Vorführgerät) eine geeignete Ergänzung zur derzeitigen Ausstattung und eine sinnvolle Erstinvestition in die Maschinentechnik sein könnte, die Ziele im Bereich Ökonomie, Ökologie und Ressourcenschutz sinnvoll weiterzuverfolgen. Bei der Technik handelt es sich um ein kameragestütztes System, das hochintegriert mit dem Traktor zusammenwirkt und entsprechende Daten aus dem Vorlauf (Datenbereitstellung für die Bearbeitung) nutzen kann und Zieldaten für die Weiterbearbeitung (laufende Bearbeitungsdaten) liefert. Dieses Gerät kann auch aufgrund der aktuellen Diskussion ein wichtiger Baustein sein, um Einsatz von digitaler Technik zur effektiveren und effizienteren Bearbeitung deutlich zu machen. Ferner soll eine mobile Technik zu Ermittlung der Bodenanalysewerte (Bodenzonen, Wassergehalt, Verdichtung) zum Einsatz gebracht werden, die den bisherigen Datenbestand im Bereich Bodendaten aktuell und umfassend erweitern und absichern kann. Es handelt sich hier um eine aktuell auf der letzten Agrarmesse Agritechnica angebotene Lösung, die in Praktikerkreisen hohe Beachtung gefunden hat und aktuell zahlreiche Rückfragen zur Einsatzeignung und Einbindung in den Betrieb auslöst. Die Bodendaten können noch spezifischer und aktueller, sowie umfassender für die Bearbeitung genutzt und umgesetzt werden. Es gilt, die Erfahrungen zur Einbindung solcher Technik dem landwirtschaftlichen Berufsstand verfügbar zu machen.
 

Ergebnisse

Die Ergebnisse aus dem Zusammenspiel der bereits vorhandenen und teilweise digital ausgestatteten Technik werden durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und den beteiligten Partnern objektiv und neutral in wissenschaftlichen Ausarbeitungen und im Rahmen von Fachartikeln in Fachzeitschriften und entsprechenden Vorträgen und Praxisdemonstrationen zur Verfügung gestellt und auf der Homepage des Ministeriums und/oder auf der Homepage der Landwirtschaftskammer Niedersachsen veröffentlicht.

Kontakt

M.Sc. agr.
Jobst Gödeke

Leiter Praxislabor Digitaler Ackerbau

jobst.goedeke~lwk-niedersachsen.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

16.05.2023

Digitalisierung und Agrarwirtschaft 4.0 - die rasante, technische Weiterentwicklung betrifft nicht nur den gesamten industriellen, sondern auch den landwirtschaftlichen Sektor. Autonome Arbeitsmaschinen, die ohne Fahrer auskommen, waren dabei bisher in der Regel nur Bestandteil von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Landtechnikindustrie. Das ist nun anders!

LWK Feldtag 2023
LWK Feldtag 2023LWK Niedersachsen
Digital auf den Feldtagen
Im Rahmen der Maschinendemonstration anlässlich der Feldtage der LWK Niedersachsen am 1. und 2. Juni in Poppenburg werden verschiedene autonome Maschinen und digitale Techniken den Besuchern in der Praxis vorgeführt. Insbesondere der Arbeitseinsatz des Agxeed Agbot und des Farmdroid FD20 dürfte für viele Teilnehmer die erste Berührung zu autonomen Arbeitsmaschinen auf dem Acker sein. Weitere Innovationen werden im Bereich der Düngung, des Pflanzenschutzes und der Fernerkundung vorgeführt.

Digitalisierung und Landwirtschaft
Eigentlich ist die Digitalisierung schon lange auf den landwirtschaftlichen Betrieben angekommen. Der erste Stickstoffsensor wurde bereits vor über 30 Jahren auf den Markt gebracht. Auch Parallelfahrsysteme, Bodensensoren, Satellitendaten und andere digitale Techniken sind in der Praxis bereits weit verbreitet. Im Zuge der gewünschten und geforderten nachhaltigen Ausrichtung der landwirtschaftlichen Produktion in Bezug auf sichere Lebensmittel, den Umgang mit den öffentlichen Schutzgütern wie Boden, Wasser, Biodiversität und Klima oder dem Tierwohl kommt nun auch häufig die Politik ins Spiel und fördert die Etablierung der Digitalisierung in der Landwirtschaft, mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen der Digitalisierung für die Landwirtschaft und die ländlichen Räume mitzugestalten und die Chancen, insbesondere auch für kleine und mittlere Betriebe nutzbar zu machen.

N-Sensor
N-SensorJobst Gödeke
Mit Unterstützung des MLs und weiteren Förderern gründete die Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Jahr 2020 das PraxisLabor Digitaler Ackerbau, mit dem Ziel, die Bewertung und Erprobung von digitalen Verfahren im Ackerbau unter den bewährten Standards des Feldversuchswesens der Landwirtschaftskammer voranzubringen. Das Potenzial von verschiedenen digitalen Techniken oder Informationen für den Praxisbetrieb soll so im Hinblick auf den Betriebsmitteleinsatz, die Anwenderpraktikabilität, die Wirtschaftlichkeit und auch auf Umwelteffekte beschrieben werden. Die so erworbenen Erkenntnisse fließen dann in die neutrale und herstellerunabhängige Beratungsarbeit sowie auch in die Aus- und Weiterbildung in den grünen Berufen ein.

