Verbundprojekt Wirtschaftsdüngermanagement
Ausgangslage
In Niedersachsen sind zu Projektbeginn fast 50 Prozent der Grundwasserkörper, entsprechend 60 Prozent der Landesfläche, zu stark mit Nitrat belastet und damit im „schlechten Zustand“. Sogar 80 Prozent der Oberflächengewässer befinden sich in keinem „guten Zustand“, wie ihn die EG-Wasserrahmenrichtlinie fordert. Grund dafür sind überwiegend Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlichen Flächen, also durch die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern, Gärresten und Mineraldüngern. Insgesamt, so weisen es die Nährstoffberichte des Landes aus, werden in Niedersachsen rund 80.000 Tonnen Stickstoff und bis zu 40.000 Tonnen Phosphor über den Bedarf der Pflanzen hinaus gedüngt.
Zielsetzung
Mit dem Projekt „Wirtschaftsdüngermanagement Niedersachsen“ sollen geschlossene Nährstoffkreisläufe in der Landwirtschaft gefördert und die Abgabe von Wirtschaftsdünger aus den Überschussregionen im Westen Niedersachsens an vieharme Gebiete besser kontrolliert werden. Ziel ist es, künstlichen Mineraldünger einzusparen und die Nitratbelastung zu reduzieren.
Projektdurchführung
Das Verbundprojekt umfasst drei Teilprojekte (TP), in denen die Anforderungen der abgebenden Regionen, der zertifizierten Logistik und der aufnehmenden Regionen aufeinander abgestimmt und mit dem Ziel einer optimierten Nährstoffkreislaufwirtschaft mit Praxisbetrieben voran gebracht werden.
In den Teilprojekten werden jeweils mindestens 15 Praxisbetriebe für die Istaufnahme und Projektion künftiger Anforderungen ausgewählt und zukunftsfähig aufgestellt. Im Teilprojekt 1 steht die Erarbeitung von praxisgerechten Lösungen für Nährstoffverbringung aus abgebenden Regionen mit Reduzierung der N+P-Salden im Vordergrund. Das Teilprojekt 2 stellt die Erprobung und Einführung eines Zertifizierungssystems für die Verbringung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten (ZertLog) unter Beteiligung der Genehmigungsbehörden (LK) und der Düngebehörde (LWK) sicher. Im Teilprojekt 3 geht es um die Erarbeitung von umweltgerechten Lösungen für geschlossene Nährstoffkreisläufe in aufnehmenden Regionen unter Substitution von Mineraldüngern. Begleitet werden alle Teilprojekte durch Einbezug von „Runden Tischen“ auf Kreisebene bzw. regionaler Akteure.
Kontakt
Projekt-Partner
Beiträge aus dem Projekt-Blog
Die Ergebnisse aus dem Verbundprojekt Wirtschaftsdüngermanagement TP3 Ackerbauregion der Bezirksstellen Braunschweig und Northeim und die dazu berechnete Potenzialanalyse zur gewässerverträglichen Verbringung von Wirtschaftsdüngern in Ackerbauregionen des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie, stehen hier zum Download bereit.
Wir möchten auch auf die Kurzvideos über das Projekt hinweisen. Sie wurden im Rahmen des Projektes FAirWAY erstellt. Sie finden die Kurzvideos in den Blogbeiträgen des Projektes FAirWAY.
An dieser Stelle sei nochmals den Pilotbetrieben in der Ackerbauregion gedankt. Durch ihre aktive Mitarbeit konnten wertvolle Erkenntnisse über den Einsatz organischer Nährstoffträger in der Ackerbauregion gewonnen und Optimierungspotenzial aufgezeigt werden.
2018 endet das Verbundprojekt Wirtschaftsdüngermanagement Niedersachsen, anbei nun ein kurzer Rückblick und eine erste Einschätzung der Auswirkungen der Düngeverordnung auf die Pilotbetriebe der Ackerbauregion Teilprojekt 3 (TP3).
Der Einsatz von organischen Nährstoffträgern wird in der Öffentlichkeit immer wieder kontrovers diskutiert. Im Rahmen des Verbundprojekts Wirtschaftsdüngermanagement ist wiederholt deutlich geworden, dass hier ein großer Informationsbedarf der nicht-landwirtschaftlichen Bevölkerung besteht. Zwar werden von landwirtschaftlicher Seite fortlaufend Informationen veröffentlicht, die komplexe Thematik ist für Menschen ohne landwirtschaftlichen Bezug jedoch nur schwer zu überblicken.
Im EU-Projekt Fairway wurden im Rahmen der Präsentation der einzelnen Fallstudien zwei Kurzvideos erstellt, in denen Ausgangsituation und Zielsetzung des niedersächsischen Verbundprojekts leicht verständlich erläutert werden und einige Projektergebnisse vorgestellt werden, um den Informationstransfer von Fachinhalten in die Öffentlichkeit zu verbessern.
