Netzwerk Fokus Tierwohl
Fortschritte mit Kompetenz und Spezialwissen für eine tierwohlgerechte, umweltschonende und nachhaltige Nutztierhaltung
Ausgangslage
Um Tierhalter in Deutschland nachhaltig zu stärken und sie dabei zu unterstützen, Tier- und Umweltschutz ebenso zu priorisieren, wie die Qualität bei der Produktion und der Marktorientierung, muss verfügbares Wissen gebündelt, zielgruppengerecht aufbereitet und bedarfsgerecht angeboten werden. Dabei sind neueste Forschungsresultate und Ergebnisse aus der Innovationsförderung ebenso einzubeziehen, wie die Erfahrungen aus themenbezogenen Projekten (z. B. Modell- und Demonstrationsvorhaben), um daraus Antworten für die landwirtschaftliche Praxis abzuleiten.
Ziel des Projektes
Ziel ist es, das fachspezifische Wissen zu bündeln, Erfahrungsaustausch zwischen Praktikern, Wissenschaftlern, Beratern und anderen Gruppen zu organisieren und damit die Wissens-Vernetzung innerhalb der Branche (peer-to-peer-learning) zu ermöglichen und zu fördern.
Projektdurchführung
Um das Ziel zu erreichen, wird ein Verbundvorhaben von Partnern aus Einrichtungen der Länder und Wissenschaft mit ausgewiesener Kompetenz im Nutztierbereich, Unterstützern mit Kompetenzen im pädagogisch didaktischen Bereich sowie Akteuren mit Medienkompetenz durchgeführt. Ein kontinuierlicher bundesweiter Austausch mit der Praxis ist dabei wesentlicher Bestandteil.
Informationen zur Weiterführung des Projektes bis Dezember 2026 finden Sie unter lwk-niedersachsen.de/Fokus-Tierwohl2
Kontakt
Hannah Kanwischer
Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl
Projekt-Partner
Projekt-Website
www.fokus-tierwohl.deBeiträge aus dem Projekt-Blog
Die Vermarktung von männlichen Kälbern der milchbetonten Rassen kann für Betriebe eine Herausforderung darstellen. Um die Betriebe hierbei zu unterstützen, hat die Arbeitsgruppe „Männliche Kälber“ des Netzwerk Fokus Tierwohl einen neuen Artikel zur Vermarktung von Nutzkälbern milchbetonter Rassen veröffentlicht. Ebenfalls ist hierzu ein Podcast erschienen. In diesem sprechen Susanne Gäckler (DLG e.V.) und Dr. Christian Lambertz (FiBL) mit Andreas Pelzer (LWK NRW) und Paul Berghuis (Berghuis Kälberhandel), sowie Christian Karp (Milchviehalter und Impulsbetrieb Tierwohl in MV). Essenziell für alle Gesprächsteilnehmenden ist bei der Vermarktung männlicher Kälber die Wertschätzung für das Tier. Mit einer optimalen Versorgung von Anfang an können die Tiere ihr volles Potential ausschöpfen. Wenn dann auch noch die Kommunikation zwischen dem Milchvieh- und Mastbetrieb, sowie dem Handel stimmt, steht einer gewinnbringenden Aufzucht und Vermarktung nichts mehr im Wege.
Der Handel mit den männlichen Kälbern von Milchkuhrassen kann eine Herausforderung sein, da diese Rassen primär für ihre Milchleistungen und nicht ihre Fleischqualitäten gezüchtet werden. Für eine erfolgreiche Vermarktung sollte es demnach das Ziel eines Milchviehbetriebs sein, in einem Alter von 28 Tagen einheitliche Partien altersgerecht entwickelter und gesundheitlich fitter Tiere liefern zu können. Besonders die gesundheitliche Stabilität ist wichtig, da der Wechsel zwischen Herkunfts- und Mastbetrieb immer mit Stress für die Kälber verbunden ist und sich so das Risiko für Erkrankungen und Ausfälle erhöht.
Die Arbeitsgruppe empfiehlt daher Milchkuhhalterinnen und -haltern mit den Mastbetrieben Vermarktungsstandards zu vereinbaren, in denen zum Beispiel die folgenden Punkte festgehalten werden können: Männlichen Kälber milchbetonter Rassen (Holstein/Braunvieh) sollten mit 28 Tagen >60kg und Kreuzungskälber >70kg wiegen. Alle Tiere sollten einen guten und stabilen Gesundheitszustand aufweisen, sprich parasitenfrei und frei von Nabelentzündungen sein. Ebenso sollten Informationen zum Tränke- und Futterregime, sowie zu eventuellen Antibiotikabehandlungen weitergeben werden. Absprachen zum Enthornen und zu Impfungen sollten ebenfalls festgehalten worden sein.
Als Tipp um den Erfolg der Zunahmen zu überprüfen, wird eine Waage, oder wenigstens ein Maßband empfohlen.
Für die Aufzucht gesunder und vitaler Kälber, auch in Hinblick auf eine erfolgreiche Vermarktung, ist es nötig bereits bei der Geburtsüberwachung, inklusive Erstversorgung, anzusetzen. Hier sollte das Augenmerk insbesondere auf einer ausreichend hohen Kolostrum-Versorgung und einem durchgehend hohen Hygienelevel liegen. Für nähere Informationen existieren hier bereits ausführliche Informationen zur Geburtsüberwachung, der Erstversorgung beim Kalb, der Kolostrumversorgung und der Haltung von Kälbern.
Immer wieder steht in der Kälberaufzucht auch die Frage im Raum, wie viel getränkt werden soll. So werden in dem Artikel zwei Varianten vorgestellt: Die ad-libitum-Fütterung (unbegrenzter Zugang zu Milch) und die rationierte Fütterung (2-3 Mahlzeiten am Tag mit definierter Milchmenge). Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die im Artikel noch einmal näher beschrieben werden. Gemein ist beiden jedoch, dass intensiv aufgezogene Kälber (> 8l/Tag) eine bessere Körperkondition aufweisen und somit auch besser vor Krankheiten geschützt sind.
Unabhängig vom Tränkeverfahren sollten Kälber jeglichen Alters jederzeit freien Zugang zu Wasser haben. Ab dem achten Lebenstag sollte laut der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung auch Festfutter angeboten werden.
Um die Wertschöpfung der Kälberaufzucht weiter zu erhöhen, kann es sich außerdem anbieten nur die leistungsstärksten Kühe mit reinrassigem, bevorzugt weiblichem Sperma zu besamen und die Anzahl der Kälber durch eine verlängerte Zwischenkalbzeit im Allgemeinen zu reduzieren.
Weitere Informationen zu Aufzucht und Vermarktung finden sich auf den Seiten der Kälberinitiative Niedersachsen und KiWi RLP.
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat eine neue Fachinformation zum Thema Rindermast veröffentlicht. Um das Tierwohl zu verbessern, werden mittlerweile Gummiauflagen für die Betonvollspaltenböden verwendet. Als Hilfestellung für die Auswahl der richtigen Auflage, und um mögliche Fehlinvestitionen zu verhindern, ist das Dokument Gummierte Spaltenböden zum Einsatz in der Rindermast entstanden.
In dem Artikel wird auf die Vor- und möglichen Nachteile der Matten im Bereich des Tierkomforts, der Tiergesundheit, Hygiene und Wirtschaftlichkeit eingegangen.
Ein Tipp um herauszufinden, welches System am Besten auf dem eigenen Betrieb funktioniert, ist bei der Nachrüstung einige Buchten mit verschiedenen Auflagen auszustatten. Alle Jahreszeiten sollten dabei im Durchgang Beachtung finden. Matten für Rinder über sechs Monate müssen die DIN 3763 erfüllen. Bei Jungtieren unter sechs Monaten ist das Ende der geltenden Übergangsfrist für weiche oder elastisch verformbare Liegefläche ab 2024 (Tierschutznutztierhaltungsverordnung) zu beachten. Ebenso sollte man sich die verordnungskonforme Weichheit nach DIN-Norm vom Hersteller bestätigen lassen (Klasse 2) und die zum Teil langen Lieferzeiten im Hinterkopf behalten.
Aus tierschutzfachlicher Sicht ist eine Zweiflächenbucht mit einer Trennung der Funktionsbereiche Liegen und Futteraufnahme/Bewegen zu bevorzugen. Erfahrungen über die positiven Auswirkungen der Gummiauflagen aus Praxisversuchen des LfL in Bayern können hier nachgelesen werden.
Lahmheiten sind immer noch ein aktuelles Problem in der Milchviehhaltung und werden meist auch erst zu spät erkannt. Für eine Einordnung des eigenen Betriebs lässt sich sagen, dass ein Lahmheitsscore von <10% als Orientierungswert erstrebenswert ist. Zwischen 10-20% gelten als akzeptabel und alles >20% als Alarmwert. Diese Werte beziehen sich auf den Anteil an Tieren ab Lahmheitsstufe 3 (siehe unten stehende Bewertungsscala). Der betriebsindividuelle Zielwert sollte dabei mit Tierarzt und Klauenpfleger abgesprochen werden.
Ausführung der Lahmheitsscores 1-5 (Leitfaden für ein sachgerechtes Scoring von Lahmheit, Sprunggelenksveränderungen und Verschmutzung bei Milchkühen, 2017)
Score 1 – ungestörter Bewegungsablauf
- gleichmäßige Belastung der Gliedmaßen
- symmetrische Schrittlänge
Score 2 – Bewegungsstörung ohne Lahmheit
- m. o. w. gleichmäßige Belastung der Gliedmaßen
- ungleiche Schrittlänge
- es ist nicht klar erkennbar, welche Gliedmaße primär betroffen ist
Score 3 – Lahmheit
- ungleiche Belastung der Gliedmaßen
- ungleiche Schrittlänge
- die Stütz- oder Vorführphase einer oder mehrerer Gliedmaßen ist eindeutig verkürzt (sichtbar lahm!)
