„Käferradar“ hilft bei der Borkenkäferbekämpfung
Borkenkäfer machen deutschlandweit den Bäumen zu schaffen. Waldbesitzer aus Südlohne locken nun mit Pheromonen im Innern von Borkenkäferfallen die kleinen Krabbler an. So wollen sie vor allem die erste Käfergeneration bekämpfen, wie Carl Hesebeck in einem Artikel in der Land & Forst 16/2020 schreibt.
Damit überhaupt Borkenkäfer in die zwei Schlitzfallen gelangen, hat Christoph Partmann in ihrem Innern Pheromone, also Duftstoffe, befestigt. Sie simulieren den Käfern einen potentiellen Wirtsbaum, der für eine Besiedlung ausreichend geschwächt ist. In trockenen Jahren wie 2018 und 2019 sind die Fichten zu geschwächt und erhalten nicht ausreichend Wasser, um Harz zur Abwehr von Buchdrucker und Kupferstecher zu bilden. Lärchen sind ebenfalls betroffen, sie werden vor allem vom sogenannten Lärchenborkenkäfer befallen.
„Da muss man schon ein paar Dinge beachten. Zum Beispiel müssen die Borkenkäferfallen in einem bestimmten Abstand zueinanderstehen, das gilt auch für die nächsten lebenden Fichten oder Lärchen“, sagt Martin Merschel. Als Vorsitzender der FBG freut er sich über das Engagement von Christoph Partmann und Hermann Bruns, das auch den benachbarten Wäldern anderer Waldbesitzer zugutekommt. „Je mehr wir die Borkenkäferpopulation reduzieren können, desto besser“. Gleichwohl komme es nun vor allem auf ausreichenden und vor allem kontinuierlichen Niederschlag in den kommenden Monaten an, um den Wald zu stärken und gleichzeitig die Entwicklung der Borkenkäfer zu bremsen.
„Hinter unseren Wäldern liegen zwei schwierige Jahre, teilweise sind manche Flächen völlig abgestorben oder nur wenige Bäume übriggeblieben. Gleichzeitig gibt es für das Holz nur noch wenig Geld, das später für die Aufforstungen dringend benötigt wird“, sagt Merschel. Umso wichtiger sei es nun, vor allem die junge Generation Waldbesitzer für ihren Wald zu begeistern und zu motivieren.
Hermann Bruns und Christoph Partmann werden in der nächsten Zeit regelmäßig nach ihrem Wald und auch den Fallen schauen. Befallenes Holz soll möglichst schnell aus dem Bestand, damit sich Buchdrucker und Kupferstecher nicht weiter ausbreiten. Dafür kommt auch schon mal der Forstmulcher von Partmann zum Einsatz, der kleine Holzreste in wenigen Sekunden zerkleinert – so wird den Borkenkäfern das Brutmaterial entzogen. Da ist das „Käferradar“ direkt am Hof ein guter Indikator, um den Borkenkäferflug im Blick zu halten.
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