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Willkommenslotsen

Unterstützung von Unternehmen bei der betrieblichen Integration von Geflüchteten durch

Beginn: 01.01.2022 / Ende: 31.12.2023

Zuständigkeitsregionen Willkommenslotsinnen
Zuständigkeitsregionen WillkommenslotsinnenLWK Niedersachsen bearbeitet von Henrike Weddelmann

Ausgangslage
Bedingt duch die hohe Annzahl geflüchteter Menschen in den Jahren 2015 und 2016,  wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz das Projekt Willkommenslotzen initiiert. Willkommenslotzen kümmern sich darum, dass Betriebe sensibilisiert werden geflüchtete Menschenin Ihren Betrieben auszubilden oder in Arbeit nehmen. 

Zielsetzung
Seit dem Frühjahr 2017 beraten und unterstützen "Willkommenslots*innen“ der Landwirtschaftskammer Niedersachsen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der „grünen Berufe“ bei der Integration von geflüchteten Menschen in Arbeit und Ausbildung. Die Willkommenslots*innen sind zentrale Ansprechpartner*innen für Unternehmen bei allen Fragen rund um die Integration von geflüchteten Menschen in Praktikum, Ausbildung oder Beschäftigung.

Projektdurchführung
Das Projekt „Willkommenslotsen“ führt die Landwirtschaftskammer niedersachsenweit durch. Bundesweit arbeiten 94 Lots*innen bei Kammern und gemeinnützigen Organisationen daran, dass die betriebliche Integration nachhaltig gelingt. Die Willkommenslots*innen engagieren sich mit einem breiten Netzwerk von relevanten Akteuren wie der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, den Ausländerbehörden und kirchlichen Einrichtungen, sowie dem Ehrenamt. Inzwischen könnten bereits eine große Anzahl von geflüchteten Menschen in grünen Unternehmen Ausbildungsplätze und Arbeit finden. Einige haben inzwischen ihre Ausbildung beendet und arbeiten als Fachkraft im Gartenbau, in der Landwirtschaft, der Milchtechnologie, der Hauswirtschaft und anderen Berufen.

 

 

Kontakt

Dr. Matthias Heyder

Dr. Matthias Heyder

Leiter Fachbereich Arbeitnehmerberatung, Weiterbildung

matthias.heyder~lwk-niedersachsen.de

Henrike Weddelmann
M.Sc. agr.
Henrike Weddelmann

Beraterin Arbeitnehmerberatung, Weiterbildung

henrike.weddelmann~lwk-niedersachsen.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

08.12.2023

Vertreterinnen des Netzwerks Migrantinnen und Arbeitsmarkt Niedersachsen zu Besuch bei der Landwirtschaftskammer Niedersachen in Hannover-Ahlem – Willkommenslotsinnen stellen Möglichkeiten der grünen Berufe vor

Ausbildungsberaterin Heike Rasche (rechts) von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) zeigte den Besucherinnen beim Rundgang über den Standort der LWK in Hannover-Ahlem die Vielseitigkeit der grünen Arbeitsfelder auf.
Ausbildungsberaterin Heike Rasche (rechts) von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) zeigte den Besucherinnen beim Rundgang über den Standort der LWK in Hannover-Ahlem die Vielseitigkeit der grünen Arbeitsfelder auf.Judith Frerking/NeMiA
Hannover – Welche Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten gibt es für Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund in den grünen Berufen? Darüber haben sich Vertreterinnen des Netzwerks Migrantinnen und Arbeitsmarkt Niedersachsen (NeMiA) kürzlich in Hannover-Ahlem bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) erkundigt. Die LWK ist mit ihren beiden Willkommenslotsinnen Lydia Vaske und Henrike Weddelmann Kooperationspartnerin des Netzwerks.

Rainer Gerlinger, Leiter der LWK-Bezirksstelle Hannover, begrüßte die Gäste herzlich, ehe NeMiA-Projektleiterin Naciye Celebi-Bektas vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen das Netzwerk vorstellte: Ziel ist es, die Integration von Frauen mit Migrationsbiographie in den Arbeitsmarkt zu fördern. Das Projekt will Unternehmen, öffentliche Verwaltung und Verbände dabei unterstützen, sich dieser Zielgruppe stärker zu öffnen. Der DGB-Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt hat das Netzwerk im Februar 2019 gegründet, seit 2020 wird es in Kooperation mit der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen durchgeführt. Seit Anfang 2023 wird NeMiA mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert.

Naciye Celebi-Bektas vom Deutschen Gewerkschaftsbund Niedersachsen stellte das NeMiA-Projekt vor, dessen Ziel die Förderung der Integration von Frauen mit Migrationsbiographie in den Arbeitsmarkt ist.
Naciye Celebi-Bektas vom Deutschen Gewerkschaftsbund Niedersachsen stellte das NeMiA-Projekt vor.Judith Frerking/NeMiA
Im Anschluss berichtete Henrike Weddelmann über die Arbeit der Willkommenslotsinnen: Seit 2016 werden im Rahmen dieses vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projektes Unternehmen bei der Integration von geflüchteten Menschen in Ausbildung und Arbeit unterstützt. Die LWK bietet eine solche Begleitung und Betreuung von Betrieben und geflüchteten Menschen seit 2017 an, die beiden Willkommenslotsinnen Vaske und Weddelmann engagieren sich gemeinsam mit einem breiten Netzwerk (dazu zählen z. B. die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Ausländerbehörden, kirchliche Einrichtungen sowie das Ehrenamt). Inzwischen konnte eine große Anzahl geflüchteter Menschen in grünen Unternehmen Ausbildungsplätze und Arbeit finden. Einige haben ihre Ausbildung bereits beendet und arbeiten als Fachkraft im Gartenbau, in der Landwirtschaft, der Milchtechnologie, der Hauswirtschaft und anderen Berufen.

Die LWK-Ausbildungsberaterinnen Heinke Blankenforth für den Bereich Hauswirtschaft und Heike Rasche für den Gartenbau zeigten den Besucherinnen in Ahlem in ihrem jeweiligen Fachgebiet die Möglichkeiten im Bereich von Ausbildung und Arbeit auf.

