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OptiMOOS

Verbundprojekt OptiMOOS, Teilprojekt Eignung von Rohrkolben/Schilf als Kultursubstrat

Beginn: 01.01.2021 / Ende: 31.12.2022

Versuchsfläche im Hankhauser Moor. Torfmoosanbau auf vernässten Moorflächen ist nicht praxisreif
Die Kultivierung von Torfmoos ist noch zu optimieren.Ansgar Lasar

Ausgangslage
Kohlenstoff soll in organischen Böden konserviert werden, möglichst ohne die Nutzung dieser Böden zu stark einzuschränken. Ebenso soll der Torfverbrauch im Sinne des Klimaschutzes deutlich zu verringert werden.

Ziel des Projekts
Im Verbundprojektes OptiMoos soll die Torfmooskultivierung, insbesondere hinsichtlich Wassermanagement und Klimawirkung optimiert werden. Das Teilprojekt ergänzt die Arbeiten der LVG Ahlem im Bereich der Untersuchungen zur Nutzung von Torfersatzstoffen.

Projektdurchführung
Die LVG Ahlem führt zunächst eine Literaturrecherche und Expertenbefragung zur Nutzung von Rohrkolben und Schilf als Substratausgangsstoff durch. Anschließend werden die im Projekt gewonnenen Paludikulturen hinsichtlich der für Substratausgangsstoffe relevanten Eigenschaften analysiert und charakterisiert. Dabei werden nicht nur die Nährstoffgehalte des unter verschiedenen Bedingungen (Wasserqualität, Erntezeitpunkt) erzeugten Aufwuchses ermittelt, sondern auch weitere Parameter betrachtet. Besonders wichtig sind Untersuchungen zur mikrobiellen Abbaubarkeit und der damit verbundenen Stickstoffstabilität ebenso wie Untersuchungen auf pflanzenschädigende Stoffe. Schließlich werden pflanzenbauliche Versuche mit relevanten, unterschiedlich empfindlichen Zierpflanzen sowie Beet- und Balkonpflanzen durchgeführt.

Das Verbundprojekt OptiMOOS wird von der Universität Greifswald koordiniert.

 

Kontakt

Prof. Dr. Bernhard Beßler

Prof. Dr. Bernhard Beßler

Leiter Geschäftsbereich Gartenbau

bernhard.bessler~lwk-niedersachsen.de

Michael Emmel
Dipl.-Ing. agr.
Michael Emmel

Versuchswesen Zierpflanzen, Substratlabor, Diagnose

michael.emmel~lwk-niedersachsen.de

Dipl.-Ing. agr.
Melanie Lüdtke

Versuchswesen Zierpflanzen, Projekt FiniTo

melanie.luedtke~lwk-niedersachsen.de

Drittmittelgeber

NBank

Beiträge aus dem Projekt-Blog

04.01.2023

Logo Paludikultur Projekt OptiMOOS
Logo Paludikultur Projekt OptiMOOSUniversität Greifswald / Greifswald Moor Centrum
Zwei Jahre lang (01.01.2021 – 31.12.2022) wurden im Rahmen des Verbundprojektes OptiMOOS die Paludikulturpflanzen Rohrkolben und Schilf auf ihre Eignung als Substratausgangsstoffe untersucht.

In dieser Zeit wurden verschiedene physikalische, chemische und biologische Eigenschaften von Rohrkolben und Schilf ermittelt und hinsichtlich ihrer Substrat-Kompatibilität beurteilt. Um die Auswirkungen der Ausgangsstoffe auf das Pflanzenwachstum zu testen, wurden Substrate mit unterschiedlichen Anteilen der Rohstoffe in Kombination mit Torfmoos hergestellt und in zahlreichen Kulturversuchen geprüft.

Die Ergebnisse zu den Untersuchungen sind im Bericht “ Ein gärtnerisches Kultursubstrat aus Paludikulturen - Substratentwicklung im Projekt OptiMOOS“ zusammengefasst und stehen hier als Download zur Verfügung.

Substratentwicklung im Projekt OptiMOOS
10.08.2022

Logo Paludikultur Projekt OptiMOOS
Logo Paludikultur Projekt OptiMOOSUniversität Greifswald / Greifswald Moor Centrum
Paludikultur bezeichnet die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser oder wiedervernässter Moorböden. Durch den Anbau von Torfmoosen, Rohrkolben, Schilf und Erle bleiben landwirtschaftliche Nutzflächen erhalten, während gleichzeitig ein Beitrag zum Klima-, Gewässer- und Artenschutz geleistet wird. Die nachwachsenden Rohstoffe können z.B. als Baumaterialien oder als Substratausgangsstoffe genutzt werden.

Das Verbundprojekt OptiMOOS wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz gefördert. Es steht für: „Torfmooskultivierung optimieren: Wassermanagement, Klimabilanz, Biodiversität & Produktentwicklung“. Im Projekt werden Anbau und Ernte von Torfmoos aus Paludikultur optimiert, sowie Treibhausgasemissionen und Biodiversität von Produktionsflächen weiter erforscht. Ein Teilbereich des Projektes beschäftigt sich mit der Entwicklung eines torffreien Substrates ausschließlich aus Paludikulturpflanzen.
 

Versuchsaufbau zur Substratprüfung im Gewächshaus
Versuchsaufbau zur Substratprüfung im GewächshausAnnette Pilz
Das Teilprojekt Produktentwicklung wird seit Januar 2021 in der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Hannover-Ahlem bearbeitet. Es soll die Eignung von Rohrkolben und Schilf als Substratausgangstoffe prüfen, um in Kombination mit Torfmoos-Biomasse ein gartenbauliches Substrat zu entwickeln. Hierfür wird das von der Versuchsfläche im Hankhauser Moor geerntete Rohrkolben- und Schilfmaterial zuerst auf die für Substratausgangsstoffe relevanten Eigenschaften untersucht und entsprechend aufbereitet. Anschließend werden verschiedene Substratmischungen hergestellt und in Kulturversuchen mit unterschiedlichen Zierpflanzen getestet.

Rohrkolben (links) und Schilf (rechts) getrocknet und gehäckselt
Rohrkolben (links) und Schilf (rechts) getrocknet und gehäckseltAnnette Pilz
Um einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und die derzeitige Nutzung von Rohrkolben und Schilf als Ausgangsstoffe für Substrate zu erhalten, wurde zu Beginn des Teilprojektes hierzu recherchiert und die Ergebnisse in einer Literaturstudie zusammengefasst. Neben einer kurzen Einführung zu den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten von Rohrkolben und Schilf findet sich in dieser Literatursammlung ein Überblick über den bis dahin (Mitte 2021) erfolgen Einsatz der Pflanzen als Substratausgangsstoffe. Insbesondere die zur Verwendung als Substrat relevanten physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften, sowie Aufbereitungsmethoden und pflanzenbauliche Experimente
Regionalförderung für Niedersachsen
Regionalförderung für NiedersachsenEuropäischer Fonds für regionale Entwicklung
werden näher betrachtet.

Die Literaturstudie “Die Nutzung von Rohrkolben (Typha spp.) und Schilf (Phragmites australis) als Substratausgangsstoff“ steht hier im Anhang zum Download zur Verfügung.

Die Nutzung von Rohrkolben und Schilf als Substratausgangsstoff