Wir liefern Ihnen im Folgenden einige Infos zum aktuellen Stand des Projektes insbesondere mit dem Focus auf das Teilprojekt 3 (TP3) „Aufnehmende Region“:
Begleitung einer Wirtschaftsdüngerverbringung als Beitrag zur Schließung von Stoffströmen
Probleme und Lösungsmöglichkeiten im Fokus
In der Anlage befindet sich der 4. Infobrief zum Thema „Verbundprojekt Wirtschaftsdüngermanagement“.
Wir liefern Ihnen im Folgenden einige Infos zum aktuellen Stand des Projektes insbesondere mit dem Focus auf das Teilprojekt 3 (TP3) „Aufnehmende Region“:
- Berechnung des Substitutionspotentials von Mineraldünger auf Betriebsebene
- Zusammenarbeit mit dem Projekt QuWIN, Treffen der Steuerungsgruppe
- Das Verbundprojekt als Fallstudie im EU-Projekt Fairway
- Zusammenarbeit mit dem Projekt SoilAssist
In der unten anhängenden Datei befindet sich ein weiterer Infobrief zum Thema „Verbundprojekt Wirtschaftsdüngermanagement" mit einigen anschaulichen Bildern zum Thema.
Wir liefern Ihnen im Folgenden einige Infos zum aktuellen Stand des Projektes insbesondere mit dem Focus auf dasTeilprojekt (TP) 3 „Aufnehmende Region":
- Treffen der Pilotbetriebe des TP 3
- Arbeitssitzung Projektbeirat
- Fachtagung mit Maschinenvorführung auf Gut Nortenhof
- Zusammenarbeit mit dem Projekt QuWIN
- Exkursion der Pilotbetriebe des TP 3 in die abgebende Region
Wir liefern Ihnen im Folgenden einige Infos zum aktuellen Stand des Projektes insbesondere mit dem Focus Teilprojekt (TP) 3 „Aufnehmende Region":
- Ergebnisse der Umfrage und Auswahl der Pilotbetriebe
- weitere (geplante) Arbeitspakete im TP 3
- ergänzende Infos zum Thema
Die Umfrage ist mittlerweile ausgewertet und einige ausgewählte Ergebnisse daraus sind bereits mehrfach vorgestellt und interessiert gehört worden! Die entsprechende zusammenfassende Präsentation ist auf der website der LWK Niedersachsen unter folgendem Webcode abrufbar: 01030924
Die Ergebnisse der Umfrage können sich sehen lassen und haben ein, wie wir finden, realistisches Abbild der jetzigen Situation des WiDü-Einsatz in unseren potentiellen „Aufnahme-Regionen", aber auch der Wünsche, Kritik und Forderungen der Landwirtschaft aufgezeigt!
Insgesamt wurden rd. 800 Fragebögen versandt an ausgewählte Betriebe der BST NOM und BS. Zudem war die Umfrage online abrufbar und konnte auch online zurückgesandt werden.
Der Rücklauf lag bei 245 Fragebögen, das entspricht einer Quote von rd. 30 %. Dies zeigt, wie aktuell das Thema in der landwirtschaftlichen Praxis ist! Die Umfrage stellt keine repräsentative Fallstudie dar, sie war als Meinungspanel konzipiert und sollte Tendenzen und Erfahrungen der Praxis aufzeigen.
In rd. 85 % der zurückgesandten Fragebögen, wurde angegeben dass bereits organische Nährstoffträger im Betrieb eingesetzt werden.
75 % wollen auch weiterhin und / oder künftig noch mehr aufnehmen.
63 % haben sich bereit erklärt – teils unter noch abzustimmenden Bedingungen – als Pilotbetrieb des Projektes in den nächsten 2 Jahren mit uns zusammen zu arbeiten.
69 % der Teilnehmer der Umfrage wollen auch weiterhin Infos zum Projekt und Thema WiDü von uns erhalten.
Es gibt jedoch auch 20 % die einen (künftigen) WiDü-Einsatz strikt ablehnen und dies teils auch mit negativen Erfahrungen begründeten. Neben der Sorge um Bodenverdichtungen durch die Ausbringung und dem Risiko eines potentiellen Schadstoffeintrags wurde auch die mögliche Erhöhung des N-Bilanzsaldos kritisch gesehen. Zu einer ablehenden Haltung führte bei einigen auch die Verärgerung über die aktuellen politischen Regulierungen in der Landwirtschaft (Auflagen bei der Mist-Zwischenlagerung und bei Silagemieten, Meldepflichten etc.) So haben wir neben den zurückgesandten Fragebögen auch einige kritische Anmerkungen und Telefonate entgegengenommen.