- die betroffene(n) Gliedmaße(n) ist/sind erkennbar
Score 4 – chronische Lahmheit
- ungleiche Belastung der Gliedmaßen
- ungleiche Schrittlänge
- das Tier belastet die betroffene Gliedmaße nicht oder nur widerwillig (sichtbar lahm!)
- Muskelschwund (Fachausdruck: Muskelatrophie) der betroffenen Gliedmaße
Score 5 – nicht zu beurteilen
- Tier wurde auf der Laufstrecke durch andere Tiere so verdeckt, dass eine Beurteilung nicht möglich war
Lahmende Tiere sollten möglichst schnell erkannt werden, um Einschränkungen des Tierwohls und der allgemeinen Gesundheit zu vermeiden.
Zudem leidet bei unzureichender Klauengesundheit nicht nur das Tierwohl, auch die Wirtschaftlichkeit wird eingeschränkt. Kühe mit Schmerzen fressen weniger und haben eine verringerte Milchleistung. Zusätzlich entstehen auch indirekte Kosten, wie etwa die unbeabsichtigte Verlängerung der Zwischenkalbezeit, ggf. Kosten für eine frühzeitige Merzung, sowie eine Reduzierung des Schlachtgewichts.
Doch was genau ist nun Lahmheit? Lahmheit ist definiert als Gangveränderung aufgrund einer schmerzbedingten, funktionellen oder strukturellen Störung des Bewegungsapparates und mechanisch bedingte Störung des Gangbildes. Meist treten Klauenerkrankungen dabei an den Hintergliedmaßen auf. Rinder als ehemalige Steppenbewohner und Beutetiere zeigen Schmerzen erst recht spät, was eine frühzeitige Erkennung von Lahmheiten erschwert. Umso wichtiger ist es deswegen, eine engmaschige Kontrolle der Tiere auf Veränderungen der Beinstellung, der Rückenlinie und auf Entlastungshaltung durchzuführen. Besonderes Augenmerk ist auch auf Trockensteher und Jungrinder zu legen, da diese nicht gemolken werden und so Lahmheiten schneller übersehen werden können.
Überkreuzt eine Kuh die Beine, tippelt sie hin und her, oder zeigt sie eine gekrümmte Rückenlinie um die Klauen zu entlasten, sind dies zuverlässige Hinweise auf Schmerzen. Auch Schwellungen und Muskelatrophie (Muskelschwund) sind Warnsignale.
Um Lahmheiten frühzeitig zu erkennen, gibt es verschiedene Mittel. Zuallererst ist natürlich die klassische Tierbeobachtung im Rahmen des täglichen Kontrollgangs und beim Melken zu nennen. Doch auch die fortschreitende Digitalisierung kann mit verschiedensten Sensoren Unterstützung liefern.
Nachdem auffällige Tiere erkannt wurden, gilt es entsprechend zu handeln. Die auffälligen Tiere sollten möglichst rasch behandelt werden. Bei Betrieben mit vielen lahmen Tieren müssen Sanierungsprogramme etabliert werden. Hierfür sollten Tierarzt, Klauenpfleger und Futterberater konsultiert werden. Um deren Arbeit zu unterstützen, ist es sinnvoll festzuhalten, seit wann die Lahmheit besteht und ob es Veränderungen durch die entsprechenden Maßnahmen gibt. Auch über die Behandlung des Tieres sollte Buch geführt werden: das Datum der Behandlung, der Befund, die Behandlung an sich, sowie die Nachsorge sollten notiert werden.
Der vollständige Artikel ist hier auf der Internetseite des Netzwerk Fokus Tierwohl nachzulesen.
Weitere Informationen zur frühzeitigen Erkennung von Lahmheiten, sowie zur richtigen Klauenpflege finden Sie auf der Homepage des Netzwerk Fokus Tierwohl:
Integration und Organisation der Klauenpflege -Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de)
Sicherheit für Tier und Mensch bei Klauenpflege - Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de)
Quelle: Leitfaden für ein sachgerechtes Scoring von Lahmheit, Sprunggelenksveränderungen und Verschmutzung bei Milchkühen Tierschutz-relevante Indikatoren bei Milchkühen in Niedersachsen: praktische Umsetzung, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, 2017 https://www.ml.niedersachsen.de/download/124820/Leitfaden_fuer_ein_sachgerechtes_Scoring_von_Lahmheit_Sprunggelenksveraenderungen_und_Verschmutzung_bei_Milchkuehen_Tierschutz-relevante_Indikatoren_bei_Milchkuehen_in_Niedersachsen_praktische_Umsetzung_.pdf
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat einen neuen Leitfaden zum Thema Darmgesundheit bei der Pute veröffentlicht. Der Leitfaden GeflügelWohl im Fokus – So bleibt der Darm gesund und stabil wurde unter Leitung der Geschäftsstelle Geflügel in Niedersachsen mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Pute“ erstellt.
Das Thema Darmgesundheit ist ein entscheidender Faktor für die allgemeine Tiergesundheit. Denn der Darm ist nicht nur für die Verdauung zuständig, sondern trägt mit den in ihm lebenden Mikroorganismen einen großen Teil zur Immunabwehr der Tiere bei.
Dieser Leitfaden richtet sich entsprechend an Landwirt*innen, Tierbetreuende und Auszubildende um Tipps und Hinweise zu geben, wie die Darmgesundheit gefördert werden kann und Probleme möglichst gar nicht erst entstehen.
Zu Beginn wird noch einmal der allgemeine Aufbau und die Funktion des Verdauungstrakts, sowie die Funktion des Darmmikrobioms beschrieben. Auch auf die Indikatoren zum Erkennen einer verminderten Darmgesundheit, wie zum Beispiel das Verhalten der Tiere, oder die Veränderung der Kotbeschaffenheit, wird eingegangen.
Im Anschluss werden mögliche Ursachen für eine Beeinträchtigung des Darms, wie etwa Infektionen, vorgestellt. Ebenso wird der Fütterung ein großes Augenmerkt geschenkt, denn diese, in ihrer Zusammensetzung und möglicherweise Schadstoffbelastung, kann einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Tiere haben. Dem anschließend wird auch das Thema Tränkehygiene/Tränkewasserzusätze, sowie Futterzusatzstoffe behandelt.
Der Leitfaden bietet somit einen umfassenden Überblick zum Thema Darmgesundheit bei der Pute und ist neben weiteren Informationen zum Thema Geflügel auf der Netzwerk Fokus Tierwohl Seite verfügbar.
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat eine Reihe neuer Berichte und Leitfäden im Bereich Geflügel veröffentlicht. Was sind die Risikofaktoren für Brustbeinschäden? Wie kann ich meine Broiler beschäftigt halten und was ist die Hepatische Lipidose bei Puten? Antworten auf diese Fragen und die Links zu Leitfäden für die Pekingenten und Mastgänsehaltung gibt es in diesem Artikel.
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat eine Reihe neuer Berichte im Bereich Geflügel veröffentlicht. Zudem freuen sich alle Projektpartner, dass das Netzwerk auch in den nächsten drei Jahre (01.01.23-31.12.26) mit dem Wissenstransfer durch Seminare, sowie Beiträge auf der projekteigenen Homepage fortfahren kann. Nähere Informationen können hier nachgelesen werden.
Das Projekt „MeTiWoLT II („Mehr Tierwohl für Legehennen in Thüringen II")“ untersuchte im Zeitraum von April 2020 – März 2023 im Rahmen einer EIP-Förderung das Auftreten von Brustbeinveränderungen bei Legehennen. Unter Brustbeinveränderungen fallen sowohl Deformationen, als auch Brüche, an deren Entstehung verschiedene Faktoren beteiligt sind. Gerade im Hinblick auf den sich abzeichnenden Trend zur längeren Nutzungsdauer ist die Brustbeingesundheit damit ein wichtiges Thema.
Der Thüringer Geflügelgesundheitsdienst begleitete über die Projektlaufzeit, in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Geflügelwirtschaftsverband e.V., 10 Legehennenherden und sammelte Daten sowohl zum Brustbeinstatus im Verlauf der Legeperiode, als auch zu den möglichen Einflussfaktoren der Entstehung von Brustbeinveränderungen.
Als großer Einflussfaktor stellte sich hierbei besonders die Einrichtung des Stalls heraus. Ställe mit einer Ebene, ohne Volierensystem, bargen weniger Verletzungsrisiko.
Der Artikel liefert weitergehende Informationen dazu, wie das Verletzungsrisiko möglichst verringert werden kann und welche Stellschrauben in der Haltung und Versorgung entsprechend angepasst werden sollten.
Um Brustbeinveränderungen in der alltäglichen Praxis festzustellen, nutzt man am besten die Palpation. Entsprechende Leitlinien zur Erfassung können zum Beispiel im M-Tool nachgeschlagen werden. Um eine optimale Übersicht zu erhalten, empfiehlt es sich diese Kontrollen mehrmals durchzuführen. Folgende Zeitpunkte bieten sich hierfür an: unmittelbar nach der Einstallung in den Legebetrieb, mit Einsetzen der Legetätigkeit, zur Legespitze, mit 45 Lebenswochen und kurz vor der Ausstallung.
