Warum ist der bittere Chicorée so gesund?
Der Volksmund sagt „Was bitter im Mund, dem Magen gesund“, das trifft auch auf den Chicorée zu, der mit seiner leicht bitteren Note für Frische im Winter sorgt. Er ist sehr gesund und es lohnt sich, seine vielseitige Anwendung in der kalten und warmen Küche zu entdecken.
Chicorée liefert wenig Kalorien, ist reich an Kalium, Calcium, Folat, Zink und den Vitaminen A, C und B. Besonders macht ihn der Bitterstoffe Lactuocpikrin, der die Verdauung anregt. Der enthaltende Ballaststoff Inulin dient den Darmbakterien als Nahrung (prebiotisch), macht satt und lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen.
Gibt es Chicorée nur im Winter?
Jein – die Hauptsaison ist von Oktober bis März, danach geringes Angebot.
Der Grund ist die Anbauweise: die Samen werden ab April auf dem Feld ausgesät, im Herbst werden die Knollen geerntet und im Kühlhaus gelagert. Dort können sie einige Monate bleiben, bis sie zum eigentlichen Treiben in das dunkle Treibhaus kommen. Nach ca. 24 Tagen können die hellen Sprossen geerntet werden. Die Dunkelheit verhindert, dass die Blätter grün und zu bitter werden.
Tipps
1. Wie verarbeite ich Chicorée in der Küche?
Beschädigte äußere Blätter entfernen und dann den Chicorée unter fließendem Wasser waschen. Den mittleren Strunk keilförmig herausschneiden, wenn dieser sehr bitter ist. Ist der bittere Geschmack störend, können die Blätter fünf Minuten in lauwarmes Wasser gelegt oder etwas Zucker zum Kochwasser geben werden. Die Neuzüchtungen sind nicht mehr ganz so bitter.
2. Muss Chicorée dunkel gelagert werden?
Ja, bei zu viel Licht wird er grün und bitter. Deshalb wird er im Supermarkt meistens in einer Kiste mit Lichtschutzpapier angeboten oder in speziellen Folienbeuteln mit UV-Schutz. Zuhause ebenfalls kühl und dunkel lagern. Im Gemüsefach des Kühlschranks, in ein feuchtes Küchentuch eingeschlagen, hält er sich mindestens eine Woche.
3. Was mache ich aus Chicorée? Schnelle Rezepte
- Er kann frisch als Salat, gebraten oder im Auflauf verwendet werden.
- Leicht herber, nussiger Geschmack passt gut zu Salaten mit Früchten (Birnen, Äpfel, Orangen, Mandarinen, Mango) und Nüssen, Honig-Senf-Dressing; kräftiger Käse (Blauschimmel, Ziegen- Schafskäse).
- Die einzelnen Blätter als „Schiffchen“ verwenden und mit Salat oder Käsecreme füllen.
- Kleine Streifen mit etwas Öl in der Pfanne anbraten, mit Kräutern würzen, evtl. mit etwas Wasser weiter dünsten.
- Als Auflauf mit gekochtem Schinken umwickelt, mit Béchamelsoße und Käse überbacken.
Rezepte, Direktvermarkter Betriebe und ihre Angebote in Niedersachsen sind unter www.service-vom-hof.de zu finden.
Weitere Informationen
Fragen zum Thema Ernährung und Lebensmittelqualität beantworten Ihnen die Ernährungsberater*innen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Stöbern Sie auch gerne in unserem Vortragsangebot.
Grünkohl - voller Geschmack erst nach dem ersten Frost?
Traditionell beginnt die Grünkohlzeit nach dem ersten Nachtfrost. Für das volle Aroma braucht es aber nicht zwingend Temperaturen unter Null Grad. Kälte reicht aus, um den Stoffwechsel der Pflanze zu verlangsamen. …
Mehr lesen...Maronen - Exoten in Norddeutschland?
Die Esskastanie bevorzugt ein eher wintermildes Klima und fühlt sich in Weinanbaugebieten wohl. Daher kennt man sie bislang eher in Süddeutschland, im Mittelmeerraum oder vom Maroni-Mann in „Die kleine Hexe“ von Otfried Preu&…
Mehr lesen...Kirschen - süß, sauer und gesund
Es ist wieder Kirschenzeit - rund, rot und lecker präsentieren sich die Früchte, die es aus heimischen Anbau bis Ende August zu kaufen gibt. Am besten schmecken Kirschen frisch direkt von der Hand in den Mund. Hierfür eignen sich …
Mehr lesen...Kürbiszeit – muss der Hokkaido-Kürbis geschält werden?
Nein! Die Schale des Hokkaidos wird beim Kochen butterweich und kann deshalb problemlos mitverarbeitet und gegessen werden. Zudem ist der Hokkaido geschmacklich etwas intensiver als die meisten anderen Sorten und mit einem Gewicht von 1-2 …
Mehr lesen...Schwarze Johannisbeere: Dreimal so viel Vitamin C wie eine Zitrone
Die Schwarzen Johannisbeeren, auf Französisch Cassis genannt, sind absolute Powerfrüchte. Ihr Vitamin C-Gehalt ist dreimal so hoch wie der einer Zitrone und sie sind reich an Ballaststoffen. Daher sollten Sie unbedingt erwä…
Mehr lesen...Regionalität: Wie erkennt man regionale Lebensmittel?
Regionale Lebensmittel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit bei Verbrauchern. Sie sind oft frischer, umweltfreundlicher und unterstützen die lokale Wirtschaft. Doch wie erkennt man eigentlich, ob ein Lebensmittel aus der Region …
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Veranstaltungen
Erfahrungsaustausch zum Ernteprojekt „Gelbes Band“
28.11.2024
Liebe Obstbaumeigentümerinnen und -eigentümer, die Erntesaison von heimischem Obst geht zu Ende und mit ihr das fünfte Jahr des Ernteprojekts „Gelbes Band“. Wir möchten Sie einladen, mit uns ins Gespräch zu …
Mehr lesen...Drittmittelprojekte
LELA Schwein
Ausgangslage In Deutschland steigt die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln stetig, gleichzeitig ist die Nachfrage nach ökologisch erzeugtem Fleisch und Wurstwaren verhältnismäßig gering und wächst nur auf…
Mehr lesen...Smartchain
Das Projekt Smartchain hat das Ziel, die Entwicklung gemeinsamer kurzer Lebensmittelversorgungsketten z. B. im Rahmen der Direktvermarktung zu unterstützen und einen optimaleren Rahmen für nachhaltige, lokale, gesündere und …
Mehr lesen...