Die Größe der befragten Betriebe variierte von 28 bis 1.000 ha, wobei der Großteil in der Größenordnung 150-200 ha (n=62), 200-250 ha (n=38), 250-300 ha (n=29) lag.
Die Viehhaltung spielt nur (noch) eine untergeordnete Rolle in unseren „Aufnahme-Regionen". Rd. 78% der Betriebe sind Marktfruchtbetriebe (n=182). Insgesamt 40 Betriebe haben eine eigene oder Gemeinschafts-Biogasanlage oder sind „Zulieferer".
Entsprechend sind Gärreste die organischen Nährstoffträger, welche bisher am meisten eingesetzt wurden, nämlich auf n=147 (74%), gefolgt von Klärschlamm (n=69), Geflügelmist (n=40), Pferdemist (n=33), HTK (n=31). Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. Rinder- und Schweinegülle wurden z.B. nur auf 20 bzw. 19 Betrieben eingesetzt.
Organik wird insbesondere im Frühjahr vor ZR bzw. Mais und andererseits im Spätsommer / Herbst vor / zu Raps und Zwischenfrüchten eingesetzt. Die Frühjahrsdüngung in stehendes Getreide spielt bisher nur eine geringe Rolle. Nur Betriebe mit Grünland setzen hier teils auch WiDü im Frühjahr ein.
Die bisherige Ausbringung der Organik erfolgte überwiegend durch Lohnunternehmer (LU, n=159), weitere Angaben waren: über den Maschinenring (MR, n=40) bzw. und / oder mit eigener Technik Flüssig / Fest (n= 38 bzw. 27). Auch zukünftig wünscht sich der Großteil der Betriebe eine Ausbringung mit Unterstützung eines LU (66%), 16 % der Betriebe wäre eine eigene Ausbringung – so die Technik vorhanden ist – lieber. Somit lassen sich klare Herausforderungen ableiten, die mit der (geplanten) WiDü-Verbringung einhergehen: nämlich die Logistik für „ust-in-time- Lösungen" durch mehrere Anbieter bodenverträglicher, umwelt-freundlicher und schlagkräftiger Ausbringungstechnik und mittelfristig die Option von Lagerraum in den Ackerregionen. Entsprechende Signale an die Politik zur künftigen Unterstützung / Erleichterung des Baues von Lagerraum sind bereits im Zuge dieses Projektes klar ausgesprochen worden und haben die Verantwortlichen auch „erreicht".
Als Bedingungen für die Aufnahme von Organik wurden in folgender Abstufung genannt: zertifizierte Produkte (n=129), Wunsch nach Beratung (n=80), Schaffen neuer Vermarktungswege (n=75) und das Interesse einer Zusammenarbeit mit Berufskollegen (n=64).
Hier wird deutlich, dass das Verbundprojekt insgesamt und das TP 3 der „Aufnahme-Region" diese Forderungen klar im Focus hat, denn im Teilprojekt (TP) 2 geht es darum, eine Zertifizierungs- und Logistikschiene für die künftige Verbringung von WiDü und Gärresten einzuführen und zu etablieren. Zudem werden die Pilotbetriebe im TP 3 mit intensiver Fachberatung zu ihren WiDü-Einsätzen begleitet.
Bei der Frage nach der Wichtigkeit der Inhalts-Nährstoffe von Organik lagen P und K ganz klar vorn, nämlich bei n=107 bzw. 92 Betrieben. An dritter Stelle rangiert die organische Substanz / Humus mit n=64 und der Stickstoff ist nur für n=52 Betriebe wichtige Komponente der Organik.
Die letzte Seite des Fragebogens war eine sogenannte „Likert-Abfrage", wo Sie insgesamt 16 Aussagen je 1 x ankreuzen sollten:
„Durch den Einsatz organischer Düngemittel – kann ich die Düngerkosten meines Betriebes senken, verbessere ich die Bodenstruktur etc…
Der Großteil der Betriebe sieht klar die positiven Effekte eines Organik-Einsatzes auf ihren Flächen, wie bessere Bodenstruktur, höherer Humusgehalt und mittelfristig höherer Nährstoffpool der Fläche sowie ein verringertes Erosionsrisiko infolge der organischen Substanz. Wenn der Betrieb Organik einsetzt, kann er hierdurch die Düngerkosten für P und K reduzieren. Unabhängiger vom Düngerhandel wird er jedoch per se nicht, da z.B. auf den gezielten N-Einsatz über Mineraldünger im Qualitätsweizenanbau nach den derzeitigen Bewertungsschemen des Handels nicht verzichtet werden kann.
