Gewässerschutzberatung im Einzugsgebiet des Dümmers/ der Oberen Hunte
Aufgrund zu hoher Nährstoffeinträge, insbesondere Phosphor, kam es in den vergangenen Jahren in den Sommermonaten oftmals zu einer intensiven Blaualgen-Massenentwicklung im Dümmer und den Seeabflüssen. Das Absterben dieser Blaualgen in den Uferbereichen führte zum Teil zu Sauerstoffmangel und damit zu starker Geruchsbelästigung bis hin zu lokalem Fischsterben. Auch heute noch ist dieses zu beobachten.
Bereits seit Anfang der 1980er Jahren wurden daher unterschiedliche Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität durchgeführt und seit 2004 das Thema „Dümmersanierung“ immer intensiver diskutiert sowie erste Konzepte erstellt.
In 2013 verabschiedete das Land Niedersachsen einen Rahmenentwurf zur langfristigen Sanierung des Dümmers. Dieser Rahmenentwurf umfasst ein Sanierungskonzept, welches aus einem Rahmenkonzept sowie einem 16-Punkte-Plan besteht. Konkurrierende Nutzungsansprüche seitens der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes und der Landwirtschaft wurden im Rahmenkonzept unter Berücksichtigung touristischer Belange aufgezeigt und Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen.
Ein wesentlicher Baustein des Konzeptes ist die Realisierung eines Großschilfpolder. Ergänzend ist eine flächendeckende Reduzierung des Phosphoreintrages in die Oberflächengewässer im Einzugsgebiet der Oberen Hunte und damit in den Dümmer vorgesehen. Durch die Einrichtung einer Gewässerschutzberatung und freiwilligen, flächenbezogenen Maßnahmen soll unter Berücksichtigung der guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft eine mindestens 30%-ige Reduktion des Phosphoreintrages erreicht werden. Basierend auf Untersuchungen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) wurde durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) eine Schutz- und Beratungskonzept erstellt.
Seit 2012/ 2013 wird durch Gewässerschutzberater der LWK zu nährstoffrelevanten Themen und zu Gewässerschutzmaßnahmen, vorrangig zur Vermeidung von Phosphoreinträgen durch Erosion und Abschwemmung, beraten. Seit 2013 besteht die „Gewässerschutzkooperation Dümmer/Obere Hunte“ - die erste Kooperation zum Schutz eines Oberflächengewässers in Niedersachsen mit Vertretern regionaler Institutionen und zehn Kooperationslandwirten.
Mit Notifizierung des „Maßnahmenkataloges für Freiwillige Vereinbarungen in für den Gewässerschutz sensiblen Gebieten“ durch die EU und der Bereitstellung finanzieller Mittel durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz besteht ab 2017 die Möglichkeit auch im Einzugsgebiet des Dümmers/ der Oberen Hunte freiwillige Vereinbarungen (FV) abzuschließen.
Kontakte
Raimund Esch
Berater Gewässerschutz
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