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FInAL Phase 2

Förderung von Insekten in Agrarlandschaften durch integrierte Anbausysteme mit nachwachsenden Rohstoffen

Beginn: 01.10.2022 / Ende: 30.09.2025

Nützlingsblühstreifen
Der Nützlingsblühstreifen als eine Methode zur Steigerung der BiodiversitätDr. Annette Bartels

Ausgangslage
Der dramatische Rückgang der Artenvielfalt betrifft auch die große Gruppe der Insekten. Deshalb hat die Bundesregierung das Aktionsprogramm Insektenschutz beschlossen. Über dieses Programm sollen Lebensräume für Insekten sowie eine Strukturvielfalt in Agrarräumen gefördert werden.

Ziel des Projekts
FInAL greift dieses Thema auf und hat zum Ziel die Vielfalt und Biomasse von Insekten durch den Anbau von Nachwachsenden Rohstoffen und die Umsetzung alternativer Anbausysteme zu erhöhen. Im Rahmen der ersten Projektphase wurden in typischen und repräsentativen Agrarlandschaften Deutschlands Landschaftslabore (zusammenhängende Landschaftsräume von 900 – 1.000 ha) etabliert.  In Niedersachsen stellen seit 2019 in der Region Helmstedt/Königslutter Landwirte und Landwirtinnen seit der ersten Projektphase ihre Nutzflächen und Bewirtschaftungsdaten für wissenschaftliche Beobachtungen und Auswertung bereit. Ein Monitoring zu verschiedenen Gruppen von Insekten, Ökosystemleistungen und der Landschaftsstruktur wurde über drei Jahre als Baseline durchgeführt.

Projektdurchführung
In der zweiten Projektphase werden weitere Maßnahmen zum Erhalt bzw. zur Steigerung der Insektenvielfalt im Landschaftskontext entwickelt, getestet und umgesetzt. Die Auswirkungen der Maßnahmen auf verschiedene Gruppen von Insekten, Ökosystemleistungen, sowie auf Landschaftsstruktur, Erträge und den integrierten Pflanzenschutz wird durch das Fortführen des Monitorings während der Transformationsphase der Landschaft analysiert. Zeitparallele Untersuchungen in einer nahegelegenen Referenzlandschaft sollen die Interpretationen ermöglichen und ergänzen. Die Landwirtschaftskammer sorgt für den Kontakt zu den Landwirten und stellt die Verbindung zur pflanzenbaulichen Praxis her. Als Fachbehörde übernimmt sie die Aufgaben, wissenschaftliche Ergebnisse in die landwirtschaftliche Praxis zu übertragen.

Kontakt

Nora Kretzschmar
Dipl.-Ing. agr.
Nora Kretzschmar

Leiterin Fachbereich Klima, Natur- und Ressourcenschutz, Biodiversität

nora.kretzschmar~lwk-niedersachsen.de

Dipl.-Biol.
Dr. Annette Bartels

Projekt FInAL

annette.bartels~lwk-niedersachsen.de

Projekt-Website

www.final-projekt.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

09.07.2024

Landwirte und Wissenschaftler zeigen Wege für eine insektenfreundlichere Landbewirtschaftung auf

30 TeilnehmerInnen sind der Einladung zum zweiten Feldtag vom Projekt FInAL gefolgt, um sich insbesondere über das umfangreiche Insektenmonitoring zu informieren. Kammerpräsident Gerhard Schwetje begrüßte die Feldtagsbesucher und interessierte sich darüber hinaus besonders für die aufeinander abgestimmten Maßnahmen zur Förderung der Insekten. Präsentiert wurden drei verschiedene Möglichkeiten streifenförmige Strukturen in die Landschaft zu bringen.