Als negative Auswirkungen oder auch Herausforderungen eines Organik-Einsatzes werden das Risiko von Bodenverdichtungen, eine kompliziertere Bestandesführung und mögliche Nachbarschaftskonflikte in der Region angesehen. Bei der Nährstoff-Bilanz, der Anbauplanung als auch einem möglichen Schadstoffeintrag gehen die Meinungen eher auseinander, was zeigt, dass es hier von Unsicherheit über gute und schlechte Erfahrungen eine große Bandbreite in der Praxis gibt. Hieraus leitet sich wiederum die Forderung nach Beratungsarbeit aber auch nach dem Austausch unter / mit Kollegen ab! Denn es scheint bereits viele gute Erfahrungen und individuelle Handlungsstrategien zum WiDü-Einsatz auf den Betrieben zu geben. Diese sollten (künftig mehr) kommuniziert werden!
Weitere Arbeitspakete im TP 3:
Ab dem Winter 2016/17 wird es auf LK-Ebene „Runde Tische" zur regionalen Nährstoffsituation geben. Den Vorsitz hat der Kreislandwirt, die Geschäftsführung liegt bei der beteiligten BST (NOM bzw. BS) der LWK Niedersachsen. Hier sollen möglichst alle beteiligten Akteure der Beratung, Verbände, Wasser- und Baubehörden u.a. miteinander ins Gespräch kommen um die Lage zu analysieren und konstruktive Maßnahmen zu entwickeln, begleiten und auf den Weg zu bringen – so ggf. auch einen geplanten Behälterbau… Verbundprojekt Wirtschaftsdüngermanagement Teilprojekt 3
Neben der praktischen Umsetzung und Beratungsarbeit auf den Pilotbetrieben wird es auch Feldversuche geben. Im Jahr 2016 wurden bereits auf 2 Standorten (Schickelsheim und Höckelheim) Zuckerrüben-Exaktversuche (4 Wiederholungen, je 8 Düngestufen mit / ohne organische Düngung, hier: separierte Schweinegülle, zzgl. mineralischer N-Ergänzung) durchgeführt.
Ab 2017 sind weitere Feldversuche geplant, denn auf Flächen der „Aufnahme-Regionen" hat der Einsatz von Organik andere Auswirkungen als etwa in den Viehregionen, wo über Jahrzehnte wiederholt und jährlich große Mengen Organik eingesetzt wurden. Es stellt sich die Frage, inwiefern sich Organik auf den eher „jungfräulichen" Ackerflächen im 1. Jahr der Ausbringung auswirkt (z.B. auf Bestandesführung, N-Effizienz, Ertrag und Qualität etc.). Um die Auswirkungen der Düngung auf die Sickerwasserqualität zu beurteilen sind in diesen Versuchen auch Saugkerzenanlagen geplant.
Ergänzend wird es in 2017 praktische Demonstrationen zum WiDü-Einsatz im Feld geben.
Auswahl der Pilotbetriebe
Im Aug./Sept. wurden insgesamt 15 Betriebe ausgewählt:
für die BST NOM = 5 (LK: HI und NOM) und für die BST BS = 10 (LK: HE, WF, SZ, GS).
Auf diesen Betrieben wird in 2017 und 2018 der praktische Einsatz von WiDü individuell geplant, durchgeführt, intensiv begleitet und bewertet (Nährstofffluss, N-Effizienz, Vor,- Nachteile, Erschwernisse, Kostensituation etc.) werden.
Stand des Projektes und weitere Infos
Am 6.10.2016 in Cloppenburg wurde das Verbundprojekt „Wirtschaftdüngermanagement Niedersachsen" den verschiedenen Vertretern der Politik (u.a. ML, MU), den Verbänden und „Multiplikatoren" der landwirtschaftlichen Branche vorgestellt. Hierzu kann auf der Website der LWK Niedersachsen der Artikel nachgelesen werden unter dem Webcode: 01031430
Auf den Internet-Seiten der Kammer sind weitere praxisnahe und informative Artikel zu Anbaupraxis, Düngung, WiDü-Einsatz etc. nachlesbar. Z.B. wenn Sie in die SUCHE „Wirtschaftsdünger Management" eingeben, erhalten Sie weitere Infos wie z.B.:
- Frage-Anwort-Katalog zur Meldepflicht in Bezug auf WiDü (Nds. Landes-VO), Webcode: 01022212
- Broschüre Maschinenvorführung: „Wirtschaftsdünger Umwelt- Pflanzen- und Bodengerecht ausbringen", Webcode: 01028626
Im Rahmen des Strukturwandels ist es in Niedersachsen zu einer regionalen Differenzierung in der landwirtschaftlichen Produktion gekommen.
Dies bringt betriebswirtschaftliche Vorteile, wirft aber viele Fragen aus, da Nährstoffkreisläufe nicht mehr nur innerbetrieblich sondern zunehmend auch überbetrieblich zwischen den Regionen geschlossen werden.
