Werterhalt für Kostbarkeiten
Auf den Wertholzsubmissionen lagen besonders wertvolle und besonders ausgewählte Stämme. Die Stirnflächen dieser Stämme waren mit einer wächsernen Schicht überzogen. Bezirksförster Dieter Scholz erklärt in der Land & Forst 10/21 den Hintergrund dieser Schutzmaßnahme.
Die Wertholzversteigerungen neigen sich saisonbedingt dem Ende entgegen.
Laien wie auch Förster und Waldbesitzer nutzen derzeit noch die Gelegenheit einer Besichtigung der beeindruckenden Stämme auf den Lagerplätzen.
Viel diskutierte Fragen sind dann:
Welches Holz ist gerade in Mode?
Auf welche Stämme fielen die meisten Gebote?
Wie viel haben sie erlöst?
Warum hat dieser Stamm mehr oder weniger erzielt?
Der Blick auf einige, mit einer wächsernen Schicht überzogene Stirnflächen wird manche Besucher vielleicht stutzig machen. Dahinter verbirgt sich eine werterhaltende Schutzmaßnahme. Für einige Holzkäufer ist nach dem Zuschlag ein Dienstleister tätig geworden. Er hat die Stämme an den Schnittflächen mit einem Paraffinwachs versiegelt und luftdicht verpackt, um sie für eine längere Zeit zu konservieren.
Ohne diese Behandlung besteht die Gefahr, dass sich in den liegenden Hölzern Risse bilden und damit einhergehende Farbveränderungen auftreten. Diese entstehen durch Sauerstoffeinwirkung beziehungsweise erste beginnende Fäulnis- und Zersetzungsprozesse.
Wird das hochwertige Holz nicht auf diese Weise geschützt oder schnell verarbeitet, können rasch Veränderungen auftreten, die das Kürzen der teuren Stämme nötig machen. Zum Konservieren wird das Paraffinwachs in Kochern erhitzt und, nachdem es bei zirka 160 °C flüssig geworden ist, mit einem Quast dick aufgetragen. Weil es hierfür nötig ist, dass die Stirnflächen trocken sind, wird das Stirnholz vorbereitend mittels Gasbrenner erwärmt und getrocknet. Nach dem Abkühlen des Paraffinwachses sieht das Holz aus, wie von einem Eispanzer überzogen.
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