Ein Manager für die Passwörter?
Passwörter sind lästig. Für jeden Dienst muss ein neues her. Aber keine Passwörter sind auch keine Lösung. Lang, komplex und einzigartig sollen sie sein, sodass sie niemand erraten kann - nur kann sie sich dann auch kaum jemand merken. Passwort-Manager können helfen.
Der Clou: Nutzer müssen nur ein zentrales Masterkennwort im Gedächtnis behalten, um Zugriff auf alle Logins zu erhalten. Damit wird eine Art Safe geöffnet, also eine verschlüsselte Datei auf dem Computer. Hier stecken alle anderen Passwörter drin. Dieser Safe verwaltet alle Anmeldeinformationen. Einige Passwort-Manager synchronisieren sie sogar über mehrere Geräte hinweg.
Und das löst ein großes Problem. Denn aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit nutzen Viele die gleichen (einfachen) Passwörter für verschiedene Dienste. Das Hasso-Plattner-Institut bringt es regelmäßig an den Tag: In Deutschland sind die unsichersten Passwörter die beliebtesten. Ganz vorne sind hallo, passwort und hallo 123.
Anlässlich der World Password Days 2017 wurde herausgefunden, dass jeder deutsche Internetnutzer im Schnitt satte 78 Online-Accounts besitzt, für die ein Passwort benötigt wird. Dabei befinden sich die Deutschen noch im unteren Mittelfeld: Ein US-Amerikaner bringt es im Schnitt etwa auf 150 Online-Konten, ein Franzose auf 127 und ein Brite auf 113. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Passwort-geschützten Accounts bis zum Jahr 2022 noch einmal verdoppeln wird. Bemerkenswert: Jeder Internetnutzer macht sich im Schnitt 12 Notizen, um Passwörter nicht zu vergessen.
Diese Zahlen sprechen dafür, sich mit dem Thema Passwort-Manager auseinanderzusetzen. Denn natürlich ist es schwer, sich alle Passwörter zu merken - insbesondere wenn es keine vorhersehbaren sein sollen. Da kommen die Passwort-Manager ins Spiel. Die meisten Passwort-Manager können komplexe Passwörter generieren, die schwer zu knacken sind. Ein solch komplexes Passwort sorgt dafür, dass ein Angreifer sich schwertut, es auszulesen.
Verschiedene Sicherheitskonzepte
Passwort-Managern liegen verschiedene Sicherheits-Konzepte zu Grunde. In erster Linie unterscheiden sie sich im Speicherort der verschlüsselten Daten. Es gibt drei gängige Optionen:
Die Daten werden lokal auf dem Computer gespeichert. Die Daten werden in einer Cloud abgelegt. Die Daten liegen auf dem Server des Anbieters, hier spricht man von Online-Passwort-Managern.
Wenn die Daten lokal auf dem Computer gespeichert werden, werden sie nicht synchronisiert. Das ist unpraktisch, wenn man die Passwörter auf mehreren Geräten nutzt.
Viele Passwort-Manager, die die Daten lokal abspeichern, bieten zusätzlich die Möglichkeit, die Daten verschlüsselt in einer Cloud zu hinterlegen. Der Vorteil: Man hat auch von unterwegs Zugriff auf die Passwörter oder kann sie über mehrere Geräte hinweg synchronisieren.
Auch Online-Passwort-Manager synchronisieren Passwörter über alle Geräte. Man greift über eine Internetseite auf die Datenbank zu. Wer sich für einen solchen Dienst entscheidet, sollte das Kleingedruckte kennen. Die Datenbank sollte lokal entschlüsselt werden. Denn nur so gelangt das Masterpasswort niemals in den Zugriffsbereich des Providers und damit in fremde Hände.