„Gebt qualifizierten geflüchteten Menschen eine Chance“: Dafür plädierte Abeer Khalil, Agrar-Ingenieurin aus Syrien.
„Gebt qualifizierten geflüchteten Menschen eine Chance“: Dafür plädierte Abeer Khalil, Agrar-Ingenieurin aus Syrien.Judith Frerking/NeMiA
Im Anschluss gab Abeer Khalil einen eindrucksvollen Einblick in die Herausforderungen und Chancen des deutschen Arbeitsmarkts für sie als zugewanderte Agrar-Ingenieurin. Ehe sie nach Deutschland kam, hatte sie einige Jahre in Syrien in leitender Position im nachhaltigen Wassermanagement gearbeitet. Ihr Statement: „Gebt qualifizierten geflüchteten Menschen eine Chance und nutzt unser Know-how, wir möchten dieses gerne einbringen.“

Anna Czerwonka aus der Senioreneinrichtung Bethel im Norden berichtete aus der Praxis über ihre Auszubildenden der Hauswirtschaft und zeigte anhand einiger Fotos aus ihrer Einrichtung, dem Friedrich-Wasmuth-Haus, wie individuell Betreuung von Seniorinnen und Senioren durch Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter stattfinden kann.

Den Abschluss bildete ein Rundgang über den Standort der LWK in Ahlem, der die Vielseitigkeit der grünen Arbeitsfelder aufzeigte: Dazu zählen z. B. der Pflanzenschutz, die Friedhofsgärtnerei, Sortenprüfungen an Pflanzen und vieles mehr. Die überwiegend nicht landwirtschaftlichen Teilnehmerinnen des Netzwerktreffens bekamen einen umfassenden Eindruck von den grünen Berufen und waren begeistert von deren vielfältigen Chancen und Zukunftsperspektiven – vom Auszubildenden bis zur promovierten Wissenschaftlerin.

 


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04.10.2023

Migrantinnen erkunden Berufsfeld mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Während ihrer Betriebstour im Kreis Celle besichtigten die 14 Migrantinnen unter anderem den Hofladen des Familienbetriebs Rabehof Oldendorf in Hermannsburg.
Während ihrer Betriebstour im Kreis Celle besichtigten die 14 Migrantinnen unter anderem den Hofladen des Familienbetriebs Rabehof Oldendorf in Hermannsburg.Henrike Weddelmann
Celle/Oldenburg – Ob für den Betrieb eines großen Bildungszentrums oder für die Versorgung einer Bauernfamilie samt Leitung eines Hofladens und eines Hofcafés: Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter übernehmen in unterschiedlichsten Bereichen wichtige Organisations-Aufgaben. Zahlreiche Eindrücke vom vielfältigen Berufsbild in der Hauswirtschaft konnten 14 Migrantinnen bei einer Betriebstour im Kreis Celle sammeln, die Henrike Weddelmann, Willkommenslotsin bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), zusammen mit Marlies Petersen (Migrationsberatung Caritasverband Celle) und Dyana Mieske-Borchers (Jobcenter Celle) organisiert hatte.

Seit 2017 beraten und unterstützen die Willkommenslotsinnen der LWK kleine und mittlere Unternehmen der Grünen Berufe bei der Integration geflüchteter Menschen in Arbeit und Ausbildung. Sie stellen Kontakte zwischen Betrieben und Geflüchteten her, die im besten Fall mit Arbeits- oder Ausbildungsverträgen enden. So war es Ziel der Betriebstour im Kreis Celle, Migrantinnen das Themen- und Arbeitsfeld der Hauswirtschaft näher zu bringen und sie für die Arbeit, ein Praktikum oder eine Ausbildung zu begeistern.

Besichtigung Küche EBZ Hermannsburg
Besichtigung Küche EBZ HermannsburgHenrike Weddelmann
Von der Caritas in Celle aus ging es in zwei Kleinbussen zum Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg. Nach der Begrüßung durch den Einrichtungsleiter Stephan Haase und seine Mitarbeiterin Veronika Ahrens begann ein ausführliches Gespräch zum Beruf und der Ausbildung der Hauswirtschafter*in. Drei Sprachmittlerinnen sorgten dafür, dass die Informationen für alle verständlich waren. Bei der anschließenden Führung durch Großküche, Speisesaal, Seminar- und Schlafräume des Bildungszentrums bekamen die Gäste einen guten Überblick über die vielseitigen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten in einer Tagungseinrichtung.

Der Familienbetrieb Rabehof Oldendorf in Hermannsburg war das zweite Ziel der Betriebstour. Betriebsleiterin und Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, Birgit Rabe, und ihre Auszubildende Katharina gewährten der Gruppe einen spannenden, ganz anderen Blick auf die Aufgabenfelder einer hauswirtschaftlichen Fachkraft. Das hauswirtschaftliche Team des Rabehofs versorgt Familie Rabe im Alltag und ist außerdem für die Versorgung und Leitung des Hofladens und des Hofcafés zuständig.

Auszubildende Katharina berichtete von ihrer Ausbildung zur Hauswirtschafterin auf dem Hof und betonte dabei, dass sie an diesem Beruf die abwechslungsreichen Tätigkeiten sowie den umsichtigen und nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln sehr schätzt. Beim Rundgang über den Betrieb hatte es der Frauengruppe vor allem der große, alte Lehmbackofen im Garten sehr angetan: Dieser Backofen vermittelte den Migrantinnen ein Gefühl von Zuhause, da in ihren Herkunftsländern überwiegend in solchen Öfen Essen zubereitet wird.

