Waldumbau Grundwassermonitoring

Ausgangslage
Reine Kiefernwälder auf grundwasserfernen, sandigen und nährstoffarmen Standorten Niedersachsens werden vermehrt in Mischwaldbestände mit u.a. Buche, Eiche und Douglasie überführt. Der Waldumbau hin zu laubwalddominierten Wäldern kann die Grundwasserneubildung erhöhen und somit einem klimawandelbedingten Wassermangel insbesondere im regenarmen Nordostniedersachsen entgegenwirken.

Ziel des Projekts
Aufbauend auf den Erkenntnissen des Vorgängerprojekts WasMon wird die Ermittlung der Sickerwassermenge an einem Kiefernwaldstandort im Wendland in diesem Projekt fortgeführt und die Wasserhaushaltsmodellierung weiter verbessert. Durch die Berücksichtigung eines Kiefern-Buchen-Mischwalds und eines Kiefern-Douglasien-Mischwalds kann der Einfluss sowohl von laub- als auch von nadelwaldbetontem Waldumbau auf die Sickerwassermenge abgeschätzt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse können als Grundlage genutzt werden, um die erhöhte Grundwasserneubildung als Ökosystemdienstleistung monetär zu bewerten und Waldumbau hin zu Laub(misch)wald finanziell zu fördern.

Projektdurchführung
Auf einem sandigen, nährstoffarmen und grundwasserfernen Waldstandort (Wibbese, Landkreis Lüchow-Dannenberg) mit einem Jahresniederschlag von ca. 600 mm wird die Änderung der Sickerwasserrate mit dem Waldumbau ermittelt. Auf drei Versuchsparzellen (Reinbestand Kiefer, Mischbestand Kiefer/Buche, Mischbestand Kiefer/Douglasie) werden Bestandsniederschlag und Bodenfeuchte gemessen, anhand derer das forstliche Wasserhaushaltsmodell LWF-Brook90 standortgerecht kalibriert wird. Zusätzlich werden die Bodenvegetation sowie die Tiefendurchwurzelung der Bäume in größere Tiefen in dem Modell berücksichtigt. Mit diesem angepassten und verbesserten Modell werden die Sickerwasserraten der drei Bestände berechnet und die waldbaubedingten Unterschiede herausgearbeitet.

Mit Unterstützung der Universität Oldenburg und der Hochschule Osnabrück konnte im Rahmen einer durch die LWK Niedersachsen betreute Masterarbeit eine Feldkampagne zur Ermittlung der Tiefendurchwurzelung in verschiedenen Waldbeständen durchgeführt werden. Durch die Unterstützung der Stadtwerke Hannover (enercity) konnten in das Projekt zudem Erkenntnisse aus Waldbeständen des Fuhrberger Felds einfließen.