Auch im Masthühnerbereich gibt es Neuigkeiten. In einem neuen Artikel informiert die Arbeitsgruppe „Masthühner“ über bestehende Möglichkeiten zur Haltungsanreicherung. Der Einsatz von Beschäftigungsmaterialien und Strukturelementen soll dazu beitragen, das natürliche Verhalten der Tiere zu fördern. So können den Tieren Beschäftigungsmöglichkeiten z.B. über Picksteine, Luzerne- oder Strohpresslinge, als auch durch die Gabe von geringen Mengen Weizen (ab der dritten Lebenswoche, max. 2g/Tier und Tag) angeboten werden. Das Angebot von Beschäftigungsmaterialien soll das natürliche Erkundungsverhalten der Tiere fördern und wird zum Beispiel auch von der Initiative Tierwohl gefordert.Auch erhöhte Ebenen scheinen gut von den Tieren angenommen zu werden und unterstützen das Aufbaumverhalten. Wichtig hierbei ist jedoch, dass der Aufstieg risikoarm gestaltet wird, etwa durch Rampen, und auch für Jungtiere problemlos nutzbar ist. Um die erhöhten Ebenen auch für Tierwohlprogramme angerechnet zu bekommen, müssen diese eingestreut und nicht perforiert sein. Stohballen werden ebenfalls als Sitzmöglichkeiten eingesetzt und erfüllen gleich einen doppelten Nutzen, da sie oft auch bepickt werden.Die Pflege des Gefieders in Form von Staubbaden ist für Hühner ein wichtiger Bestandteil des Komfortverhaltens und sollte nicht vergessen werden. Staubbadeverhalten kann durch die Sicherstellung einer lockeren und trockenen Einstreu unterstützt werden. Zusätzliche Abwechslung können Außenklimabereiche, und somit verschiedene Klimazonen, bieten.
Nicht nur beim Menschen gibt es das Krankheitsbild der Fettleber. Auch Puten können daran erkranken, da die Fettsynthese zu einem Großteil in der Leber erfolgt und somit die Fettanreicherung in der Leber begünstigt wird. Die vermehrte Fettanreicherung kann erst zu Gewebeschäden und im späteren Verlauf auch zu Tierverlusten führen. Ein Artikel über die Hepatische Lipidose bei Puten klärt über Ursachen und Vorbeugungsmaßnahmen auf.
Die genauen Ursachen des Krankheitsbildes sind aktuell zwar noch unklar, jedoch werden etwa die Futterzusammensetzung und andere externe Stressoren als mögliche Auslöser diskutiert. Hier ergeben sich auch direkt vorbeugende Maßnahmen: eine hohe Futtermittel Qualität und Hygiene, sowie verschiedene Zusätze, die unterstützend zur Vermeidung einer Lipidose eingesetzt werden können.
Auch für die Pekingenten und Mastgänsen gibt es neue Leitfäden. Beide Leitfäden geben einen Überblick über das allgemeine Verhalten der Tiere, den tiergerechten Umgang mit dem Einzeltier und der Herde. Des Weiteren werden Anforderungen an die Haltung und das Management dargelegt und Kriterien zur Beurteilung der Tiergesundheit vorgestellt. Hierzu gehören auch Aspekte wie die Biosicherheit, die Reinigung und Desinfektion. Der Umgang mit kranken und verletzten Tieren und was im Fall der Geflügelpest zu tun ist, sind ebenfalls Bestandteil der Leitfäden.
Die umfangreichen Leitfäden können wie immer kostenlos auf der Fokus Tierwohl Seite unter dem Reiter Geflügel eingesehen werden.
Dr. Ophelia Nick vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft überreicht Förderbescheid in Höhe von 12 Millionen Euro an Gerhard Schwetje, Präsident des Verbandes der Landwirtschaftskammern – Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat Leitung der Geschäftsstelle Geflügel inne
Berlin/Oldenburg – Mit rund 12 Millionen Euro Fördermitteln aus dem Bundesprogramm Nutztierhaltung wird das bundesweite Verbundprojekt Netzwerk Fokus Tierwohl für weitere drei Jahre unterstützt, um mehr Wissen rund um das Thema Tierwohl in der landwirtschaftlichen Tierhaltung zu vermitteln (Förderzeitraum: Januar 2024 – Dezember 2026).
In über 1400 Veranstaltungen wurden in den Bundesländern in den vergangenen drei Jahren rund 66.000 Landwirtinnen und Landwirte sowie Tierhalterinnen und Tierhalter mit neuesten Erkenntnissen rund um die Verbesserung des Tierwohls und einer praxisgerechten Umsetzung erreicht. Beim Austausch- und Vernetzungstreffen des Projektes am 28. November 2023 in Berlin unterstrich Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die Bedeutung von mehr Tierwohl und Tierschutz in der Nutztierhaltung. Sie würdigte die bisher erreichten Ziele des Projektes und das Engagement aller Beteiligten.
Im Rahmen der Veranstaltung übergab sie die Förderbescheide an die Vertreterinnen und Vertreter der Verbundpartner aus Landesanstalten und -ämtern, Landwirtschaftskammern, der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau Deutschland e.V. und wünschte allen Beteiligten für die kommenden drei Jahre viel Erfolg bei der Fortsetzung der gemeinsamen Netzwerk-Aktivitäten.
Gerhard Schwetje, der als Präsident des Verbandes der Landwirtschaftskammern (VLK) den Förderbescheid entgegennahm, dankte dem Ministerium und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung für die finanzielle Unterstützung des Projektes. Die Stärke des Netzwerkes, so Schwetje, liege nicht nur im Konzept des Wissenstransfers, sondern insbesondere im starken, kollegialen Verbund aller Bundesländer und Partner. Mit den Schwerpunkten Rind, Schwein und Geflügel trügen die Expertenbeiräte, die Arbeitsgruppen, die Geschäftsstellen, die mediale Aufbereitung und nicht zuletzt die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den Ländern zum Erfolg des Projektes ebenso maßgeblich bei wie die Impulsbetriebe, die den Praktiker-zu-Praktiker-Dialog ermöglichten.
Der durch den VLK koordinierte Verbund Netzwerk Fokus Tierwohl, so Schwetje weiter, könne eine Blaupause für weitere Projekte und eine Antwort auf die Frage sein, wie die Länder den EU-Anforderungen zu Vernetzung und Wissenstransfer nachkommen können.
Über das Projekt
Um Tierhaltende in Deutschland nachhaltig zu stärken und sie dabei zu unterstützen, Tier- und Umweltschutz, Qualität bei der Produktion sowie Marktorientierung zu priorisieren, wurde das bundesweite Netzwerk Fokus Tierwohl gegründet. Das Verbundprojekt hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe in Deutschland hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen. In der 2024 beginnenden Förderperiode können erstmals auch Veranstaltungen zu Pferden, kleinen Wiederkäuern sowie Alpakas und Lamas stattfinden.
Die Koordination des Gesamtprojekts liegt in der Hand des VLK. Die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen hat die Leitung der Geschäftsstelle Geflügel übernommen, die LWK Nordrhein-Westfalen die der Geschäftsstelle Schwein, der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen die der Geschäftsstelle Rind.
Mehr Informationen unter: fokus-tierwohl.de
Das Tierwohlkompetenzzentrum Rind (Hessen) des Netzwerk Fokus Tierwohl hat einen neuen Leitfaden zum Umgang mit kranken und verletzten Tieren herausgegeben. Denn trotz bester Versorgung und Pflege können Krankheiten und/oder Verletzungen auftreten. Von daher ist es besonders wichtig, sich bereits frühzeitig mit solchen Situationen auseinander zu setzen um im Ernstfall schnell und zielgerichtet handeln zu können.
Passende Zeitpunkte zur Kontrolle können sein:
- Zur Futtervorlage
- Zum Auftreiben einer Kuhgruppe zur Melkzeit
- Bei der Liegeboxpflege
Der Leitfaden gibt ebenfalls Hinweise auf welche Veränderungen am Tier zu achten sind ist und wie normales Tierverhalten aussieht.
So ist die totale Seitenlage etwa eine normale Liegeposition und Handeln nur erforderlich, wenn die Kuh nicht von alleine aufstehen kann. Das Aufstehen selber sollte flüssig und ohne längere Verweildauer auf den Vordergliedmaßen von statten gehen. Wenn die Tiere in Bewegung sind, sollte sich ein ebenmäßiges Bild zeichnen: die Rückenlinie ist gerade, der Kopf gesenkt und die Tiere bewegen sich in langsamem Tempo, ohne ersichtliche Schmerzen und Fehlstellungen.
In Ruhe sollten die Tiere aufmerksam und neugierig ihre Umwelt betrachten und auf äußere Reize entsprechend reagieren. Um zu erkennen, ob die Tiere aufgrund von Schmerzen leiden, lohnt es sich besonders auf Spannungen im Gesichtsbereich, hängende Ohren, Schwitzen und schwere Atmung zu achten. Dies sind alles Indikatoren für ein Schmerzgeschehen. Auch Ausfluss, Schwellungen oder blutiger Kot sollten Anlass zur Kontrolle sein.
Alles in allem sollen die Tiere weder zu dick, noch zu dünn sein. Ein Body-Condition-Score von 3,5 ist hierbei ideal. Dieser bedeutet unter anderem, dass die Linie vom Hüfthöcker über das Hüftgelenk zum Sitzbeinhöcker, von der Seite wie ein U aussieht. Die Dornfortsätze sind undeutlich erkennbar, es ergibt sich eine weiche Rückenlinie. Die Hungergrube ist nicht eingefallen. Eine entsprechende bildliche Erklärung findet sich in dem Artikel.
Wie bei allen Tieren, kann auch das Haarkleid Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand geben: Bei gesunden Tieren findet sich ein glattes, glänzendes und dichtes, sauberes Fell.
Fällt dann ein Tier bei dieser optischen Kontrolle auf, oder wird von den vorhandenen digitalen Systemen markiert, sollte es einzeln angebunden und genauer untersucht werden. Hierbei ist es empfehlenswert den Blickwinkel während der Untersuchung zu verändern und entsprechende Befunde schriftlich festzuhalten.
Entsprechend untersucht werden sollten:
- Die Maulhöhle,
- Das Flotzmaul,
- Die Augen,
- Der generelle Flüssigkeitshaushalt (Hauttugor und Lage der Augäpfel),
- Die Atmung,
- Puls/Herzschlag,
- Der Pansen/Bauchraum,
- Haut und Haarkleid
- Das Euter über Eutergewebe, Euterhaut und die Milch
- Die Gliedmaßen und Klauen
- Die Scheide
- Die Körpertemperatur
- Der Kot, sowie Harnabsatz und Urin
Weitere Informationen zum 5-Minuten-Check und zum entsprechenden Untersuchungsgang können auf der Internetseite des Netzwerk Fokus Tierwohl nachgelesen werden.