„Insgesamt konnten die Frauen an diesem Tag umfangreiche Einblicke in die Hauswirtschaft gewinnen – und vor allem haben sie gesehen, dass sie einige der Aufgaben und Arbeitsgeräte aus eigener Erfahrung bereits kennen und damit umgehen können“, berichtete LWK-Willkommenslotsin Henrike Weddelmann. „Die 14 Teilnehmerinnen sind im Laufe des Ausflugs sehr viel offener und mutiger geworden und haben trotz Sprachschwierigkeiten viele Nachfragen gestellt – hoffentlich konnten wir die eine oder andere nachhaltig für den Beruf der Hauswirtschafterin begeistern.“


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19.09.2023

Ausbildung in den grünen Berufen: Online-Sprachkurse für Auszubildende aus Gartenbau, Land-, Haus- und Pferdewirtschaft werden bundesweit weitergeführt – Teilnahme jetzt beantragen

Oldenburg – Geflüchtete, insbesondere junge Menschen, möchten schnell den Zugang zum deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt finden. Mangelnde Sprachkenntnisse stellen häufig eine große Hürde dar. Gerade für Auszubildende mit Flucht- oder Migrationshintergrund ist der deutschsprachige Berufsschulunterricht eine große Herausforderung, an der sie nicht selten scheitern.

Bundesweites Pilotprojekt in Oldenburg

2022/23 hatte die Euro-Schule am Standort Oldenburg daher ein bundesweites Pilotprojekt auf Initiative der Willkommenslots*innen der Landwirtschaftskammern Niedersachsen (LWK) und Nordrhein-Westfalen sowie den Willkommenslots*innen des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) auf die Beine gestellt. Im zweiten Halbjahr des zurückliegenden Schuljahres wurden die ersten bundesweiten Online-Sprachkurse für Azubis der grünen Berufe gestartet, um berufsspezifische Sprachkenntnisse für eine erfolgreiche Ausbildung zu vermitteln.

Diese Kurse werden auch im laufenden Schuljahr 2023/24 fortgeführt. So gibt es wieder je nach Ausbildungsjahr differenzierte und nach Ausbildungsjahr gestaffelte Angebote für die grünen Berufe: zum einen für Gärtner*innen aller Fachrichtungen, insbesondere der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, sowie zum anderen für angehende Landwirt*innen, Hauswirtschafter*innen, Tier- und Pferdewirt*innen. Die Kurse finden bis zum Schuljahresende im Juli 2024 statt.

Kostenlose Teilnahme

Die Anmeldung läuft über die Euro-Schule Oldenburg. Für die Teilnahme ist eine Berechtigung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erforderlich. Der Kurs ist für die Teilnehmenden kostenfrei.

'Die Kommunikation funktioniert toll': Mamadou Faye macht eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau und hat stark vom Online-Sprachkurs profitiert.
Die Kommunikation funktioniert toll: Mamadou Faye macht eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau und hat stark vom Online-Sprachkurs profitiert.Boymann Garten- und Landschaftsbau
Mamadou Faye gehört zu den Menschen, die stark vom ersten Online-Kurs profitiert haben. Faye stammt aus dem Senegal und absolviert seine Berufsausbildung beim Unternehmen Boymann Garten- und Landschaftsbau in Glandorf (Kreis Osnabrück). „Der Online-Berufssprachkurs hat mir wirklich geholfen“, betont der angehende Galabauer. „Die Lehrerin ist sehr gut, die Kommunikation funktioniert toll und ich kann alle Fragen stellen, die mich bewegen – zum Beispiel, wenn uns schwierige Aufgaben aus dem Berufsschulunterricht erklärt werden.“

Besser mitkommen im Berufsschulunterricht

In enger Abstimmung mit verschiedenen Berufsschulen, den beiden Landwirtschaftskammern und dem BGL werden die Kurse individuell nach Bedarf gestaltet, um die Schülerinnen und Schüler adäquat auf die Teilnahme am Berufsschulunterricht und an der Abschlussprüfung vorzubereiten. Die Willkommenslots*innen sind in engem Kontakt mit Ausbildungsberater*innen, Auszubildenden und deren Ausbildungsbetrieben. Eingebunden in die bundesweite Akquise wurde auch der Verband der Landwirtschaftskammern.

Online-Format erleichtert Teilnahme

Die Kurse finden einmal wöchentlich online statt. Die Teilnehmenden kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. Das Online-Format ermöglicht eine einfachere Teilnahme: Gerade Auszubildende der grünen Berufe leben und arbeiten überwiegend im ländlichen Raum, womit dieses leicht zugängliche Unterrichtsformat für sie neue Chancen bietet.

Im Online-Format sollen die Auszubildenden ihre Scheu verlieren und Fragen stellen, für deren ausführliche Beantwortung es in den regulären Berufsschulklassen nicht ausreichend Raum gibt.

Fokus liegt auf Fachsprache

Den Fachbegriffen des jeweiligen Berufsbildes wird in den Sprachkursen viel Zeit gewidmet. Beispielsweise ist es für die Deutschlernenden schwierig, Begriffe wie „Photosynthese“ oder „heimische Bäume“ zu verstehen, da diese im Kontext des Berufsfeldes eine ganz spezielle Bedeutung haben und auch genauso verwendet werden müssen.

Die Willkommenslots*innen möchten alle Ausbilder*innen ermutigen, ihre Azubis auf diese Kurse hinzuweisen und ihnen die Teilnahme bei Bedarf zu ermöglichen. Bei Interesse wenden sich Interessierte gerne an die zuständigen Willkommenslots*innen – diese freuen sich auf möglichst viele Anträge, damit den Geflüchteten und Migrant*innen der nachhaltige Eintritt als Fachkraft in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtert wird.

01.08.2023

Arbeitskreis „Weibliche Migrantinnen“ besichtigt mit zehn Frauen Betriebe in Visbek
Visbek. Am Mittwoch, 28.06.23 fand die diesjährige sogenannte Arbeitgeber-Tour - diesmal in Visbek - statt. Die Arbeitgeber-Tour wurde bereits 2022 erfolgreich in Dinklage durchgeführt.

