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Maisernte beginnt auch im Norden früh

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Mit der 4. Ausgabe der Maisreifeprüfung endet das Abreifemonitoring der LWK Niedersachsen. Auch Norden erreichen die Bestände nun die Silierreife.
Nach der Ernte sollte an die Zünslerbekämpfung gedacht werden, da es mittlerweile in allen Regionen Funde gibt.
 

Regionen Süd & Ost 
Am 10.09. fand die letzte Probenahme statt; in den Regionen Süd und Ost wurde sie aufgrund der bereits erreichten bzw. überschrittenen Silierreife nicht mehr durchgeführt. Aufgrund der in diesen Regionen zuletzt am 03. 09. ermittelten TS-Gehalte im Kolben ist davon auszugehen, dass bis Anfang Mai gesäte Bestände früher und mittelfrüher Sorten bereits Mitte September die Druschreife erreichen. Restfeuchten von knapp über 30 % können erwartet werden. 
Region West
Auch im westlichen Niedersachsen wurde bereits der erste Körnermais mit ähnlichen Werten gedroschen. 
Die Maisreifeprüfungen Astrup (OS) und Borwede (DH) in der Region West wurden erst in der zweiten Maiwoche angelegt. Dementsprechend wird die Silierreife erst Mitte September erreicht werden, wobei mittelspäte Sorten diese erst in der letzten Dekade erzielen. 
Der Standort Werlte zeigt den deutlich weiter fortgeschrittenen Reifezustand der Aprilsaaten klar auf. Frühe und mittelfrühe Sorten haben am 10.09. bei früher Aussaat bereits die Silierreife erreicht, Mitte September werden auch mittelspäte Sorten bereits gehäckselt werden können. 
Regionen Nord und Küstennähe
Die um den ersten Mai gesäten Reifeprüfungen in Wehnen und Borgholt zeigen bereits weit entwickelte Bestände. Frühe Sorten haben bereits die Silierreife erreicht, mittelfrühe Sorten werden diese Mitte September ebenfalls erzielt haben. Somit ergibt sich ein ungewöhnlich früher Erntebeginn für das nördliche Niedersachsen. Bei mittelspäten Sorten kann das Erntefenster bereits ab Beginn der dritten Septemberdekade erreicht werden.
Die drei um Mitte Mai angelegten Reifeprüfungen (siehe Tabelle) weisen einen entsprechenden physiologischen Entwicklungsrückstand auf; die TS-Gehalte der Kolben früher Sorten haben hier zur Probenahme noch nicht ganz die angestrebten TS-Gehalte erreicht. Auffällig ist jedoch, dass die Standorte im Elbe-Weser-Dreieck im TS-Wert der Gesamtpflanze bereits die Silierreife anzeigen. Dies ist auf stärker abreifende Restpflanzen zurückzuführen, was auf temporären Wassermangel hindeutet. 
Im nördlichen Niedersachsen ist bei Aussaatterminen um Mitte Mai ab Mitte September das Erreichen der Silierreife früher Sorten zu erwarten. Mittelfrühe Sorten können voraussichtlich ab dem 25.09. geerntet werden. Für verspätet gesäte mittelspäte Sorten sollte mit der Ernte noch bis mindestens Anfang Oktober gewartet werden.
Stark von Staunässe gezeichnete Bestände reifen nicht selten noch später ab, als die Reifeprüfungen dies erwarten lassen. 
Neben den TS-Werten aus einem Reifemonitoring oder einer eigenen TS-Probe geben auch die Fingerprobe am Korn und das Verfärben der Lieschblätter einen Hinweis auf die Silierreife. Letztere sollten nicht mehr grün sein, sondern schon deutlich an Farbe verloren haben. Die Fingernagelprobe, bei der Körner zwischen Fingern zerdrückt werden. Zum Spindelansatz hin sollte hierbei kein bis kaum noch Saft aus den Körnern dringen.
Aufgrund von Zünslerfunden in verschiedenen Gebieten im westlichen und nördlichen Niedersachsen sollten die Bestände vor und während der Ernte auf Befall kontrolliert werden. Markant sind oberhalb des Kolbens abgeknickte Pflanzen (meist rötlich gefärbt) und entsprechendes Bohrmehl in den Blattachseln. 
Bei Funden, auch in mehr oder weniger benachbarten Flächen, sollten als erste Maßnahme die Stoppeln gemulcht und dabei möglichst zerfasernd zerstört werden. Die Bekämpfung sollte möglichst flächendeckend in der Region erfolgen, da davon ausgegangen werden muss, dass die Falter auch andere Flächen befallen haben.