Norddeutsche Landschaftspflegeschule: Kurse im Winterhalbjahr
Die Landschaftspflegeschule in Geestenseth bietet im Winterhalbjahr 24/25 erneut Kurse zur Landschaftspflege an. Erstmals haben die Teilnehmenden die Wahl zwischen den Unterrichtsorten Schiffdorf-Geestenseth, Bispingen und Großenkneten. Ziel ist, in der theoretischen und praktischen Landschaftsheckenpflege fit zu werden.Egal, ob Sie aus beruflichem (z.B. Landwirte oder Bauhofmitarbeiter) oder privatem Interesse teilnehmen möchten: jeder nimmt wertvolle Impulse für seine Arbeit mit und wird sicherer in der nachhaltigen Gestaltung und Pflege von Wegeseitenrändern und Hecken.
Holger Westerwarp, Biodiversitätsberater der Landwirtschaftskammer, unterrichtet dabei zum Thema Naturschutzrecht. Ebenfalls von der Landwirtschaftskammer dabei ist Bezirksförster Rainer Schild, der den Teilnehmenden das Thema Baumgesundheit näher bringt.
Die nächsten Kurse finden im Zeitraum OKtober 2024 bis Februar 2025 an jeweils fünf Tagen wochentags statt. Durch die Unterstützung der BINGO! Umweltstiftung Niedersachsen können die Teilnehmenden zu einem attraktiven Preis an der Schulung teilnehmen.
Weitere Informationen, Ablaufplan und Anmeldung zum Landschaftspflegekurs 2024/25 stehen für Sie auf der Seite der Norddeutsche Landschaftspflegeschule e.V. bereit.
Über den Abschluss eines vergangenen Kurses berichtete dankenswerterweise Nils Otten, als freier Mitarbeiter für die Nordsee-Zeitung:
Geestenseth. Seit nun 10 Jahren werden die Landschaftspflegekurse von der Norddeutschen Landschaftspflegeschule (NoLa) angeboten. Die stetig steigenden Teilnehmerzahlen machen die hohe Bedeutung von fachgerechter Pflege der Hecken und Wegeseitenräume sehr deutlich. Teilnehmer aus ganz Niedersachsen melden sich zu den Kursen an. Besonders und gar einzigartig ist vor allem der hohe Praxisanteil, wodurch das theoretische Wissen unter realen Bedingungen angewendet wird. Im gesamten Kurs wird vermittelt, dass Hecken in der freien Landschaft wichtige Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten sind. Durch eine fachgerechte Heckenpflege bleiben sie artenreich und bieten vielen Tieren ökologische Nischen. Die Einzelentnahme von Großbäumen kann eine Pflegemaßnahme sein.
Oftmals sei aber diese nötige Baumentnahme für viele Bürger nicht verständlich, so ein Teilnehmer des Kurses.
Während der fünf Schulungstage steht außerdem die Artenkunde auf dem Programm, bei der die Teilnehmer die unterschiedlichen heimischen Gehölze kennenlernen. Auch die rechtlichen Grundlagen sind ein wesentlicher Bestandteil, da die Durchführung jeglicher Maßnahmen dem geltenden Naturschutzrecht entsprechen muss. Für die Vermittlung der Lerninhalte sind fünf Referenten zuständig. Für die Landschaftspflege übernehmen dies Landwirtschaftsmeister Fritz Beinker und die Biologin Renate Gründling, beide von der NoLa, sowie Björn Rohloff von der Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen. Holger Westerwarp von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksstelle Bremervörde, erläutert welche naturschutzrechtlichen Belange bei der Gehölzpflege zu beachten sind. Bezirksförster Rainer Schild referiert über die Baumgesundheit und die Verkehrssicherheitspflichten. Zusätzlich finden Exkursionen in die Gemarkung Geestenseth statt.
Am letzten Kurstag kamen die Teilnehmer noch einmal zusammen, um den Kurs mit einer Prüfung erfolgreich abzuschließen. Daneben gab es auch die Möglichkeit noch einmal die erfolgreichen Pflegemaßnahmen zu betrachten. Im Gartenbaubetrieb von Lutz Wolf in Geestenseth wurde die Hackschnitzelheizung besichtigt, in welcher der Strauchschnitt aus der Landschaftspflege zu Energie verwertet wird. Im Haus der Vereine in Geestenseth überreichte der Ehrengast Herr Karsten Lodders, Leiter der Bezirksstelle Bremervörde, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Teilnahmebescheinigungen. Er richtete sich an die Teilnehmer, mit der Bitte, das Erlernte am Arbeitsplatz einzubringen. Referent Björn Rohloff betonte die Notwendigkeit des Landschaftspflegekurses und machte deutlich, dass nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Führungskräfte das Fachwissen rund um die Pflegemaßnahmen erwerben müssen, damit eine Umsetzung möglich ist. Von den Teilnehmern wurde angesprochen, dass auch die Kommunalpolitiker und Bürger ein erweitertes Verständnis erlangen müssen, um die Pflegemaßnahmen zu verstehen.
Es sind sich die alle Referenten einig, dass die Nachfrage an dem Landschaftspflegekurs steigen wird, da die fachgerechte Heckenpflege ein wichtiger Baustein zur Steigerung der Biodiversität ist.
Der Standort der Landschaftspflegeschule in Geestenseth eignet sich bestens zur Ausbildung. Neben einer umfangreichen Heckenstruktur in der Gemarkung Geestenseth, ist zudem die Unterstützung der zuständigen Naturschutzbehörde gewährleistet.
Die Besonderheit dieser Region wird zusätzlich dadurch deutlich, dass es sich hierbei nun offiziell um eine Modellregion des Projektes „Wege in Niedersachsen“ handelt. Der Niedersächsische Heimatbund e.V. bezweckt mit diesem Projekt eine Verbesserung der Artenvielfalt auf Wegeseitenrändern.
Weitere Infos: www.landschaftspflegeschule.de
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Holger Westerwarp
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