Inhaberin Carola Freese (rechts) von Freese Essideen stellt den Teilnehmerinnen der Arbeitgeber-Tour die Arbeitsplätze ihres Betriebes vor.
Inhaberin Carola Freese (rechts) von Freese Essideen stellt den Teilnehmerinnen der Arbeitgeber-Tour die Arbeitsplätze ihres Betriebes vor.Agentur für Arbeit
Hierzu wurden im Ortskern von Visbek verschiedene Betriebe zu Fuß besucht und der Arbeitsort besichtigt. Die Frauen und die Betriebe hatten die Möglichkeit, sich direkt und ohne Hürden kennenzulernen. Die teilnehmenden Unternehmen und Frauen empfanden die Tour als runde Sache. Die Teilnehmerinnen hatten sich sehr gut vorbereitet. Einige Frauen hatten ihre Bewerbungsunterlagen dabei und konnten diese den Betrieben (Freese Essideen, Gasthaus Hogeback, St. Benedikt und Blumen Ostmann) direkt aushändigen.

Die Frauen ließen während des Rundgangs durchblicken, gern bei einigen der besuchten Betriebe arbeiten zu wollen. Die Betriebe signalisierten, stets Personalbedarf zu haben. Auch Probearbeiten und Praktika sowie Qualifizierung seien möglich. Einer Teilnehmerin konnte direkt zum 01.09.23 eine Arbeitsaufnahme angeboten werden.

Die Frauen aus den Herkunftsländern Bulgarien, Polen, Rumänien, Syrien und Ukraine sind teils schon sehr gut qualifiziert. Berufliche Hintergründe waren zum Beispiel pädagogische Ausbildung, Schneiderin, Dekorateurin, Lehrerin und industrielle Berufe. Aus Sicht der Teilnehmerinnen war die Veranstaltung ein perfektes Sprachrohr zu den Unternehmen und gleichzeitig ein erster Türöffner. Ohne die Unterstützung des Arbeitskreises wäre vermutlich, so ihre Aussage, dieser erste direkte Kontakt nicht ohne Weiteres möglich gewesen.

Auch die Betriebe gaben ein positives Feedback, zumal sie immer gutes Personal suchten. Dies sowohl auf der Fachkräfte- als auch auf der Helferebene in Vollzeit und Teilzeit. Gut verständlich und auf einfache Art stellten sie ihre Betriebe und Arbeitsabläufe vor. Ein Blick hinter die Kulissen war so möglich, so dass sich die Teilnehmerinnen ein erstes Bild davon machen konnten, wie ein künftiger Arbeitstag aussehen könnte.

Organisiert wird die Arbeitgeber-Tour vom Arbeitskreis „Weibliche Migrantinnen“ im Landkreis Vechta, der sich aus Vertretungen der Agentur für Arbeit, des Jobcenters, der Kreisverwaltung, der Kammern (Handwerkskammer, IHK, Kreishandwerkerschaft, LWK), der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft, und Regionalbotschafterin des Netzwerks „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ zusammensetzt. Der Arbeitskreis wurde 2018 u. a. als Unter-Arbeitskreis der Koordinierungsgruppe zur Integration von Menschen mit Flucht-/ Migrationshintergrund im Landkreis Vechta ins Leben gerufen. Eine Zielgruppe, die es oftmals auf dem Arbeitsmarkt schwerer hat, sind weibliche Migrantinnen. Ziel der Arbeitgeber-Tour ist es, Betriebe und weibliche Migrantinnen mit Familienaufgaben und einem Sprachniveau A2 oder B1 auf eine andere Art und Weise beruflich zusammenzubringen.

Eine Wiederholung der Arbeitgeber-Tour im Landkreis wird aufgrund des positiven Fazits angestrebt. Dies mit dem Ziel im Blick, die Frauen bestmöglich zu begleiten, einen Weg in den Beruf zu finden. Die mehrstündige Veranstaltung hat gezeigt, dass gerade etwas andere Formate wie diese zu einer guten und offenen Kommunikation führen können. Auf den Wegen zu den verschiedenen Betrieben konnte so die ein oder andere Frage zu Qualifizierung, Sprach- oder auch Führerscheinerwerb beantwortet werden. Eine der weiteren Herausforderungen ist die Arbeitszeit. Arbeitszeiten sind für Mütter mit jungen Kindern oftmals schwieriger zu organisieren. Hier konnten weitere Impulse für eine Integration in den Arbeitsmarkt gegeben werden.

„Die derzeitigen sehr guten Chancen des Arbeitsmarktes bieten vielfältige Chancen und Möglichkeiten. Den Frauen möchten wir Mut machen und sie bei der Jobsuche unterstützen. Den Betrieben bieten wir die Möglichkeit, mit uns die nächste Arbeitgeber-Tour zu gestalten, um so neues Personal zu gewinnen“, lautet das Fazit des Arbeitskreises.

Zu den Organisatoren der Arbeitgeber-Tour gehörten:

  • Iris Wollenberg (Teamleiterin Arbeitgeber-Service Agentur für Arbeit Vechta)
  • Carolin Idasiak (Teamleiterin Markt und Integration Jobcenter Vechta)
  • Stefanie Rolfes-Gröninger (Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Agentur für Arbeit Vechta)
  • Lydia Vaske (Willkommenslotsin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen)
  • Ursula Hoppe (Ausbildungsberaterin Hauswirtschaft Landwirtschaftskammer Niedersachsen)
  • Bettina Doneit (Willkommenslotsin der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer)
  • Hussein Kerri (Integrationsberater der Handwerkskammer Oldenburg)
  • Renate Hitz (Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland)
  • Nancy Menke (Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland)
  • Gil Werner (Perspektive: Pflege! e.V.)
  • Ulla Kampers (Regionalbotschafterin des Netzwerks „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“)
31.07.2023

Der heute 32-jährige Abdoulaye-Tely Diallo aus Guinea kam nach Deutschland, um hier Landwirt zu werden. 2022 konnte er seine Ausbildung im Landkreis Gifhorn erfolgreich abschließen. Hierbei wurde er durch die Willkommenslotsinnen der LWK Niedersachsen unterstützt und begleitet. Doch wie es überhaupt dazu kam und welche Erfahrungen Abdoulaye-Tely Diallo in den vergangenen Jahren hier in Deutschland gemacht hat, teilt er mit uns in einem kurzen Interview:

 

