Der Bisam - eine Wühlmaus, die viel Schaden anrichtet
Der Bisam (Ondatra zibethicus) ist die größte heimische Wühlmausart. Er hat sich ganz Niedersachsen einschließlich der Inseln als Lebensraum erschlossen.
Ihm wird seit der Erstbesiedelung Niedersachsens etwa ab 1930 nachgestellt, weil er wegen seiner Lebensweise und seiner Wühltätigkeit nachhaltige und gefährliche Schäden an Ufern, Deichen, Dämmen und anderen wasserwirtschaftlichen Einrichtungen verursacht: Uferabbrüche und -einbrüche, Böschungsrutschungen, Unterspülungen, Verklausungen von Bauwerken, Einbrüche gewässernaher Straßen und Deichaushöhlungen.
Erfolgreiche Bisambekämpfung
Es ist das Ziel der Bisambekämpfung in Niedersachsen, durch Regulierung der Befallszahlen vorbeugend solche Schäden vermeiden zu helfen.
Die Bekämpfungsmaßnahmen können dann als erfolgreich bezeichnet werden, wenn möglichst wenig Schäden zu verzeichnen sind.
Dennoch laufen jedes Jahr Schadensmeldungen auf:
Seit dem 01.01.2000 erfolgt die Bisambekämpfung in Niedersachsen als Teil der Unterhaltungspflicht von Gewässern nach dem Niedersächsischen Wassergesetz und der Erhaltungspflicht von Deichen und Dämmen nach dem Niedersächsischen Deichgesetz.
Die Aufgabe liegt nun im Zuständigkeitsbereich des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz bei den Unterhaltungs- und Erhaltungspflichtigen.
Einsatz der Landwirtschaftskammer bei der Bisambekämpfung
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat im Rahmen eines Vertrages mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz die Aufgabe einer "fachtechnischen Stelle" für die Bisambekämpfung und dabei speziell folgende Verpflichtungen übernommen:
- Großflächige Überwachung des Auftretens des Bisams sowie Erhebung relevanter biologischer Eckdaten.
- Organisation der technischen Durchführung von großflächigen Bekämpfungsmaßnahmen.
- Sachkundeausbildung, Überwachung und Weiterbildung der Privatfänger.
- Koordinierung der Fangbereiche.
- Erprobung und Entwicklung neuer Bekämpfungsverfahren, Eignungsprüfung neuer Fanggeräte, periodische Überprüfung der eingesetzten Fanggeräte auf tierschutzgerechte Anwendung.
- Beratung der Deich- und Unterhaltungsverbände und der zuständigen Behörden.
- Berichterstattung.
Diese Aufgaben werden von der Landwirtschaftskammer für ganz Niedersachsen wahrgenommen
In Niedersachsen werden dafür, neben einer Leitungsgruppe in Oldenburg, sechs Bisamjäger und etwa 1 000 Privatfänger eingesetzt. Die Fangzahlen liegen jährlich zwischen 150.000 und 200.000 Bisamen.
Den Nagern wird in Niedersachsen ausschließlich mit Fallen nachgestellt. Alle Bisamjäger und Privatfänger besitzen hierfür die erforderliche Sachkunde.
Genaue Daten und Entwicklungen entnehmen Sie den Jahresberichten im Dateianhang.
Hier können Sie zu unseren weiteren Artikeln
"Häufig gestellte Fragen zur Bisambekämpfung" und
"Dienstgebiete der Bisamjäger"
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Kontakte
Exkursion des Arbeitsgebietes Bisambekämpfung und Nutriabejagung mit Vertretern der Aufsichtsreferate aus ML und MU im Entwässerungsverband Jade
Am 28. Mai fand eine Exkursion des AG Bisambekämpfung und Nutriabejagung im Entwässerungsverband Jade statt.
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Ende September 2023 lud der Unterhaltungsverband 20, Untere Oste gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ehrenamtliche Privatfänger in seine Werkstätten zu einem gemeinsamen Fallenbautag ein.
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Die Nutria ist seit 2002 in Niedersachsen jagdbares Wild. Die Jagdstrecke stieg in den ersten Jahren langsam an und schien sich ab dem Jagdjahr (JJ) 2008/2009 bis zum JJ 2013/14 auf 4000-5000 Kreaturen einzupendeln. Ab dem JJ 2014/15 begann die …
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Auftaktveranstaltung zur Seminarreihe nachhaltige Wirtschaftsweisen und Ökolandbau
06.12.2024
Mit einer Web-Seminarreihe nachhaltige Wirtschaftsweisen und Ökolandbau für: landwirtschaftlicher Ausbilderinnen und Ausbilder Lehrer und Lehrerinnen Meisterinnen und Meister Teilnehmende an Meisterkursen Fachschüler und …
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5G Smart Country
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Mehr lesen...AQUARIUS
Ausgangslage Die Niederschläge in der östlichen Lüneburger Heide sind deutlich niedriger als im übrigen Niedersachsen. Der eigentliche Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Kulturen liegt dann oftmals sogar noch über …
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Ausgangslage Neue bundeseinheitliche rechtliche Anforderungen sowie zusätzlich landesweit geltende neue Regelungen ab 2021 fordern seitens der Landwirtschaft intensive Anpassungsmaßnahmen mit dem Ziel eines verstärkten Umwelt- und …
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