LEADER-Region Lachte-Lutter-Lüß erhält Auszeichnung für innovatives Projekt
Die Folgen des demografischen Wandels ...
Weniger, älter, bunter - dies beschreibt in aller Kürze die Folgen des demografischen Wandels in Deutschland. Besonders hart trifft es die ländlichen Räume. Die jungen Meschen ziehen in die Städte; zurück bleiben oft die Älteren. In den Ortskernen stehen Häuser leer, die Schulen müssen geschlossen werden, es gibt keine Supermärkte, keine Banken oder Poststationen. Bahnverbindungen werden gestrichen, Regionalbusse fahren nicht mehr, Ärzte, aber auch Landwirte oder handwerksbetriebe finden keine Nachfolger, die vorhandenen Infrastrukturen müssen zurückgebaut werden usw.. Die Liste der Herausforderungen, mit denen die ländlichen Regionen heute zu kämpfen haben, kann endlos fortgesetzt werden.
LEADER-Region geht aktiv mit den Herausforderungen um ...
Doch vor Ort zeigt sich, dass viele Regionen "den Kopf nicht in den Sand stecken", sondern aktiv mit den Herausforderungen umgehen. Beispielhaft ist das der LEADER-Region Lachte-Lutter-Lüß im Landkreis Celle gelungen. Mit fachlicher Unterstützung der LWK, Bezirksstelle Uelzen, die 2008 mit dem Regionalmanagement beauftragt wurde, ging sie in die Offensive, griff die Themen demografischer Wandel und ärztliche Versorgung auf und investierte rund die Hälfte ihres 2 Millionen-LEADER-Budgets in die Errichtung von modernen Dienstleistungszentren mit integrierten Arztpraxen.
Modernes Dienstleistungszentrum mit integrierter Arztpraxis in Ahnsbeck ...
In der rund 1.700 Einwohner zählenden Gemeinde Ahnsbeck wurden unter dem Dach des Dienstleistungszentrums klassische Gesundheitsleistungen mit Präventivangeboten zur Erhaltung der Gesundheit verzahnt. Neben einer ärztlichen Gemeinschaftspraxis sind dort deshalb zusätzlich eine Ernährungsberatung und eine Familien- und Erziehungsberatung zu finden. Ergänzend gibt es einen öffentlichen Bereich, in dem sich eine Gemeindebibliothek und ein Seminarraum befinden. Der Seminarraum wird für Bildungsangebote der Volkshochschule, der Kreismusikschule und für Ärztetagungen genutzt.
Einrichtung ärztlicher Dependancen ...
Voraussetzung für die Umsetzbarkeit des Dienstleistungszentrums war, dass die Gemeinde Ahnsbeck zwei Gemeinschaftspraxen aus den benachbarten Gemeinden Lachendorf und Beedenbostel für die Idee der gemeinsamen Zweigstelle in Ahnsbeck gewinnen konnte. Die Errichtung von ärztlichen Dependancen ist allerdings erst nach einer Gesetzesnovellierung im Jahr 2010 möglich.
Seit Anfang 2011 praktizieren zwei Allgemeinmediziner abwechselnd tageweise im Dienstleistungszentrum in Ahnsbeck und stellen jetzt die wohnortnahe ärztliche Versorgung in der Gemeinde sicher. Die frei gewordenen räumlichen Kapazitäten in der Praxis in Lachendorf werden seitdem dazu genutzt, dort zusätzliche fachärztliche Leistungen anzubieten. Ein Zusatznutzen, der auch den umliegenden Gemeinden zugute kommt.
Teilnahme am Wettbewerb der Deutschen Vernetzungsstelle Ländlicher Räume (DVS) ...
Die Deutsche Vernetzungsstelle Ländlicher Räume (DVS) hat 2011 den bundesweiten Wettbewerb "Gemeinsam stark sein" ausgelobt. Gesucht wurden vorbildliche Projekte für den Umgang mit den Folgewirkungen des Demografischen Wandels im ländlichen Raum. 394 ILE- und LEADER-Regionen nahmen an dem Wettbewerb teil, 27 Projekte wurden als herausragend ausgewählt. Die LEADER-Region Lachte-Lutter-Lüß, die sich mit dem Gemeindlichen Dienstleistungszentrum Ahnsbeck beworben hat, ging aus dem Wettbewerb als Finalist hervor und erhielt die nebenstehende Urkunde.
Aufnahme in den Praxisbericht Nahversorgung im erweiterten Wirtschaftsraum Hannover ...
Das Dienstleistungszentrum Ahnsbeck wurde nach der Auszeichnung zudem als ausgewähltes gutes Beispiel zur Sicherung der ländlichen Nahversorgung in den Praxisbericht "Nahversorgung im erweiterten Wirtschaftsraum Hannover" aufgenommen (s. Anlage).
Wie geht es in der Region weiter?
Die LEADER-Region Lachte-Lutter-Lüß beteiligt sich derzeit mit einem anderen Projekt - dem Sozioökonomischen Zentrum Eldingen - an dem DVS-Wettbewerb 2012 "Gemeinsam stark sein - Dorf beleben".
Das Sozioökonomische Zentrum wurde auf dem Grundstück einer ehemaligen Gaststätte, im alten Ortskern von Eldingen mit Kirche und ehemaligem Schulhaus, Hofstellen und anderen in ihrer Erscheinung landschaftstypischen Gebäuden, errichtet. Das barrierefreie Gebäude beherbergt eine ärztliche Gemeinschaftspraxis, ein Jugendzentrum, einen Dorfgemeinschaftssaal, einen Friseursalon, eine Automatenfiliale der Sparkasse und ein Bistro. Das Besondere daran ist, dass die Gemeinde Eldingen alle bürgerschaftlichen Kräfte mobilisiert hat, um ein Nachnutzungskonzept für den "maroden" Dorfkern von Eldingen zu entwickeln und diesen wieder zu beleben. Sie hat in zentraler Ortslage jetzt einige sich sinnvoll ergänzende Dienstleistungsangebote und Gemeinschaftseinrichtungen für ihre Bürger geschaffen und somit den Ort für diese wieder zu einem attraktiven, lebens- und liebenswerten Dorf entwickelt.
Die Aufgabe der Landwirtschaftskammer ...
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksstelle Uelzen, wurde 2008 mit dem Regionalmanagement der ILE-Region Naturparkregion Lüneburger Heide und dem Regionalmanagement der LEADER-Region Lachte-Lutter-Lüß beauftragt.Das Regionalmanagement koordiniert den regionalen Entwicklungsprozess, gibt Impulse, moderiert die Sitzungen der Lokalen Aktionsgruppe, die das zentrale Steuerungs- und Entscheidungsgremium der Region ist, organisiert und koordiniert die einmal im Jahr staffindenden Regionalkonferenzen und Fachveranstaltungen der Region. Es erarbeitet gemeinsam mit regionalen Akteuren in Arbeitskreisen Projektideen und ist zudem für das Finanzmanagement zuständig. Es berät und begleitet die Projektträger von der Idee, über die Beantragung der Fördermittel bis hin zur Umsetzung des Projektes. Und zu guter Letzt schreibt das Regionalmanagement in Abstimmung mit den jeweiligen (Samtgemeinde-) Bürgermeistern auch die Wettbewerbsbeiträge und reicht diese ein.
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