Schätzhilfen: Wieviel Festmeter und Bäume stehen in meinem Wald?
Wieviel Festmeter und Bäume stehen in meinem Wald, wie dick ist der Baum/Stamm mit welchem Volumen? Alles Fragen, die natürlich mit Hilfe von konkreten Messungen beantwortet werden können – aber es gibt auch ohne Messungen ein paar Hilfen, als überschlägige Einschätzung zur Einordnung, die hier einmal kurz vorgestellt werden.
Welche Masse hat der aufgearbeitete Stamm:
hier hilft die Merkhilfe „de-Quadrat-lacht“ sehr gut: der Mittendurchmesser („d“) zum Quadrat x die Länge („l“) x 0,8 („acht“). Ein Beispiel zur Veranschaulichung: ein 10 m langer Stamm mit 25 cm Mittendurchmesser wird wie folgt berechnet: 0,25 x 0,25 x 10 x 0,8 = 0,50 Fm. Die korrekte Massenberechnung wird nach der Volumenformel eines Zylinders berechnet (V = d²/4 x pi x L) und würde in dem Beispiel 0,491 Fm betragen (nämlich 0,25 x 0,25 /4 x 3,14 x 10)
Welche Masse hat der stehende Stamm:
Hier geht es um Vorratsfestmeter (Vfm) und es kommt der Brusthöhendurchmesser (BHD) gemessen in 1,3 m Höhe ins Spiel: nach der Formel BHD² /1000 erhält man bei durchschnittlich hohen Bäumen mit 25 m einen Näherungswert; Beispiel: BDH 35 cm und 25 m Höhe ergäbe 1,23 Vfm, nämlich 35 x 35 / 1000.
Wie ermittle ich denn den Brusthöhendurchmesser (BHD) ohne Messkluppe?
Hier helfen die Hände: bei den allermeisten Personen beträgt die Handspannweite, also der weiteste Abstand zwischen Daumenspitze und Spitze des kleinen Fingers (siehe Foto) 22 cm. Also wird mit der Fingerspannweite einmal um den Stamm gemessen, dabei die Anzahl der Spannen gezählt und mit 7 multipliziert. Beispiel: fünfmal die Fingerspannweite um den Stamm ergibt einen BHD von: 5 x 7 = 35 cm.
Diese Schätzung resultiert aus der Umrechnung Umfang zu Durchmesser: der Umfang geteilt durch die Kreiszahl Pi ergibt den Durchmesser. Hier wieder vereinfacht angewandt: Handspanne 22 cm geteilt durch 3,14 ergibt 7.
Jeder sollte einmal sein eigenes Maß überprüfen bzw. „eichen“, dabei auch gleich das Maß der 4 aneinandergelegten Finger (ohne Daumen) überprüfen – dies ergibt meistens 8 cm (ein Maß, bei dem i.d.R. die Holzaufarbeitung endet)
Wieviel Bäume stehen auf der Fläche von 1 ha?
Hier hilft das gedankliche Errichten eines 10 m x 10 m Rasters: die Anzahl der gezählten Bäume in diesem Schätzquadrat multipliziert mit 100 ergibt die Stammzahl pro ha (Beispiel 7 Stück x 100 = 700 Bäume/ha). Dies kann auch eine Hilfe bei der Auswahl von Zukunftsbäumen (Z-Stämme) sein, da ja nicht zu viele Z-Stämme herausgepflegt werden können. Bei 100 Stück/ha ergäbe sich ein Baum in den o.g. 10 m x 10 m Raster. Andersherum angesetzt: wenn der Abstand der Bäume voneinander 7m betragen soll (also eine Standfläche von 7 x 7m = 49m²), teilt man den verfügbaren Raum von 10.000 m² durch 49 und hat somit errechnet, dass 200 Z-Stämme ausgewählt werden.
Einfache Schätzzahl für Anzahl Bäume und Masse im vollbestockten Endbestand:
Baumart |
Vfm / ha |
Anzahl / ha |
Kiefer |
450 |
250 |
Eiche |
500 |
100 |
Buche |
600 |
150 |
Fichte |
700 |
400 |
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