DigiSchwein: Auszeichnung der Landwirtschaftskammer als „Digitaler Ort Niedersachsen“
Verbundprojekt will tiergerechte und ressourcenschonende Schweinehaltung mit Hilfe digitaler Ansätze weiterentwickeln – Digital-Staatssekretär: „Leuchtturmprojekt für die Digitalisierung im Agrarsektor“
Bad Zwischenahn-Wehnen/Oldenburg – Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) ist an diesem Donnerstag, 3. März, für das Verbundprojekt DigiSchwein vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung als „Digitaler Ort Niedersachsen“ geehrt worden. Digital-Staatssekretär Stefan Muhle überreichte die Auszeichnung in der LWK-Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen (Landkreis Ammerland).
Bei dem Projekt handelt es sich um ein gemeinsames Vorhaben der LWK, des OFFIS e.V., der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, des Johann Heinrich von Thünen-Institut, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover sowie der Georg-August-Universität Göttingen.
Experimentierfeld DigiSchwein
Die Farmmanagement-Software DigiSchwein soll schweinehaltende Betriebe künftig dabei unterstützen, Veränderungen im Bestand deutlich früher zu erkennen und damit das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern.
Das Frühwarnsystem soll Tierhaltende zum Beispiel in die Lage versetzen, schneller auf Krankheiten, auf abnormales Verhalten sowie auf bevorstehende Geburten zu reagieren. Die digitale Anwendung soll außerdem die Betriebsmitteleffizienz steigern und die Umwelt durch Nährstoffreduktion schonen helfen.
„In unserer Versuchsstation wollen wir zusammen mit den Projektpartnerinnen und -partnern klären, welche Sensoren dazu im Betrieb einzubauen sind, welche Daten gesammelt werden und wie diese ausgewertet und in der Software eingesetzt werden müssen“, erklärte Projektkoordinator Dr. Marc-Alexander Lieboldt von der LWK. Die Förderung dieses Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
„Die Bündelung von Expertise aus den Bereichen Landwirtschaft, Veterinärmedizin und Informatik, wie sie durch unser interdisziplinäres Projektteam abgebildet wird, bildet die solide Grundlage, um digitale Lösungen für die komplexen Herausforderungen der Schweinehaltung zu erproben“, sagte Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen.
„Durch die intensive Vernetzung mit Hochschulen, Behörden und Unternehmen des Agrarsektors hat DigiSchwein eine bundesweite Strahlkraft in die landwirtschaftliche Praxis, die ihr vor- und nachgelagerten Bereiche sowie die ländlichen Räume und ist ein Leuchtturmprojekt für die Digitalisierung im Agrarsektor“, lobte Digital-Staatssekretär Stefan Muhle.
Die Auszeichnung
Mit der Auszeichnung als „Digitaler Ort Niedersachsen“ werden Initiativen, Projekte und Einrichtungen geehrt, die sich mit ihrem Engagement im Kontext der Digitalisierung besonders verdient machen und den digitalen Wandel in Niedersachsen aktiv mitgestalten. Die Gewinner*innen werden durch eine Jury der Digitalagentur Niedersachsen und des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung ausgewählt.
DigiSchwein bekommt mit der Auszeichnung zugleich die Chance auf die Nominierung zum „Digitalen Ort des Jahres“: Am 12./13. September wird auf der „Techtide“, dem Zukunftskongress des Landes für Digitalisierung, auf dem Messegelände in Hannover aus ausgewählten Digitalen Orten Niedersachsens der „Digitale Ort des Jahres“ gewählt.
Im vergangenen Jahr war die LWK bereits für die Echemer Kuhbrille als Digitaler Ort geehrt worden.
Weitere Infos über das Projekt DigiSchwein finden Sie hier: bit.ly/ferkel-digischwein.
Ausführliche Bildunterschrift zum Gruppenfoto (von links):
Gerold Tammen (LWK, Berater Fachbereich Energie, Bauen, Technik), Dr. Bernd von Garmissen (Direktor der LWK), Philipp Heseker (Georg-August-Universität Göttingen, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Doktorand)), Dr. Stefanie Ammer (Georg-August-Universität Göttingen, wissenschaftliche Mitarbeiterin), Jan-Hendrik Witte (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Doktorand)), Stefan Muhle (Staatssekretär für Digitalisierung), Carmen Fögeling (Leiterin der LWK-Versuchsstation Wehnen), Dr. Harm Drücker (LWK, Leiter des LWK-Fachbereichs Energie, Bauen, Technik), Hermann Hermeling (LWK-Vizepräsident), Dr. Jeanette Probst (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, wissenschaftliche Mitarbeiterin), Philipp Hölscher (Johann Heinrich von Thünen-Institut, wissenschaftlicher Mitarbeiter), Dr. Marc-Alexander Lieboldt (LWK, Koordinator Projekt DigiSchwein), Stefan Sagkob (Leiter des LWK-Sachgebiets Versuchs- und Projektwesen Tier), Lena Münzebrock (LWK-Versuchstechnikerin), Dr. Ludwig Diekmann (Leiter des LWK-Fachbereichs Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen Tier und Tiergesundheitsdienste).
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