Von Guinea auf Niedersachsens Acker
Von Guinea auf Niedersachsens AckerTely Diallo
Warum wolltest du eine Ausbildung in Deutschland machen?
Aus der Faszination wurde Leidenschaft. Die kleine Geschichte ist, als ich in der 11. Klasse in Guinea war, hatte unser Wirtschaftslehrer uns in Klassengruppen eingeteilt, jede Gruppe musste einen EU-Mitgliedsland vorstellen. Ich war damals in der Deutschlandgruppe, während ich zur Wirtschaftsentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland geforscht habe, habe ich hier zum Beispiel gelesen: 1 Kuh kann bis zu 50 Liter pro Tag produzieren, und 1 Bauer hier in Deutschland konnte bis zu 500 ha in 8 - 9 Monaten bearbeiten, während bei uns (in Guinea) eine 1 Kuh maximal 3 Liter Milch pro Tag produziert und ein Landwirt nur 1 ha pro Jahr bewirtschaftet. Ehrlich gesagt habe ich es nie geglaubt, bis ich hier die Ausbildung angefangen habe.

Was waren Deine größten Schwierigkeiten/Hürden dabei?
Die erste und große Schwierigkeit war das sprachliche Handicap und ich hatte gar keine Erfahrung in der Landwirtschaft, aber war sehr motiviert und lernbereit. In der Berufsschule hatte ich auch viele Probleme, die Fachbegriffe im 1. und 2. Lehrjahr zu verstehen und zu merken. Zweitens begegneten mir viele Vorurteile im Lehrbetrieb, vom Ausbilder und anderen Mitarbeitern, z. B. dass ich nie ein Feld bearbeiten werde können, weil ich keine Gefühle für die Maschinen habe, keine Chance die Ausbildung zu absolvieren... Also habe ich kaum auf dem Acker praktizieren dürfen. Ich habe am meisten nur Zutaten abgeliefert und Maschinen gewaschen... Drittens war die Finanzierung meines Trecker-Führerscheins auch sehr problematisch kompliziert für mich.

(Abdoulaye-Tely Diallo hat während seiner Lehrzeit aus den genannten Gründen den Betrieb gewechselt und es geschafft, sich seinen T-Führerschein selbstständig zu erarbeiten.)

Würdest du anderen geflüchteten Menschen empfehlen eine Ausbildung in Deutschland zu machen?
Ja klar! Es ist ein Vorteil für die Sprache, für eine bessere Integration und hilft zu verstehen, wie das Volk unseres Gastlandes lebt. Mit der Ausbildung lernt man aber auch seine Rechte kennen. Ich habe sogar vielen Kumpeln überzeugt eine Ausbildung zu machen, egal welche. Ich kenne viele die zurzeit in einer Ausbildung zum Bäcker, Altenpfleger... sind. Ich kenne auch paar Jungs die interessiert am Landwirt-Beruf sind, aber in der Landwirtschaft es ist schwierig, weil man muss mindestens eine PKW Führerschein haben. Ohne ist unmöglich. Und ich denke kein Ausbilder wird für ein geflüchteten Lehrling, der Sprachproblem hat, ein Führerschein finanzieren. Ich rate auch allen geflüchteten, die eine Ausbildung angefangen haben oder wollen, sich viel Mühe in den Lehrgängen zu geben. Die Lehrgänge haben mir sehr viel geholfen, alles was man theoretisch lernt, hat man die Chance es auch zu praktizieren. Auch im Lehrbetrieb, mancher Ausbilder und Mitarbeiter können unhöflich und respektlos sein, aber muss man nur seine Ziele verfolgen und alles geben um die Ausbildung zu bestehen. Danach man wird unabhängig und wählt man selbst in welchem Betrieb man arbeiten will oder würde.

Was begeistert dich am meisten in der Landwirtschaft?
Das ist eine gute Frage! Die abwechslungsreichen Tätigkeiten, es gibt fast keine Routinearbeiten. Die Arbeit in der Natur, das selbständige und verantwortungsbewusste Arbeiten, wenn man das Vertrauen der Betriebsleiter hat.

Hat die Arbeit und Ausbildung dir dabei geholfen besser in Deutschland abzukommen?
Ich antworte Jein!

  • Ja, ich arbeite als Fachkraft. 
  • Ja, ich habe jetzt bessere praktische Erfahrung in der Landwirtschaft. 
  • Nein, ich sollte nach der bestandenen Ausbildung eine Aufenthaltserlaubnis bekommen, aber ich habe es immer noch nicht gekriegt...

Arbeitest du als Landwirt?
Ja, ich arbeite als Fachkraft in einem Landwirtschaftlich Betriebsgemeinschaft, wir bewirtschaften ca. 900 ha Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais, Getreide (Roggen, Triticale und SG). Hier bin verantwortlich für die Bodenbearbeitung, Drillen, Düngung und den Transport und bald auch die Pflanzenschutzmittel spritzen. So lange ich die Möglichkeit bekomme es praktizieren zu können, werde ich in der Landwirtschaft arbeiten, weil Landwirtschaft die wichtigste Arbeit auf der Welt ist. Ohne die Landwirtwirtschaft gibt es keine Zukunftsmöglichkeiten.

Anhand seiner Erfahrungen möchten Abdoulaye-Tely und wir, die Willkommenslotsinnen der LWK Niedersachsen, vielen weiteren Menschen Mut machen eine Ausbildung in Deutschland zu absolvieren.

18.07.2023

In einer Juli-Ausgabe 2023 der LAND & FORST ist ein Artikel über die erfolgreiche Arbeit der Willkommenslotsinnen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erschienen. Über den unten stehenden Link öffnen Sie den Bericht von vier geflüchtete Menschen zu ihren Erfahrungen beim Einstieg in die grünen Berufe. Dabei kommen auch die Arbeitgeber*innen zu Wort, die den Einstellungsprozess und dazugehörige Herausforderungen mit der Unterstützung der Willkommenslotsinnen gemeistert haben. Denn eine gelungene Integration ist eine Win-Win-Situation für alle.

