Offen und ehrlich, konstruktiv, spannend
Bastian Kaufmann (42) aus Woltersburg im Landkreis Lüchow Dannenberg ist Mitglied einer KG mit Schwerpunkt Ackerbau. Er gehört zum Arbeitskreis Betriebsführung der Bezirksstelle Uelzen. Arbeitskreise kennt er schon lange und ist davon überzeugt, dass die ihn und seinen Betrieb weiterbrungen. Wir haben ihn dazu befragt.
Seit wann sind Sie Mitglied im Arbeitskreis Betriebsführung, und was war der ausschlaggebende Punkt dafür, mitzumachen?
Ich bin seit 2017 dabei. Kontakt hatte ich schon früher, denn mein Vater war im Arbeitskreis Unternehmensführung. Er hat uns früher schon mitgenommen zu Betriebsbesichtigungen. Mein Bruder ist noch im AK Unternehmensführung, ich bin dann in den AK Betriebsführung gegangen, um andere Impulse zu bekommen. Ich mache mit, weil ich Arbeitskreise schon immer kannte und wusste, welche Vorteile sie bringen.
Wie sind Ihre Betriebsstrukturen?
Wir haben eine KG östlich von Lüchow mit Schwerpunkt Ackerbau in Woltersdorf. Das liegt östlich von Lüchow im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Wir bauen Kartoffeln an, vorwiegend Stärke- aber auch Chipskartoffeln, außerdem Getreide und Getreidevermehrung.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Vorteile, die der Arbeitskreis Betriebsführung Ihnen persönlich und Ihrem Betrieb bietet?
Ein großer Vorteil ist der Erfahrungsaustausch, denn viele Arbeitskreismitglieder sind gleich gepolt. Alle wollen weiter nach vorne. Man bekommt verlässliche Zahlen, so dass man sich besser vergleichen und einsortieren kann. Die Betriebszweigauswertung ist meiner Meinung nach unerlässlich.
Gab es spezifische Herausforderungen in Ihrem Betrieb, bei denen Ihnen der Arbeitskreis besonders geholfen hat?
Ich habe keine großen Fragestellungen. Im täglichen Geschäft gibt es viele Kleinigkeiten, bei denen der Arbeitskreis hilft: Was ist wirtschaftlich? Was baue ich an? Welche Pachtpreise kann ich geben? Die Zahlen helfen schnell weiter, und man muss nicht von vorne anfangen zu rechnen.
Gibt es Themen, die Sie im Arbeitskreis besonders hilfreich fanden, die Sie vorher vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hatten?
Auch hier sind es viele Kleinigkeiten. Und Zwiebeln. Durch den Austausch angestoßen bauen wir nun auch Zwiebeln an.
Wie intensiv wird auf aktuelle Entwicklungen in der Landwirtschaft eingegangen, zum Beispiel auf neue gesetzliche Vorschriften oder technologische Trends?
Auf aktuelle Entwicklungen wird stark eingegangen. Einmal im Jahr treffen wir uns zu Vorträgen. Die Mitglieder entscheiden, welche Themen auf dem Plan stehen. Das ist dicht an den Teilnehmenden. Zum Beispiel hat uns mal jemand das Thema ENNI nähergebracht.
Wie empfinden Sie den Austausch mit den anderen Mitgliedern? Welche Bedeutung hat das Netzwerk für Sie persönlich?
Die Entfernung zwischen den Betrieben ist groß. Das sorgt dafür, dass man eher die Zahlen auf dem Tisch legt als beim direkten Nachbarn. Der Austausch macht 60-70% des Arbeitskreises aus, es geht nicht nur um die nackten Zahlen. Wertvoll sind die Gespräche zwischendurch. Man erzählt, was einem so beschäftigt und erfährt dann, was die anderen darüber denken.
Das Netzwerk können wir nutzen. Wer zum Beispiel eine Kartoffelhalle bauen will, ruft bei einem Kollegen an, um von seinen Erfahrungen zu profitieren.
Wie bewerten Sie den fachlichen Austausch mit der Kammer, die den Arbeitskreis leitet? Welchen Mehrwert bietet diese Unterstützung?
Die Landwirtschaftskammer bildet den Rahmen. Ohne die Aufarbeitung der Zahlen durch die Kammer wäre der Arbeitskreis nicht möglich. Aber auch die Berührungspunkte außerhalb der Zahlen sind wichtig. Die Berater ergänzen sich gegenseitig. Wir haben einen Zahlenmenschen und jemanden, der die persönliche und soziale Seite im Blick hat. Und das zusammen ist ein gutes Team.
Wie hat sich durch den Arbeitskreis Ihre Sichtweise auf die Betriebsführung verändert?
Ich habe mich immer schon viel und gerne mit Zahlen beschäftigt. Deshalb hat sich für meine Betriebsführung wenig verändert.
Warum würden Sie Arbeitskreisen Anderen empfehlen? Was hat man davon?
Man wird nicht betriebsblind durch den Austausch mit den Anderen. Man bekommt verlässliche Zahlen für sich und kann sich so mit anderen Betrieben vergleichen.
Und zum Schluss: Der Arbeitskreis in 3 Worten.
Offen und ehrlich. Konstruktiv. Spannend.
Das Telefoninterview führte Anne Dirking am 6.11.24.
Sie interessieren sich für einen Arbeitskreis?
Hier gibt es weitere Informationen.
Ihre Ansprechpartner: Rolf Fricke und Thomas Kienitz.
Kontakte
Rolf Fricke
Stellv. Leiter Aus- u. Fortbildung, Unternehmensberatung
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