Auch in der Außenwirtschaft werden viele ackerbauliche Verfahren zunehmend automatisiert. Die Satellitennavigation ermöglicht in Verbindung mit hochwertigen Parallelfahrsystemen ein automatisches Lenken bis zu einer Genauigkeit von 2-3 cm. Vollkommen selbstfahrende Arbeitsmaschinen und Schlepper sind mittlerweile keine Zukunftsmusik mehr.

Autonome Arbeitsmaschinen
Beim autonomen Fahren bewegt sich ein Fahrzeug oder eine Maschine selbstständig fort, ohne dass ein Mensch vom Fahrzeug aus Entscheidungen trifft oder als Überwacher tätig ist. Die Steuerung des Fahrzeugs wird über den Computer im Büro oder über mobile Endgeräte, wie Smartphone oder Tablet vorgenommen. In Notfällen können autonome Fahrzeuge natürlich auch direkt am Gerät mit einem Notausschalter ausgeschaltet oder bedient werden. Das autonome Fahrzeug verfügt über vorprogrammierte Anweisungen, die ausgewählt werden können und führt diese nach Bestätigung des Bedieners aus. So kann das autonome Fahrzeug einen Pflug ziehen, dicht gefolgt von einem zweiten unbemannten Traktor mit einer Sähmaschine. Im Flottenmanagement sind etliche Kombinationen vorstellbar, wie z. B. eine Flotte aus bemannten und unbemannten Fahrzeugen, wobei der Mensch in diesem Fall die Koordination aller Fahrzeuge übernimmt.

Bereits im Jahr 2013 wurde auf der Agritechnica ein System vorgestellt und prämiert, bei dem ein Schlepper von einem Fahrer gesteuert wird und ein zweiter unbemannter Schlepper dem Ersten folgt. Verbunden sind die Schlepper mittels RTK-GPS Satellitenortung und Funk, bei einer Störung bleibt der fahrerlose Schlepper sofort stehen. Der Fahrer des sogenannten Leitfahrzeugs legt im Vorhinein fest, welchen Abstand die Maschinen zueinander halten sollen. Ein Arbeitsvorgang kann von zwei Schleppern mit nur einem Fahrer durchgeführt werden, erforderlich sind allerdings zwei identische Anbaugeräte. Die Vorgänge wie Ein- und Ausheben des Anbaugerätes oder Geschwindigkeitsregelungen übernimmt der unbemannte Schlepper direkt vom Leitfahrzeug. Problematisch ist allerdings hier die Fahrt zum Arbeitsort.

autonomer Schlepper
autonomer SchlepperJobst Gödeke
Im Bereich der Großtechnik vermarktet das StartUp-Unternehmen AgXeed aus den Niederlanden den autonomen Schlepper AgBot. Dieses Fahrzeug ist ohne Kabine gebaut und führt mit Standardanbaugeräten klassische Maßnahmen wie die Bodenbearbeitung oder die Aussaat auf dem Acker selbstständig aus. Den Agbot gibt es in mehreren Ausführungen und Leistungsklassen. Die Maßnahmen und Routen müssen vorab digital in einem Portal geplant und dem Schlepper mitgeteilt werden. Auch hier besteht die die Schwierigkeit des Transportes des Schleppers und Anbaugerätes von Feld zu Feld.

Während der Agbot mit Standardgeräten und mit normalen Verfahren vergleichbaren Arbeitsgeschwindigkeiten arbeitet, verfolgt zum Beispiel der ebenfalls bereits vertriebene Feldroboter Farmdroid FD20 des gleichnamigen Herstellers einen anderen Ansatz. Der FD20 säht und hackt selbstständig Reihenkulturen, wie z. B. Zuckerrüben, mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von etwa 1 km/h. Der Feldroboter wird elektrisch angetrieben und wiegt ca. 1 Tonne. Durch ein integriertes Solarmodul erfolgt eine Ladung der Batterien.

Farmdroid
FarmdroidJobst Gödeke
Um die Arbeitsleistung zu erhöhen, können auch viele kleine Arbeitsmaschinen gleichzeitig auf einem Acker arbeiten. Dieses, allgemein als Schwarmansatz bezeichnete Verfahren ist jedoch noch nicht üblich und eher Bestandteil von Pilot- und Forschungsvorhaben.

Dennoch können unter bestimmten Voraussetzungen auch sehr kleine, autonome Roboter die Bewirtschaftung von Sonderkulturen unterstützen, indem sie z. B. ununterbrochen die Kulturen hacken und somit mechanisch von Beikräutern befreien. Der französische Hersteller Naïo Technologies bietet für verschiedene Anwendungen autonome Lösungen an.

