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Vermehrung von Sommergetreide, Gräsern, Leguminosen und Ölpflanzen 2024

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Die Vermehrungsfläche von Sommergetreide in Niedersachsen beträgt in diesem Jahr 3.139 ha und erreicht damit den seit über 10 Jahren größten Umfang. Dabei ist die Vermehrung bei allen Getreidearten angestiegen. Weiter zurück gegangen dagegen ist die Gräser-Vermehrung und erreicht mit 2.806 ha ein historisches Tief. Die Vermehrung von Leguminosen ist mit 2.169 ha gegenüber dem Vorjahr geringfügig angestiegen.

Rotklee-Vermehrung
Rotklee-VermehrungEric Preuß
Für die Vermehrung der Arten der meisten Sommerungen mussten die Anmeldungen bis zum 15. Mai bei der Anerkennungsstelle in Hannover vorliegen. Dazu zählen das gesamte Sommergetreide, Leguminosen (außer Überwinterungsanbau wie z.B. zunehmend bei Ackerbohnen sowie Rotklee und Luzerne zur Nutzung des zweiten Samenschnitts), Gräser (außer Weidelgräser zur Nutzung des zweiten Samenschnitts), Ölpflanzen ohne Überwinterungsanbau sowie andere Futter- und Gründüngungspflanzen wie z.B. Ölrettich und Phazelia. Der gesetzlich vorgegebene Termin des 30. April konnte in diesem Jahr von den Anmeldern oftmals nicht eingehalten werden, denn die Nässe des Winters und Frühjahrs verzögerte die Bestellung teilweise erheblich. Von daher erfolgte eine Fristverlängerung der Anmeldung bis zum 15. Mai. Anmelder sind die Züchter bzw. Sortenschutzinhaber oder von diesen beauftragte Vertriebsfirmen. Bei Sorten ohne Sortenschutzinhaber in Deutschland melden ggf. Vertriebsfirmen in eigener Verantwortung die Vermehrungen an. Da erfahrungsgemäß auch nach den vorgegebenen Terminen Nachmeldungen von Vermehrungsvorhaben erfolgen und auch bei der Feldbesichtigung vom Feldbesichtiger noch Flächenänderungen festgestellt werden, handelt es sich bei allen hier genannten Flächenangaben um vorläufige Werte.

Die Vermehrung von Sommergerste in Niedersachsen hat um 358 ha bzw. 28 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen und beläuft sich auf 1.633 ha. Bedeutendste Sorte ist hier wiederum Lexy mit 656 ha und damit verdoppelter Vermehrungsfläche. Mit deutlichem Abstand folgen RGT Planet mit 174 ha, Amidala mit 165 ha und LG Caruso mit 124 ha. Die Vermehrung von Sommer-Hafer ist wieder angestiegen und beträgt 578 ha; bedeutendste Sorte im vierzehnten Jahr in Folge ist Max mit 202 ha. Im Umfang von gut 20 ha werden auch 3 Nackthafer-Sorten vermehrt. Beim Nackthafer hüllen die Spelzen das Korn nur locker ein und lösen sich beim Drusch vollständig ab. Sommerweizen wird im Umfang von 399 vermehrt; bedeutendste Sorte ist hier wiederum Broca mit 105 ha. Die Vermehrung der „kleinen“ Sommer-Wechselformen von Roggen und Triticale erfolgt im Umfang von 161 bzw. 79 ha. Beim Roggen ist bedeutendste Sorte die Topcross-Hybride KWS Allocator mit 99 ha, welche im Vorjahr als Winterroggensorte mit 73 ha vermehrt wurde. Bei diesem Wechselroggen hat also eine offizielle Umstufung der Wechselform stattgefunden.

In den Tabellen für die sechs vermehrten Sommergetreidearten sind die Vermehrungsflächen aller Sorten mit einer (in 2024 vorläufigen) Vermehrungsfläche von 5 ha oder mehr genannt.

Aufgrund der klimatischen Anforderungen werden bisher Sommer-Hartweizen sowie Hirse und Mais nicht in Niedersachsen vermehrt.

Vermehrung von Deutschem Weidelgras
Vermehrung von Deutschem WeidelgrasEric Preuß
Die Vermehrung von Gräsern hat in Niedersachsen weiter abgenommen, um 523 ha bzw. 16 % gegenüber dem Vorjahr. In der Tabelle sind alle Arten dargestellt; die Vermehrung erheblich vermindert wurde bei Deutschem und Welschem Weidelgras, während sie bei Einjährigem Weidelgras zugenommen hat. Die Vermehrung Großkörniger Leguminosen hat um 235 ha bzw. 13 % zugenommen. Zur Vermehrung Kleinkörniger Leguminosen lassen sich noch keine gesicherten Angaben machen, weil bei Rotklee für den 2. Schnitt der Anmeldeschluss erst am 1. Juli erreicht ist.

Die Vermehrungsflächen der übrigen Fruchtarten sind ebenfalls in den Tabellen dargestellt. Unter den sonstigen Arten sind vor allem Leindotter und Ölrettich sowie Zucker- und Futterrüben zu finden. Bei Rübensamen findet unter unseren klimatischen Bedingungen keine Produktion von Zertifiziertem Saatgut statt, es werden nur hohe Stufen auf kleinen Zuchtgartenflächen vermehrt.

Die Produktion ökologisch erzeugten Saatguts dominiert bei Sommergetreide und Leguminosen: bei Sommergetreide sind es insgesamt 785 ha entsprechend 25,0 % der Gesamtvermehrungsfläche, und bei Leguminosen sind es 938 ha bzw. 43 %. Aber auch bei Wintergetreide werden von den angemeldeten 13.337 ha immerhin 1.336 ha bzw. 10 % ökologisch vermehrt.