FInAL - Feldtag 2024
Christopher Rott, Hendrik Fromme und Dr. Annette Bartels stellen die FInAL-Maßnahmen vor..Marcus Polaschegg
Landwirt Christopher Rott stellte seine Streifenanlage bestehend aus zwei Kulturarten vor. Die Streifen wurden entsprechend der Arbeitsbreite der Pflanzenschutzspritze angelegt. „Auf dem oberen Vorgewende wird eine der beiden Kulturarten angebaut, auf dem unteren Vorgewende die andere. Dadurch ist jede Kulturart mit den Maschinen immer zu erreichen. Dennoch sind manche Arbeitsgänge aufwendiger, weil das Drehen der Maschinen erschwert ist.“ weiß Christopher Rott zu berichten. In diesem Jahr hat er witterungsbedingt Sommergerste und Sonnenblume, zwei Sommerungen, kombiniert. Die Sonnenblume wird ab Mitte Juli den Insekten Pollen und Nektar bieten. Auch Landwirt Hendrik Fromme unterstützt die von Blüten und deren Pollen- und Nektarangebot abhängigen Insektenarten. Er
FInAL - Feldtag 2024
Prof. Jens Dauber erklärt die Potenziale vielfältiger Strukturen in der Agrarlandschaft Marcus Polaschegg
setzt in diesem Landschaftsausschnitt auf das Anlegen ein- und mehrjähriger Blühstreifen. Den einjährigen Blühstreifen, bestehend aus fünf Kulturarten (drei Leguminosen, Dill und Koriander), hat er zwischen zwei Arbeitsbreiten in Zuckerrüben angelegt. Mit dem Reihenschluss der Zuckerrübe beginnt nun die Blüte in dem Streifen. Den mehrjährigen Streifen hat er bereits im Herbst 2021 am Rand des Schlages entlang der Grenze zum Nachbarschlag ausgesät. Er ist sehr viel artenreicher und blüht dadurch bereits früh im Jahr über die gesamte Vegetationsperiode. „Die positive Wirkung der einzelnen Maßnahme ist der Wissenschaft schon länger bekannt, nun gilt es zu überprüfen, ob sich durch die Kombination verschiedener Maßnahmen die Landschaft nachhaltig aufwerten lässt“ erklärt Prof. Jens Dauber.

Dazu stellte der Wildbienenforscher Bastian Häfner vom Thünen Institut das Konzept des Monitorings auf Landschaftsebene vor. Für das Wildbienen- und Schwebfliegen-Monitoring werden verschiedenfarbige Farbschalen zu zwei Zeitpunkten im Jahr an 22 festen Punkten aufgestellt. Diese Punkte bleiben auch über die Jahre gleich. Die Fänge werden für die Bestimmung getrocknet und mit Nadeln aufgesteckt. Die Nachbearbeitung ist sehr zeitaufwendig. Dennoch liegen erste Ergebnisse vor, die besagen, dass die beide Landschaften - die ca. 12 km entfernte Referenzlandschaft und das Landschaftslabor - zu Beginn der Untersuchungen für Insekten gleich gut ausgestattet waren. Das Honigbienen-Monitoring ermöglicht weitere Aspekte bei der wissenschaftlichen Landschaftsbewertung. André Krahner vom JKI erläuterte dieses anschaulich an einer Bienenstockattrappe. „Über die Analyse des eingetragenen Pollens können Rückschlüsse auf Menge und Herkunft des Trachtangebot gemacht werden“, so der Fachmann. „Mit Hilfe von Stockwagen kann der Zuwachs an Nachkommen und die Honigleistung der Bienen erfasst werden.“ Beides findet in allen FInAL-Landschaften unter Einsatz von sechs exakt vergleichbaren Bienenvölkern nach einem wissenschaftlichen Design statt. Pflanzenschutzmittelrückstandsanalysen vervollständigen das Monitoring. 

FInAL - Feldtag 2024
In der Landschaft am Elm sorgen die FInAL-Landwirte für ein langanhaltendes Blühangebot.Marcus Polaschegg
Besondere Potenziale bieten in allen Gemarkungen auch die Wege und Feldraine, die die Landschaft durchziehen und in den meisten Agrarlandschaften mit dem Mulcher gepflegt werden. Im Landschaftslabor Elm sind die Landeigentümer gemeinsam auf einem anderen Weg, um nicht nur die Potenziale für die Artenvielfalt zu nutzen, die sich auf den Äckern bieten. Die Wegränder entlang der während des Feldtages zur Schau gestellten Maßnahmen waren frisch gemäht und nicht gemulcht. Das Schnittgut wird nach der Trocknung zu Heu aufgepresst werden. Am Ende des sonnigen Feldtages wurde das Mahdgut bereits für das Pressen auf den Schwad gelegt. So werden diesen Flächen über eine sinnvolle Nutzung Nährstoffe entzogen, so dass sich die für die Insektenvielfalt so wichtigen konkurrenzschwächeren Kräuter und Gräser besser durchsetzen und ausbreiten können. Diese Flächen stellen besonders über den Winter wichtige Nahrungs- und Rückzugsräume dar. Von dort aus können wie aus den Blühstreifen Nützlinge im zeitigen Frühjahr schnell in die Kulturen einwandern. 