Fazit
Autonome Schlepper können in Zukunft eine Unterstützung der bisherigen Landwirtschaft darstellen, indem sie beispielsweise auf aktuellste Wetterbedingungen direkt reagieren und die Gutwetter-Zeitfenster effektiv ausnutzen, unabhängig der üblichen Arbeitszeiten. Gerade zu Zeiten des Arbeitskräftemangels können sie bei Engpässen auch hier eine Lösung bieten. Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen, die noch nicht hinreichend geklärt sind, spielt auch die gesellschaftliche Akzeptanz eine große Rolle. Das in einzelnen Bereichen angeschlagene Image der Landwirtschaft sollte vom Einsatz der autonomen Schlepper profitieren, nicht darunter leiden. Sie bieten auch Möglichkeiten der Präzisionsverbesserung und damit auch des Schutzes der Ressourcen.

Unabhängig der wichtigen betriebswirtschaftlichen Fragen muss sich jedoch der Anwender auch dieFrage stellen, ob er bereit dazu ist, das Schlepper fahren einzustellen oder ob es dann vielleicht noch schwieriger wird, Mitarbeiter für den Betrieb zu finden.

 

 

 

04.11.2022

Kammerpräsident Gerhard Schwetje (Mitte), begrüßte die Gäste, darunter Prof. Dr. Christoph Herrmann (links), Institutsleiter des Fraunhofer IST, und Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft
Kammerpräsident Gerhard Schwetje (Mitte), begrüßte die Gäste, darunter Prof. Dr. Christoph Herrmann (links), Institutsleiter des Fraunhofer IST, und Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-GesellschaftJantje Ziegeler
Königslutter am Elm – Modernste digitale Maschinen und Anwendungen unter betrieblichen Bedingungen einzusetzen, um deren Effekte auf den Ackerbau und auf die Umwelt exakt zu ergründen, ist die Aufgabe der Fachleute im PraxisLabor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Schickelsheim (Königslutter am Elm/ Kreis Helmstedt). Um sich vor Ort ein detailliertes Bild über die Arbeit der Digital-Fachleute der LWK zu machen, besuchte Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer am Donnerstag (03.11.2022) im Rahmen seiner „Fokusreise Strukturwandel“ im Kreis Helmstedt gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der regional verankerten Institute die Domäne Schickelsheim.

„Seit 2020 sammeln unsere Fachleute mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen wertvolle Daten und Erkenntnisse zur Praxistauglichkeit der neuen Technologien, die unter anderem das Ziel haben, den Umgang mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln noch effizienter und sparsamer zu gestalten“, berichtete Kammerpräsident Gerhard Schwetje. Zu den Gästen zählten neben Prof. Neugebauer Forscher*innen des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST (Braunschweig), des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS sowie des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI (Dresden).

Jobst Gödeke, Leiter des PraxisLabors Digitaler Ackerbau, erläuterte den Gästen die Funktionsweise des Pneumatik-Düngerstreuers und unterschiedlicher Stickstoffsensoren.
Jobst Gödeke, Leiter des PraxisLabors Digitaler Ackerbau, erläuterte den Gästen die Funktionsweise des Pneumatik-Düngerstreuers und unterschiedlicher Stickstoffsensoren.Jantje Ziegeler
Bei der Düngung sowie beim notwendigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln böte die digital erreichbare Präzision reelle Möglichkeiten, die teuren Aufwandsmengen zu reduzieren, sagte Schwetje weiter. „Das ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll.“

„Die Ideen, die hinter zahlreichen digitalen Maschinen und Anwendungen für eine Optimierung des Ackerbaus stehen, sind sehr vielversprechend – von der vielversprechenden Idee bis zur alltagstauglichen Technologie mit substanziellen praktischen Vorteilen für Ackerbaubetriebe ist es jedoch nicht immer ein einfacher Weg“, fasste Jobst Gödeke, Leiter des PraxisLabors, die Arbeit der zurückliegenden zwei Jahre zusammen.

Wichtig sei, dass der Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Maschinen reibungslos ablaufe, betonte Gödeke. „Hierbei sowie beim technischen Support durch die Hersteller gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten.“ – „Nach unseren ersten Erfahrungen ist schon jetzt offensichtlich, dass wir mit diesem Technikeinsatz einen hohen Mehrwert für Betriebe und Umwelt erzielen können“, ergänzte Kammerpräsident Schwetje. „Mit weiteren ausführlichen Untersuchungen helfen wir den Herstellern und damit den Anwenderinnen und Anwendern, die dafür notwendige Praxistauglichkeit zu erreichen.“

Mit Hilfe von Satelliten- und Bodenanalysedaten, mit speziellen Drohnen- und Luftbildern, mit Informationen weiterer Sensoren und digitalen Karten untersuchen Gödeke und seine Kolleg*innen, wie gut die Bearbeitung von Ackerflächen mit computergesteuerten Landmaschinen funktioniert. Auf den Flächen des PraxisLabors werden Düngemittelgaben und Aussaat genau auf das Nährstoff- und Wasserangebot im Boden abgestimmt – dieses kann auch innerhalb eines Schlages erheblich variieren. So sollen die Pflanzen optimale Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und zugleich Dünge- und Pflanzenschutzmittel möglichst sparsam zum Einsatz kommen.