Dort ist ebenfalls ein ausführlicher Artikel mit Fachinformationen zur Problem-Früherkennung, den passenden Maßnahmen und Links zu weiteren Informationen zu finden.
Das Tierwohlkompetenzzentrum Rind (Hessen) des Netzwerk Fokus Tierwohl hat einen Artikel zur Kolostrumversorgung von Kälbern veröffentlicht. Ebenfalls ist hierzu ein Podcast erschienen, in dem Susanne Gäckler von der DLG und Dr. Christian Lambertz vom FiBL mit Dr. Alexandra Koch vom Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt und Dr. Ingrid Lorenz vom Tiergesundheitsdienst Bayern darüber sprechen, was ein gutes Kolostrummanagement ausmacht und welche Folgen im Gegensatz dazu eine unzureichende Kolostrumversorgung für die Kälber haben kann.
Eine ausreichende Erstversorgung mit Kolostrum (Biestmilch) ist essentiell für neugeborene Kälber. Denn diese kommen ohne spezifische Immunabwehr auf die Welt. Immunglobuline, die auch als Antikörper bezeichnet werden, kommen hierbei von der Mutter und müssen über die Biestmilch aufgenommen werden. Man spricht dann von einer passiven Immunisierung. Diese Art der Immunisierung bietet im Gegensatz zur aktiven Immunisierung einen verhältnismäßig kurzen Schutz. Bei der aktiven Immunisierung werden Antikörper nach Kontakt mit einem Antigen, zum Beispiel einem Krankheitserreger, selber gebildet. Dies geschieht im späteren Verlauf des Lebens eines Kalbes. Eine adäquate Versorgung der Kälber mit Biestmilch direkt nach der Geburt ist deshalb entscheidend für eine niedrige Sterblichkeitsrate. So sind die Tiere vor Krankheiten geschützt, bis sie ihr eigenes Immunsystem aufgebaut haben.
Doch was genau ist überhaupt Kolostrum? Hierbei handelt es sich um das Erstgemelk einer Kuh nach der Kalbung. Es enthält besonders hohe Anteile an Immunglobulin G (IgG; ideal: >50g/l) und anderen biologisch aktiven Substanzen. Diese besondere Milch sollte direkt nach der Kalbung abgemolken werden und dem Kalb in ausreichender Menge, 3-4l, innerhalb der ersten Lebensstunde verabreicht werden. Als Tipp für eine hinlängliche Versorgung empfiehlt es sich auf angemessen große Nuckel, oder direkt Nuckeleimer zu setzen. Wie beim allgemeinen Melken auch, ist auch bei der Gewinnung der Kolostralmilch auf die entsprechende Hygiene zu achten. Verunreinigungen und damit einhergehend erhöhte Keimgehalte können die IgG-Aufnahme im Darm um bis zu 50% verringern. Weitere Risikofaktoren bei der Gewinnung des Kolostrums und mögliche Lösungsvorschläge können hierbei dem Artikel und dem Video entnommen werden.
Sollte mehr Kolostrum zur Verfügung stehen als der Betrieb selber verfüttern kann, besteht die Möglichkeit das Kolostrum zu lagern. Dies kann entweder eingefroren, oder im Kühlschrank geschehen. Um die Keimbelastung zu reduzieren, ist es ebenfalls möglich die Milch zu pasteurisieren.
Drenchen von Biestmilch wird, unter Beachtung des rechtlichen Rahmens, nur dann empfohlen, wenn das Kalb von sich aus keine 3l Biestmilch aufnimmt.
Das Schweinekompetenzzentrum des Netzwerk Fokus Tierwohl (Nordrhein-Westfahlen) hat neue Beiträge zu verschiedenen Themen aus der Schweinehaltung veröffentlicht.
Um Landwirte und Landwirtinnen in der Umstellung auf Bewegungsbuchten oder Buchten zu freien Abferkelung zu unterstützen, wurde der zweite Teil des Leitfadens „SchweineWohl im Fokus – Alternative Abferkelsysteme“ veröffentlicht (hier geht es zu Teil 1). Dieser rückt das Tier in den Mittelpunkt der Betrachtung. Es fließen Ergebnisse aus der Umfragen zu Bewegungsbuchten und zur Freien Abferkelung des Schweinekompetzenzzentrums mit ein. Neben der Gestaltung der Abferkelbucht und dem Management beeinflussen auch andere Faktoren den Erfolg. So spielen ebenfalls die Genetik der Elterntiere, deren Gesundheitszustand und Fütterung, das Nestbau-, sowie das allgemeine Verhalten der Sau eine wichtige Rolle.
Derzeit bearbeitet die Arbeitsgruppe „Saugferkelverluste“ des Tierwohlkompetenzzentrums Schwein den Themenkomplex der „großen Ferkelwürfe“. Bis zum 15. September besteht noch die Möglichkeit an einer Umfrage zum „Management großer Ferkelwürfe“ teilzunehmen. Ziel der Umfrage ist es einen Überblick zu gewinnen, wie sauenhaltende Betriebe Würfe managen und welche Maßnahmen für sie dabei von besonderer Bedeutung sind.
In der AG „Kupierverzicht“ wurden Unterrichtsmaterialien, sowie entsprechende Begleitdokumente erstellt. Diese sollen Lehrkräften an berufsbildenden Schulen die Möglichkeit geben das Thema Kupierverzicht in den Unterricht zu integrieren und die Landwirte und Landwirtinnen in der Ausbildung für dieses komplexe, multifaktorielle und betriebsindividuelle Thema zu sensibilisieren.
Besonders im Bereich der Schweinehaltung stellt sich, durch mehr organisches Beschäftigungsmaterial und den vermehrten Einsatz von Einstreu, die Frage nach der korrekten Entmistung und Mistlagerung. Hierzu hat die AG „Bauen: Sauen und Mast“ eine Übersicht erstellt.
Heu und Stroh sollten auf jeden Fall trocken und witterungsgeschützt gelagert werden. Auch der Aspekt der Biosicherheit sollte beachtet werden: Steht das Lager im Weißbereich muss das Lieferfahrzeug vor Überquerung der Schwarz-Weiß-Grenze desinfiziert werden. Während eine Lagerung von Heu/Stroh in Außenbereichen zwar möglich ist, sollte dies in der Planung genau überlegt werden, da das Lagergut der Witterung und anderen Einflüssen stärker ausgesetzt ist. Ebenfalls ist es wichtig in die Überlegungen zur Wahl des richtigen Lagerplatzes den Brandschutz mit einfließen zu lassen, denn trockene Materialien wie Heu und Stroh können schnell in Brand geraten.
Wenn das eingestreute Material wieder entsorgt werden muss, empfiehlt es sich dies aus Zeitgründen maschinell zu erledigen, oder sich zumindest unterstützen zu lassen. Welche Systeme es hierfür gibt, lässt sich ebenfalls in dem Artikel nachlesen. Ein Diagramm bietet eine Entscheidungshilfe.
Zu guter Letzt geht der Artikel noch auf die Lagermöglichkeiten von Mist ein und erläutert wie mit Mist für Biogasanlagen zu verfahren ist.
Zusätzlich zu den genannten Empfehlungen informiert das Tierwohlkompetenzzentrum Schwein auch über aktuelle Forschungsprojekte: Im Rahmen des Nationalen Tierwohl Monitorings (NaTiMon) sollen dabei Tierwohlaspekte in der Haltung, aber auch beim Transport und bei der Schlachtung berücksichtigt werden. Grundlage des entstehenden Berichts sollen regelmäßig erhobene management-, ressourcen- und tierbezogene Indikatoren bilden. Ebenfalls Teil des Projektes ist die Erstellung von Leitfäden und Handbüchern zur Erhebung von Indikatoren in der Haltung von Sauen und Saugferkeln, Aufzuchtferkeln und Mastschweinen. Um sich einen Überblick über die Haltungsstufen beim Schwein zu verschaffen, bietet sich die Indikatorendatenbank an.
Die 2. Deutschen Weidetage werden am 21. und 22.06.2023 jeweils von 9.30 bis 16.00 Uhr auf dem Hof der Familie Hanken (Birkenheide 2, 26931 Elsfleth) stattfinden.
Das übergreifende Thema der Veranstaltung ist die Weidehaltung, mit einem besonderen Augenmerk auf dem Tierwohl und der Tiergesundheit bei dieser Haltungsform. Über beide Tage verteilt wird es vormittags spannende Vorträge und Nachmittags entsprechende Workshops zu den verschiedenen Aspekten der Weidehaltung geben. So soll der Wissenstransfer über die Weidewirtschaft gefördert werden und den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben werden, sich in den Workshops in Kleingruppen auch intensiver mit einzelnen Themen auseinander zu setzen.
Hier gibt es eine Übersicht über das Programm und die Workshops.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist jedoch nötig!
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat einen neuen Podcast zum Thema „Digitalisierung im Masthühnerstall - Automatisch mehr Tierwohl?“ veröffentlicht.
Zu Gast bei Dr. Christian Lambertz vom FiBL und Susanne Gäckler von der DLG waren Dr. Kathrin Toppel von der Hochschule Osnabrück, Fabian Spieß von der TiHo Hannover und Hähnchenmäster Stefan Teepker.
Es werden Fragen beantwortet wie: Können zu viele reine Datensätze und Informationen nicht auch überfordern? Werden wir Menschen in Zukunft gar nicht mehr im Stall gebraucht? Und was genau haben eigentlich Blockchain und Hähnchenbrust miteinander zu tun?