Die überbetriebliche Nährstoffkreislaufwirtschaft verzeichnet seit Jahren einen wachsenden Umfang. Es treten aber dennoch Probleme auf:
- Nach dem aktuellen Nährstoffbericht hat Niedersachsen nicht nur ein Verteilungsproblem, sondern auch ein Mengenproblem an N und P
- Der Umfang der Wirtschaftsdüngerrücklieferung ist mengenmäßig noch zu gering
- Die Substitution Mineraldünger durch organische Dünger ist weiter zu steigern
- Transportwürdigkeit und Qualitätsstandards organischer Dünger sind zu verbessern
- Die Effizienz des Nährstoffeinsatzes muss erhöht werden
Diese Thematik soll mit dem Verbundprojekt aufgegriffen werden. Das Verbundprojekt (Laufzeit 2016-2018) wird finanziell getragen:
Teilprojekt 1: Abgebende Region N-Ab (Ministerium für Landwirtschaft)
Teilprojekt 2: Zertifizierte Logistikschiene ZertLog (Ministerium für Landwirtschaft und Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband)
Teilprojekt 3: Aufnehmende Region N-Auf (Ministerium für Umwelt, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz)
Für die regionale Eingrenzung der abgebenden Region wurde die Veredlungsregion im Westen von Niedersachsen gewählt, als potenzielle Aufnahmeregion der Weizengürtel im südlich-östlichen Bereich. Diese Region wurde auch durch eine Potenzialanalyse des LBEG begleitet. Hier wurde die potenzielle Nitratkonzentration im Sickerwasser berechnet und daraus eine tolerierbare Konzentration abgeleitet, die die Einhaltung der Grenzwerte für die Trinkwassergewinnung gewährleistet.
Nach ersten Einschätzungen des LBEG kann nur eine weitere Aufnahme in dieser Region erfolgen wenn Mineraldünger eingespart wird. Diese Ergebnisse wurden auf dem Nährstoffsymposium am 12.05.2016 in Hannover vorgestellt. Zur weiteren Identifikation der potenziellen Aufnahmeregion wurden die Daten des Nährstoffberichtes der Landwirtschaftskammer auf Landkreisebene regionalisiert. Dies dient zur Einschätzung wie viel organische Nährstoffträger schon in der Region vorhanden sind, bzw. importiert werden. Die größten Unsicherheiten bestehen bei der Ermittlung des exakten Einsatzes der Mineraldünger, da diese Daten nur auf Landesebene vorliegen.
Das Teilprojekt (TP) 1 betreut 15 Pilotbetriebe in der abgebenden Region. Hier werden Wege gesucht den Nährstoffanfall zu vermindern (N und P reduzierte mehrphasige Fütterung), stärker Mineraldünger zu substituieren (Gülleunterfußdüngung statt DAP-Unterfußdüngung) und den organischen Dünger aufzubereiten (Absetzverfahren Dickgülle, abgepresste, separierte oder getrocknete Gülle, homogenisierter Rotte-Festmist). Als Erfolgskriterien sind hier die Reduzierung der Bilanzsalden und die Reduzierung der Herbst Nmin-Werte zu nennen.
Im TP 2 geht es um die Entwicklung einer zertifizierten Logistikschiene. Zum einen soll die Abarbeitung der rechtlich administrativen Belange standardisiert werden, zum anderen geht es auch um die Rechtssicherheit von Abgeber und Aufnehmer. Damit jeder weiß welche Nährstoffe er bekommen hat und demensprechend bilanzieren muss.
In diesem Teilprojekt ist die Bereitschaft und die Beteiligung an einer Zertifizierung seitens der Vermittler und Transporteure gefragt. Nicht nur ein definiertes marktfähiges Produkt, auch die gesamte fach- und sachgerechte Durchführung und Dokumentation gehören zu diesem Konzept einer Gütegemeinschaft. Ein Erfolgskriterium ist hier die Anzahl zertifizierter Logistikunternehmen.
Das TP 3 betreut 15 aufnehmende Pilotbetriebe und steht beratend bei dem Einsatz der organischen Nährstoffträger bereit. Es begleitet das Projekt zusätzlich mit Exaktversuchen zur Düngung auf den Versuchsfeldern Schickelsheim und Höckelheim und bietet Technikberatung durch die Landtechnikabteilung der LWK. Diese Aktivitäten stehen unter der Vorgabe der Nitratrichtlinie und beachten das Verschlechterungsverbot und Verbesserungsgebot in Bezug auf die Belastungen mit Stickstoff und Phosphor. Um dies zu erreichen ist eine Reduzierung des Mineraldüngereinsatzes beim Einsatz von organischen Nährstoffen zwingend notwendig. Dies wird auf den Pilotbetrieben dokumentiert. Neben der Höhe der Mineraldüngersubstitution wird auch der Effekt auf die Bilanzsalden als Erfolgskriterium herangezogen.
