Qualitätsbewertung bei Äpfeln mit Glasigkeit
Glasigkeit beeinflusst den Geschmack des Apfels nicht negativ. Das Handelsklassengesetz schreibt allerdings eine eindeutige Zuordnung zu Klasse I und II vor. Hier finden Sie die entsprechenden Deklarierungvorgaben.
In diesem Jahr ist auf Grund der Witterung bei Apfel wieder verstärkt die Ausbildung von Glasigkeit zu beobachten, insbesondere bei der Sorte Holsteiner Cox. Durch die hohen Temperaturen während der Sommermonate haben die Apfelfrüchte vermehrt Stärke bzw. Zucker gebildet und in den Zellen eingelagert. Physiologisch bedingt dies eine stärkere Wassereinlagerung in den Zellen des Fruchtfleisches als üblich, wodurch die Zellen glasig erscheinen.
Eine leichte Glasigkeit kann sich nach der Ernte unter bestimmten Temperatur- bzw. Lagerbedingungen zurückbilden.
Glasigkeit beeinflusst den Geschmack des Apfels nicht negativ. Allerdings muss laut Handelsklassengesetz bei Äpfeln der Klasse I das Fruchtfleisch frei von Mängeln sein. Da Glasigkeit als Mangel zu bewerten ist, sind glasige Äpfel nicht als Früchte der Klasse I vermarktbar.
In Klasse II muss das Fruchtfleisch frei von größeren Mängeln sein. Leicht glasige Früchte stellen hier keinen größeren Mangel dar und fallen noch in Klasse II (s. Abbildung 1 und 2). Innerhalb der Toleranz der Klasse II sind höchstens 2 % nach Anzahl oder Gewicht Früchte mit einer starken Glasigkeit zulässig. Die Ware muss von der Vermarktung ausgeschlossen werden, wenn diese Toleranz zum Zeitpunkt der Kontrolle überschritten wird (s. Abbildung 3 und 4).
Abbildung 1 und 2: Apfel mit leichter Glasigkeit in Klasse II mit der Anforderung: „Das Fruchtfleisch muss frei von größeren Mängeln sein“.
Abbildung 3 und 4: Apfel mit starker Glasigkeit stellt einen Mangel dar.
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