Kammer investiert 800.000 Euro in ihr Versuchswesen
Rund 800.000 Euro hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in ihren Versuchsstandort Poppenburg bei Nordstemmen (Landkreis Hildesheim) investiert. Nach 15-monatiger Bauzeit wurden am 20. Juni 2016 die neue Maschinenhalle und die modernen Büroräume eingeweiht. 'Mit dieser Investition stärken wir den Standort Poppenburg und damit unser Versuchswesen im Pflanzenbau', freute sich Kammerpräsident Gerhard Schwetje. Jedes Jahr legt die Kammer 60.000 Versuchsparzellen an, die über ganz Niedersachsen verteilt sind. Geprüft werden alle Ackerkulturen von A wie Ackerbohne bis Z wie Zuckerrübe. Die Vielzahl der Versuchsfelder spiegelt alle landwirtschaftlichen Gegebenheiten in Niedersachsen wider. 'Unser Versuchswesen ist das Rückgrat für unsere Empfehlungen an die Ackerbauern', betonte Schwetje in seiner Ansprache vor 200 Gästen. Durch die breite Streuung der Versuche könnten für alle Betriebe individuelle Empfehlungen ausgesprochen werden. Auf dem etwa 20 Hektar großen Versuchsfeld in Poppenburg werden vor allem Sortenversuche zu Getreide durchgeführt, hinzukommen anbautechnische sowie Düngungs- und Fruchtfolgeversuche. Dabei spielen die Themen Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Biodiversität eine herausragende Rolle. Versuche zum Wasserschutz und zur ökologischen Landwirtschaft runden das Spektrum der Versuche ab. Nach der Führung der Gäste über das Versuchsfeld referierte Bernhard Osterburg vom Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig zum Thema 'GAP nach 2017, GAP nach 2020 ? Wie geht es mit der gemeinsamen Agrarpolitik weiter?'. Zuvor hatte Dr. Thorsten Hollmann-Hespos, Leiter des Geschäftsbereichs Förderung der Landwirtschaftskammer, die Aktualität des Themas hervorgehoben. Die zeigte sich auch in der sich anschließenden lebhaften Diskussion. Die Einweihung in Poppenburg war die fünfte von zehn Veranstaltungen, mit denen die Kammer aus Anlass ihres zehnjährigen Bestehens auf ihre thematische Vielfalt und ihre Präsenz in allen Regionen Niedersachsens hinweisen will. Sie ging 2006, ein Jahr nach der Niedersächsischen Verwaltungsreform, aus der Fusion der beiden Kammern Hannover und Weser-Ems hervor.