ToSBa 2
Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Praxiseinführung weitestgehend torfreduzierter und torffreier Substrate in Baumschulen 2
Ausgangslage
Der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bis 2030 geforderte weitestgehende Verzicht auf Torf im Erwerbsgartenbau als bisher wichtigster Substratausgangsstoff und die Umstellung auf alternative Substrate stellt für die Produktion von Gehölzen in Töpfen (Containerkulturen) eine große Herausforderung dar, die mit hohen Kultur- und damit auch hohen wirtschaftlichen Risiken für die Baumschulen verbunden ist. Das Vorgängerprojekt ToSBa hat bereits sehr erfolgreich gezeigt, wie torfreduzierte Substrate in Baumschulen eingeführt werden können. Ab einem Anteil von mehr als 40 Vol.-% alternativer Substratausgangsstoffe kam es zum Teil zu Problemen und Qualitätseinbußen bei den Pflanzen und das Kulturrisiko stieg insgesamt an, so dass eine großflächige Anwendung stärker torfreduzierter Substrate (> 50 % Torfersatz) momentan noch nicht empfohlen werden kann.
Ziel des Projekts
- Reduzierung des Torfanteils neben den Standardsortimenten an Sträuchern und Hecken auch bei besonders kalk- und salzempfindlichen Gehölzen auf ein noch zuerarbeitendes Minimum
- Erarbeitung einer allgemeinen Einschätzung der wirtschaftlichen Auswirkungen bei der Torfreduzierung im Container-Baumschulbereich
- Erleichterung der flächendeckenden Anwendung von stark torfreduzierten Substraten durch die zeitnahe Bereitstellung der gewonnenen Erkenntnisse auf Informationsveranstaltungen, in der Fachpresse und an die Fachberatung
Projektdurchführung
In den vier Modellregionen Ammerland, Pinneberg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg werden jeweils 3 bis 5 Baumschulen über einen Zeitraum von zwei Jahren (2024 - 2026) den Torfanteil schrittweise auf ein kulturspezifisches Minimum reduzieren. Dabei werden sie eng von den Regionalkoordinatoren und -koordinatorinnen betreut und unterstützt. Zu Beginn des Vorhabens werden die Betriebe hinsichtlich torfreduzierter Substrate und einer angepassten Kulturführung geschult. Für jeden einzelnen Betrieb werden dann in Zusammenarbeit mit dessen Substratlieferanten und Beratern individuelle Strategien für den Torfersatz erarbeitet, die im Laufe der zweijährigen Projektlaufzeit mit Hilfe der gewonnenen Erfahrungen angepasst werden.
Ergänzend findet eine überregionale betriebswirtschaftliche Begleitung statt, die vom Institut für Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf übernommen wird.
Kontakt
Mario Reil
Gesamtkoordination Projekt ToSBa2 und Projekt FiniTo
Pia Bunger-Fleuren
Regionalkoordinatorin Projekt ToSBa2