Das Betreuungskonzept sieht vor:
1. Pflanzenbauberatung:
- Düngebedarfsermittlung (schlagspezifisch, edv-gestützt)
- Düngeplanung (schlagspezifisch, edv-gestützt)
- vegetationsbegleitende Düngeberatung (Nitrachek, N-Tester)
2. Begleitende Analytik:
- Frühjahrs-/Spätfrühjahrs- Nmin
- Düngeruntersuchung
- Ernte-/Herbst- Nmin
- Pflanzenuntersuchung (z.B. RP-Gehalte)
3. Technikberatung, Unterstützung bei:
- Materialakquise
- Transportoptimierung
- Lagerraum
- Ausbringungstechnik
4. Analyse des Einsatzes organischer Dünger:
- Ökologische Auswirkungen
- Nährstoffvergleich
- Nährstoffeffizienz
- Mineraldüngersubstitution
- Ökonomische Auswirkungen
- Kosteneinsparung
- Arbeitswirtschaftliche Auswirkungen
Was ist bisher im TP 3 passiert?
Im Frühjahr wurden Exaktversuche mit separierter Schweinegülle angelegt. Ziel war es eine Fruchtfolgedepotdüngung mit Phosphor zu realisieren (Versuchsstationen Schickelsheim und Höckelheim).
Es wurde eine Internetpräsenz des Projektes im Rahmen der Seiten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen unter Betrieb/Umwelt, Unterpunkt Ländliche Entwicklung aufgebaut.
Ein Meinungspanel wurde initiiert. An Ackerbaubetriebe in den Dienstgebieten der Bezirksstellen Braunschweig und Northeim wurde ein Fragebogen zur Aufnahmebereitschaft von organischen Düngemitteln verschickt. Zeitgleich wurde der Fragebogen auch im Internet veröffentlicht, um weiteren interessierten Betrieben eine Teilnahme zu ermöglichen. Dies sollte bewusst keine repräsentative Feldforschung werden, uns lag mehr daran eine aktuelle Meinung von Ihnen zu diesem Thema zu bekommen. Der Rücklauf von fast 25% war für uns eine große Überraschung und zeigt, wie wichtig Ihnen dieses Thema ist. Eine Auswertung diese Befragung wird demnächst auf der Internetseite zu finden sein. Es wurde auch die Bereitschaft sich als Pilotbetrieb zur Verfügung zu stellen abgefragt. Wir waren von dem Interesse an der Teilnahme sehr erfreut und werden im September 2016 eine engere Auswahl treffen.
Eine Anmerkung zum Thema Pilotbetriebe. Da das Projekt vom Land Niedersachsen (ebenso wie die Beratung in Trinkwassergewinnungsgebieten und in der Kulisse der Wasserrahmenrichtlinie) gefördert wird, ist es aus förderrechtlicher Sicht nicht möglich Betriebe aus diesen Zielkulissen als Pilotbetriebe zu beteiligen (Ausnahmeregelungen sind nur für Betriebe in der Kulisse der Wasserrahmenrichtlinie möglich). Falls Sie davon betroffen sein sollten bedauern wir dies sehr, aber rechtlich bleibt uns leider keine andere Wahl.
Der Nährstofftransfer zwischen Überschuss- und Bedarfsregionen in Niedersachsen erfordert neben Transparenz und Überwachung definierte Produkt- und Prozessstandards. Die Schließung von Nährstoffkreisläufen soll unter besonderer Berücksichtigung des Ressourcenschutzes im Sinne einer nachhaltigen Landbewirtschaftung erfolgen. Hier sind speziell das Verschlechterungsverbot und das Verbesserungsgebot der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), aber auch die Anforderungen der EU-Nitratrichtlinie zu beachten.
Im Rahmen eines vom ML und vom MU geförderten dreigliedrigen Verbundprojektes zum „Wirtschaftsdüngermanagement in Niedersachsen“ sollen hier gangbare, praxisnahe Wege entwickelt werden. Je ein Teilprojekt beschäftigt sich mit den abgebenden bzw. aufnehmenden Regionen und ein Teilprojekt entwickelt das Zertifizierungssystem für die Logistik, damit für beide Seiten Planungssicherheit garantiert werden kann.
In den aufnehmenden bzw. abgebenden Regionen werden jeweils 15 Praxisbetriebe gesucht, die bereit sind an dem Projekt teilzunehmen. In der aufnehmenden Region (BST Braunschweig und Northeim) werden diese Praxisbetriebe mit Düngebedarfsermittlung, Düngeplanung und -beratung fachlich versiert begleitet. Zusätzlich werden Untersuchungen (organische Dünger, Boden, Pflanze) durchgeführt, damit ein möglichst optimaler Einbau dieser Nährstoffträger in den Bewirtschaftungsplan erfolgt. Im Rahmen von Nährstoffvergleichen soll der Einfluss des Einsatzes dieser Düngemittel auf die Bilanzsalden dokumentiert werden.
Die meisten der bereits jetzt Nährstoff-importierenden landwirtschaftlichen Betriebe berichten positiv über teils deutliche Einsparmöglichkeiten bei den Düngerkosten. Zudem kann von einer mittelfristig gesteigerten Bodenfruchtbarkeit der Ackerflächen ausgegangen werden.
Mit einer kurzen Umfrage unter den Landwirten (vorrangig der aufnehmenden Region) wurde der bisherige Umgang mit organischen Nährstoffträgern sowie die künftige Bereitschaft zur Aufnahme solcher abgefragt. Die Umfrage ist inzwischen abgeschlossen und wir bedanken uns vielmals für Ihre Teilnahme!
Die detaillierten und aufschlussreichen Ergebnisse finden Sie in der unten angehängten Präsentation.
Hannover/Cloppenburg – Angesichts anhaltend hoher Nährstoffüberschüsse in vielen Regionen Niedersachsens verstärken Landesregierung und Landwirtschaftskammer ihre Anstrengungen, das Problem der Überdüngung und Nitratbelastung von Böden und Grundwasser zu minimieren.
Gemeinsame Presseinformation von Landwirtschaftsministerium, Landwirtschaftskammer und Umweltministerium:
Ziel: Dünger ökologisch effizienter nutzen – Kooperation zwischen Landwirtschaftskammer und Ministerien
Mit dem Projekt „Wirtschaftsdüngermanagement Niedersachsen“ von Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie Landwirtschaftskammer sollen geschlossene Nährstoffkreisläufe in der Landwirtschaft gefördert und die Abgabe von Wirtschaftsdünger aus den Überschussregionen im Westen Niedersachsens an vieharme Gebiete besser kontrolliert werden. Ziel ist es, künstlichen Mineraldünger einzusparen und die Nitratbelastung zu reduzieren. Das Land fördert das dreijährige Projekt mit rund 900.000 Euro.
Zum Projekt gehört auch der Aufbau eines Zertifizierungssystems für die gesamte Logistikschiene im Bereich Wirtschaftsdünger – also insbesondere für Gülle-Transporte und Gülle-Börsen – durch die NährstoffManagement Niedersachsen eG (NMN eG) unter Mitwirkung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV). Auf diese Weise sollen künftig zugelassene Transporteure nach einheitlichen Standards arbeiten und die Überwachung transparenter werden. Dazu beitragen soll die Dokumentation von Nährstoffgehalten, um dem ausbringenden Landwirt einen effektiven Einsatz und die Verminderung von Mineraldünger zu ermöglichen. Zum Projektstart haben sich heute (Donnerstag) Vertreter der Wasserwirtschaft, der Kommunen, der Landwirtschaft und der Logistikbranche im Kreishaus in Cloppenburg über das Projekt informiert. Überdies soll ein neu installierter Projekt-Beirat die Akteure unterstützen und beraten.
In Niedersachsen sind derzeit fast 50 Prozent der Grundwasserkörper, entsprechend 60 Prozent der Landesfläche, zu stark mit Nitrat belastet und damit im „schlechten Zustand“. Sogar 80 Prozent der Oberflächengewässer befinden sich in keinem „guten Zustand“, wie ihn die EG-Wasserrahmenrichtlinie fordert. Grund dafür sind überwiegend Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlichen Flächen, also durch die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern, Gärresten und Mineraldüngern. Insgesamt, so weisen es die Nährstoffberichte des Landes aus, werden in Niedersachsen rund 80.000 Tonnen Stickstoff und bis zu 40.000 Tonnen Phosphor über den Bedarf der Pflanzen hinaus gedüngt.
„Wir haben ein Mengen- und ein Verteilproblem bei Stickstoff und Phosphat. Es bedarf großer Anstrengungen, um die Nährstoffüberschüsse zu verringern“, sagte Horst Schörshusen, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, bei der Vorstellung des Projektes in Cloppenburg. „Ein Umdenken ist also dringend notwendig. Ziel einer nachhaltigen Landwirtschaft müssen eine bodengebundene Tierhaltung, geschlossene Nährstoffkreisläufe und eine effiziente Nutzung des Düngers sein, um Belastungen von Grundwasser, Oberflächengewässer und der Luft zu minimieren.“
„Der Stickstoff-Überschuss muss reduziert werden“, sagte Kammerpräsident Gerhard Schwetje. Er forderte eine Anpassung des Stickstoffaufwandes in der Landwirtschaft. Hier setze das Verbundprojekt, das alle Akteure der Nährstoffkreislaufwirtschaft auf regionaler Ebene zusammenführe, an. „Gemeinsam wollen wir praktikable Lösungen erarbeiten, um mineralischen Dünger in Ackerbauregionen durch organische Dünger aus Tierhaltungsregionen zu ersetzen“, sagte Schwetje. Dabei sei das oberstes Ziel aller Beteiligten, eine Düngung nach den Vorgaben des neuen Düngerechts zu erzielen und gleichzeitig den Wasserschutz in aufnehmenden und abgebenden Regionen zu sichern. „Die nächsten Nährstoffberichte zeigen dann, ob unsere Arbeit Früchte trägt“, so der Kammerpräsident.