In einer knappen Stunde werden so Einblicke in den aktuellen Stand der Technik und Forschung gegeben, aber auch die Umsetzung in der Praxis kommt nicht zu kurz.
Hier geht's zum Podcast „Digitalisierung im Masthühnerstall - Automatisch mehr Tierwohl?“
Mehr Informationen zum Thema Geflügel gibt es auf der Seite des Netzwerk Fokus Tierwohl. Hier finden sich auch alle weiteren Podcasts und Videos.
Um den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern und den Austausch zwischen Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen, Berater*innen und anderen Gruppen aus der Landwirtschaft zu fördern und damit die Wissens-Vernetzung in der Landwirtschaft auszubauen, gibt es innerhalb des NFT verschiedene Fach- und Arbeitsgruppen. Im Folgenden werden die neuesten Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen der Bereiche Rind, Schwein und Geflügel vorgestellt. Zu allen Artikeln gibt es auch immer entsprechende Lese- und Video- oder Audioempfehlungen.
Das Kompetenzzentrum Rind mit der Arbeitsgruppe „Verlängerte Zwischenkalbzeit“ (ZKZ) informiert über Vor- und Nachteile der verlängerten ZKZ und zeigt des Weiteren Entscheidungshilfen auf, ob eine Verlängerung der ZKZ für den eigenen Betrieb eine reelle Option ist. Die Expert*innen sind sich dabei einig, dass eine verlängerte ZKZ zu mehr Tierwohl führt, da den Kühen mehr Zeit zur Erholung in der besonders kritischen Phase rund um die Kalbung gegeben wird. Zu diesem Thema gibt es auch einen Podcast, in dem Susanne Gäckler von der DLG und Dr. Christian Lambertz vom FiBL mit
Dr. Anke Römer von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern und Konstanze Rohwer als Betriebsleiterin im Netzwerk Impulsbetrieb Rind sprechen.
Auch wenn es gerade erst langsam wieder warm wird, sind in wenigen Monaten erneut hohe Außentemperaturen zu erwarten. Die Arbeitsgruppe „Hitzestress“ informiert daher über die Entstehung von Hitzestress bei Mutterkühen und erklärt, wie man auf dem eigenen Betrieb Hitzestress frühzeitig mit Hilfe des THI (Temperatur-Luftfeuchte-Index) erkennt. Zudem erhalten Sie Hinweise, wie die Wärmebelastung für die Tiere reduziert werden kann.
Das Kompetenzzentrum Schwein stellt den Leitfaden „SchweineWohl im Fokus: Umgang mit kranken und verletzten Tieren“ zur Verfügung, der nach kurzer Registrierung auf der Projekthomepage kostenlos heruntergeladen werden kann. Dieser Leitfaden bietet eine Hilfestellung für alle, die regelmäßigen Umgang mit Schweinen haben und ein Nachschlagewerk suchen, um im Notfall gezielt und dem Zustand des Tieres angemessen handeln zu können.
Auch die Arbeitsgruppe „Saugferkelverluste“ stellt ihre Ergebnisse vor und informiert über die Gestaltungsmöglichkeiten und -vorgaben für alternative Abferkelsysteme. Welche baulichen Maßnahmen haben einen Einfluss auf das Wohl der Tiere und an welchen Schrauben kann man drehen, um die Überlebensrate der Ferkel zu erhöhen?
Außerdem stellt die Arbeitsgruppe „Buchtenstruktur“ ihre Ergebnisse vor und präsentiert unter anderem Empfehlungen für Neubauten, die Gruppengröße und das Platzangebot für die verschiedenen Altersgruppen. Durch eine geschickte Buchtenstruktur lassen sich verschiedene Funktionsbereiche herstellen, wodurch dem natürlichen Bedürfnis der Tiere nach separaten Bereichen zum Beispiel für Ruhe-, Komfort-, Fress- und Trinkverhalten Rechnung getragen wird.
Aus dem Kompetenzzentrum Geflügel gibt es ein neues Video zur Elterntierhaltung von Gänsen, mit Praxiserfahrungen aus dem Impulsbetrieb Eskilden. Hierin wird erklärt, worauf es bei einer tierwohlorientierten Haltung von Zuchtgänsen ankommt, und was Gänse von anderem Wassergeflügel in der Haltung unterscheidet.
In Zusammenarbeit mit dem MuD Tierschutzprojekt #Pute@Praxis ist ein neues Video über die Putenmast erarbeitet worden. Das Projekt möchte durch Anpassung der Haltungsbedingungen, wie etwa das vermehrte Angebot von Beschäftigungsmaterialien und Möglichkeiten zur Stallstrukturierung, einen Beitrag zum Verzicht auf Schnabelkürzen in der Putenmast leisten.
Die Broschüre „GeflügelWohl im Fokus – So bleibt der Darm bei Masthühnern gesund und stabil“, kann zudem jetzt bei Interesse kostenlos bei der Geschäftsstelle als Printversion bestellt werden.
Ausführlichere Information zu diesen und weiteren Themen finden Sie auf der Projekthomepage Netzwerk Fokus Tierwohl - Fokus Tierwohl. Neben den Informationsmaterialien auf der Internetseite ist das NFT, unter anderem Vertreten von der LWK Niedersachsen, auch dieses Jahr wieder auf verschiedenen Messen und Veranstaltungen in Niedersachsen und den angrenzenden Bundesländern mit Informationsmaterialien vertreten:
- Am 07.05.2023 findet von 10.00 - 17.00 Uhr der 10. „Tag des offenen Hofes“ am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp (Gutshof, 24327 Blekendorf) statt. Hier wird die LWK Niedersachsen in Kooperation mit der LWK Schleswig-Holstein und der LWK Hamburg das Projekt an einem eigenen Stand vertreten sein
Im Juni sind gleich drei Termine für Interessierte im Kalender vorzumerken:
- Am 01. und 02.06.2023 finden die „LWK Feldtage“ in Poppenburg statt
- Am 07. und 08.06. lädt die LWK Niedersachsen zum „Fachforum Schwein und Geflügelmast“ in den Emslandhallen Lingen ein
- Gegen Ende des Monats finden am 21. und 22.06. die „Deutschen Weidetage“ in Kooperation mit dem Grünlandzentrum in Elsfleth statt
Interessierte sind zu allen Veranstaltungen herzlich eingeladen.
Außerdem bieten die Tierwohlmultiplikator*innen und Tierwohlkompetenzzentren auch weiterhin kontinuierlich zu aktuellen Themen aus der Rinder- Schweine- und Geflügelhaltung Veranstaltungen an, die kostenfrei zur Anmeldung sind.
Das Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl ist ein Verbundprojekt, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird.
„Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.“
Förderkennzeichen: 28N-4-013-03
Um die eigenen Kühe in der kritischen Phase rund um die Geburt bestmöglich zu unterstützen, hat das Netzwerk Fokus Tierwohl eine Reihe von Videos mit Prof. Dr. Axel Wehrend von der JLU Gießen veröffentlicht.
Es wird der gesamte Geburtsprozess begleitet, von der Geburtshygiene und Dokumentation, bis hin zu dem Zeitpunkt, wenn das Kalb da ist und der Einsatz einer Atempumpe nötig werden kann. Auch spezifischeren Themen wie die Geburtshilfe bei Vorder- und Hinterendlage werden vorgestellt.
Hier finden Sie die Videos zur Rindergeburt auf der Netzwerk Fokus Tierwohl Seite.
Im Rahmen des Netzwerkes Fokus Tierwohl wurde ein Artikel zur Bedeutung der Strukturversorgung beim Mastbullen geschrieben.
Der Artikel gibt Antworten auf die Fragen, warum die Versorgung mit strukturwirksamer Faser in der intensiven Bullenmast ein Problem ist. Und warum subakute Pansenacidose vermehrt auftritt. Doch was macht überhaupt der Pansen und wie wird pansengerecht für mehr Pansengesundheit gefüttert?
Antworten auf diese Fragen und mehr gibt es hier auf der Netzwerk Fokus Tierwohl Seite.
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat einen neuen Artikel zum Umgang mit Hitzestress bei Mutterkühen veröffentlicht.
Mit steigenden Temperaturen rückt das Thema Hitzestress wieder mehr in den Fokus. Doch was sind die rechtlichen Grundlagen, was ist ein THI, und wie sieht im Bedarfsfall ein guter Witterungsschutz aus?
Antworten auf diese Fragen und mehr gibt es hier auf der Netzwerk Fokus Tierwohl Seite.
Immer mehr Landwirt*innen entscheiden sich dazu, eine induzierte Legepause bei ihren Legehennenherden durchzuführen. Damit versuchen sie die hohen Kosten für Junghennen und Futtermittel, durch eine höhere Anzahl Eier zu kompensieren.
Doch eine Legepause sollte genau durchdacht werden und benötigt Fingerspitzengefühl. Nicht jede Herde eignet sich zur Mauser. Dabei sollten folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
- Eine gute Herdengesundheit ohne akutes Infektionsgeschehen. Kranke, abgeschlagene Legehennen ohne Körperreserven sind für die Mauser ungeeignet. Deshalb austherapieren und auffüttern bevor eine induzierte Legepause begonnen wird.
- Keine Verhaltensauffälligkeiten in der Herde. Der Stress einer induzierten Legepause kann Federpicken und Kannibalismus begünstigen.
- Verdunkelungsmöglichkeiten sind essentiell, damit der Lichttag deutlich reduziert werden kann. Diese sind auch im Kaltscharrraum von Vorteil, falls dieser während der Legepause für die Tiere zugänglich ist.
- Besatzdichtenvorgaben beachten! Falls zur Berechnung der max. zulässigen Besatzdichte der Kaltscharrraum genutzt wurde, darf er auch während der Legepause nicht versperrt werden.
- In der ökologischen Haltung ist die Einschränkung des Auslaufzugangs auf 7 Wochen begrenzt.