Ein USB-Stick als Passwort-Manager
Einige Programme haben die Funktion im Angebot, einen USB-Stick als Passwort-Manager zu nutzen. Das ist etwas für Nutzer, die Passwörter auf verschiedenen Computern nutzen, ihre Daten aber nicht im Internet ablegen möchten. Über die Funktion „portabler Passwort-Manager“ speichern Nutzer ihre verschlüsselten Daten auf einem gängigen USB-Stick. Der Stick wird dann zum ständigem Begleiter. Allerdings ist hier Konsequenz gefragt: Erstens muss der Stick immer auf dem neuesten Stand gebracht werden. Und zweitens darf er nicht verloren gehen.
Nicht nur einen Master
Vorsichtige Zeitgenossen haben ein unangenehmes Gefühl dabei, die komplette Kennwortsammlung irgendwo im Internet abgelegt zu wissen. Mit einem sicheren Masterpasswort ist das Risiko, dass jemand unbefugten Zugang dazu erhält, dann doch sehr gering. Weitaus gefährlicher ist es, für jeden Account dasselbe Passwort zu nehmen. Das Masterpasswort sollte stark sein. Das heißt, es hat mindestens zwölf Zeichen und ist eine Mischung aus Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen.
Wer auf Nummer Sicher gehen will, nutzt einen Passwort-Manager mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung. Das heißt, für den Zugriff auf die Datenbank kann ein zusätzlicher Eingabecode eingerichtet werden. Man sollte auf diese Funktion achten und sie auch aktivieren. Denn so muss ein Angreifer eine zusätzliche Hürde überwinden. Ein zusätzlicher Schutz kann nicht schaden.
Fazit: Passwort-Manager können das Leben erleichtern und die Sicherheit erhöhen. Doch welcher ist der Richtige? Muss er Geld kosten, oder reicht ein kostenloses Programm? Das ist, genau wie bei Virenscannern, eine Glaubensfrage. Auf dem Markt gibt es immer wieder neue Programme. Einen guten Anhaltspunkt bietet hier die Stiftung Warentest.
Kontakte
Anne Dirking
Allgemeine Weiterbildung, Agrarbüro und EDV
11 Tipps für mehr PC-Sicherheit
Computerviren und Schädlinge lauern überall: In E-Mail-Anhängen, in kostenlosen Downloads, selbst auf seriösen Internetseiten. Das betrifft nicht nur große Firmen, auch für das Agrarbüro kann es gefä…
Mehr lesen...Festplatte ist nicht gleich Festplatte
Die Festplatte ist der Mittelpunkt eines Computers. Hier werden das Betriebssystem, persönliche Daten, Bilder, Videos usw. gespeichert. Doch nicht alle Festplatten sind gleich – es gibt unterschiedliche Typen und Einsatzmöglichkeiten.…
Mehr lesen...Die E-Rechnung kommt 2025 - das müssen Sie wissen!
Änderung im Agrarbüro: Ab dem 1. Januar 2025 werden elektronische Rechnungen (kurz: E-Rechnungen) zwischen Unternehmen Pflicht. Was ändert sich? Ist eine pdf-Datei eine E-Rechnung? Welche Schonfristen gelten? Gibt es Vorteile? Wir …
Mehr lesen...Aus TMG wird DDG - ist Ihr Impressum aktuell?
Das ist wichtig für alle, die eine Website betreiben. Werfen Sie einen Blick in Ihr Impressum und die Datenschutzerklärung. Möglicherweise ist eine kleine Anpassung notwendig.
Mehr lesen...1. Februar: "Ändere dein Passwort"-Tag
Jeder hat sie, jeder braucht sie: Passwörter gehören im Agrarbüro dazu und werden oft als lästig empfunden. Für jeden Dienst muss ein neues her. Lang, komplex und einzigartig sollen sie sein, sodass sie niemand erraten …
Mehr lesen...So nehmen Sie an einer Online-Veranstaltung mit Microsoft-Teams teil.
Die meisten Online-Veranstaltungen führen wir mit Teams durch. Das ist ein Programm aus der Microsoft Office-Familie. Hier erfahren Sie, was Sie wissen müssen, um teilnehmen zu können.