Geflüchtete in Grüne Berufe vermitteln

 

 

09.03.2023

Die von den Willkommenslotsinnen neu erarbeiteten FAQ’s bieten Betrieben eine erste Übersicht, die gerne geflüchtete Menschen ausbilden oder in einer Einstiegsqualifizierung (EQ) beschäftigen möchten oder dies bereits tun. Sie beantworten alle grundlegenden Fragestellungen, mit denen sich Betriebe in diesem Zusammenhang beschäftigen sollten.
Für weitergehende Fragen stehen die Willkommenslotsinnen mit ihrem kostenlosen Beratungsangebot unterstützend zur Seite.

Die FAQ’s stehen im Anhang zum Download bereit.
 

FAQ Azubi mit Flucht- und Migrationshintergrund
07.03.2023

55 Auszubildende der Grünen Berufe nehmen bundesweit an Oldenburger Online-Deutschkurs teil

Oldenburg – Deutsche Sprache, schwere Sprache: Das empfinden zumindest oft diejenigen so, die aus ihrem Heimatland geflüchtet sind und sich nun im Rahmen einer Ausbildung in den Grünen Berufen im Berufsschulunterricht mit der neuen Fremdsprache konfrontiert sehen. „Nicht selten scheitern sie an dieser Herausforderung“, berichtet Lydia Vaske, Willkommenslotsin der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen.

Hier setzt ein neues Pilotprojekt an: Die Euro-Schulen am Standort Oldenburg vermitteln Auszubildenden, die einen Flucht- oder Migrationshintergrund haben, in Online-Kursen spezifische Sprachkenntnisse der Grünen Branche. Zustande kam dieses Projekt dank des gemeinsamen Engagements der Willkommenslotsinnen der LWK Niedersachsen, der LWK Nordrhein-Westfalen und des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Die 24-jährige Valentina Kniazeva aus Russland absolviert die Ausbildung zur Pferdewirtin auf einem Betrieb im Landkreis Nienburg und ist Teilnehmerin des neuen Online-Deutschkurses.
Die 24-jährige Valentina Kniazeva aus Russland absolviert die Ausbildung zur Pferdewirtin auf einem Betrieb im Landkreis Nienburg und ist Teilnehmerin des neuen Online-Deutschkurses.privat
Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler stammen aus Ausbildungsbetrieben aus ganz Deutschland. Je nach Ausbildungsjahr stehen differenzierte Angebote für die Auszubildenden im Gartenbau, in der Landwirtschaft, der Hauswirtschaft und der Tier- und Pferdewirtschaft zur Verfügung. Insgesamt konnten im Januar 2023 fünf bis zu den Sommerferien laufende Kurse mit insgesamt 55 Teilnehmenden starten. Nach den Sommerferien sollen nach Auskunft des BAMF Anschlusskurse folgen.

Der Terminologie des jeweiligen Berufsbildes wird in den Sprachkursen viel Zeit gewidmet. „Beispielsweise ist es für die Deutschlernenden schwierig, einfache Begriffe wie ,heimische‘ Bäume oder ,gewöhnliche‘ Rosskastanie zu verstehen, da diese im Kontext des Berufsfeldes eine ganz spezielle Bedeutung haben und auch genauso verwendet werden müssen“, erklärt Susanne Clausen von den Euro-Schulen Oldenburg.

In enger Abstimmung mit verschiedenen Berufsschulen, den LWK Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie dem BGL sind die Kurse individuell nach Bedarf gestaltet, um die Schülerinnen und Schüler adäquat auf die Teilnahme am Berufsschulunterricht und an der Abschlussprüfung vorzubereiten. Die Kurse werden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom BAMF gefördert und sind für die Azubis kostenlos.

Die Kurse finden einmal wöchentlich online statt, Lehrende und Lernende treffen sich also in einem virtuellen Klassenzimmer. Da insbesondere Auszubildende der Grünen Berufe überwiegend im ländlichen Raum leben und arbeiten, ermöglicht ihnen das Online-Format eine einfachere Teilnahme. Der Sprachkurs im geschützten Rahmen möchte den Auszubildenden außerdem die Scheu nehmen, Fragen zu stellen, für deren ausführliche Beantwortung es in den regulären Berufsschulklassen nicht ausreichend Raum gibt.

Einer der 55 Teilnehmenden des neuen Online-Deutschkurses: Der 28-jährige Salia Dao von der Elfenbeinküste ist im zweiten Ausbildungsjahr zum Landwirt im Raum Osnabrück.
Einer der 55 Teilnehmenden des neuen Online-Deutschkurses: Der 28-jährige Salia Dao von der Elfenbeinküste ist im zweiten Ausbildungsjahr zum Landwirt im Raum Osnabrück.Salia Dao
Die Begeisterung und Motivation der Teilnehmenden sind groß. Die 24-jährige Valentina Kniazeva aus Russland, die die Ausbildung zur Pferdewirtin auf einem Betrieb im Landkreis Nienburg absolviert, sagt: „Ich bin sehr dankbar für diesen Deutschkurs, er ist eine gute Gelegenheit, die Sprache zu lernen. Ich schätze es sehr, dass wir gemeinsam über schwierige Themen diskutieren können.“ Außerdem sei sie froh, „dass wir einen Lehrer haben, der so geduldig ist und die Dinge so lange erklären kann, bis wir verstehen, worum es geht.‘‘

Auch Salia Dao (28) von der Elfenbeinküste, der im zweiten Ausbildungsjahr zum Landwirt im Raum Osnabrück ist, freut sich sehr, dass es diesen Kurs gibt: „Ich darf über meine Arbeit im Ausbildungsbetrieb erzählen und lerne landtechnische Fachbegriffe.“ Bakhtyar M Saeed (37), der irakische zukünftige Hauswirtschafts-Azubi der Jugendherberge Jever, ist sehr angetan: „Ich lerne Fachbegriffe und Grammatik, es macht echt Spaß.“ Nach der Einstiegsqualifizierung geht es für ihn Anfang August weiter mit der Ausbildung.

