Erstmalige bundesweite Wolfspopulationsstudie als Basis für weiteres niedersächsisches Wolfsmanagement
Im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat das Institut für Wildtierbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien eine modellbasierte Populationsstudie zum Wolfsbestand in Niedersachsen und im Bezug zu Deutschland veröffentlicht.

Die vorliegende Studie rechnet 23 Populationsgefährdungsanalysen als Einflussfaktoren ein, um im Simulationszeitraum von 2015 bis 2045 die theoretische Entwicklung des Wolfsbestandes in Niedersachsen und Deutschland darzustellen. Neben demografischen Parametern wurden auch genetische Daten berücksichtigt. Beim Senckenberg-Institut konnten nur alle erfassten genetischen Daten aus den Ländern Berlin, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen übermittelt werden. Eine vollständigere Datenlage hätte die Analyse konkreter werden lassen, aber einige Bundesländer haben ihre Daten nicht freigegeben.
Folgende Kernaussagen lassen sich dennoch herausarbeiten:
Der Wolfsbestand erweitert sich jährlich um rechnerisch 32 %. Bleibt dieser Trend, dann ist 2030 der Wolf mit hoher Wahrscheinlichkeit (über 89 %) flächendeckend in potentiellen Lebensräumen deutschlandweit vertreten (725-1.408 Territorien in Deutschland und 175-205 Territorien mit 1.120-1.312 Wölfen in Niedersachsen).
Der Wolf ist durch diese Entwicklungsrate keine gefährdete Art. Niedersachsens Anteil am biologisch erforderlichen Mindestbestand ist mit 39 Rudeln nach jetzigem Stand gegenüber dem Basisjahr 2015 mit 6 Rudeln deutlich erfüllt. Erhöhte Mortalitäten (z. B. legale Entnahmen, Verkehrsunfälle) bei territorialen sowie abwandernden Wölfen aus dem Geburtsterritorium (Disperser) haben den größten Einfluss auf die Aussterbewahrscheinlichkeit. Werden kontrollierte Entnahmen mit einem gezielten Monitoring verknüpft, gefährden sie den Wolfsbestand nicht.
Die Studiengrundlage gibt allen einbezogenen Behörden ein gutes Abbild, welche Managementstrukturen beibehalten oder auch ausgedehnt werden müssen. Für alle Gruppierungen ist der gesellschaftlich akzeptierte Erhaltungszustand in Bezug auf den Wolf wohl der herausforderndste.
Die Wolfspopulationsstudie finden Sie im Anhang
Downloads
Kontakte

Elke Steinbach
Beraterin Koordination Herdenschutz, Fachberatung Verband niedersächsischer Ziegenzüchter e. V.

Neue Förderperiode im Herdenschutz - weiterhin finanzielle Unterstützung für niedersächsische Weidetierhalter
Die bisher gültige Richtlinie Wolf (RL Wolf), Richtlinie über die Gewährung von Billigkeitsleistungen und Zuwendungen zur Förderung der Minderung oder Vermeidung von durch den Wolf verursachten wirtschaftlichen Belastungen in …
Mehr lesen...
Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) bittet um Unterstützung beim Wolfsmonitoring
Um weiterhin den Wolfsbestand in Niedersachsen möglichst realistisch darstellen zu können, bittet die LJN weiterhin um Meldung von Wolfshinweisen aus den niedersächsischen Revieren.
Mehr lesen...Antragsverfahren für Präventionsmaßnahmen und Billigkeitsleistung
Die Bearbeitung der Förderanträge für Präventionsmaßnahmen (wolfsabweisende Herdenschutzzäune bzw. Herdenschutzhunde) erfolgt über den GB Förderung.
Mehr lesen...
Neue Beratung innerhalb der LWK- Herdenschutz im Fokus
Der Wolf ist derzeit das Thema, wenn es um Weidetiermanagement, Grünlanderhaltung und Naturschutz geht. Steigt man tiefer ein, so ist die Landwirtschaft wie auch die Landschaftspflege und der Küstenschutz stark betroffen.
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Drittmittelprojekte

5G Smart Country
Ausgangslage Weltbevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung und schwieriger werdende klimatische Bedingungen machen es erforderlich, noch mehr Nahrung zu produzieren. Laut Prognosen muss die landwirtschaftliche Erzeugung mind. um 50% erhö…
Mehr lesen...
Abibewässerung
Ausgangslage Die durch den Klimawandel zunehmend negative klimatische Wasserbilanz in der Vegetationsperiode führt zu einem erhöhten Bedarf an Wasser für die Feldberegnung. Gleichzeitig erfordert die zunehmende Nutzungskonkurrenz um …
Mehr lesen...
ADAM
Ausgangslage ADAM ist ein 42-monatiges transdisziplinäres Forschungs- und Umsetzungsprojekt zur Steigerung der Biodiversität im Intensivgrünland. Es sind Partner aus der Wissenschaft (Bewilligungsempfänger Universität Gö…
Mehr lesen...
AGrON
Ausgangslage In Deutschland gibt es regionale Unterschiede beim landwirtschaftlichen Nährstoffanfall. So gibt es beispielsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Landkreise mit starkem Nährstoffüberschuss, aber auch …
Mehr lesen...
AmmonMind
Ausgangslage Ammoniak (NH3) ist ein Luftschadstoff, der vor allem bei der landwirtschaftlichen Tierhaltung und bei der Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern freigesetzt wird. Die Minderung der NH3-Emissionen ist international …
Mehr lesen...
AQUARIUS
Ausgangslage Die Niederschläge in der östlichen Lüneburger Heide sind deutlich niedriger als im übrigen Niedersachsen. Der eigentliche Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Kulturen liegt dann oftmals sogar noch über …
Mehr lesen...