Biertreber – ein bekanntes Futtermittel neu getestet
Die Effekte und der mögliche Nutzen von Biertreber in TMR für Milchkühe wurden in einem gemeinsamen Versuch der LWK Niedersachsen und des ZTT in Iden geprüft. Dabei ging es auch darum, ob die Fütterung von Rationen mit höheren Anteilen an gut verdaulicher Faser bzw. aNDFom Vorteile mit sich bringt. Nachfolgend die Kurzfassung des Versuchsberichts.
Um Milchkühe bedarfs- und wiederkäuergerecht zu versorgen, ist ein ausgewogenes Verhältnis der Gehalte an Struktur- und leicht verdaulichen Kohlenhydraten in den Rationen wichtig. Im Pansen gut verdauliche Faserfraktionen können die Energieversorgung und die Vormagengesundheit gleichermaßen fördern.
Für mindestens einzuhaltende Gehalte an aNDFom sowie Obergrenzen für Stärke- und Zuckergehalte existieren grundsätzlich einzuhaltende Empfehlungen. Mit höheren aNDFom- und reduzierten Gehalten an leicht verdaulichen Kohlenhydraten könnten positive Effekte auf das Pansenmilieu ohne Nachteile für die Energieversorgung erreicht werden, wenn dies durch Verwendung von Futtermitteln mit hoher Verdaulichkeit der Faser erreicht werden würde. Aufgrund der dann zu erwartenden Abbauprozesse wäre theoretisch so auch noch ein höherer Essigsäureanteil im Pansen mit gesteigerte Milchfettsynthese zu erwarten.
Biertreber, ein Nebenprodukt der Brauerei, ist ein bewährtes Futtermittel mit hohem aNDFom-Gehalt und einem Energiegehalt von ca. 6,7 MJ NEL/kg TM. Er zeichnet sich bei GVO-Freiheit auch durch einen relativ hohen Proteingehalt aus und kann anteilig Kraft- oder Grobfutter in der Ration substituieren.
78 Kühe im Versuch
Im Fütterungsversuch wurden 78 Holstein-Kühe im Mittel zum 75. Laktationstag auf zwei vergleichbare Gruppen aufgeteilt. Der Versuch unterteilte sich in drei Abschnitte. Nach einer zweiwöchigen Gleichfütterung folgte der Abschnitt 1 (Hauptversuchsabschnitt mit 12 Wochen), in dem die Gruppe A mit der Ration „Versuch BT“ (mit Biertreber, ca. 9 kg je Kuh und Tag) und die Gruppe B mit der Ration „Kontrolle“ (ohne Biertreber) versorgt wurden. Danach erfolgte mit Beginn des Versuchsabschnittes 2 (7 Wochen) ein Rationswechsel für die Gruppen.
Die Gehalte an leicht verdaulichen Kohlenhydraten lagen betriebsbedingt eher niedrig. Trotzdem lag der Grobfutteranteil im Abschnitt 1 bei lediglich 51 % der TM der TMR „Versuch BT“ (52 % bei „Kontrolle“), im Abschnitt 2 noch tiefer bei jeweils 49 %. Damit wurden die in der praktischen Idener Fütterungsroutine etablierten Werte deutlich unterschritten.
Den vollständigen Versuchsbericht entnehmen Sie bitte der angehängten Datei.
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Andrea Meyer
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