Vermehrung von Sommergetreide, Gräsern, Leguminosen und Ölpflanzen 2024
Die Vermehrungsfläche von Sommergetreide in Niedersachsen beträgt in diesem Jahr 3.139 ha und erreicht damit den seit über 10 Jahren größten Umfang. Dabei ist die Vermehrung bei allen Getreidearten angestiegen. Weiter zurück gegangen dagegen ist die Gräser-Vermehrung und erreicht mit 2.806 ha ein historisches Tief. Die Vermehrung von Leguminosen ist mit 2.169 ha gegenüber dem Vorjahr geringfügig angestiegen.
Die Vermehrung von Sommergerste in Niedersachsen hat um 358 ha bzw. 28 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen und beläuft sich auf 1.633 ha. Bedeutendste Sorte ist hier wiederum Lexy mit 656 ha und damit verdoppelter Vermehrungsfläche. Mit deutlichem Abstand folgen RGT Planet mit 174 ha, Amidala mit 165 ha und LG Caruso mit 124 ha. Die Vermehrung von Sommer-Hafer ist wieder angestiegen und beträgt 578 ha; bedeutendste Sorte im vierzehnten Jahr in Folge ist Max mit 202 ha. Im Umfang von gut 20 ha werden auch 3 Nackthafer-Sorten vermehrt. Beim Nackthafer hüllen die Spelzen das Korn nur locker ein und lösen sich beim Drusch vollständig ab. Sommerweizen wird im Umfang von 399 vermehrt; bedeutendste Sorte ist hier wiederum Broca mit 105 ha. Die Vermehrung der „kleinen“ Sommer-Wechselformen von Roggen und Triticale erfolgt im Umfang von 161 bzw. 79 ha. Beim Roggen ist bedeutendste Sorte die Topcross-Hybride KWS Allocator mit 99 ha, welche im Vorjahr als Winterroggensorte mit 73 ha vermehrt wurde. Bei diesem Wechselroggen hat also eine offizielle Umstufung der Wechselform stattgefunden.
In den Tabellen für die sechs vermehrten Sommergetreidearten sind die Vermehrungsflächen aller Sorten mit einer (in 2024 vorläufigen) Vermehrungsfläche von 5 ha oder mehr genannt.
Aufgrund der klimatischen Anforderungen werden bisher Sommer-Hartweizen sowie Hirse und Mais nicht in Niedersachsen vermehrt.
Die Vermehrungsflächen der übrigen Fruchtarten sind ebenfalls in den Tabellen dargestellt. Unter den sonstigen Arten sind vor allem Leindotter und Ölrettich sowie Zucker- und Futterrüben zu finden. Bei Rübensamen findet unter unseren klimatischen Bedingungen keine Produktion von Zertifiziertem Saatgut statt, es werden nur hohe Stufen auf kleinen Zuchtgartenflächen vermehrt.
Die Produktion ökologisch erzeugten Saatguts dominiert bei Sommergetreide und Leguminosen: bei Sommergetreide sind es insgesamt 785 ha entsprechend 25,0 % der Gesamtvermehrungsfläche, und bei Leguminosen sind es 938 ha bzw. 43 %. Aber auch bei Wintergetreide werden von den angemeldeten 13.337 ha immerhin 1.336 ha bzw. 10 % ökologisch vermehrt.
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Dr. sc. agr. Matthias Benke
Leiter Anerkennungsstelle für Saat- und Pflanzgut
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