Zukunft der Tierhaltung: Kammer-Fachleute liefern Antworten
Oldenburg - Mehr Tierwohl, mehr Ökolandbau, schwankende Marktpreise, Verbraucher*innen mit hohem Informationsbedarf: Wie geht es in Niedersachsen mit der Haltung von Schweinen, Rindern und Geflügel weiter? Fragen rund um die Tierhaltung in konventionellen sowie in Öko-Betrieben haben fünf Fachleute der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Dienstag, 20. April, von 11 bis 12.30 Uhr während einer Fragestunde beantwortet.
Die Tierhaltung in Deutschland und speziell auch in Niedersachsen ist zunehmend Teil einer gesellschaftlichen Debatte. „Ein einfaches ,weiter soʻ wird nicht mehr akzeptiert – neue Haltungsformen und Strategien sind gefragt“, sagt Hermann Hermeling, Kammer-Vizepräsident und selbst Schweinehalter. „Deshalb stehen nicht nur die Landwirt*innen, sondern ganz besonders auch die Berater*innen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen vor großen Herausforderungen.“
Mit zahlreichen Projekten und Erprobungen rückt die LWK seit vielen Jahren die künftigen Anforderungen in den Fokus und sammelt Erkenntnisse über unterschiedliche Haltungsformen und Fütterungsstrategien, die Auswirkungen auf die Gesundheit und das Verhalten der Tiere sowie auf die Emission klimarelevanter Gase haben.
„Die Erkenntnisse unserer zahlreichen Projekte fließen in unsere Veröffentlichungen und Beratungsempfehlungen ein, mit denen wir die Betriebe in ihrer täglichen Arbeit so praxisnah wie möglich unterstützen wollen“, berichtet Dr. Ludwig Diekmann, Leiter des LWK-Fachbereichs Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen Tier und Tiergesundheitsdienste. In ihrem Landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Echem (Kreis Lüneburg) vermittele die LWK Praktiker*innen wie Auszubildenden neueste Erkenntnisse zur Rinderhaltung sowie zur konventionellen wie zur ökologischen Schweinehaltung.
Ergebnisse früherer LWK-Projekte wie etwa zum freien Abferkeln in der Sauenhaltung hätten direkt in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung Eingang gefunden, so Diekmann.
Zu den aktuellen Vorhaben, an denen sich die LWK zusammen mit Partner*innen aus Wissenschaft, Forschung und Industrie beteiligt, gehört zum Beispiel das Projekt DigiSchwein zur Entwicklung eines Frühwarnsystems, das Informationen unterschiedlicher digitaler Sensoren sammelt und bewertet. Das Projekt EmiMin befasst sich mit Strategien zur Emissionsminderung in der Schweine- und Milchviehhaltung. Im Projekt PumaZu geht es um ein Konzept zur Verbesserung der Tiergesundheit und Optimierung des Stallklimas in Putenmastställen.
Kammer-Vizepräsident Hermeling und Fachbereichsleiter Diekmann gehören zu den Fachleuten, die während der Livestream-Fragestunde am 20. April von 11 bis 12.30 Uhr die Fragen der Teilnehmer*innen beantwortet haben. Weitere Experten der Fragestunde waren Dr. Heiko Janssen, Leiter des LWK-Sachgebiets Tierhaltung, Dr. Ulrich Klischat, Leiter des LWK-Fachbereichs Ökologischer Landbau sowie Fred Arkenberg, Vorsitzender des Ausschusses Tierhaltung der LWK.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Gerlinde Michaelis, Leiterin der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn-Rostrup (LVG) im LWK-Geschäftsbereich Gartenbau.
Wer als Tierhalter*in, als Vertreter*in der vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche oder als interessierte/r Verbraucher*in Fragen zur Zukunft der Nutztierhaltung in Niedersachsen hatte, konnte vorab Fragen per Mail an senden. Während der Veranstaltung waren Fragen über den Chat des Videokonferenzsystems möglich.
Da die Teilnehmerzahl aus technischen Gründen begrenzt ist, mussten sich Interessierte zuvor anmelden.
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Aufzeichnung der Fragestunde der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zur Nutztierhaltung
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