Neueinstieg Urlaub auf dem Bauernhof oder Lande
Einkommensalternativen, wie der Urlaub auf dem Bauernhof, sind eine Bereicherung und können einen nennenswerten oder guten Beitrag zum Einkommen eines landwirtschaftlichen Betriebes leisten. Der Einstieg in die Vermietung von Ferienwohnungen oder Ferienhäusern sollte dennoch gut durchdacht werden. Heike Willms von der LWK Niedersachsen in Aurich erläutert die wichtigsten Aspekte.
Eine alte Scheune oder eine leere Wohnung auf dem eigenen Betrieb bieten Raum für neue Ideen, z.B. dem Bau von Ferienwohnungen. Verschiedenste Überlegungen, die mit dem Einstieg in den Urlaub auf dem Bauernhof einhergehen, sind vorab hilfreich und notwendig.
Grundlagen schaffen
Grundsätzlich sollte der Betrieb sich darüber im Klaren werden, was er als neuer Gastgeber den potentiellen Gästen bieten und vor allem wie viele Gäste er beherbergen möchte. Damit zusammen hängen die Überlegungen, welche Räumlichkeiten eventuell schon auf dem Betrieb sind oder neu gebaut bzw. umgebaut werden müssen. Werden Ferienwohnungen oder Ferienhäuser angeboten? Ob Umbau oder Neubau, die Möglichkeiten auf dem Betrieb müssen analysiert werden. Die Absprache mit den örtlichen Behörden (z.B. über Bauvorhaben) ist wichtig, um eventuelle Genehmigungen zu erhalten.
Zu den ersten Überlegungen gehört auch der Gedanke über die eigene Motivation. Eine/n gute/n Gastgeber/in zeichnet z.B. ein freundliches und offenes Ich, Organisationstalent und auch ein Händchen für Ausstattung und Dekoration aus. Nicht zuletzt darf natürlich der Spaß an der Arbeit und dem Umgang mit Menschen nicht fehlen. Für viele Gastgeber/innen ist ihre Arbeit eine zufriedenstellende Bereicherung und nicht selten entsteht eine langjährige Verbundenheit mit den Gästen.
Den Markt kennen
Der Blick in die eigene Region und die Angebote für Urlauber darf nicht fehlen. Wo liegt mein Betrieb? Ist er ein Einzelhof oder liegt er in einer touristisch attraktiven Region? Wie viele ähnliche Angebote/Urlaubsbetriebe gibt es in unmittelbarer Nähe? Gebiete mit vielen touristischen Attraktionen, z.B. Badeseen oder Freizeitparks haben ein höheres Kundenpotenzial. Die Gäste wünschen sich attraktive Angebote in Form von beispielsweise Pauschalangeboten (z.B. Unterkunft inklusive einer traditionellen Teezeit mit Kuchen oder Eintrittskarten für ein Museum) und eine hohe Qualität in Ausstattung und Betreuung.
Für welche Zielgruppe soll mein Angebot ausgerichtet werden (Familien mit Kindern, Senioren, Gruppen usw.)? Was unterscheidet mich von den Anderen? Von der Antwort sind folgende Entscheidungen betroffen, z.B. die Größe der Wohnungen, die Auswahl der Freizeitangebote und die Höhe der Investition.
Familie einbeziehen
Generell muss die gesamte Familie immer mit in die Überlegungen einbezogen werden. Wo sieht die Familie ihren Betrieb in zehn Jahren? Mit dem Einstieg in den Tourismus gehen verschiedene Veränderungen auf dem Betrieb einher. Der zeitliche Aufwand für Organisation der Buchungen und Betreuung darf nicht unterschätzt werden. Die Gäste besichtigen unter anderem gerne den gesamten Betrieb, blicken in die Ställe und stellen Fragen. Eine gute Chance, um den Verbraucher hinter die Kulissen schauen zu lassen. Auch die Verteilung der neuen Aufgaben muss geklärt werden. Gerade in der Hauptsaison gehen die Bettenwechsel nahtlos ineinander über. Im Gespräch ist immer zu klären, wie viel Kapital der Betrieb für Umbauten oder auch die Einstellung von z.B. Reinigungskräften aufbringen kann. Daneben dürfen eventuelle familiäre Veränderungen, die zur Neuorganisation der Arbeit auf dem Betrieb führen, nicht vergessen werden (z.B. Familienzuwachs, pflegebedürftige Familienangehörige).
Fachliche Hilfe holen
Ohne Professionalität geht es nicht. Die vielen verschiedenen Themenfelder lassen sich nur schwer alleine überblicken. Fachliche Weiterbildungen sind gerade für den Einstieg sinnvoll.
Die Spezialberaterinnen der LWK Niedersachsen unterstützen und begleiten die Betriebe beim Einstieg sowie bei geplanten Veränderungen. Beispielsweise können im Rahmen von einzelbetrieblichen Beratungen rechtliche Rahmenbedingungen, Voraussetzungen, Zielgruppen und besonders der Kapitalbedarf bzw. die Rentabilität erörtert werden. Regelmäßig werden auch verschiedene Seminare und Fachexkursionen angeboten (zu finden im Veranstaltungskalender unter www.lwk-niedersachsen.de).
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