Jobst Gödeke (Mitte), Leiter des PraxisLabors Digitaler Ackerbau, erläuterte die Funktionsweise der kameragesteuerten Hackmaschine.
Jobst Gödeke (Mitte), Leiter des PraxisLabors Digitaler Ackerbau, erläuterte die Funktionsweise der kameragesteuerten Hackmaschine.Jantje Ziegeler
Die Einführung der neuen Maschinen und Planungs-Programme seien für Landwirt*innen wie auch für die Beratung eine große Herausforderung – schließlich müssten die zahlreichen Daten richtig interpretiert und eingesetzt werden, hob Digitalisierungs-Experte Gödeke hervor. Der Fuhrpark des PraxisLabors, zu dem unter anderen ein hochmoderner Düngerstreuer und eine kameragesteuerte Hacke gehören, soll um weitere Maschinen ergänzt werden, zum Beispiel um einen autonomen Schlepper.

„Mit den im PraxisLabor gewonnenen Erkenntnissen auf Basis der hohen Standards des LWK-Feldversuchswesens wird die Landwirtschaftskammer Niedersachsen die Landwirtinnen und Landwirte künftig über Beratungs- und Bildungsangebote unterstützen und auch Behörden mit validen Daten versorgen“, hob Kammerpräsident Schwetje hervor.

Fraunhofer-Präsident Prof. Neugebauer betonte: „Der Aufbau dezentraler und resilienter High-Tech-Agrarproduktionssysteme zur Sicherung einer qualitativ hochwertigen Nahrungsmittelproduktion leistet einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit und ist essenziell für eine krisensichere, unabhängige Lebensmittelversorgung. Durch die vorhandenen Kompetenzen im Agrarsektor im Helmstedter Revier bestehen zahlreiche Anknüpfungspunkte für Fraunhofer, zusammen mit unseren Partnern vor Ort Technologielösungen zu entwickeln, die die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft in der Region und darüber hinaus sichern und ausbauen.“

Zu sehen waren im Rahmen eines Rundgangs auch Entwicklungen der beteiligten Fraunhofer-Institute, zum Beispiel der autonome Feldroboter des Fraunhofer IKTS. Um den landwirtschaftlichen Strukturwandel in der Region Helmstedt modellhaft voranzutreiben, plant das Fraunhofer IST gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS den Standort Helmstedt zu nutzen, um überregionale Initiativen und regionale Partner zu vernetzen.

Kammerpräsident Gerhard Schwetje (Mitte), begrüßte die Gäste, darunter Prof. Dr. Christoph Herrmann (links), Institutsleiter des Fraunhofer IST, und Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Jobst Gödeke (Mitte), Leiter des PraxisLabors Digitaler Ackerbau, erläuterte die Funktionsweise der kameragesteuerten Hackmaschine. Jobst Gödeke, Leiter des PraxisLabors Digitaler Ackerbau, erläuterte den Gästen die Funktionsweise des Pneumatik-Düngerstreuers und unterschiedlicher Stickstoffsensoren. Die Fachleute des PraxisLabors Digitaler Ackerbau in Schickelsheim haben Gäste der Fraunhofer-Gesellschaft empfangen und ihnen u.a. die Funktionsweisen modernster digitaler Maschinen erläutert. Die Fachleute des PraxisLabors Digitaler Ackerbau in Schickelsheim haben Gäste der Fraunhofer-Gesellschaft empfangen und ihnen u.a. die Funktionsweisen modernster digitaler Maschinen zu erläutern. Kammerpräsident Gerhard Schwetje (Mitte), begrüßte die Gäste, darunter Prof. Dr. Christoph Herrmann (links), Institutsleiter des Fraunhofer IST, und Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Jobst Gödeke (Mitte), Leiter des PraxisLabors Digitaler Ackerbau, erläuterte die Funktionsweise der kameragesteuerten Hackmaschine. Zu sehen waren im Rahmen eines Rundgangs auch Entwicklungen der beteiligten Fraunhofer-Institute, zum Beispiel der autonome Feldroboter des Fraunhofer IKTS. Zu sehen waren im Rahmen eines Rundgangs auch Entwicklungen der beteiligten Fraunhofer-Institute.


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21.07.2021

Im Rahmen ihrer Sommertour haben Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann am Samstag, 17. Juli 2021, die Domäne Schickelsheim in Königslutter und das dort ansässige PraxisLabor Digitaler Ackerbau besucht.
Sommertour-Besuch beim PraxisLabor Digitaler AckerbauJan Oehlschläger
Schickelsheim - Im Rahmen ihrer Sommertour haben Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann am Samstag, 17. Juli, die Domäne Schickelsheim in Königslutter und das dort ansässige PraxisLabor Digitaler Ackerbau besucht.

