Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Sojabohnen 2023
Der Anbau von Sojabohnen im Ökologischen Landbau in Niedersachsen erfreut sich wachsender Beliebtheit. Anhand der Agraranträge ist die beabsichtigte Anbaufläche von 942 Hektar im letzten Jahr auf 1097 Hektar im Jahr 2023 gestiegen (LWK Niedersachsen, Stand Juli 2023). Das kontinuierliche Flächenwachstum der letzten Jahre setzt sich demnach fort. Nach wie vor ist der Landkreis Lüchow-Dannenberg mit einer beantragten Anbaufläche von 535 Hektar Spitzenreiter, gefolgt vom Nachbarkreis Uelzen mit 143 Hektar und dem angrenzenden Kreis Gifhorn mit 129 Hektar.
Heimisch erzeugte Sojabohnen sind gefragt
Nach wir vor ist ein guter Absatz von Öko-Futtersoja vorhanden. Flankierend hat in den letzten Jahren der Öko-Sojabedarf für die Humanernährung zugenommen. Die Anforderungen der abnehmenden Hand bezüglich der Qualitäten (u.a. Proteingehalt, Nabelfarbe, Geschmack, Fremdbesatz) sind bei der Speisesojaverarbeitung hoch und sollten auch in Bezug auf die Sortenwahl zwingend vor dem Anbau abgesprochen werden. Des Weiteren ist eine Bio-Verbandzugehörigkeit seitens der abnehmenden Hand bei der Vermarktung häufig gefordert.
Ideale Anbaubedingungen
Die diesjährigen Anbaubedingungen in Niedersachsen waren für das Wachstum der Sojabohnen nahezu ideal. Besonders die niederschlagsreiche und mäßig warme Witterung die von Juli bis Ende August anhielt, war ideal für die Entwicklung und Hülsenausbildung der Sojabestände. Die unbeständige Witterung ließ aber auch die Sorge einer verspäteten Abreife und Ernte ansteigen. Im weiteren Witterungsverlauf trat aber genau das Gegenteil ein. Die nahezu hochsommerliche Witterung im September mit Temperaturen von zeitweise über 25 °C führte letztlich zu einer zügigen Abreife. Entsprechend konnten viele Sojabestände Ende September unter guten, trockenen Bedingungen geerntet werden.
Öko-Landessortenversuche
Da der Sojaanbau, für den norddeutschen Raum nicht gänzlich risikofrei ist, werden zur Sortenwahl und zur Produktionstechnik seit 2009 Versuche durch den Fachbereich Ökologischer Landbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) durchgeführt.
Die Basis für einen erfolgreichen Soja-Anbau wird durch ertragsstabile, kältetolerante und vor allem früh, sowie sicher abreifende Sojabohnensorten geschaffen. Zudem sind für eine bestmögliche Beikrautunterdrückung Sorten mit einer raschen Jugendentwicklung und einer hohen Massebildung zu bevorzugen.
Eine hilfreiche und neutrale Datengrundlage sind die Landessortenversuche (LSV) der LWK Niedersachsen. Die LSV Öko-Sojabohnen werden auf dem Standort Molden (Wendland) und im westlichen Niedersachsen auf dem Standort Wallenhorst der Hochschule Osnabrück durchgeführt. In diesem Jahr wurden insgesamt 15 Sorten geprüft. Davon stehen sieben Sorten bereits mehr als zwei Jahre in den Versuchen, sodass relativ sichere Aussagen bezüglich der Eigenschaften vorhanden sind. Die Erträge fallen in diesem Jahr auf den beiden Standorten im Versuchsdurchschnitt sehr unterschiedlich aus. Während in Molden durchschnittlich nur 24 dt/ha geerntet wurden, waren es in Wallenhorst sehr erfreuliche 34 dt/ha.
Den vollständigen Sortenbericht finden Sie am Ende dieser Seite zum Herunterladen.
Soja-Anbauberatung nutzen
Der Fachbereich Ökolandbau der LWK Niedersachsen bietet eine umfassende Soja-Anbauberatung auf Grundlage fünfzehnjähriger Versuchs- und Beratungsarbeit zu dieser Kultur an.
Sojaanbauberater: Siehe Kontakt am Ende dieser Seite.
Weitere Informationen zum Sojabohnenanbau finden Sie unter sojafoerderring.de
Hier finden Sie einen Leitfaden zur mechanischen Unkrautregulierung in Sojabohnen
Save the Date 26.02.2024 - Der Soja Networking Tag
wird nächstes Jahr in Hannover, bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stattfinden. In Kooperation mit der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land und Ernährungswirtschaft e. V., bekommen Sie alle Informationen über den
ökologischen und konventionellen Anbau, Human- sowie Tierernährung, der Vermarktung und haben die Chance Unternehmen aus Niedersachsen kennen zu lernen, von Saatgutzüchtern bis zum Endabnehmer. Wir freuen uns auf Sie!
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Markus Mücke
Stellv. Leiter Fachbereich Ökologischer Landbau
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