Teamfoto Willkommenslotsinnen
Die Willkommenslotsinnen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: Johanna Krebs (von links), Lydia Vaske und Henrike Weddelmann Henrike Weddelmann
Johanna Krebs, Lydia Vaske und Henrike Weddelmann, die drei Willkommenslotsinnen der LWK Niedersachsen, freuen sich über den erfolgreichen Start der Sprachkurse. „Unsere Initiierung und unsere permanente Unterstützung bei der Akquise haben dieses tolle Projekt bundesweit möglich gemacht. So etwas funktioniert nur im Netzwerk, wenn alle an einem Strang ziehen – das haben alle Beteiligten gemacht.“ Eingebunden in die bundesweite Akquise wurde auch der Verband der Landwirtschaftskammern.

Das Projekt Willkommenslotsen wird gefördert im Programm Passgenaue Besetzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

 


Nutzungserlaubnis für Pressemitteilungen


 

29.07.2022

Vom Bündnis "Niedersachsen packt an" wurde unser Projekt  als Projekt des Monats Juli 2022 ausgezeichnet:

Individuelle Zusammenführung von Betrieben und Geflüchteten
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen führt mit Hilfe von Johanna Krebs, Lydia Vaske und Henrike Weddelmann, den sog. „Willkommenslots:innen“, Betriebe der „Grünen Branche“ und Geflüchtete zusammen. Ob Praktikum, Einstiegsqualifizierung, Berufsausbildung, sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis oder Minijob – die Willkommenslots:innen zeigen Geflüchteten Perspektiven auf. Gleichzeitig unterstützen sie Betriebe bei der Suche nach Arbeitskräften. Ziel des Programms, das seit dem Frühjahr 2016 besteht und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird, ist die Förderung von nachhaltigen Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen sowie dem spürbaren Fachkräftemangel in den Grünen Berufen zu begegnen.

Den kompletten Beitrag lesen Sie unter Projektatlas für Integration (gemeinsame-sache.org).

22.01.2021

Im Heimatland haben sie häufig Erfahrungen mit der Lebensmittelselbstversorgung, dem Gemüseanbau, Verkauf und Service gesammelt. Einige haben sehr wertvolle Kompetenzen. Kennen Sie die geflüchteten Familien, Männer und Frauen in Ihren Dörfern? Vielleicht vermutet der eine oder andere nicht, dass Arbeits- oder Ausbildungsmöglichkeiten bei Ihnen im Betrieb vorhanden sind, wo er auch mit dem Fahrrad hinfahren könnte.

Wir drei Willkommenslotsinnen der LWK Niedersachsen bieten unsere Hilfe an, geeignete Personen in Ihrer Region zu finden. Wir unterstützen Sie als Arbeitgeber/innen in allen Fragen rund um die Beschäftigung von Geflüchteten Menschen (Fördermöglichkeiten u.a.), auch, wenn von Ihnen gewünscht, über den Arbeitsbeginn hinaus, um ein Arbeitsverhältnis nachhaltig zu fördern.

Unser Angebot ist für Sie kostenfrei. Sprechen Sie uns in Ihrem Gebiet in Niedersachsen gerne an:

zuständig in Niedersachsen in: Name Telefon Mobil E-Mail
BST'en Braunschweig, Hannover (nur Region Hannover - Stadt und Kreis), Uelzen Henrike Weddelmann 0531 - 28997-133 0173 2140 665

henrike.weddelmann@lwk-niedersachsen.de

BST'en Northeim, Hannover (LK Hameln-Pyrmont, Holzminden, Schaumburg), Nienburg N.N.      
BST'en OL-Nord, Ostfreisland, Osnabrück, OL-Süd, Emsland, Bremervörde Lydia Vaske 0441       801-239 0152 5478 2137

lydia.vaske@lwk-niedersachsen.de


www.talente-gesucht.de   www.agrarjobboerse.de   www.lwk-niedersachsen.de

Passgenaue Besetzung
Passgenaue BesetzungZentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
 

16.12.2020

Mit dem Berufe-Cafe gaben die Berufsbildenden Schulen des Landkreise Oldenburg, der Landkreis Oldenburg und die verschiedenen Berufskammern zugewanderten Schüler*innen am 20. März 2020 die Gelegenheit, sich über Berufe aus Handwerk, Industrie und Handel, Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft sowie der Pflege in Gesprächen zu informieren.

Impressionen dazu im Dateianhang.

Berufe-Cafe BBS Wildeshausen 2020
09.06.2020

Unternehmen, die geflüchtete Menschen im Rahmen eines Praktikums, einer Einstiegsqualifizierung, Berufsausbildung oder sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in ihren Betrieb integrieren möchten, können die kostenlose Beratung unserer Willkommenslotsinnen nutzen. Eines der vielen tollen Beispiele für ihre Arbeit ist das von Omid Khorshidi.

Omid Khorshidi lernt Fischwirt – Fachrichtung  Aquakultur und Binnenfischerei im niedersächsischen Eschede bei Torben Heese. Schon im Iran studierte er Aquakultur und ist in diesem Bereich drei Jahre lang berufstätig gewesen. Er ist als Flüchtling nach Deutschland gekommen und hat schnell die deutsche Sprache gelernt. Aufgrund seiner beruflichen Vorerfahrung konnte er die Ausbildung auf zwei Jahre verkürzen. Er ist begeistert von der Praxis und den vielen Möglichkeiten, Fisch zu produzieren und zu vermarkten.

Dieses Video gibt Ihnen einen authentischen Einblick:


Mehr über die dreijährige, abwechslungsreiche Ausbildung zum Fischwirt finden Sie hier. 

06.05.2020

Landwirtschaft, Hauswirtschaft, Gartenbau: fehlen in Ihrem Betrieb Mitarbeiter, die als Fachkräfte, Ernte- oder sonstige Helfer im Gemüse-, Spargel- und Beerenobstanbau oder in der tierischen Produktion tätig werden könnten?

Im Rahmen der Fachkräftesicherung unterstützen die Willkommenslotsinnen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Betriebe der „grünen Branche“, bei der Integration von geflüchteten Menschen in Arbeit und Ausbildung.
Durch den, Corona bedingten, Engpass an Erntehelfern und Saisonarbeitskräften, haben viele geflüchtete Menschen Ihre Bereitschaft erklärt in der Landwirtschaft und im Gartenbau zu arbeiten.
Wir vermitteln gerne Kontakte zu motivierten, arbeitsuchenden Menschen in Ihrer Nähe und klären für Sie aufenthalts- und arbeitsrechtliche Fragen.


Integration & Inklusion

Gelungene Integration
Gelungene IntegrationLydia Vaske

Was Sie als Arbeitgeber wissen sollten:

Die Aufenthaltspapiere und den Pass des Bewerbers sollten Sie, als künftiger Arbeitgeber von geflüchteten Menschen, unbedingt einsehen. Ist eine Beschäftigung oder Arbeit bislang untersagt (Duldung, Gestattung u. a.), ist bei der zuständigen Ausländerbehörde eine Einzel- oder Sammelerlaubnis einzuholen. Wenn es zur Einstellung des bzw. der Geflüchteten kommt, kopieren Sie bitte den Ausweis und die weiteren Papiere. In jedem Fall, sollte bei Abschluss eines Arbeitsverhältnisses ein Arbeitsvertrag gemacht werden.

Geflüchtete Menschen, sowie auch alle deutschen Leistungsempfänger von Sozialleistungen, dürfen nach SGB II, SGB III oder AsylbLG, nur sozial versicherungspflichtig arbeiten!

Eine Beschäftigung in Teilzeit ist auf Minijobbasis sozialversicherungsfrei möglich, d. h. max. 450,- € Verdienst pro Monat.

In kurzzeitigen Beschäftigungsverhältnissen (früher 70 Tage jetzt 115 Tage max./Jahr z. B. Saisonarbeit) dürfen nur Personen arbeiten, die diese Tätigkeit nicht „berufsmäßig“ ausführen, sondern ihre Sozialversicherungsbeiträge auf anderem Wege abführen. Hierzu zählen EU-Bürger und Bürger aus Drittstaaten, die nicht in Deutschland Ihren 1. Wohnsitz haben. Ebenso deutsche Staatsbürger und andere Menschen in Kurzarbeit, sowie Studenten, Schüler, Hausfrauen und Rentner. Sprechen Sie dazu unbedingt mit Ihrem Steuerberater!

Seit dem 02.04.2020 (Globalzustimmung der BA vom 02.04.2020) gilt, dass das Zustimmungsverfahren zur Beschäftigung von geflüchteten Menschen durch die Bundesagentur für Arbeit bei Einstellungen zwischen dem 01.04.2020 bis zum 31.10.2020 entfällt, auch wenn dies bisher gemäß der Beschäftigungs-verordnung verlangt wurde.

Die Ausländerbehörden entscheiden dieses nun vor Ort.

Unsere Beratung ist für Sie und Ihren Betrieb kostenfrei.
Kontaktieren Sie uns!

Henrike Webbelmann, Johanna Krebs, Lydia Vaske                     

Passgenaue Besetzung
Passgenaue BesetzungZentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
                 

 

30.06.2019

Die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften sowie eine relativ entspannte Wohnsituation sind Gründe für Zugewanderte, sich auf dem Land nach Arbeit umzusehen. Und die Regionen profitieren davon durch eine bessere Auslastung der Infrastruktur. Wie beide erfolgreich zusammenfinden können, hat die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf der Tagung „Neues Zuhause auf dem Land – Zuwanderung und Arbeitsmarkt“ in Stapelfeld (Landkreis Cloppenburg) gezeigt:

 

Hier erfahren Sie mehr über die Arbeit der Willkommenslotsinnen.

Kontakt: Lydia Vaske, Henrike Weddelmann und Johanna Krebs

06.03.2018

Die Willkommenslotsinnen der LWK Niedersachsen, Henrike Weddelmann, Johanna Krebs und Lydia Vaske, unterstützen alle Betriebe und Unternehmen der „grünen Branche“ bei der betrieblichen Integration von geflüchteten Menschen in Arbeit und Ausbildung.

Unternehmen, die geflüchtete Menschen im Rahmen eines Praktikums, einer Einstiegsqualifizierung, einer Berufsausbildung oder eines sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses in ihren Betrieb integrieren möchten, können unsere kostenfreie Beratung anfragen.

Unser Angebot für Sie:

  • Wir helfen Ihnen bei administrativen Anforderungen zur Einstellung und Beschäftigung geflüchteter Menschen. Wir klären für Sie und Ihre zukünftigen Mitarbeiter*innen rechtliche Rahmenbedingungen z. B.  Aufenthaltsstatus und Arbeitserlaubnis, die bei der Einstellung oder der Ausbildung von geflüchteten Menschen beachtet werden müssen. Unter anderem nehmen wir für Sie Kontakt zu den zuständigen Behörden (Ausländerbehörde, Agentur für Arbeit, Job Center etc.) auf.
     
  • Wir ermitteln für Sie als Unternehmen und für Ihre „neuen“ Mitarbeiter*innen Förder- und andere Unterstützungsmöglichkeiten. Unser Fokus liegt hier insbesondere auf der Förderung der „Nachhaltigkeit“ der Ausbildungsverhältnisse. Auch hier ermitteln wir Nachhilfe und andere Unterstützungsmöglichkeiten, um Ausbildungsabbrüche zu verhindern und eine erfolgreiche Ausbildung zu gewährleisten.
     
  • Wir beraten Sie zum Aufbau einer Willkommenskultur in Ihrem Unternehmen. Unsere Best-Practice–Beispiele lassen Sie an den Erfahrungen anderer Unternehmer teilhaben, wie erfolgreiche betriebliche Integration von geflüchteten Menschen gelingen kann.
     
  • Zum Thema Sprache bieten die unten angefügten Broschüren und Flyer erste Hilfestellungen. Hier finden Sie zahlreiche Fachbegriffe in unterschiedlichen Sprachen und zu unterschiedlichen Berufszweigen

Wir freuen uns auf Ihre Anfragen!  Lydia VaskeHenrike Weddelmann und Johanna Krebs

 

Passgenaue Besetzung
Passgenaue BesetzungZentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)

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