Motivation zur Veränderung
Seit über 10 Jahren befreundet sind Edda Smit (35) und Jana Berlin (36) von Milchviehbetrieben aus Bunde im Landkreis Leer. Beide kommen aus anderen Berufen und wurden familiär in das Büro „hineingeworfen“. Zusammen besuchen sie zurzeit einen Aufbaukurs AgrarBüromanagerin in Leer. Was bringt das für Sie, und warum sind sie dabei? Wir haben nachgefragt.
Ihr Betrieb?
Edda Smit (ES) und Jana Berlin (JB) leben auf Milchviehbetrieben mit 180 bzw. 200 Kühen.
Wann haben Sie teilgenommen, und warum haben Sie sich zum Kurs angemeldet?
ES+JB: Wir besuchen aktuell den Kurs AgrarBüromanagerin II in Leer. Der schloss sich direkt am Grundkurs vom Herbst 2022 an. Wir kommen beiden aus anderen Berufen und wurden in die Büroarbeiten „hineingeworfen“ von den Eltern und Schwiegereltern. Wir hatten keine Ahnung vom Büro, deshalb haben wir uns angemeldet.
Was haben Sie vom Kurs in Ihrem Betrieb/Büro umgesetzt?
ES: Das Büro kann von der Größe nicht geändert werden, aber ich habe bereits einen Aktenplan erstellt. So verstehen alle, wo sie was finden. Und ich ziehe die digitale und analoge Struktur glatt, das heißt Papierablage und PC-Ablage werden identisch.
JB: Ich habe einen 2. Monitor angeschafft, und wir richten gerade ein komplett neues Büro ein mit mehr Fläche und Komfort. In Arbeit bei uns Beiden ist ein Aktenplan, denn der spart Zeit, weil man schneller Dinge findet. Mit dem Notfallordner haben wir beide angefangen.
Was hat das in Ihrem Betrieb/Büro bewirkt? Gibt es Erfolgserlebnisse?
ES: Weniger Haufen und mehr Plan von dem, was ich da eigentlich tue. Ich habe einen eigenen Überblick über die Mappeninhalte.
JB: Ganz klar: Weniger Papierhaufen und mehr Struktur.
An welches Thema/Ereignis während des Kurses erinnert Sie sich besonders? Sonnenschein-Moment? Was war für Sie das Beste im Kurs?
ES: Das Besondere ist, dass Probleme ganz offen angesprochen und ehrliche Antworten gegeben werden. Ich erinnere mich an die Fotos von den Büros der Anderen und dass es motivierend war, dass anderswo schon aufgeräumt wurde. Das spornt an.
JB: Das Beste im Kurs ist, dass es uns allen gleich geht. Es herrscht nicht nur im eigenen Büro das Chaos, bei Anderen ist es auch so.
Gibt es gemeinsame Themen für Sie aus dem Kurs?
ES+JB: Da unsere Betriebe ähnlich sind und wir beide Milchvieh haben, sprechen wir natürlich darüber. Wir zeigen uns Ideen und profitieren von den Ratschlägen der Anderen.
Übernehmen Sie Aufgaben, die Sie vorher nicht hatten? Oder haben Sie etwas abgegeben?
ES: Die Aufgaben sind gleichgeblieben, sie haben sich aber inhaltlich geändert. Denn ich weiß jetzt mehr, was ich tue. Früher habe ich GAP-Unterlagen einfach abgeheftet, heute blicke ich durch, worum es geht. Ich kann mit meinen Aufgaben besser umgehen. Und wenn ich etwas suche, weiß ich, was es ist und wo ich es finde.
JB: Die Aufgaben sind gleichgeblieben, der Sinn hat sich erschlossen. Mir ist klar geworden, in welche Richtung ich suchen muss. Das spart viel Zeit und Elend.
Gibt es noch Kontakte zu anderen Kursteilnehmerinnen?
ES+JB: Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, die wollen wir auch nach dem Kurs behalten. Diese nutzen wir für Fragen zwischen den Kurstagen, irgendjemand hat immer Lösungen. Oder jemand hat etwas gutes Neues gefunden und schickt dann eine Info dazu an alle. Auf jeden Fall wird es ein Abschlussessen geben, weil wir so eine schöne Truppe sind.
Der Kurs in 3 Worten:
ES+JB: Motivation zur Veränderung
Das Interview führte Anne Dirking am 25. Januar 2023.
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Kontakte
Anne Dirking
Allgemeine Weiterbildung, Agrarbüro und EDV
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