Ausgangslage
Schweine- und Rindergülle wird derzeit im Projektgebiet (deutsch-/niederländisches Grenzgebiet) weitgehend nicht aufbereitet. Tierische Ausscheidungen fallen dezentral an vielen Standorten an und sind darüber hinaus aufgrund des hohen Wasseranteils von bis zu 94 % wenig transportwürdig. Schweinegülle wird zu dem oft nicht auf eigenen Flächen ausgebracht und muss daher transportiert werden. Die Herausforderung besteht darin, diese wertvollen Nährstoffe effektiv im kommerziellen Maßstab aus dem Güllevorkommen abzutrennen. Die Akteure auf dem Markt (hier: Landwirte, Lohnunternehmen und Genossenschaften, also überwiegend KMUs) benötigen Verfahren, die großmaßstäbig Gülle aufbereiten und verwertbar machen können.
Ziel des Projekts
Das Projekt hat das Ziel, durch technische Innovationen die Gülle dort zu behandeln und zu verarbeiten wo sie anfällt und somit den Transport von Gülle über die Grenze deutlich zu reduzieren. Außerdem wird angestrebt, marktfähige Produkte herzustellen (NPK-Dünger), die als Mineraldüngerersatz gleichwertig in z.B. Ackerbauregionen eingesetzt werden können. Das Projekt ermöglicht die Realisierung von erfolgreichen Aufbereitungskonzepten und die Umsetzung von Optimierungspotenzialen an bereits bestehenden Technologien.
Projektdurchführung
Das Projekt gliedert sich hierzu zunächst auf in die Bereiche der Gülleaufbereitung zum Düngemittel und der Gülleaufbereitung zum Energiesubstrat. Zunächst werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf deutscher und niederländischer Seite mit dem Fokus auf innovativen und effizienten Aufbereitungstechnologien erhoben. Zudem werden bereits prototypisch umgesetzte Verfahren in beiden Ländern in Form von Exkursionen besucht und bewertet. Im Anschluss hieran werden Konzepte zur Aufbereitung für Standorte verschiedener Ausbaugrößen aufbauend auf dem bereits umgesetzten Stand der Technik entwickelt. Hierzu werden sowohl Versuche im Labor als auch technisch an Ställen und Biogasanlagen durchgeführt. Die erfolgsversprechenden Technologien werden im Praxismaßstab an geeigneten Höfen, Güllebörsen und Biogasanlagen getestet. Als Ergebnis stehen abgestuft nach Stallgröße technisch ausgereifte Aufbereitungskonzepte für Rinder- und Schweinegülle. Abschließend werden die Konzepte für die Konsolidierung und Validierung der Ergebnisse deren ökonomische Machbarkeit ermittelt.