- Liegen bereits vermehrt Federn in der Einstreu? Dann haben bereits einzelne Tiere mit der Mauser begonnen. In solchen Fällen ist kein vollsynchroner Ablauf der induzierten Legepause in der gesamten Herde mehr zu erwarten.
Bei einer gut durchgeführten Legepause kann die Nutzungsdauer der Hennen um 35-40 Wochen verlängert werden. Hinzu kommt eine verbesserte Schalenstabilität und meist größere Eier bei gleichbleibender Nährstoffversorgung wie vor der Legepause.
Weiter Informationen zu den Hintergründen einer induzierten Legepause und der Durchführung finden Sie unter Netzwerk Fokus Tierwohl - Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de)
„Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.“
Förderkennzeichen: 28N-4-013-03
Es gibt viele Fragen, mit denen Tierhalter in Hinblick auf die Themenbereiche Tiergesundheit, Tierwohl und Nachhaltigkeit konfrontiert werden. Häufig handelt es sich um komplexe Zusammenhänge, bei denen verschiedene Einflussfaktoren eine Rolle spielen.
Im Rahmen des Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl wurden daher Arbeitsgruppen gebildet, die sich diesen Fragestellungen zuwenden. Die Arbeitsgruppen setzen sich zusammen aus Vertretern/innen aus Beratung, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden. Auch Tierärzte/innen und Tierhalter/innen sind Teil der Arbeitsgruppen.
Die Aufgabe der Arbeitsgruppen besteht darin, die bereits umfassenden Informationen, die zu den verschiedenen Fragestellungen vorliegen, zusammenzutragen und einzuordnen. Die ersten Ergebnisse dieser Zusammenarbeit wurden nun veröffentlich.
So veröffentlichte die Arbeitsgruppe „Klauengesundheit“ einen Leitfaden zur Integration und Organisation der Klauenpflege Klauenpflege bei Rindern - Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de) und gibt zusätzlich Hinweise, was zu beachten ist, um die Sicherheit von Mensch und Tier bei der Klauenpflege sicherzustellen Sicherheit für Tier und Mensch bei Klauenpflege - Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de).
Die Arbeitsgruppe „Saugferkelverluste“ widmete sich dem Thema Alternative Abferkelsystem. Ob nun die Bewegungsbucht oder die freie Abferkelung, es stellen sich die Fragen: Wie sollte die Abferkelbucht aussehen? Wie sollten die Buchtenelemente aussehen? Und was gibt es in Hinblick auf das Angebot von organischem Beschäftigungsmaterial und dem richtigen Stallklima zu beachten? Antworten hierzu finden sich im Leitfaden „SchweineWohl im Fokus“ – Alternative Abferkelsysteme. SchweineWohl - Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de)
Im Tierwohlkompetenzzentrum Geflügel stand das Thema „Darmgesundheit bei Masthühnern“ im Fokus GeflügelWohl - Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de). Eine intakte Darmgesundheit ist eine Grundvoraussetzung, um gute Leistungen in der Haltung von Masthühnern zu erzielen. Doch nicht nur Infektionserreger können sich negativ auf die Darmgesundheit auswirken, viel hängt auch vom richtigen Management ab. So kann sich z.B. auch die Sichterstellung eines guten Stallklimas und das richtige Kükenmanagement positiv auf die Darmgesundheit der Tiere auswirken.
Ausführlichere Information zu diesen und weiteren Themen finden Sie auf der Projekthomepage Netzwerk Fokus Tierwohl - Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de).
Das Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl ist ein Verbundprojekt, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird.
„Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.“
Förderkennzeichen: 28N-4-013-03
Das Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl blickt in Niedersachsen auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Insgesamt fanden 48 Veranstaltungen für die Tierarten Rind, Schwein und Geflügel statt. Dabei gab es sowohl Webseminare, wie auch viele Präsenzveranstaltungen in denen insgesamt 3.068 Personen teilnahmen.
Eine sehr spannende Seminarreihe stellten die Schlachthofbesuche dar. Zu jeder Tierart wurden Schlachthöfe besichtigt und auf Tierwohlaspekte unter die Lupe genommen. Dabei wurde den Teilnehmenden gezeigt, welche Maßnahmen vom Transport bis zur Betäubung getroffen werden, um so wenig Stress wie möglich bei den Tieren zu verursachen. Unter anderem achten die besichtigten Schlachthöfe darauf, die Wartebereiche für die zu schlachtenden Tiere so artgerecht wie möglich zu gestalten, damit die Tiere dort zur Ruhe kommen können. Hierzu werden auch bestimmte Farben und Lichtprogramme eingesetzt. Treibwege sind entsprechend dem Tierverhalten gestaltet und gut ausgeleuchtet, damit die Tiere sehen, wo sie hinlaufen. Die Teilnehmenden waren bei diesen Veranstaltungen sehr interessiert und überrascht wie viele Details im Umgang mit dem Tier vor der Schlachtung berücksichtig werden.
Im Schweinebereich waren vor allem die Veranstaltungen für die Kleinsthalterinnen und Kleinsthalter sehr gefragt. Bei dieser Veranstaltungsreihe wurden die Tierhaltenden über grundlegende Haltungsaspekte informiert. Hierzu gab es drei Themenabende mit den Schwerpunkten Schweineverhalten, Biosicherheit und Fütterung. Bei allen drei Veranstaltungen wurden die Ausführungen mit großem Interesse verfolgt und viele Fragen der Teilnehmenden konnten beantwortet werden.
Auch die Veranstaltung zum stressarmen Umgang mit Schweinen war sehr aufschlussreich. In dieser Veranstaltung erklärte der Referent, worauf beim Umgang mit Schweinen geachtet werden sollte. Ein wichtiger Punkt war, dass die Treibwege einmal auf Schweinehöhe abgegangen werden sollten, um den Blickwinkel der Schweine zu verstehen und mögliche Ablenkungen zu erkennen. Dies geht natürlich auch mit einer Kamera, die auf der Augenhöhe der Schweine durch den Stall geführt wird.
Im Bereich Geflügel war unter anderem die Veranstaltung zur tiergerechten Beleuchtung sehr gefragt. Hierbei erklärte Prof. Robby Andersson, dass das Geflügel eine ganz andere Wahrnehmung der Umwelt hat, als wir Menschen. Dies liegt unter anderem daran, dass Vögel auch im UV-Bereich noch gut sehen können. Menschen hingegen können diese Frequenzen vom Licht nicht erkennen. Außerdem nehmen die Tiere wesentlich mehr Bilder pro Sekunde wahr, weshalb für das Geflügel besonders auf ein flackerfreies Licht im Stall geachtet werden muss.
Auch für Mutterkühe und Milchvieh wurde im Jahr 2022 der stressarme Umgang im Rahmen von zwei Präsenzveranstaltungen mit Ronald Rongen besprochen. Die beiden Termine in Ostfriesland und Echem waren gut besucht. Besonders die Erläuterungen zur Wahrnehmung der Kuh und dem daraus resultierenden, für Menschen manchmal unverständlichem Verhalten, boten den meisten Teilnehmenden neue Erkenntnisse. Des Weiteren waren die zwei Klauenlehrgänge unter Anleitung von Dr. Jörg Willig sehr beliebt. Unter großem organisatorischem Aufwand wurde bei diesen Präsenzveranstaltungen, nach einer theoretischen Einführung, jedem Teilnehmer ermöglicht, einmal selber Hand anzulegen und die Klauen der bereitgestellten Milchkühe zu schneiden.
Wir freuen uns darauf, auch im Jahr 2023 durch das Netzwerk Fokus Tierwohl den Wissenstransfer in die Praxis in Niedersachsen durch viele spannende Veranstaltungen, ob in Präsenz oder online, zu verbessern. Informationen zu aktuellen Veranstaltungen finden sie auf der Homepage der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Veranstaltungen & Seminare : Landwirtschaftskammer Niedersachsen (lwk-niedersachsen.de)) oder auf der Projekthomepage des Netzwerk Fokus Tierwohl (Veranstaltungen zum Tierwohl - Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de)).
Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Verbundprojekt Netzwerk Fokus Tierwohl bietet mit seiner projekteigenen Homepage (www.fokus-tierwohl.de) eine Plattform für aktuelle Tierwohl-Themen in den Bereichen Rind, Schwein und Geflügel.
Doch bietet die Seite nicht nur die Möglichkeit, sich zu kostenfreien Veranstaltungen anzumelden. So finden sich auf der Homepage inzwischen auch viele andere interessante Beiträge: Neben zahlreichen Fachartikeln können sich Interessierte auch über Videos, Podcasts und Vodcasts zu verschiedensten Themen informieren. Im Bereich Rind ist beispielsweise eine Videoreihe rund um das Thema Geburt und Geburtshilfe erschienen. Die Klauengesundheit bei Sauen und verschiedene Fütterungskonzepte wurden in den bisher veröffentlichten Podcasts im Bereich der Schweinehaltung thematisiert. Beim Geflügel standen u. a. die Strukturierung in der Masthühnerhaltung, aber auch die Erhebung von Tierschutzindikatoren im Fokus.
Die Podcasts finden sich auch bei allen gängigen Podcast-Anbietern, während die Videos auf dem eigenen YouTube-Kanal des Netzwerks abzurufen sind.
Wer sich darüber hinaus in Sachen Tierwohl auf dem Laufenden halten möchte, sollte dem Netzwerk auch auf Instagram (@netzwerkfokustierwohl), Twitter (@FokusTierwohl) und Facebook („Netzwerk Fokus Tierwohl“) folgen. Das Social Media-Team des Netzwerks informiert seine Abonnenten regelmäßig über Neuigkeiten, Veranstaltungshinweise und Termine im Projekt, wie zuletzt zur EuroTier 2022. Hier war das Netzwerk mit einem eigenen Stand vertreten, an dem es sich und seine Arbeit den interessierten Besuchern präsentieren konnte. Ergänzend dazu fanden direkt am Stand Impulsgespräche statt, bei denen Impulsbetriebe aus dem Projekt zu unterschiedlichsten Themen der Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung referierten und von ihren Erfahrungen aus der Praxis berichteten. Nach jedem Vortrag konnten die Zuhörer mit den Impulsbetrieben ins Gespräch kommen und ihre Fragen stellen. Neben der Impulslounge gab es auch eine eigene Bühne, auf der verschiedenste Fachvorträge zu aktuellen Tierwohl-Themen stattfanden. Diese wurde zusammen mit den Gesamtbetrieblichen Haltungskonzepten ausgerichtet und erwies sich als Publikumsmagnet.
