Festlicher Abschied für erfahrenen Planer und Bodenkundeexperten
Hannover: Bezirksstellenleiter Rainer Gerlinger geht nach 35 Jahren bei der Landwirtschaftskammer in den Ruhestand – Mareike Herbst wird Nachfolgerin
„Mir kam es stets darauf an, gute Fachleute als Beraterinnen und Berater zur Bezirksstelle zu holen und diese Menschen zu einem Team zusammenzuschmieden“, sagte Gerlinger während des Empfangs in Hannover-Ahlem. „Ein gutes Team ist die Voraussetzung für Erfolg in der fachlichen Arbeit – deren Schwerpunkt habe ich immer darin gesehen, gute Standorte und die darauf wirtschaftenden Betriebe für die landwirtschaftliche Produktion zu sichern.“
Dies bleibe auch in Zukunft wichtig, damit Niedersachsen seinen Stellenwert als „Agrarland Nummer eins“ behalte, betonte Gerlinger. „Entscheidend ist, die Betriebe fachlich wie betriebswirtschaftlich in die Lage zu versetzen, den zunehmenden Anforderungen von Markt und Gesellschaft gerecht zu werden – so wird es ihnen noch besser gelingen, nachhaltig zu wirtschaften.“
Hoch geachteter Experte
„Herr Gerlinger hat sein gesamtes Berufsleben bei der Kammer in Braunschweig und in Hannover verbracht und ist in der gesamten Region als hoch geachteter Experte bekannt“, würdigte Kammerpräsident Gerhard Schwetje die Arbeit des scheidenden Bezirksstellenleiters. „Durch seine große Sachkenntnis etwa in Fragen der Raumordnung hat er einen bedeutenden Anteil daran, dass die Interessen und Bedürfnisse der praktischen Landwirtschaft durch die Kammer stets sehr überzeugend formuliert und vertreten worden sind.“
Tischler-Sohn aus Südhessen
Gerlinger entstammt einer Tischlerfamilie in Südhessen und wuchs am Stadtrand mit damals noch benachbarten landwirtschaftlichen Betrieben auf. Als Jugendlicher interessierte er sich für Biologie und Chemie und wollte einen möglichst praxisorientierten Beruf ergreifen. „Da bot sich das Studium der Landwirtschaft geradezu an“, sagte der 64-Jährige im Rückblick. Nach einem einjährigen Praktikum mit Prüfung absolvierte er an der Justus-Liebig-Universität Gießen ein Studium der Agrarwissenschaften mit der Fachrichtung Umweltsicherung und Entwicklung Ländlicher Räume.
Start 1989 bei der Landbauaußenstelle
Dieser Studienschwerpunkt qualifizierte Gerlinger im Jahr 1989 für seine erste Station bei der damaligen Landwirtschaftskammer Hannover: der Landbauaußenstelle in Hannover. Dort befasste sich Gerlinger unter anderem mit Beratungskonzepten für Wasserschutzgebiete. In den neunziger Jahren war er abwechselnd in Hannover und Braunschweig tätig, schrieb unter anderem zahlreiche landwirtschaftliche Fachbeiträge zum Regionalen Raumordnungsprogramm des Großraums Braunschweig, entwickelte das Bodenschutzmanagement weiter und begleitete Flurbereinigungsverfahren. 2004 wurde Gerlinger in Braunschweig Leiter des damaligen Fachbereichs Bildung und Beratung – damit widmete er sich gleichermaßen dem beruflichen Nachwuchs wie den Praktikerinnen und Praktikern der Region.
Seit 2007 Leiter der Bezirksstelle
2006 fusionierten die Landwirtschaftskammern Weser-Ems und Hannover zur Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Im Jahr darauf wechselte der Experte für Ländliche Entwicklung als Leiter in die LWK-Bezirksstelle Hannover. Seitdem koordinierte Gerlinger die Arbeit von 30 Fachleuten in den Bereichen Betrieb, Ländliche Entwicklung, Umwelt, Tier-Technik-Bauen und Pflanze und fungierte als Repräsentant und Ansprechpartner der Kammer in der Region Hannover sowie in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg.
„Den Allround-Berater von einst gibt es heute nicht mehr – dazu sind die technischen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen an die landwirtschaftlichen Betriebe zu komplex und vielfältig geworden“, stellte Gerlinger fest. „Für eine qualifizierte Beratung sind unsere Fachleute mit ihrem unterschiedlichen Wissen aufeinander angewiesen – und ich bin stolz, dass ich meinen Beitrag leisten konnte, dass diese Teamarbeit funktioniert.“
Mareike Herbst wird Nachfolgerin
Die Bezirksstelle Hannover sieht Gerlinger für die künftigen Veränderungsprozesse durch Markt, Politik, Gesellschaft und Klimawandel gut aufgestellt. Seine Nachfolge ist bereits geregelt: Mareike Herbst (35), aktuell Leiterin der Teams Ländliche Entwicklung sowie Umwelt, wird die Bezirksstelle vom kommenden Jahr an führen.
Herbst stammt aus Springe am Deister. Nach einem agrarwissenschaftlichen Studium kam sie 2015 zur LWK und arbeitete zunächst im Emsland. Während ihres Referendariats wechselte Herbst später nach Hannover und entwickelte dort ihren Arbeitsschwerpunkt im Bereich Nachhaltige Landnutzung und Ländliche Entwicklung. Herbst ist unter anderem durch ihre Tätigkeit in der Ingenieurdienstleistung für Sekundärrohstoffe, durch ihr Engagement in der Biodiversitätsberatung sowie durch ihre Mitwirkung in mehreren umweltrelevanten Gremien bereits gut bekannt.
Passionierter Radfahrer und Wanderer
Wer Rainer Gerlinger kennt, hat ihn bestimmt schon einmal auf dem Fahrrad gesehen: „Es ist mir tatsächlich gelungen, vom ersten Arbeitstag an bis heute mit dem Rad zur Arbeit zu kommen“, berichtete der langjährige Bezirksstellenleiter schmunzelnd. Für den Ruhestand hat er schon eine ganz persönliche „Deutschland-Tour“ im Kopf. Neben Radfahren ist Wandern die zweite Leidenschaft, die Gerlinger gerne zusammen mit seiner Familie auslebt. Von seinem Wohnort in Braunschweig ist der Harz schnell erreichbar. Auch Fernreisen sind bereits in Planung.
Daneben möchte Gerlinger weiterhin sein Fachwissen weitergeben: bei geologisch-bodenkundlichen Führungen im Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen wie auch im Geo-Naturpark Odenwald unweit seiner alten Heimat an der Bergstraße, wo seine Begeisterung für die Landwirtschaft einst begann.
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Wolfgang Ehrecke
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