Unter Leitung des Kammerpräsidenten Gerhard Schwetje stellten Fachleute der Landwirtschaftskammer Niedersachsen das PraxisLabor Digitaler Ackerbau vor. Dessen Leiter Jobst Gödeke erläuterte der Delegation die Struktur und das Ziel des PraxisLabors und ging auch auf die personelle und technische Ausstattung ein.

Im Rahmen ihrer Sommertour haben Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann am Samstag, 17. Juli 2021, die Domäne Schickelsheim in Königslutter und das dort ansässige PraxisLabor Digitaler Ackerbau besucht.
Sommertour-Besuch beim PraxisLabor Digitaler AckerbauJan Oehlschläger
Auf einem Versuchsfeld durften Ministerin und Minister unter Anleitung der Kammerexperten Erfahrungen bei der Ernte mit einem Parzellendrescher und dem Steuern von Schlepper und Drohne sammeln.

 

 

 

 

 

 

 

Teilnehmer*innen:

  • Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast
  • Wirtschaftsminister Dr. Bernd Athusmann
  • Torsten Luhm, Büroleiter Landwirtschaftsministerium i.V.
  • Henrich Meyer zu Vilsendorf, Referatsleiter im Landwirtschaftsministerium
  • Dr. Matthias Benke
  • Dr. Eike Frenzel, Pressesprecher Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung
  • Veronika Koch, Landtagsabgeordnete
  • Jörn Domeier, Landtagsabgeordneter
  • Carsten Müller, Mitglied des Bundestags
  • Gerhard Radeck, Landrat des Landkreises Helmstedt

 

Domäne Schickelsheim

  • Kaspar und Donata Haller, Geschäftsführung der Domäne

 

Landwirtschaftskammer Niedersachsen

  • Gerhard Schwetje, Präsident
  • Stefan Ortmann, Stellvertretender Kammerdirektor
  • Dr. Jürgen Kauke, Leiter Fachbereich Versuchswesen Pflanze
  • Dr. Harm Drücker, Leiter Fachbereich Energie, Bauen, Technik
  • Jobst Gödeke, Leiter PraxisLabor Digitaler Ackerbau
  • Jan Oehlschläger, Fachbereich Versuchswesen Pflanze
  • Tomke Hobbie, Team PraxisLabor
  • Ulrich Rosigkeit, Team PraxisLabor

 

 


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12.04.2021

ISARIA CropXplorer

Der CropXplorer-Sensor misst, die von den Pflanzen reflektierte Strahlung und berechnet über einen Index den Ernährungszustand der Pflanzen.

Von optimaler, ausgewogener Bestandesführung sollen Betrieb und Umwelt profitieren. Neben der Ausbringung von Düngern kommt der Sensor auch bei der Applikation von Pflanzenschutzmitteln zum Einsatz.

CropXplorer Sensor
CropXplorer SensorTomke Hobbie
 
CropXplorer Dach
CropXplorer DachTomke Hobbie

 

NEXT GreenSeeker (aktiver Sensor)

Der GreenSeeker befindet sich im Frontanbau des Schleppers. Der Sensor misst, wie auch der CropXplorer, das von den Pflanzen reflektiert Licht und ermittelt daraus den Chlorophyllgehalt der Pflanzen. Besonderheit dieses Sensors ist die eigene Lichtquelle am Messkopf. Diese ermöglicht das Arbeiten unabhängig von äußeren Einflüsse, wie z. B. mangelnder Sonneneinstrahlung, Bewölkung oder Nacht.

GreenSeeker
GreenSeekerTomke Hobbie
 
GreenSeeker
GreenSeekerTomke Hobbie

12.04.2021

Durch Digitalisierung von Hackmaschinen auch konventionellen Landwirten die Möglichkeit der mechanischen Unkrautbekämpfung bieten.

Bisherige Anwendung fand der Robocrop Inrow Weeder der Firma Garford im Gemüsebau, in Kulturen wie Blattsalat, Kohl oder Sellerie.

Die Kulturpflanzen werden durch Digitalkameras von der Maschine erkannt und verortet. Diese Informationen bilden die Grundlage für die Steuerung der Hackwerkzeuge. Die Software passt ständig die Drehzahl der rotierenden Werkzeuge an, um Unkräuter zu bekämpfen und die Kulturpflanze zu schonen.

Mit der Robocrop Videobildanalyse-Methode ist Unkrautbekämpfung in der Reihe und zwischen den Reihen mit einer Genauigkeit von 8 mm Entfernung zur Sprossachse möglich.

Das PraxisLabor Digitaler Ackerbau wird in Versuchen testen, ob diese Technik, in Kulturen wie Zuckerrübe, Mais oder Sonnenblume Anwendung findet.

Robocrop Inrow Weeder
Robocrop Inrow WeederJobst Gödeke
 
Robocrop Inrow Weeder
Robocrop Inrow WeederJobst Gödeke
 
Robocrop Inrow Weeder
Robocrop Inrow WeederJobst Gödeke

12.04.2021

Drohne DJI M300 RTK
Drohne DJI M300 RTKTomke Hobbie
Die Unterstützung aus der Luft! DJI M300 RTK - mit dem RedEdge-MX Dual Camera Imaging System

So lässt sich die Bestandesführung im Ackerbau optimieren.