Video zu den Aufgaben der LWK im Netzwerk Fokus Tierwohl im Rahmen der Eurotier 2022 in Hannover
„Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.“
Förderkennzeichen: 28N-4-013-03
Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl startete 2020 bundesweit auf Grund der Corona-Pandemie völlig anders als ursprünglich geplant. Die geplante Präsenzveranstaltungen und Schulungen von neuem Wissen mussten digital als Webseminare konzipiert werden.
Die 17 Verbundpartner in ganz Deutschland beschäftigten sich zunächst mit dem Netzwerkaufbau. Drei Tierwohlkompetenzzentren sind nach der jeweiligen Nutztierarzt in NRW, Niedersachsen und Hessen entstanden. Der Verband der Landwirtschaftskammern koordiniert das bundesweite Projekt.
Ziel ist die Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe auf dem Weg hin zu einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung. Niedersachsen übernimmt dabei die Aufgabe der Bündelung und fachlichen Einordnung aktueller Erkenntnisse aus der Geflügelhaltung in der Geschäftsstelle Geflügel. Darüber hinaus organisieren die beiden sog. Tierwohlmultiplikatorinnen Alexandra Koch und Regine Revermann verschiedene Veranstaltungsformate in den Bereichen Rind, Schwein und Geflügel. Sachgebietsleiter Stefan Sagkob fasste die Arbeit so zusammen: „Wir wollen interessante Angebote schaffen und über verschiedene, neue Informationskanäle die breite landwirtschaftliche Praxis erreichen“.
Die beiden niedersächsischen Tierwohlmultiplikatorinnen hatten sich bisher gut in die Welt der Webseminare eingearbeitet. Seit November 2020 gab es monatlich online Weiterbildungsangebote für Landwirte, Berater und Interessierte. Im Fokus liegen dabei Veranstaltungen zu aktuellen Themen in der Nutztierhaltung mit Hinblick auf eine Verbesserung des Tierwohls.
Im September 2021 soll es nun endlich vorsichtig optimistisch von der virtuellen in die reale Praxis gehen. Als Auftaktveranstaltung ist eine Exkursion auf einen Gänsebetrieb in der Nähe von Vechta geplant. Am 9. September bekommen die Teilnehmer in der Zeit von 10:30 – 14:30 Uhr einen Einblick in eine tierwohlgerechte Haltung von Gänsen. Diese kann für Landwirte ein durchaus lukrativer Nebenerwerb darstellen. Es wird veranschaulicht wie sich dieser Betriebszweig neu in die bereits vorhandene Betriebsstruktur bestmöglich integrieren lässt, sodass sowohl Gänse als auch Landwirte von der Haltung profitieren. Je nachdem wie sich die Lage durch das Coronavirus entwickelt, sind nun regelmäßige Exkursionen oder Seminare in Präsenz geplant. Am 21. Oktober wird z.B. auf einem Legehennenbetrieb im Emsland ein Agroforstkonzept vorgestellt. Dabei wird auf den Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Umwelt eingegangen und praktikable Lösungen für den Schutz der Hennen vor Beutegreifern präsentiert. Bei beiden Veranstaltungen sind noch Plätze frei, gerne können Sie sich noch bis zum jeweiligen Anmeldeschluss anmelden (www.lwk-niedersachsen.de / Webcodes 33006491 und 33006530).
Das Fortbildungsangebot des Netzwerk Fokus Tierwohl in Niedersachsen soll aber auch weiterhin Webseminare beinhalten. Umfragen unter den Teilnehmern ergaben, dass diese besonders nutzerfreundlich sind, da sie oftmals in den Abendstunden angeboten werden und die Anfahrt entfällt. Weitere Informationen zum Projekt sowie alle Veranstaltungen (bundesweit) finden Sie unter www.fokus-tierwohl.de
Mit gleich vier Auftritten war das „Netzwerk Fokus Tierwohl“ im Fachprogramm Geflügel auf der EuroTier vertreten. Über 700 Personen wurden durch diese Online-Vorträge erreicht.
Vom 9.-12. Februar 2021 fanden im „Spotlight Geflügel“ der EuroTier digital täglich mehrere Vortragsveranstaltungen zu aktuellen Themen und Herausforderungen der Geflügelwirtschaft statt. Einen aktiven Beitrag zur Wissensvermittlung leistete auch die Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Geflügel. Dazu organisierten die Projektmitarbeiterinnen zwei Fachvorträge sowie zwei Podiumsdiskussionen unter folgenden Titeln:
- Tierwohl in Zeiten der Aufstallung – Ein Praxisbericht aus der Mobilstallhaltung (Vortrag)
- Vorsorgen ist besser als Räumen: Wie kann der Landwirt betriebsindividuell vorsorgen? Mit der Risikoampel (Vortrag)
- Erhöhte Sitzmöglichkeiten bei Masthühnern – wie setze ich es um? (Diskussionsrunde)
- Zukunftsperspektiven von Bruderhähnen und Zweinutzungshühnern (Diskussionsrunde)
Positive Resonanz zu den Veranstaltungen kam im Anschluss auch von außen: das Magazin „Der Hoftierarzt“ schreibt über die Podiumsdiskussion zu den Bruderhähnen und Zweinutzungshühnern, es sei „eines der interessantesten Diskussionspanel der diesjährigen EuroTier“ gewesen (https://twitter.com/lwknds/status/1361217505692446722).
Aufgrund der erfreulichen Teilnehmerzahlen und den positiven Rückmeldungen verbucht die Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Geflügel die erste (digitale) Messeteilnahme des Projektes als echten Erfolg.
Für registrierte Besucher der EuroTier digital stehen die Beiträge bis zum 15. April 2021 im Menü Fachprogramm oder direkt unter https://eurotier.digital.dlg.org/program zur Verfügung. Noch nicht registrierte Nutzer können über den Ticketshop der EuroTier Zugang erhalten.
Inhaltliche Zusammenfassungen der Veranstaltungen sowie weiterführende Informationen rund um das Thema Tierwohl stehen Ihnen auf der projekteigenen Webseite www.fokus-tierwohl.de zur Verfügung.
„Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.“
Förderkennzeichen: 28N-4-013-03
Die Moderation übernimmt Katja Kulke, fachliche Leiterin des Tierwohlkompetenzzentrums Geflügel.
Oldenburg - Im Rahmen der EuroTier digital ist auch das „Netzwerk Fokus Tierwohl“ mit einem virtuellen Messestand vertreten: Zum einen stehen die Verbundpartner täglich von 9 bis 18.30 Uhr für Fragen rund um das Projekt zur Verfügung. Zum anderen finden sogenannte Expertentalks statt, bei denen die Tierwohlmultiplikator*innen 15-minütige Interviews zu aktuellen Themen und Herausforderungen mit Fachleuten der Branche führen.
Hier geht’s zum Messestand des Netzwerks Fokus Tierwohl auf der EuroTier digital.
Zudem hat die bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) angesiedelte Geschäftsstelle Geflügel unter anderem zwei Podiumsdiskussionen organisiert, die von Katja Kulke, der fachlichen Leiterin des Tierwohlkompetenzzentrums Geflügel, moderiert werden. Interessierte sind herzlich eingeladen:
Rund 30 Fachleute aus ganz Deutschland suchen nach Lösungen für die Tierhaltung und die Nachhaltigkeit.
Oldenburg – Erstmals getagt hat am Donnerstag, 29. Oktober 2020, der Expertenbeirat Geflügel im Projekt „Netzwerk Fokus Tierwohl“. Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte bundesweite Verbundprojekt soll Tierhalter*innen in Deutschland nachhaltig stärken und unter anderem beim Tierwohl und Umweltschutz unterstützen. Die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen hat die Leitung der Geschäftsstelle Geflügel übernommen.
Rund 30 Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland gehören dem Expertenbeirat Geflügel an, darunter Fachleute aus Wissenschaft und Praxis. Künftig werden sie unter der Leitung von Dr. Ludwig Diekmann, bei der LWK Leiter des Unternehmensbereichs Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen Tier und Tiergesundheitsdienste, zweimal pro Jahr tagen. Das LWK-Team der Geschäftsstelle des Tierwohlkompetenzzentrums Geflügel besteht aus der Agrarwissenschaftlerin Neele Ahlers (Koordinatorin), der Veterinärmedizinerin Katja Kulke (fachliche Leitung) sowie der Agrarwissenschaftlerin Alina Kathrin Lückemann.
Vier Arbeitsgruppen mit thematischen Schwerpunkten
Die Sitzungsteilnehmer*innen, die aufgrund der Corona-Pandemie via Videokonferenz tagten, machten Vorschläge zur Besetzung der themenspezifischen Arbeitsgruppen „Legehenne“, „Masthähnchen“, „Pute“ und „Wassergeflügel“ und legten thematische Schwerpunkte fest: Die Gruppen „Legehenne“ und „Pute“ wollen sich beispielsweise unter anderem mit den Themen Federpicken und Kannibalismus befassen, die Gruppe „Wassergeflügel“ mit zukunftsorientierter Mastgänse- und Pekingentenhaltung. Laut Projektplan ist vorgesehen, dass die Arbeitsgruppen künftig fünf- bis sechsmal pro Jahr tagen.
Artenübergreifend befassen sich die Arbeitsgruppen mit dem richtigen Umgang mit dem Tier, der Erhebung von ressourcen- und tierbezogenen Indikatoren und dem Themenkomplex Tiergesundheit.
