Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Sommerweizen 2022
Die Sommerform des Weizens wird in seiner Bedeutung häufig unterschätzt. Dabei kann dieser mehr als ein „Lückenfüller“ im Anbauplan sein. Er ist besonders für den Backweizenanbau interessant. Mit Sommerweizen lässt sich zwar nicht verlässlich das Ertragsniveau von Winterweizen erzielen, dafür können die von der aufnehmenden Hand geforderten 25 Prozent Feuchtkleber mit Sorten des E-Sortiments sicherer erreicht werden. Das zeigt ein mehrjähriger Ergebnisvergleich der E-Sorten in den Öko-Landessortenversuchen Sommer- und Winterweizen der Anbaugebiete (ABG) 2 und 3 aus den Versuchsjahren 2016 bis 2022.
Im ABG 2 (Sandstandorte Nord-West) fallen die Feuchtklebergehalte beim Sommerweizen durchschnittlich um einen Prozentpunkt höher und auch die Erträge um rund 3 dt/ha höher gegenüber dem Winterweizen aus. Im ABG 3 (Lehmstandorte West) liegen die Feuchtkleberwerte im Schnitt sogar um zwei Prozentpunkte über den Werten des Winterweizens. Dagegen fallen die Erträge beim Sommerweizen durchschnittlich um rund 5 dt/ha niedriger aus.
Wenn der Sommerweizen in die betriebliche Fruchtfolge passt, dann kann er eine überlegenswerte Kultur sein, die aus pflanzenbaulicher und ökonomischer Sicht zur Risikostreuung beitragen kann.
Sortenwahl
Bei der Sortenwahl sollte auf überdurchschnittliche Feuchtkleberwerte und Fallzahl- sowie Ertragsstabilität geachtet werden. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Blatt- und Ährengesundheit. Hier ist in erster Linie auf eine gute Toleranz gegenüber Gelb- und Braunrost, sowie Ährenfusarium zu achten. Zudem sollte die Sorte eine gute Frohwüchsigkeit, Bodendeckung und eine ausgeprägte Pflanzenlänge zur Beikrautunterdrückung mitbringen.
In diesem Jahr konnten auf allen Versuchsstandorten der beiden Anbaugebiete sehr erfreuliche Erträge von teilweise deutlich über 50 dt/ha erreicht werden. Dagegen enttäuschten die Feuchtkleberergebnisse auf den lehmigen Standorten des ABG 3.
Die Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Sommerweizen 2022 können am Ende dieses Beitrages heruntergeladen werden.
Ergebnisse zu weiteren Öko-Versuchen auch aus zurückliegenden Jahren finden Sie unter: ISIP
Saatgut aus ökologischer Erzeugung
Eine aktuelle Übersicht im Handel erhältlicher biologisch erzeugter Saatgutpartien ist dem Internet unter www.organicxseeds.de zu entnehmen.
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Markus Mücke
Berater Ökologischer Ackerbau, Mechanische Beikrautregulierung, Umstellungsberatung, Versuchswesen Ökologischer Landbau
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