Die Drohne wird genutzt, um die Biomasse und damit verbunden die Nährstoffversorgung von Pflanzenbeständen zu erfassen. Daraus lässt sich eine hochpräzise Düngergabe ableiten, die die Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt.

Drohne DJI M300 RTK im Flug
Drohne DJI M300 RTK im FlugTomke Hobbie
Bodenunterschiede können bei der Befliegung zu Vegetationsbeginn eindeutig erkannt und georeferenziert lokalisiert werden, sodass nachfolgende Bewirtschaftungsmaßnahmen gezielt angepasst werden.

Mit der Multispektralkamera können Landwirt*innen die Vitalität der Pflanzen analysieren und Stressfaktoren wie Nährstoffmangel oder Schädlinge erkennen, bevor sie für das menschliche Auge sichtbar sind.

Eine Multispektralkamera, genauer gesagt UAV Multispektralsensor, macht nicht nur farbige Fotos (RGB), sondern gibt Auskunft über das von Pflanzen oder Boden reflektierte oder absorbierte Licht (Lichtwellen) in vier verschiedenen Wellenlängen: Grün, Rot, Nahinfrarot (NIR) und kurzwelliges Infrarot – letztere sind für das Auge unsichtbare Infrarot-Spektralbänder.

 

Drohne DJI M300 RTK Flugroute
Drohne DJI M300 RTK FlugrouteTomke Hobbie
 
Drohne DJI M300 RTK Frontkamera
Drohne DJI M300 RTK FrontkameraTomke Hobbie

30.07.2020

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast besucht PraxisLabor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Schickelsheim und stellt erstmals Eckpunkte der Niedersächsischen Ackerbau- und Grünlandstrategie vor

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (Bildmitte) und Kammerpräsident Gerhard Schwetje (l.) lassen sich im PraxisLabor die Funktion eines autonomen Feldroboters erläutern, der die Qualität von aufgehendem Saatgut dokumentiert.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (Bildmitte) und Kammerpräsident Gerhard Schwetje (l.) lassen sich im PraxisLabor die Funktion eines autonomen Feldroboters erläutern, der die Qualität von aufgehendem Saatgut dokumentiert.Wolfgang Ehrecke
Schickelsheim - Mit rund einer Million Euro fördert das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) die Digitalisierung des Ackerbaus. Das Geld wird in das neue PraxisLabor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) investiert. Was passiert nun genau in dem PraxisLabor? Agrarministerin Barbara Otte-Kinast besuchte während ihrer „ML-Tour 2020" die Versuchsstation der LWK in Schickelsheim (Königslutter/ Kreis Helmstedt). Bei einer Vorführung von Sensoren und Maschinen, die über, auf sowie im Acker arbeiten, erhielt die Ministerin am Mittwoch (29. Juli) einen fundierten Einblick in die praktische Arbeit im PraxisLabor.

Zu den vom Ministerium mitfinanzierten, hochmodernen Technologien, die dort unter betrieblichen Bedingungen eingesetzt und geprüft werden, gehört ein digitaler Analyse-Spaten, der in Echtzeit wichtige Bodenparameter liefert, etwa den Nährstoff-, den Humusgehalt sowie den pH-Wert. Eine kameragesteuerte Hacke, die nicht nur zwischen den Reihen der gepflanzten Kultur, sondern auch in der Reihe zwischen einzelnen Pflanzen Un- und Beikräuter beseitigt, konnte die Ministerin beim Einsatz in einer Versuchsparzelle beobachten. „Verfahren zur mechanischen Unkrautbekämpfung spielen eine wichtige Rolle, wenn es künftig darum geht, mit weniger Pflanzenschutzmittel zu arbeiten", fasste Jobst Gödeke, Leiter des PraxisLabors, die Funktion des Geräts zusammen.

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast beobachtet im PraxisLabor den Flug einer Drohne mit hochsensibler Hyperspektralkamera, die Entwicklungsunterschiede innerhalb von Kulturen analysieren hilft.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast beobachtet im PraxisLabor den Flug einer Drohne mit hochsensibler Hyperspektralkamera, die Entwicklungsunterschiede innerhalb von Kulturen analysieren hilft.Wolfgang Ehrecke
Der Flug einer Drohne mit hochsensibler Hyperspektralkamera, die Entwicklungsunterschiede innerhalb von Kulturen analysieren hilft, ein für exaktere Düngung mit einem Stickstoffsensor ausgerüsteter Schlepper sowie ein vierrädriger Feldroboter, der die Qualität von aufgehendem Saatgut dokumentiert, verdeutlichten den zahlreichen Gästen aus Politik und Wissenschaft das breite Spektrum digitaler Anwendungsmöglichkeiten.

