Umnutzung landwirtschaftlicher Bausubstanz

Stark schwankende Marktpreise sowie rechtlich vorgegebene Änderungen, insbesondere in der Tierhaltung, führen vermehrt zu Gebäudeleerstand in unserer Region. Stehen ehemalige Wirtschaftsgebäude erst einmal leer, verursachen sie meist „nur“ noch Kosten. Eine sinnvolle Folgenutzung ist dementsprechend zu finden, um die alte Bausubstanz weiterhin zu erhalten. Dies kann durch eine Umnutzung im landwirtschaftlichen Bereich sowie durch eine Nutzungsänderung - aus der Landwirtschaft heraus - erfolgen. Entscheidend ist, dass die Erhaltung der Gebäude mit einer sinnvollen, zweckmäßigen und nachhaltigen Verwendung einhergeht. Dementsprechend sollten die Gebäude hinsichtlich ihrer Substanz, Struktur und Möglichkeiten möglichst realistisch eingestuft werden. Ein wirtschaftliches Konzept zur zukünftigen Nutzungsauslastung kann zudem im laufenden Genehmigungsverfahren hilfreich sein.

Zu beachten ist weiterhin, dass sich die Gebäude im räumlich-funktionalen Zusammenhang mit der Hofstelle befinden und die äußere Gestalt im Wesentlichen gewahrt bleiben muss. Inwieweit Veränderungen zu Gauben, Fenstern und der Dachgestaltung möglich sind, bleibt eine Einzelfallentscheidung der jeweiligen Genehmigungsbehörde.

Es dürfen nur landwirtschaftlich privilegiert genutzte Gebäude in ihrem ursprünglich genehmigten Zustand umgenutzt werden. Vorherige Umnutzungen aus dem landwirtschaftlich privilegierten Zustand heraus bedeuteten lange Zeit, dass maximal eine Nutzungsänderung möglich war. Im Jahr 2021 wurde das Baulandmobilisierungsgesetz dahingehend geändert, dass nun auch eine wiederholte Umnutzung möglich macht.

Um vor allem mehr Wohnraum im Außenbereich zu schaffen, sind neben dem Betriebs- und Altenteilerhaus mittlerweile bis zu 5 weitere Wohneinheiten je Hofstelle möglich.

 Zu beachten ist, dass jede Umnutzung einer Baugenehmigung bedarf.

Das Seminar wird zudem einen aktuellen Einblick in den Bereich der erneuerbaren Energien geben, die in Verbindung mit einer Umnutzung realisiert werden können.