„Seit Jahren werden mit Politik und Gesellschaft Tierschutzaspekte diskutiert“, sagte Kammerdirektor Hans-Joachim Harms, als er die Expertinnen und Experten der Tagung begrüßte, „wir wollen die Konzepte und Perspektiven für eine zukunftsfähige Nutztierhaltung nicht nur der Politik überlassen. Dafür brauchen wir Sie. Es müssen neue Lösungen gefunden werden – für die Tierhaltung und die Nachhaltigkeit.“ Er dankte den Fachleuten für ihre Bereitschaft mitzuhelfen, eine neue Perspektive für die Landwirtschaft zu erarbeiten.
„Wir sehen in dem Projekt die große Chance darin, das neue Wissen nicht nur regional, sondern auch bundesweit einheitlich zu transferieren“, erklärt Neele Ahlers, „dabei arbeiten wir nach dem Leitsatz: Aus der Praxis – für die Praxis.“
Über das Projekt „Netzwerk Fokus Tierwohl“
Das BMEL fördert den Aufbau des bundesweiten Netzwerkes mit einer Summe von 15 Millionen Euro. Über eine Vielzahl von Veranstaltungen in ganz Deutschland soll über eine Laufzeit von drei Jahren den Tierhalter*innen das gesammelte, gebündelte und aufbereitete Wissen zur tierwohlgerechten Haltung von Rindern, Schweinen und Geflügel vermittelt werden. Die Bündelung von wissenschaftlichen Daten, neuesten Erkenntnissen aus der angewandten Forschung, der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz oder anderen aktuellen Projekten erfolgt in tierartenspezifischen Geschäftsstellen. Diese sammeln und bereiten die aktuellen Daten auf und stellen sie den Projektpartner*innen in den Bundesländern für den Wissenstransfer zur Verfügung.
Die Leitung der Geschäftsstelle Schwein hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen übernommen, die Leitung im Bereich Rinder übernimmt der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) e.V. verantwortet gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Deutschland e.V. die zentrale methodisch-didaktische Aufbereitung von Informations- und Schulungsmaterialien sowie die redaktionelle Betreuung der projekteigenen Homepage www.fokus-tierwohl.de. Ein weiteres Teilprojekt, das die DLG und FiBL betreuen, ist die bundesweite Vernetzung der sogenannten Zukunftsbetriebe. Dabei sollen die engagierten Landwirt*innen von insgesamt 150 Betrieben, die sich auf die Tierarten Geflügel, Rind und Schwein aufteilen, beim Austausch untereinander unterstützt werden.
Nutzungserlaubnis für Pressemitteilungen
Bundesweites Verbundprojekt will Tierhalter*innen bei Tier- und Umweltschutz unterstützen – Bundesministerium fördert Projekt mit 15 Millionen Euro
Oldenburg/Berlin – Startschuss für das Netzwerk Fokus Tierwohl: Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte bundesweite Verbundprojekt soll Tierhalter*innen in Deutschland nachhaltig stärken und dabei unterstützen, Tier- und Umweltschutz, Qualität bei der Produktion sowie Marktorientierung zu priorisieren. Die Koordination des Gesamtprojekts liegt in der Hand des Verbandes der Landwirtschaftskammern (VLK). Die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen hat die Leitung der Geschäftsstelle Geflügel übernommen.
Das BMEL fördert den Aufbau des bundesweiten Netzwerkes mit einer Summe von 15 Millionen Euro. Über eine Vielzahl von Veranstaltungen in ganz Deutschland soll über eine Laufzeit von drei Jahren den Tierhalter*innen das gebündelte, aufbereitete und fokussierte Wissen zur tierwohlgerechten Haltung von Rindern, Schweinen und Geflügel vermittelt werden. Die Bündelung von wissenschaftlichen Daten, neuesten Erkenntnissen aus der angewandten Forschung, der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz oder anderen aktuellen Projekten erfolgt in tierartenspezifischen Geschäftsstellen. Diese sammeln und bereiten die aktuellen Daten auf und stellen sie den Projektpartner*innen in den Bundesländern für den Wissenstransfer zur Verfügung.
„Wir sehen in dem Projekt die große Chance darin, das neue Wissen nicht nur regional, sondern auch bundesweit einheitlich zu transferieren“, erklärt Gerhard Schwetje, Präsident des VLK und der LWK Niedersachsen. „Dabei arbeiten wir nach dem Leitsatz: Aus der Praxis – für die Praxis“, ergänzt Neele Ahlers von der LWK Niedersachsen. In Niedersachsen ist geplant, die themenspezifischen Arbeitsgruppen „Jung- und Legehenne“, „Masthähnchen“, „Pute“ und „Wassergeflügel“ zu gründen.
Die Leitung der Geschäftsstelle Schwein hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen übernommen, die Leitung im Bereich Rinder übernimmt der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) e.V. verantwortet gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Deutschland e.V. die zentrale methodisch-didaktische Aufbereitung von Informations- und Schulungsmaterialien sowie die redaktionelle Betreuung der projekteigenen Homepage www.fokus-tierwohl.de. Ein weiteres Teilprojekt, das die DLG und FiBL betreuen, ist die bundesweite Vernetzung der sogenannten Zukunftsbetriebe. Dabei sollen die engagierten Landwirt*innen von insgesamt 150 Betrieben (je 50 geflügel-, rinder- und schweinehaltende Betriebe) beim Austausch untereinander unterstützt werden.
Das Netzwerk Fokus Tierwohl ist eingebettet in das Bundesprogramm Nutztierhaltung als wesentlicher Teil der Nutztierstrategie des Bundes. Mit der Projektträgerschaft dieses Bundesprogramms hat das BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beauftragt.
Nutzungserlaubnis für Pressemitteilungen
Fortschritte mit Kompetenz und Spezialwissen für eine tierwohlgerechte, umweltschonende und nachhaltige Tierhaltung
Zielsetzung
- Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe in Bezug auf eine
- tierwohlgerechtere,
- umweltschonende,
- nachhaltige Nutztierhaltung
- Bündelung von fachspezifischem Wissen
- Koordination von Erfahrungsaustausch
- Vernetzung innerhalb der Branche
→ Wissenstransfer verbessern
Teilprojekte (TP)
TP1 Gesamtkoordination: Verband der Landwirtschaftskammern (VLK)
TP2 Leitung der Geschäftsstelle Schwein: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
TP3 Leitung der Geschäftsstelle Geflügel: Landwirtschaftskammer Niedersachsen
TP4 Leitung der Geschäftsstelle Rind: Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
TP5 Wissenstransfer durch Tierwohlmultiplikatoren: Verantwortliche in den Bundesländern
TP6 Methodisch-didaktische Aufbereitung: Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) / Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)
TP7 Bundesweite Vernetzung der Zukunftsbetriebe: DLG / FiBL
Aufgaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im TP 3
- Leitung der Geschäftsstelle Geflügel
- Wissenstransfer „aus der Praxis für die Praxis“
- Sichtung und Aufbereitung neuer Projektergebnisse und Kenntnisse aus der Forschung
- Koordination des Expertenbeirates „Geflügel“
- Koordination der Arbeitsgruppen „Jung und Legehenne“, „Masthähnchen“, „Pute“, „Wassergeflügel“
- Bundesweiter Wissensabgleich mit den Fachreferenten der Verbundpartner
- Leitung der Fachredaktion Geflügel für die projekteigene Webseite (www.fokus-tierwohl.de)
- Programmerstellung der Wissenstransferveranstaltungen
- Evaluierung der Arbeitsschwerpunkte
Aufgaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im TP 5
- Ansprechpartner für die Geschäftsstelle Schwein, Geflügel und Rind
- Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit
- Planung, Organisation, Durchführung und Evaluierung von Kleinveranstaltungen, wie Schulungen, Workshops, Seminaren, Qualifikationsmaßnahmen, Weiterbildungen, Coaching mit dem Ziel des Wissenstransfers
Verbundpartner
Verband der Landwirtschaftskammern e.V.; Landwirtschaftskammer Niedersachsen; Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen; Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen; FiBL Deutschland e.V.; DLG e.V.; Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein / Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp; Landesanstalt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg; Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern; Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum; Landwirtschaftskammer Hamburg; Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie / Lehr- und Versuchsgut Köllitsch; Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg; Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Landwirtschaftskammer Bremen, Dienstleistungszentrum Raum Eifel; Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt
Projektablauf
Bewilligungszeitraum 19.12.2019 - 30.04.2023
Förderkennzeichen: 28N-4-013-03
„Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.“
LWK-Produktnummer: 302500120
Weitere Informationen über das Projekt:
Das neu gestartete Verbundprojekt Netzwerk Fokus Tierwohl beinhaltet u.a. die Einrichtung eines Netzwerkes von „Zukunftsbetrieben“ für Rind, Schwein und Geflügel.
Unter dem Motto „Vorhandenes Wissen zum Tierwohl bündeln und innovative Ansätze in die Praxis transferieren!“ werden deutschlandweit bis zu 150 Betriebe (50 Rinder-, 50 Schweine- und 50 Geflügelbetriebe) mit innovativen, nachhaltigen Konzepten im Bereich Tierwohl gesucht, die sich aktiv am Wissensaustausch innerhalb der Branche beteiligen. Hierzu finden während der dreijährigen Projektlaufzeit bundesweite Netzwerktreffen und Informationsveranstaltungen statt. Diese dienen der intensiven Diskussion mit Berufskollegen innerhalb des Netzwerkes und dem Austausch über die innovativen Ansätze mit anderen Interessierten.
Die Unterlagen zur Bewerbung und Ansprechpartner bei aufkommenden Fragen finden Sie unter folgendem Link www.fibl.org/de/zukunftsbetriebe . Die Bewerbungsfrist endet am 10. August 2020.
Weitere Informatione zu dem Projekt: