Projekt: Machbarkeitsstudie zur Verwertung von Baggergut der Ems auf landwirtschaftlichen Flächen
Die „Machbarkeitsstudie zur Verwertung von Baggergut der Ems auf landwirtschaftlichen Flächen“ soll, als ein Beitrag zur ökologischen Sedimentstrategie, die Verwertung von Baggergut aus der Ems zur Bodenverbesserung prüfen. Untersuchungsgebiet ist das Rheiderland im Landkreis Leer.
Die Projektpartner sind die Betriebsstelle Aurich vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), die Rheider Deichacht, die Sielacht Rheiderland und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Die Ökologie des Emsästuares wird durch hohe Schwebstofffrachten und Fluid-Mud-Schichten negativ beeinflusst. Wesentliche Ursachen sind Fahrrinnenvertiefungen/-begradigungen und das fortlaufende Baggern und Verklappen von Sedimenten zum Unterhalt der Fahrrinnen der Ems. Niedersachsen und die Niederlande wollen deshalb eine ökologische Strategie zum Sedimentmanagement entwickeln. Ein möglicher Ansatz ist die Entnahme von Schlick aus der Ems und die Verbringung des Materials ins Binnenland, um die Situation der Ems zu verbessern.
In dieser Studie wurde daher untersucht, ob das Baggergut der Ems grundsätzlich für eine Verwertung auf landwirtschaftlich genutzten Flächen geeignet ist. Ziel ist es, Möglichkeiten und Grenzen einer pflanzenbaulich nützlichen, ökologischen und ökonomischen Verwertung des Baggergutes aufzuzeigen.
Dazu wurde die Baggergutaufbringung aus bodenschutz-, abfall- und düngerrechtlicher Sicht bewertet. Neben den allgemeinen rechtlichen Aspekten wurden auch spezifische Belange wie z.B. Anforderungen der guten fachlichen Praxis, des Gewässerschutzes und des Naturschutzes berücksichtigt.
Die Eignung des Baggergutes zur Verwertung auf landwirtschaftlichen Flächen wurde hinsichtlich seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften überprüft. Des Weiteren wurde erörtert, auf welchen landwirtschaftlichen Flächen im Untersuchungsgebiet Rheiderland nachhaltige Verbesserungen der Ertragsfähigkeit und weiterer Bodenfunktionen zu erwarten ist. In verschiedenen Modellregionen im Rheiderland wurden potenzielle Auftragsflächen ermittelt und hinsichtlich ihrer Eignung evaluiert.
Die Bewertung der Baggergutaufbringung auf landwirtschaftliche Flächen wurde ebenfalls aus Sicht des Flächenbewirtschafters vorgenommen. Es wurden konkrete Anforderungen an die technische Umsetzung der Baggergutaufbringung sowie Empfehlungen für die landwirtschaftliche Folgenutzung, unter Einhaltung der bodenschutz-, wasserschutz- und naturschutzfachlichen Rahmenbedingungen, formuliert. Im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse wurde die Verwertung von Baggergut der Ems ökonomisch bewertet.
Geplant ist bereits ein Folgeprojekt, mit dem Ziel, unter Praxisbedingungen zu klären, inwieweit eine Baggergutaufbringung auf Marsch- und Geestflächen zur Bodenverbesserung geeignet ist.
Projektlaufzeit: November 2018 - April 2020 (Folgeprojekt ist geplant)
Kontakte
Wolfgang Klahsen
Wasserschutzversuche im Rahmen der landesweiten Aufgaben §28 NWG
Dr. Sarah Witte
Leiterin Fachbereich Wassermanagement, Wasser- und Bodenschutz
Weitere Arbeitsgebiete
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