Submission Osnabrück - so wertvoll kann Holz sein
Im Frühjahr 2022 haben die Erlöse auf den Submissionen in Deutschland für neue Höhenflüge gesorgt. Auch die Submission im Bereich das Forstamtes Weser-Ems verzeichnet ein neues Allzeithoch. Jörg Görlich, Geschäftsführer der hiesigen Vermarkungsorganisation, berichtet über die Ergebnisse.
Aufgelegt in Reih und Glied, für den Käufer gut präsentiert: Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im Bereich des Forstamtes Weser-Ems haben auch in diesem Jahr auf der traditionellen Versteigerung bei Osnabrück wertvolle Laubholzstämme angeboten. „Der Reiz der Submission liegt immer in den speziellen Preisen, die hier mitunter erzielt werden können“, sagt Jörg Görlich.
Der Geschäftsführer der Nord-West-Holz eG organisiert gemeinsam mit seinen beiden Mitarbeiterinnen, dem LWK-Forstamt Weser-Ems und dem Kreisforstverband Osnabrück den Holzverkauf für die angeschlossenen Forstbetriebsgemeinschaften in den Landkreisen Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück. Auf dem Holzlagerplatz des Kreisforstverbandes Osnabrück in der Gemeinde Hasbergen im Ortsteil Ohrbeck wurden dieses Jahr 697 Festmeter Holz angeboten. Die größte Position macht mit knapp 604 Festmetern die Eiche aus, aber auch Esche, Kirsche, Nuss und andere Baumarten werden in kleineren Mengen angeboten.
„Im Vergleich zum Vorjahr ist das Angebot um etwas mehr als 150 Festmeter gesunken. Noch immer sind die Waldbesitzer und die sie betreuenden Bezirksförsterinnen und Bezirksförster der Landwirtschaftskammer durch den Klimawandel und seine Folgen stark gefordert. Viel Arbeitskapazität fließt in die Bekämpfung des Borkenkäfers, Aufarbeitung des Sturmholzes und auch die Aufforstungen werden mit viel Zeit bedacht“, erklärt Jörg Görlich. Gefragt sind bei den Käufern unter anderem Stämme mit einem hohen Volumen, aber auch die Qualität sollte stimmen. Möglichst wenig Äste sind von Vorteil, auf den Stirnflächen sollten sich keine Risse oder Faulstellen finden. So schafft es dann auch längst nicht jeder Baum auf die Submission, Wertholz bleibt die Ausnahme. Besonders wertvolle Eichenbestände, wie in der Grafschaft Bentheim das Samerrott, können durch den hohen Eichenanteil dennoch regelmäßig die Versteigerung bedienen.
Während die angebotene Holzmenge insgesamt etwas zurückgegangen ist, ist die Zahl der Bieter von 18 aus dem Vorjahr auf nun 21 gestiegen. „Momentan werden in ganz Deutschland auf den Submissionen gute Preise gezahlt. Rational zu erklären ist der Preisanstieg allerdings nicht, selbst schlechtere Qualitäten werden zurzeit gut beboten“, sagt Jörg Görlich. Pro Festmeter Eiche wurden in diesem Jahr im Durchschnitt stolze 719 Euro bezahlt, 2021 waren es „nur“ 452 Euro. Genutzt wird das Holz unter anderem für die Furnierherstellung, den Möbel- und Schiffsbau oder für spezielle Projekte. Für Roteiche wurden durchschnittlich 338 Euro pro Festmeter erzielt, eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um immerhin 111 Euro. „Erfreulicherweise können wir auch für Esche, Kirsche und Linde ein gewisses Käuferinteresse verzeichnen“, berichtet Dr. Florian Stockmann, Leiter des Forstamtes Weser-Ems. Zwar sind die genannten Baumarten mit Ausnahme der Esche nur selten Einzugsbereich der Nordwest-Holz eG anzutreffen, dennoch finden sich immer wieder einige Stämme auf dem Submissionsplatz in Ohrbeck.
Trotz der guten Preise – insbesondere für das Eichenstammholz - hält es Jörg Görlich für wichtig, nun nicht in einen Höhenflug zu verfallen. „Waldbesitzer sollten weiterhin den fachlichen Rat der betreuenden Bezirksförster suchen und im Vorfeld besprechen, welche Stämme für die Submission geeignet sind. Die Erlöse sind zwar eine tolle Bestätigung für die Pflege des Waldes über Generationen, entscheidender für den einzelnen Betrieb sind in der Regel aber die regelmäßigen Einnahmen aus den Verkäufen vor Ort“, sagt Jörg Görlich. Dennoch zeigt sich der Forstmann über die guten Ergebnisse auf dem Submissionsplatz in Osnabrück sehr zufrieden. „Das liegt auch an der guten Zusammenarbeit draußen mit dem Forstpersonal in der Fläche. Den Platz im Landkreis Osnabrück betreut Andreas Wiemer vom Forstamt Weser-Ems aus“, sagt Görlich. Im kommenden Jahr soll die Versteigerung dann wieder über die Bühne gehen, die Vorbereitungen dafür beginnen schon im Herbst.
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