Absage: Keine Submission in Osnabrück im Februar 2024
Keine „Braut“ aus der Gemeinde Hasbergen in diesem Februar: Die traditionelle Versteigerung nach schriftlichem Gebot besonders wertvoller Baumstämme im Ortsteil Ohrbeck fällt in diesem Jahr aus. Als Braut wird dabei unter Fachleuchten der Stamm bezeichnet, der den höchsten Erlös erzielt. Warum die Veranstaltung ausfällt, erklären Dr. Florian Stockmann und Jörg Görlich.
Die beiden Forstleute sind dem Privatwald in den Landkreisen Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück eng verbunden: Dr. Florian Stockmann leitet das Forstamt Weser-Ems der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, das bis an die Nordseeküste reicht. Jörg Görlich verantwortet als Geschäftsführer der Nord-West-Holz e.G. die Holzvermarktung der Privatwaldbesitzer in den drei genannten Landkreisen und ist gemeinsam mit Holzkoordinator Andreas Wiemer maßgeblich an der Organisation der Submission beteiligt. „Im Vorfeld wurden durch die Bezirksförsterinnen und Bezirksförster nur 150 Festmeter Holz angemeldet, hauptsächlich Eiche. Die sinnvolle Mindestmenge für eine Submission, wie wir die Versteigerung nennen, liegt aber bei mindestens 500 Festmetern“, erklärt Florian Stockmann. In den Vorjahren waren diese Mengen kein Problem, 2022 wurden auf dem Holzplatz 1.129 Festmeter angeboten. „Hinzu kommen die schwierigen Bodenverhältnisse durch die starken Niederschläge, auch im Wald. So können die Stämme gar nicht an den Weg gerückt werden, ein Abtransport ist nicht möglich“, ergänzt Jörg Görlich. Zusätzlich mache sich die verhaltene Marktlage und Nachfrage bemerkbar, bedingt durch die konjunkturelle Situation in Deutschland und in Europa. Die Entscheidung, die Submission in diesem Jahr erstmalig ausfallen zu lassen, fiel schließlich bereits am 30. November vergangenen Jahres. „Das war ein gemeinschaftlicher Entschluss der Nord-West-Holz, des Forstamtes und des Kreisforstverbandes, der den Holzlagerplatz in Ohrbeck unterhält“, ergänzt Holzkoordinator Andreas Wiemer.
In den Jahren zuvor hatten auch immer wieder Waldbesitzer aus der Grafschaft und dem Emsland wertvolle Stämme zur Versteigerung gebracht, etwa aus dem Samerrott oder auch den Wäldern der Fürst zu Bentheimschen Domänenkammer. Hauptbaumart war dabei stets die Eiche, die immer wieder zu guten Preisen verkauft wurde – unter der Voraussetzung, dass auch entsprechend überdurchschnittliche Qualität angeliefert wurde. 2023 brachte ein Festmeter Eiche durchschnittlich 613 Euro ein, der teuerste Stamm erzielte sogar 1.283 Euro und stammte aus dem Landkreis Osnabrück. Die Submission freut sich über eine rege Stammkundschaft, teilweise reisen die potentiellen Käufer sogar aus dem Ausland an.
„Wir haben die Stammkundschaft über Fachmedien, das Internet und zum Teil auch persönlich über die Absage informiert“, sagt Jörg Görlich. Gibt es für Waldbesitzer nun dennoch eine Möglichkeit, besonders hochwertige Stämme in diesem Winter zu vermarkten? „Das bereits geschlagene Holz wird bestmöglich im Freihandverkauf vermarktet über die Nord-West-Holz. Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen können sich an die zuständigen Bezirksförster und Bezirksförsterinnen wenden“, erklärt Forstamtsleiter Stockmann. Maßgeblich für die Rückung bereits gefällter Bäume ist die Witterung in den kommenden Wochen, dafür bedarf es längerer trockener Phasen oder entsprechender Frostperioden.
Im kommenden Jahr soll die Submission dann wieder wie gewohnt in Ohrbeck über die Bühne gehen, die ersten Vorbereitungen starten bereits im Herbst.
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