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DükonaR

Düngekonzentrate aus Reststoffen

Beginn: 05.02.2019 / Ende: 31.05.2023

Ausbringung von Gülle
Für den Export von Gülle werden Möglichkeiten der Kompostierung getestetJan Wulkotte

Ausgangslage
Der niedersächsische Nährstoffbericht 2016/2017 zeigt besonders für die Weser-Ems-Region erhebliche Überschüsse an Stickstoff- und Phosphor. Nach den neuen düngerechtlichen Vorgaben müssen noch mehr Nährstoffe exportiert werden.

Ziel des Projektes
Entwickelt und erprobt werden soll ein Verfahrens zur Gewinnung eines festen, phosphorreichen Humus-Materials sowie eines konzentrierten stickstoffeichen Flüssigdüngers unter Nutzung eines eingehausten Kompostierungsprozesses.

Projektdurchführung
Durch die gezielte Mischung von Gülle bzw. Gärresten mit Strukturhilfsmitteln wie Stroh oder anderem soll nach dem Kompostierungsprozess nutzbares Humusmaterial gewonnen werden. Die entstehende Abluft soll in einem Abluftwäscher gereinigt und der Stickstoff im Waschwasser aufkonzentriert werden. Das Verfahren soll unter Beteiligung von Herstellern von entsprechenden Anlagenkomponenten geplant und auf der Hofstelle eines großen landwirtschaftlichen Betriebes realisiert werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht die Durchführung des Projektes unter Praxisbedingungen, was in Hinblick auf die Bewertung und Übertragbarkeit der Ergebnisse auf spätere Praxisanlagen im größeren Maßstab von erheblicher Relevanz ist.

 

Kontakt

Heinrich Tabeling

Heinrich Tabeling

Außenstellenbeauftragter Außenstelle Vechta

heinrich.tabeling~lwk-niedersachsen.de

Dipl.-Ing. agr. (FH)
Stephan Mählmann

Berater Pflanzenschutz, Pflanzenbau, Wasserwirtschaft (Beweissicherung)

stephan.maehlmann~lwk-niedersachsen.de


Projekt-Partner


Praxisbetriebe

Beiträge aus dem Projekt-Blog

14.07.2022

In Cappeln-Nutteln ist eine Anlage zur Kompostierung von Gülle und anderen Reststoffen aus der Landwirtschaft errichtet worden. Die Kompostierung ist der Abbau von organischem Material durch Mikroorganismen. Entscheidende Bedingungen für den Kompostierungsprozess ist ein gutes Verhältnis von Sauerstoff und Feuchtigkeit. Ein großer Teil der im Kompost enthaltenen Feuchtigkeit kann aufgrund der Selbsterwärmung des Kompostgutes verdunsten. 

Die Anlage ist in zwei Containern untergebracht. Im ersten Container findet die Kompostierung statt (Kompostcontainer). Im zweiten Container befindet sich die Technik, ein Lager und ein Raum für die Technische Überwachung (Technikcontainer).
Der Kompostcontainer ist ein modifizierter 40 Fuß-Container in dem eine Wanne eingelassen ist. Um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden ist der Container geschlossen. Im Container ist die Misch- und Belüftungseinheit auf einem Schienensystem eingebaut. Zusätzlich gewährleisten Zuluftöffnungen die Versorgung des Kompostierungsvorgangs mit Frischluft. Die feuchte Abluft wird stirnseitig abgesogen und einem Wäschersystem im Technikcontainer zugeführt. Im Wäscher wird das Ammoniak aus der Abluft gereinigt.
Das maximale Füllvolumen der innenliegenden Wanne beträgt ca. 33m³. Davon werden ca. 80 – 90% des Volumens mit festen Subtraten gefüllt. Die maximale flüssige Menge wird in einem Kunststoffcontainer von 1m³ im Lager des Technikcontainers vorgehalten und entsprechend konditioniert.

Die DükonaR-Anlage konnte nach diversen Schwierigkeiten erst am 03.08.2021 offiziell in Betrieb genommen werden. Der erste Durchgang war geprägt von der Anpassung der Anlage an den Regelbetrieb. Daher ist der erste Durchgang im Ergebnis noch nicht wissenschaftlich voll aussagekräftig. 

Im zweiten Durchgang, der am 07.12.2021 begonnen wurde, zeigte sich, dass die notwendigen Temperaturen im Kompost nicht erreicht werden konnten. Ursächlich waren die zu geringen Abluft- und auch Komposttemperaturen im Container. Der Gesamtstickstoffgehalt der Komposte ist relativ hoch ist, sodass an der Nährstofftrennung weitergearbeitet werden muss. 

Der dritte Durchgang verlief weitestgehend störungsfrei. Durch die hohen Außentemperaturen und den zuverlässigen Betrieb der Anlage ist ein Kompost mit den gewünschten Eigenschaften entstanden (Stand Juni 2022).

Weitere Untersuchungen sollen zeigen, ob durch gezieltes Zuluftmanagement weitere Verbesserungen erzielt werden können.