Dr. Harm Drücker
Leiter Fachbereich Landtechnik, Energie, Bauen, Immissionsschutz
Ausgangslage
Wird mit organischen Nährstoffträgern gedüngt, werden Nährstoffkreisläufe geschlossen, endliche Ressourcen geschont und die Bodenfruchtbarkeit gefördert. Hierbei sind vielschichtige Aspekte zu beachten, die vor allem den überregionalen Einsatz organischer Dünger aus dem Westen Niedersachsens auf Ackerbaubetrieben im Süden und Osten Niedersachsens beeinflussen. So weisen unbearbeitete organische Dünger stark schwankende Nährstoffgehalte und eine standortspezifische Düngewirkung auf, die eine präzise Ernährung der Kulturpflanzen erschweren. Die berechtigten Interessen einer von organischer Düngung entwöhnten Bevölkerung und logistische Herausforderungen in Transport, Lagerung und Ausbringung sind in ein nachhaltiges Konzept einzubeziehen.
Ziel des Projektes
Mit dem Hintergrund Produkte aus der Verarbeitung organischer Nährstoffträger im Sinne des nachhaltigen und pflanzenbaulichen Einsatzes bereitzustellen, besteht das Ziel des Projektes in der Evaluation von Verfahren zur Gewinnung von Minerladünger-Substituten organischen Ursprungs. Mit den im Projekt zu treffenden Maßnahmen, soll die Etablierung von Düngergewinnungsanlagen gefördert werden.
Projektdurchführung
Unterschiedliche Anlagensysteme werden systematisch kategorisiert und beschrieben. Weiter werden durch die Bereisung verschiedener Anlagensysteme und die Beprobung der Substrate und Endprodukte dieser, praxisnahe Daten erhoben und ausgewertet. Die Endprodukte werden neben ihren Nährstoffinhalten und physikalischen Eigenschaften,ebenfalls auf ihre düngemittelrechtliche Einordnung untersucht. Es werden außerdem technische und betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.
Im Partnerprojekt Einsatz organischer Nährstoffträger wird die Praxistauglichkeit der aufbereiteten Düngemittel untersucht.
Leiter Fachbereich Landtechnik, Energie, Bauen, Immissionsschutz
Im dritten Infobrief werden die Teilnehmer über den sich aktuell wandelndes Düngermarkt und die laufende Projektarbeit informiert. Außerdem werden Steckbriefe zur Phosphor-Rezyklisierung und zur Vakuumverdampfung angehängt.
Neu gestartetes Projekt testet unter Praxisbedingungen, wie Verfahren der Weiterverarbeitung von organischen Nährstoffträgern funktionieren und wie die dabei entstehenden Produkte zur Düngung genutzt werden können
Wird mit organischen Nährstoffträgern gedüngt, werden Nährstoffkreisläufe geschlossen, endliche Ressourcen geschont und die Bodenfruchtbarkeit gefördert. Hierbei sind vielschichtige Aspekte zu beachten, die vor allem den überregionalen Einsatz organischer Dünger aus dem Westen Niedersachsens auf Ackerbaubetrieben im Süden und Osten Niedersachsens beeinflussen. So weisen unbearbeitete organische Dünger stark schwankende Nährstoffgehalte und eine standortspezifische Düngewirkung auf, die eine präzise Ernährung der Kulturpflanzen erschweren. Die berechtigten Interessen einer von organischer Düngung entwöhnten Bevölkerung und logistische Herausforderungen in Transport, Lagerung und Ausbringung sind in ein nachhaltiges Konzept einzubeziehen.
Aktuell befinden sich in Niedersachsen mehrere Anlagen zur Aufbereitung organischer Nährstoffträger nach niederländischem oder flämischen Vorbild in Planung. Ziel dieser Aufbereitung ist die Verbesserung der Transport- und Lagerwürdigkeit um rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen einzuhalten und die Beeinflussung der Produkteigenschaften zur Erhöhung der gesellschaftlichen und ackerbaulichen Akzeptanz.
Zur Bearbeitung dieser zentralen Fragestellungen ist die Landwirtschaftskammer Niedersachen seitens des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit der Bearbeitung dieses wichtigen Themas mit zwei aufeinander aufbauenden Projekten betraut worden:
Projekt zur Verarbeitung von organischen Düngern
Welche verfahrenstechnischen Ansätze existieren oder bereits in der Praxis eingesetzt werden und wie sie funktionieren, wird durch den Fachbereich Energie, Bauen, Technik der LWK Niedersachsen evaluiert. Neben der Beschaffenheit der dabei entstehenden organischen Dünger hinsichtlich der Nährstoffzusammensetzung sowie der physikalischen und ballistischen Eigenschaften, spielen hier auch betriebswirtschaftliche, gesellschaftliche und Nachhaltigkeitsaspekte der unterschiedlichen Verfahren eine wichtige Rolle. Diese umfangreiche Zusammenstellung wird der Öffentlichkeit durch ein virtuelles Informationszentrum zugänglich gemacht, das voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2023 auf der Homepage der LWK Niedersachsen veröffentlicht wird.
Projekt zum Einsatz verarbeiteter organischer Dünger
Für den Erfolg der Aufbereitungsprodukte ist neben diesen technischen Aspekten von zentraler Bedeutung, dass sie sich im praktischen Einsatz in der Ackerbauregion bewähren. Denn letztlich ist die Bereitschaft der Ackerbauern die neuen Düngemittel einzusetzen und die Akzeptanz in der Bevölkerung ausschlaggebend für die Etablierung dieser aufbereiteten Produkte als Teilsubstitute von Mineraldüngern. Das zweite Projekt untersucht daher die Praxistauglichkeit der aufbereiteten Düngemittel auf Pilotbetrieben in der Ackerbauregion. Hier werden die Aufbereitungsprodukte auf Demoflächen getestet und deren Düngewirksamkeit durch vegetationsbegleitende Untersuchungen engmaschig untersucht.
Die erzielten Ergebnisse werden der Öffentlichkeit ab dem Herbst 2021 ebenfalls auf der Homepage der LWK zugänglich gemacht.
Abschließende Berichte beider Projekte werden im Frühjahr 2023 auf der Homepage der LWK Niedersachsen veröffentlicht. Weiterhin ist geplant, die Ergebnisse im Rahmen von Runden Tischen und einschlägigen Veranstaltungen aktiv in die Praxis zu tragen.
Die erzielten Ergebnisse werden der Öffentlichkeit ab dem Herbst 2021 ebenfalls auf der Homepage der LWK zugänglich gemacht. Weitere Informationen zum aktuellen Projektstand können Sie in den unten angehängten Infobriefen nachlesen.
Beide Projekte werden aus Mitteln des Landes Niedersachsen gefördert (anteilige Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz). Die Projektergebnisse stehen allen in dem betreffenden land- und forstwirtschaftlichem Sektor oder Teilsektor tätigen Unternehmen unentgeltlich zur Verfügung.
Mit einem 2. Infobrief werden die Projektteilnehmer über die laufende Projektarbeit informiert.
In einem 1. Infobrief an die teilnehmendem Betriebe werden Potentiale, Herausforderungen und Aktivitäten in den Projekten herausgestellt.