Erkenntnisse des PraxisLabors kommen Betrieben zugute

„Mit den gesammelten Erkenntnissen dieses Leuchtturmprojekts auf Basis der hohen Standards unseres Feldversuchswesens können wir unsere Landwirtinnen und Landwirte über Beratungs- und Bildungsangebote unterstützen und auch Behörden mit validen Daten versorgen", betonte Kammerpräsident Gerhard Schwetje mit Blick auf die Weiterentwicklung des PraxisLabors. So gehört die Einrichtung eines mobilen Schulungszentrums für Digitalen Ackerbau zu den nächsten Schritten.

Bei ihrem Besuch im PraxisLabor Digitaler Ackerbau testete Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast einen digitalen Analyse-Spaten, der in Echtzeit wichtige Bodenparameter liefert.
Bei ihrem Besuch im PraxisLabor Digitaler Ackerbau testete Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast einen digitalen Analyse-Spaten, der in Echtzeit wichtige Bodenparameter liefert.Wolfgang Ehrecke
„In unseren Versuchen und Projekten werden die Effekte auf die ackerbaulichen Verfahren und gleichzeitig auf die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Klima und Artenvielfalt ermittelt", erläuterte Stefan Ortmann, Leiter des LWK-Geschäftsbereichs Landwirtschaft, den besonderen Ansatz des PraxisLabors.

„Mit den Versuchsergebnisse aus dem PraxisLabor werden die Landwirte bei der Verbesserung ihrer ackerbaulichen Verfahren unterstützt. Das wiederum hilft bei der Umsetzung der Niedersächsischen Ackerbau- und Grünlandstrategie“, erklärte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Auf der Domäne Schickelsheim stellte sie der Öffentlichkeit erstmals Eckpunkte der Niedersächsischen Ackerbau- und Grünlandstrategie vor.

Was ist die Niedersächsische Ackerbau- und Grünlandstrategie?

Ein Landwirt ernährt heute 155 Menschen - im Jahr 1900 waren es etwa zehn. Diese Produktionssteigerung bringt Herausforderungen für Umwelt- und Naturschutz, Ökonomie und gesellschaftlicher Akzeptanz mit sich.

Digitale Technik: Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (2.v.l.) und Kammerpräsident Gerhard Schwetje (l.) beobachten im PraxisLabor die Arbeit einer hochmodernen, kameragesteuerten Hacke.
Digitale Technik: Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (2.v.l.) und Kammerpräsident Gerhard Schwetje (l.) beobachten im PraxisLabor die Arbeit einer hochmodernen kameragesteuerten Hacke.Wolfgang Ehrecke
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Nur ein gesunder Boden sichert das Einkommen unserer Landwirte und liefert uns hochwertige Lebensmittel.“ Sie hat deshalb vor gut einem Jahr Experten gebeten, in sieben Arbeitsgruppen eine Ackerbau- und Grünlandstrategie zu entwickeln. Diese ist eingebettet in die Ackerbaustrategie des Bundes, die aktuelle Gesetzgebung zur Förderung der Biodiversität im Rahmen des „Niedersächsischen Weges“ und den künftigen Anforderungen des Klimaschutzes.

Die Niedersächsische Ackerbau- und Grünlandstrategie widmet sich der Ertragssicherung, der Ressourcenschonung, der Biodiversität und Nachhaltigkeit sowie der Ökonomie und gesellschaftlicher Akzeptanz. Darüber hinaus geht es um die Erhaltung der Moore sowie des Grünlandes.

Das Ziel ist eine Nutzung des Zuchtfortschritts zur Steigerung der Effizienz, eine konsequente Umsetzung des integrierten Pflanzenbaus und Pflanzenschutzes sowie die stärkere Verzahnung konventioneller und ökologischer Produktion.

„Wir brauchen eine Landwirtschaft, die von der Gesellschaft akzeptiert wird. Mit der Ackerbau- und Grünlandstrategie verbinden wir Wertschöpfung mit Wertschätzung“, betonte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Sie dankte den Teilnehmern der Arbeitsgruppen für ihr Engagement.

Entwicklung der Ackerbaustrategie geht kontinuierlich weiter

Die Strategie ist kein fertiges Papier. Es sollen ständig Maßnahmen aufgenommen werden, die sich als positiv herausstellen. Deshalb werden auch die Arbeitsgruppen weiter tagen. Zur besseren Vernetzung zwischen Landwirtschaft, Gesellschaft und Politik wird ein Beirat am Ministerium eingerichtet. Im November ist im Thünen-Institut (Braunschweig) eine weitere Veranstaltung mit der Diskussion zu den vorgestellten Eckpunkten der Ackerbau- und Grünlandstrategie geplant.

 


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27.04.2020

Eine Million Euro für das Praxis-Labor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Kreis Helmstedt

Rundgang von Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast über das Gelände des Feldtags in Poppenburg
Die Digitalisierung der Landwirtschaft biete hervorragende Chancen, den Landwirten in Niedersachsen den optimalen Einsatz digitaler und umweltfreundlicher Techniken zu demonstrieren, betont Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast.Wolfgang Ehrecke
Hannover - Mit rund einer Million Euro fördert das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Digitalisierung des Ackerbaus in Niedersachsen. Das Geld wird in das neue Praxis-Labor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) investiert. Das Praxis-Labor befindet sich auf der LWK-Versuchsstation in Schickelsheim (Kreis Helmstedt).

