Aussaat der Zuckerrüben kommt nach Kälte- und Nässepause in Gang
Landwirtschaftskammer Niedersachsen: Wetter sorgt für Verzögerungen auf dem Acker – Landesweit sollen dieses Jahr auf 100.000 Hektar Zuckerrüben gedeihen
Hannover – Auf dem Kalender schreitet das Frühjahr voran – doch auf den Feldern verzögern sich die Arbeiten. Aufgrund der nassen und kalten Witterung mussten die Aussaatarbeiten immer wieder verschoben werden, unter anderem auch für Zuckerrüben. Doch nun nimmt nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) die Rübenaussaat zunehmend Fahrt auf.
Während in den Vorjahren um den 5. April herum schon 60 (2019) bis etwa 90 Prozent (2022) der Zuckerrüben in der Erde waren, waren dieses Jahr zum Monatsanfang nach Angaben der Nordzucker AG erst etwa vier Prozent der Rübenfläche bestellt. Im Frühjahr 2018 waren zum gleichen Termin aufgrund des sehr nassen Winters 2017/2018 sogar erst auf zwei Prozent der vorgesehenen Fläche Rübensamen ausgebracht worden.
In manchen Regionen „Halbzeit“ bei der Rübenaussaat
Nur dort, wo optimale Aussaatbedingungen gegeben waren, war bereits um Ostern herum Bewegung auf den Rübenäckern zu sehen. Immerhin sind bis Anfang dieser Woche in manchen Regionen schon die Hälfte der geplanten Rüben gelegt worden. In anderen Gegenden, in denen besonders nasse Bedingungen vorherrschten, konnten die Arbeiten erst auf einem Drittel der Flächen erledigt werden. Besonders wenn Betriebe den Boden vor der Saat noch organisch düngen müssen, verzögert sich die Aussaat weiterhin. Auch die Beseitigung von Altverunkrautung konnte aufgrund der nassen Bedingungen noch nicht überall abgeschlossen werden.
Bodenbeschaffenheit geht vor Termin
Doch unter Rübenanbauerinnen und -anbauern heißt es: „Bodenbeschaffenheit geht vor Termin.“ Das bedeutet, es ist wichtiger, die Rüben bei guten Bodenverhältnissen zu säen, als sie bis zu einem bestimmten Stichtag in die Erde zu bringen. Zuckerrüben erfordern einen abgetrockneten Boden von guter Struktur, der möglichst eine Temperatur von mindestens zehn Grad Celsius aufweist. Die Entwicklung der Lufttemperatur sollte ansteigend sein, zudem sind stärkere Niederschläge unmittelbar nach der Aussaat nicht erwünscht. Diese führen dazu, dass der Boden verschlämmt und die kleinen Rübenpflänzchen am Auflaufen gehindert wären. Bei nachfolgender Trockenheit kann sich eine feste Kruste bilden, die vom Keimling nur schwer durchstoßen werden kann.
Stabile Witterung willkommen
Also warten Landwirtinnen und Landwirte auf eine stabile Witterung für die Zuckerrübenaussaat und haben die Wettervorhersage fest im Blick. Wenn die Rüben dann aber in der Erde sind und etwa sieben bis zehn Tage nach der Aussaat auflaufen, finden sie in diesem Jahr zunächst ausreichende Feuchtigkeit im Boden vor. Der Nährstoffbedarf der Zuckerrüben wird sowohl aus Bodenvorräten als auch aus gedüngten Nährstoffen gedeckt.
Zuckerrübe kann Nährstoffe besonders gut verwerten
Die Zuckerrübe kann durch ihre lange Wachstumszeit die Nährstoffe, die der Boden beispielsweise aus Zwischenfrüchten nachliefert oder die durch organische Dünger bereitgestellt werden, besser verwerten und in Ertrag umsetzen als Kulturen, die bereits im Sommer geerntet werden. Kommen dann im Laufe des April und Mai ausreichend Licht und Wärme dazu, so werden die Rübenpflanzen den Wachstumsrückstand zu einem Großteil wieder aufholen.
Da die Ertragsbildung zudem von der weiteren Temperatur- und Niederschlagsentwicklung, der Intensität des Sonnenscheins sowie dem Auftreten von Krankheiten und Schädlingen abhängt, gehen die Landwirtinnen und Landwirte mit Bedacht an die Feldarbeiten – nicht zuletzt, um Schäden und Verdichtungen an den Böden zu vermeiden. Damit bereiten sie den Zuckerrüben beste Wachstumsbedingungen – auch bei einem verspäteten Start.
Erntezeit beginnt im September
Ab Mitte September werden die Zuckerrüben geerntet. Von niedersachsenweit etwa 100.000 Hektar Zuckerrübenanbaufläche werden die süßen Früchte dann an die Zuckerfabriken geliefert. Ein weiterer, allerdings bedeutend geringerer Teil der Ernte wird in Biogasanlagen verwertet und auch zu Futterzwecken genutzt.
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Wolfgang Ehrecke
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