Submission Osnabrück - wertvolle Stämme auf dem Holzlagerplatz
Dass die Preise für Eichenwertholz weiterhin ein hohes Niveau halten, haben die verschiedenen Submissionen in 2023 gezeigt. Im Bereich des Forstamtes Weser-Ems sank zwar der Durchschnittspreis, dafür wurde aber eine deutlich größere Holzmenge bei der traditionellen Versteigerung unweit von Osnabrück angeboten. Jörg Görlich, Geschäftsführer der hiesigen Vermarkungsorganisation, berichtet über die Ergebnisse.
Insgesamt wurden auf dem Holzlagerplatz des Kreisforstverbandes Osnabrück im Ortsteil Ohrbeck der Gemeinde Hasbergen Anfang März 1.129 Festmeter angeboten, 2022 waren es 697 Festmeter. „Die Eiche war schon im Vorjahr gut nachgefragt. Entsprechend waren die Waldbesitzer bereit, größere geeignete Holzmengen für die Submission zu mobilisieren“, erklärt Jörg Görlich. Der Geschäftsführer der Nord-West-Holz eG betreut die Submission gemeinsam mit zwei Mitarbeiterinnen und arbeitet dabei eng mit Holzkoordinator Andreas Wiemer vom Forstamt Weser-Ems und dem Kreisforstverband zusammen. Das mehr Wertholz angeboten werden konnte, lag aber auch an zwei neuen „Partner-Waldbesitzformen“: Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) und die Wiehen-Holz GmbH, einer Vermarktungsorganisation für den Privatwald im angrenzenden Nordrhein-Westfalen.
Qualität zahlt sich aus
Hauptbaumart mit Blick auf das Volumen bleibt die Eiche: Insgesamt wurden 843 Festmeter angeliefert. „Größere Holzmengen konnten wir diesmal auch wieder bei der Roteiche und der Esche verzeichnen, bei letztgenannter Baumart spielt sicherlich nach wie vor das Eschentriebsterben eine Rolle“, berichtet Görlich. Als „Gastbaumarten“ spielen Bergahorn, Linde, Nuss, Kirsche und Erle kaum eine Rolle auf der Osnabrücker Submission. Bei der Leitbaumart Eiche sind die durchschnittlichen Erlöse im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken: Pro Festmeter konnten 613 Euro erzielt werden, 2022 waren es noch 719 Euro. „Bei der Submission zuvor konnten wir davon profitieren, dass sich viele Käufer bis dato aufgrund zu geringer Gebote kaum mit Holz eindecken konnten. Entsprechend waren die Stämme auf unserem Platz sehr gefragt, auch schlechtere Qualitäten wurden gut beboten. Diesmal haben sich die Käufer frühzeitig eindecken können und mussten ihre Gebote nicht mehr so hoch ansetzen“, erläutert Jörg Görlich den Preisunterschied.
Gute Qualitäten wurden auch weiterhin mit guten bis sehr guten Preisen belohnt, schwächere Qualitäten wurden diesmal allerdings nicht mehr so gut beboten. „Deshalb ist in der Fläche eine enge Absprache mit den Bezirksförstern wichtig, um wirklich hochwertiges Holz nach Ohrbeck zu liefern. Das hält die Submission auch für die Käufer attraktiv und wirkt sich positiv auf die Preise aus“, sagt Dr. Florian Stockmann, Leiter des Forstamtes Weser-Ems.
Die wertvollste Eiche stammt aus einem Privatwald in der Bezirksförsterei Melle-Süd und konnte einen stolzen Preis von 1.283 Euro pro Festmeter erzielen. Für Esche wurden im Durchschnitt 155 Euro erzielt, für Roteiche sogar 194 Euro. Als Besonderheit wurde in diesem Jahr eine mächtige Eschen-Maserknolle angeboten, die für 450 Euro pro Festmeter an einen Kunden zugeschlagen werden konnte.
Holzvermarktung
Insgesamt ging die Zahl der Bieter von 21 auf 16 zurück, wobei die langjährige und altgediente Käuferschaft weiterhin auf dem Submissionsplatz vertreten war. „Die Käufer stammen vor allem aus den Regionen Südniedersachsen, dem Münsterland und Ostwestfalen-Lippe. Es sind aber auch internationale Kunden vertreten, etwa aus Dänemark und den Niederlanden“, berichtet Jörg Görlich. Das Interesse an Wertholz aus niedersächsischen Privatwäldern sieht der Experte weiterhin auf einem guten Niveau – auch, weil entsprechende Qualitäten bei anderen Waldbesitzarten immer häufiger in Bereichen zu finden sind, die einem Nutzungsverzicht unterliegen. „Handel wie auch Endverbraucher schauen deshalb gerne auf den Privatwald, der davon weniger betroffen ist“, weiß Jörg Görlich. Wie sich der Markt für die wertvollen Stämme entwickelt, hängt aber auch von der wirtschaftlichen und politischen Lage ab. „Vergessen werden darf auch nicht, dass so hochwertige Hölzer in jedem Bestand die Ausnahme bilden und teils mehrere Jahrhunderte heranwachsen. Das Gro der Einnahmen wird nach wie vor mit dem regulären Holzeinschlag erzielt. Trotzdem sind solche Erlöse eine Bestätigung für die geleistete Arbeit über Generationen hinweg“, unterstreicht Jörg Görlich.
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