„Die Digitalisierung der Landwirtschaft bietet hervorragende Chancen, den Landwirten in Niedersachsen den optimalen Einsatz digitaler und umweltfreundlicher Techniken zu demonstrieren", nennt Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast den Zweck der Förderung aus dem Sondervermögen „Digitalisierung" des Landes. „Wir müssen diese Chancen mit Einrichtungen wie in Schickelsheim für den betrieblichen Alltag schnell nutzbar machen und vermitteln." Daher sei die Digitalisierung eine wichtige Säule der niedersächsischen Ackerbaustrategie.

Im Praxis-Labor setzt die LWK am Markt erhältliche, neueste digitale Land- und Sensortechnik unter betrieblichen Bedingungen ein. In Versuchen und Projekten werden die Effekte auf die ackerbaulichen Verfahren und gleichzeitig auf die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Klima und Artenvielfalt ermittelt.

ZDF filmt für Praxis-Labor Digitaler Ackerbau auf Domäne Schickelsheim
Im Praxis-Labor in Schickelsheim (Kreis Helmstedt) setzt die Landwirtschaftskammer am Markt erhältliche neueste digitale Land- und Sensortechnik unter betrieblichen Bedingungen ein.Wolfgang Ehrecke
„Mit diesen Erkenntnissen auf Basis der hohen Standards unseres Feldversuchswesens können wir unsere Landwirte über Beratungs- und Bildungsangebote unterstützen und auch Behörden mit validen Daten versorgen", freut sich Kammerpräsident Gerhard Schwetje über den ermöglichten Ausbau der Versuchsstation. Mit dem Standort sei die Kammer mittendrin in der Ackerbauregion und habe mit dem Betriebsinhaber der Domäne, Kaspar Haller, einen fachkundigen und engagierten Partner an der Seite.

Auch für die Region ist der weitere Ausbau des Kammerstandortes in Schickelsheim nach den Worten von Gerhard Radeck, Landrat des Landkreises Helmstedt, ein wichtiges Signal für die wirtschaftliche Entwicklung: „Die Landwirtschaft hatte in unserer Region schon immer eine große strukturelle Bedeutung. Gerade in der Phase des Umbruchs nach dem Kohleabbau ist sie mit ihrer Dynamik einer der Hoffnungsträger für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze." Daher sei der Landkreis von Beginn an der Seite des Landes Niedersachsen und der Landwirtschaftskammer am Vorhaben in Schickelsheim beteiligt.

Erntebilanz-PK Hannover 19.10.2017
Mit den im Praxis-Labor gewonnenen Erkenntnissen werde die Landwirtschaftskammer die Landwirte über Beratungs- und Bildungsangebote unterstützen und auch Behörden mit validen Daten versorgen, sagt Kammerpräsident Gerhard Schwetje.Wolfgang Ehrecke
Stefan Ortmann, Leiter des LWK-Geschäftsbereichs Landwirtschaft, ist mit dem Anlaufen des Praxis-Labors sehr zufrieden: Die Förderung sei eine gut angelegte Investition, die mit erheblichen Eigenmitteln von Seiten der LWK ergänzt würden. „Die natürlichen, gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die Marktanforderungen für die Ackerbaubetriebe verändern sich stark. Mit der technischen Digitalisierung des PraxisLabors werden wir aktuelle Fragen der Pflanzenernährung, des natürlichen Ressourcen- und Pflanzenschutzes und der Arbeitsabläufe im großflächigen Maßstab unter Praxisbedingungen untersuchen, bewerten und an die Landwirte weitergeben", erläutert Ortmann.

Im Zuge des zunächst bis 2026 angelegten Projektes sollen die Erfahrungen über ein ergänzendes, mobiles Schulungszentrum für Digitalen Ackerbau in der Aus-, Fort- und Weiterbildung gemeinsam mit den regionalen Bildungsträgern praxisnah weitergegeben werden. Geht es nach den Wünschen von Kammerpräsident Schwetje, wird das PraxisLabor schon bald auch eine 5G-Mobilfunkfrequenz zur Erprobung durch ein aktuelles Kooperationsprojekt der Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt erhalten. Darin werde aktuell mit vielen Partnern aus der Wissenschaft, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand an einem Fachkonzept für die Bewilligung bundesweiter Fördermittel gearbeitet, so Schwetje.

Das Praxis-Labor Digitaler Ackerbau ist auch für Ministerin Barbara Otte-Kinast ein Leuchtturmprojekt: „Wir setzen darauf, dass sich die strukturellen und wirtschaftlichen Effekte aus der jetzt erfolgten Landesförderung weiterentwickeln werden. Das Ministerium wird Schickelsheim weiter intensiv begleiten", betont die Ministerin.


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