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Veranstaltungen
Im Fokus: Das Agrarbüro - Schreibtisch, Lieblingsarbeitsplatz, einrichten
22.11.2024
Einen Computer und einen Stuhl hat jeder. Doch ist damit ein Büro schon gut eingerichtet? Die Einrichtung des Büros und der ergonomische PC-Arbeitsplatz erleichtern die Arbeit. Das Büro wird so vielleicht zum neuen …
Mehr lesen...AgrarBüromanagerin I
26.11.2024 - 11.02.2025
AgrarBüromanagerin I – qualifiziert und kompetent im Agrarbüro Frauen in der Landwirtschaft nehmen eine Schlüsselposition ein. Damit nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingt, sondern auch der Betrieb lä…
Mehr lesen...Im Fokus: Das Agrarbüro - Papierflut, Ablage, strukturiert
29.11.2024
Die tägliche Papierflut nervt? Die Ablage läuft über? Wer irgendwann auf ein digitales Büro umsteigen möchte, muss zuerst das analoge „Papier“-Büro auf Vordermann bringen. Ein strukturiertes Ablagesystem…
Mehr lesen...Bereit für die E-Rechnung!
03.12.2024
Die elektronische Rechnung (kurz: E-Rechnung) macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt: Ab 1. Januar 2025 werden E-Rechnungen zwischen Unternehmen Pflicht. Ab dann müssen Sie damit rechnen, die ersten E-Rechnungen geschickt zu bekommen. …
Mehr lesen...Bereit für die E-Rechnung!
03.12.2024
Die elektronische Rechnung (kurz: E-Rechnung) macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt: Ab 1. Januar 2025 werden E-Rechnungen zwischen Unternehmen Pflicht. Ab dann müssen Sie damit rechnen, die ersten E-Rechnungen geschickt zu bekommen. …
Mehr lesen...Bereit für die E-Rechnung!
03.12.2024
Die elektronische Rechnung (kurz: E-Rechnung) macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt: Ab 1. Januar 2025 werden E-Rechnungen zwischen Unternehmen Pflicht. Ab dann müssen Sie damit rechnen, die ersten E-Rechnungen geschickt zu bekommen. …
Mehr lesen...Drittmittelprojekte
5G Smart Country
Ausgangslage Weltbevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung und schwieriger werdende klimatische Bedingungen machen es erforderlich, noch mehr Nahrung zu produzieren. Laut Prognosen muss die landwirtschaftliche Erzeugung mind. um 50% erhö…
Mehr lesen...Abibewässerung
Ausgangslage Die durch den Klimawandel zunehmend negative klimatische Wasserbilanz in der Vegetationsperiode führt zu einem erhöhten Bedarf an Wasser für die Feldberegnung. Gleichzeitig erfordert die zunehmende Nutzungskonkurrenz um …
Mehr lesen...ADAM
Ausgangslage ADAM ist ein 42-monatiges transdisziplinäres Forschungs- und Umsetzungsprojekt zur Steigerung der Biodiversität im Intensivgrünland. Es sind Partner aus der Wissenschaft (Bewilligungsempfänger Universität Gö…
Mehr lesen...AGrON
Ausgangslage In Deutschland gibt es regionale Unterschiede beim landwirtschaftlichen Nährstoffanfall. So gibt es beispielsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Landkreise mit starkem Nährstoffüberschuss, aber auch …
Mehr lesen...AQUARIUS
Ausgangslage Die Niederschläge in der östlichen Lüneburger Heide sind deutlich niedriger als im übrigen Niedersachsen. Der eigentliche Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Kulturen liegt dann oftmals sogar noch über …
Mehr lesen...Beratungsgrundlagen Umsetzung Düngeverordnung
Ausgangslage Neue bundeseinheitliche rechtliche Anforderungen sowie zusätzlich landesweit geltende neue Regelungen ab 2021 fordern seitens der Landwirtschaft intensive Anpassungsmaßnahmen mit dem Ziel eines verstärkten Umwelt- und …
Mehr lesen...