Niedersachsen hat ein ganzes Bündel von Maßnahmen eingeleitet, um die Landwirte auf die neuen Anforderungen des Düngerechts und des Wasserrechts vorzubereiten. Neben dem Aufbau ordnungsrechtlicher Überwachungsmaßnahmen sowie dem organisatorischen und personellen Aufbau der Düngebehörde in der Landwirtschaftskammer gehört dazu auch das neue Verbundprojekt.
„Wirtschaftsdüngerverbringung ist sicher nicht die entscheidende Lösung für unsere Nährstoffprobleme in Niedersachsen, aber ein wichtiger Baustein. Und auch dies nur, wenn entsprechend Mineraldünger eingespart wird“, so Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz. „Akzeptanz für die Verbringung erreichen wir nur, wenn für die Wirtschaftsdünger hohe Qualitätsstandards gesetzt und eingehalten werden. Neben Kenntnissen zu den Nährstoffgehalten brauchen wir insbesondere Informationen zu Rückständen von Spurenstoffen, etwa von Tierarzneimitteln. Antibiotika gehören einfach nicht ins Grundwasser. Keinesfalls wollen wir bestehende Probleme lediglich verlagern. Grundlage allen Handelns im Gewässerschutz ist und bleibt jedoch die konsequente Umsetzung einer novellierten Düngeverordnung durch alle landwirtschaftlichen Betriebe und eine an die Fläche angepasste Tierhaltung.“
Bildunterschrift:
Diskutierten in Cloppenburg das „Verbundprojekt Wirtschaftsdüngermanagement Niedersachsen“ (von links):Ulrich Löhr, Vizepräsident des Niedersächsischen Landvolkverbandes und Vertreter der Modellbetriebe, August Lustfeld, Vizepräsident Wasserverbandstag e. V. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt (WVT,) Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Horst Schörshusen, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, und Heinrich Dierkes, Vertreter der Modellbetriebe.
Foto: Walter Hollweg/LWK Niedersachsen
Die Nährstoffberichte über die Nährstoffsituation in Niedersachsen, sowie die sonstigen ressourcenbezogenen Auswertungen auf Landesebene durch LBEG und NLWKN, Wasserversorger etc., haben einen großen Handlungsbedarf deutlich gemacht, der sich insbesondere durch künftige Anforderungen aus dem Düngerecht und Wasserschutz absehbar weiter erhöhen wird. Um auf diese Veränderungen bereits im Vorfeld mit praxisnahen Lösungsansätzen reagieren zu können, wurde unter Gesamtkoordination der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und mit Förderung des Landes zum Jahresende 2015 ein gemeinsames Verbundprojekt 'Wirtschaftsdüngermanagement' entwickelt.
Das Verbundprojekt umfasst drei Teilprojekte (TP), in denen die Anforderungen der abgebenden Regionen, der zertifizierten Logistik und der aufnehmenden Regionen aufeinander abgestimmt und mit dem Ziel einer optimierten Nährstoffkreislaufwirtschaft mit Praxisbetrieben voran gebracht werden. Mit den Teilprojekten wurde Anfang dieses Jahres begonnen, die Laufzeit des Gesamtprojektes beträgt 3 Jahre.
In den Teilprojekten werden jeweils mindestens 15 Praxisbetriebe für die Istaufnahme und Projektion künftiger Anforderungen ausgewählt und zukunftsfähig aufgestellt. Im Teilprojekt 1 steht die Erarbeitung von praxisgerechten Lösungen für Nährstoffverbringung aus abgebenden Regionen mit Reduzierung der N+P-Salden im Vordergrund. Das Teilprojekt 2 stellt die Erprobung und Einführung eines Zertifizierungssystems für die Verbringung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten (ZertLog) unter Beteiligung der Genehmigungsbehörden (LK) und der Düngebehörde (LWK) sicher. Im Teilprojekt 3 geht es um die Erarbeitung von umweltgerechten Lösungen für geschlossene Nährstoffkreisläufe in aufnehmenden Regionen unter Substitution von Mineraldüngern. Begleitet werden alle Teilprojekte durch Einbezug von „Runden Tischen“ auf Kreisebene bzw. regionaler Akteure.
Dieses Verbundprojekt wird aus Mitteln des Landes Niedersachsen, in Teilprojekt 1 und 2 durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung und in Teilprojekt 3 durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, gefördert.