Neues Projekt sucht alternative Verfahren zur Krautminderung in Kartoffeln
Die Anwendung reifefördernder Maßnahmen (Krautminderung) ist bei der Erzeugung von Speise- und insbesondere Pflanzkartoffeln ein wichtiger Produktionsschritt. Sie dient der Erzeugung schalenfester Ware mit guter Lagerfähigkeit, der Steuerung der Knollengröße und verhindert späte Virus- und Pilzinfektionen.
Im ökologischen Anbau erfolgt die Krautminderung i.d.R. durch den Krautschläger, z.T. in Kombination mit thermischen Maßnahmen (Abflämmen). Im konventionellen Anbau ist der aktuelle Standard die Anwendung entsprechender Pflanzenschutzmittel (Sikkationsmittel). Da mit dem Wirkstoff Deiquat (Markenname: Reglone) ein wichtiges und in Teilen bisher nicht mit vergleichbarer Wirkung zu ersetzendes Pflanzenschutzmittel ab 2020 nicht mehr zur Verfügung steht, gewinnen auch im konventionellen Anbau mechanische/thermische Verfahren an Interesse.
In einem von der EU im Rahmen von EIP-Agri geförderten Projekt suchen die Versuchsstation Dethlingen, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und drei kartoffelanbauende Betriebe aus der Heideregion alternative Möglichkeiten zur Krautminderung sowohl im ökologischen als auch im konventionellen Anbau. Dabei geht es vor allem um die nicht chemischen Verfahren: Krautschläger und Abflämmen als schon bekannte und im ökologischen Anbau etablierte Verfahren, das in Deutschland bisher kaum genutzte System Krautrupfen/Wurzelschneiden und das neue ElektroSiKa-Verfahren. Im Projekt werden die einzelnen Verfahren auf den beteiligten Betrieben geprüft, optimiert und zu einem alternativen System zur Krautminderung integriert. Am Ende sollen neue Anwendungsempfehlungen für alle kartoffelanbauenden Betriebe bereitstehen.
Gefördert im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft“ (EIP Agri).
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