Dr. Harm Drücker
Leiter Fachbereich Landtechnik, Energie, Bauen, Immissionsschutz
Ausgangslage
In Deutschland gibt es regionale Unterschiede beim landwirtschaftlichen Nährstoffanfall. So gibt es beispielsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Landkreise mit starkem Nährstoffüberschuss, aber auch Ackerbauregionen, in denen ein großer Anteil der benötigten Nährstoffe durch mineralische Dünger zugekauft werden muss. Ein Transfer findet nur bedingt statt, da der hohe Wassergehalt von Gülle und Gärresten deren Transportwürdigkeit mindert. Aufbereitungsprodukte können teuer sein oder sind nicht an vorhandene Ausbringtechnik sowie an benötigte Nährstoffzusammensetzungen angepasst, somit mangelt es an Interesse an diesen Produkten in den Ackerbauregionen.
Ziel des Projekts
Das Projekt soll Konzepte für eine regional angepasste Nährstoffentfrachtung entwickeln, indem verschiedene Methoden der Gülle- und Gärrestaufbereitung betrachtet werden. Dabei soll sowohl die Situation in der Nährstoffüberschuss- als auch in der Ackerbauregion berücksichtigt werden. Neben dem Potenzial zur Nährstoffentfrachtung sollen auch Treibhausgasemissionen, Wirtschaftlichkeit, Umsetzbarkeit sowie gesellschaftliche Akzeptanz betrachtet werden.
Projektdurchführung
Nach einer Analyse und Bewertung aller Aufbereitungsmethoden sollen aus der Darstellung der Ist-Situation der verschiedenen Landkreise in Niedersachsen Referenzregionen abgeleitet werden. Anhand der erfassten Daten sollen mit Hilfe eines vom KTBL bereits entwickelten Modells Stoffströme berechnet und Entfrachtungskonzepte geprüft werden. Biogasanlagen sollen in die Konzepte integriert werden. Neben der Betrachtung und Bewertung der bisher verfügbaren Aufbereitungsverfahren liegt das Hauptaugenmerk der LWK Niedersachsen auf der Darstellung der Nährstoff- und Betriebssituationen in den Nährstoffüberschuss- sowie Ackerbauregionen sowie auf den Anforderungen an Aufbereitungsprodukte.
Leiter Fachbereich Landtechnik, Energie, Bauen, Immissionsschutz
Am 06. August 2024 lädt das Projektteam AGrON zur Abschlussveranstaltung ein. Die kostenfreie Tagung findet in den Konferenzräumen der LWK Niedersachsen in Hannover-Ahlem statt und wird sich mit den Chancen, Möglichkeiten sowie den Hürden und Hemmnissen der Wirtschaftsdüngeraufbereitung beschäftigen.
Vorrangig dient die Veranstaltung zum Vorstellen der Projektergebnisse sowie zum Austausch mit inhaltlich verwandten Projekten. Zum Programm sowie zur Anmeldung gelangen Sie über folgenden Link:
Um die Hemmnisse für die Verwertung von Aufbereitungsprodukten aus Gülle und Gärresten sowie die Anforderungen an die Produkte und die Ausbringtechnik speziell in Ackerbauregionen zu erfassen, starten wir eine Umfrage. Sie richtet sich speziell an Landwirte (auch in Ausbildung) und landwirtschaftliche Berater.
Unterstützen Sie uns und nehmen über nachfolgenden Link an der Umfrage teil:
Umfrage zu Aufbereitungsprodukten aus Wirtschaftsdüngern
Die anschließenden Ergebnisse der Umfrage werden hier sowie später im Abschlussbericht umfassend dargestellt.