Der Feldtag zeigte darüber hinaus, dass ein partnerschaftliches und innovatives Miteinander von landwirtschaftlicher Praxis, Wissenschaft und Beratung Wege aufzeigen kann, wie Pflanzenbau, Beratung, Naturschutz und Agrarförderung in Zukunft Hand in Hand gehen können. 

Das Projekt FInAL wird seit 2018 vom BMEL gefördert durch die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe und läuft noch bis September 2025.

Das LL-ELM ist eins von drei bundesweiten Landschaftslaboren, welches von der LWK Niedersachsen betreut wird. 

Weitere Informationen gibt es unter www.final.de.

14.06.2024

Am 4. und 5. Juni lud der Bundespräsident zum siebten Mal zur Woche der Umwelt in den Garten vom Schloss Bellevue nach Berlin ein. 190 Ausstellende präsentierten sich mit innovativen Ideen und Vorhaben zu mehr Umwelt-, Klima- und Artenschutz.  

Dr. Annette Bartels von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen informiert die Besucher zu den niedersächsischen FInAL-Landschaften im Landkreis Helmstedt
Dr. Annette Bartels von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen informiert die Besucher zu den niedersächsischen FInAL-Landschaften im Landkreis HelmstedtDr. Martin Wendt, ZALF
Für das Themenfeld Natur und Landnutzung durfte das FInAL Projekt einen der 45 begehrten Ausstellungsplätze gestalten. Projektpartner sind neben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), das Thünen Institut (TI), das Julius-Kühn-Institut (JKI), das Leibnitz -Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft. 

FInAL-LandwirtInnen aus dem Havelländischen Luch und WissenschaftlerInnen treffen sich zum Informationsaustausch auf der Woche der Umwelt
FInAL-LandwirtInnen aus dem Havelländischen Luch und WissenschaftlerInnen treffen sich zum Informationsaustausch auf der Woche der UmweltDr. Annette Bartels

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein besonderes Highlight für die Standbetreuung war der Besuch der FInAL-LandwirtInnen aus dem Havelländischen Luch, der von dem Landschaftskoordinator Phillipp Scharschmidt organisiert wurde. Ein persönlicher Austausch ist das Fundament für eine gute Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis. Der Erfolg der guten Zusammenarbeit wurde über Zitate und Fotos von LandwirtInnen aus allen FInAL-Regionen als Diashow auf einem Bildschirm präsentiert. Die vielen Besucher zeigten ein vielseitiges Interesse, sodass jedes Gespräch neue Impulse mitbrachte. Es fand ein reger Austausch und eine Vernetzung mit anderen Projekten zur Förderung der Biodiversität statt.

Dr. Stephanie Holzhauer (Thünen-Institut), wiss. Projektkoordinatorin von FInAL, erklärt das Biodiversitätsspiel zur Gestaltung einer optimierten Landschaft für die Erdhummel.
Dr. Stephanie Holzhauer (Thünen-Institut), wiss. Projektkoordinatorin von FInAL, erklärt das Biodiversitätsspiel zur Gestaltung einer optimierten Landschaft für die Erdhummel.Dr. Annette Bartels
Um die Bedeutung der Landschaftsstruktur und deren Einfluss auf die Biodiversität zu demonstrieren, kam ein am TI entwickeltes Biodiversitätsspiel zum Einsatz. Die Besucher hatten die Möglichkeit einmal selbst eine Landschaft aus Kulturpflanzen und Randstrukturen zu gestalten. Über ein Computerprogramm wurde dann die Qualität der Landschaft modelliert, wobei die Bedürfnisse der Erdhummel als Maß galten. Die über das Jahr errechneten Brutkolonien wurden als ein Indikator genannt. Als besonders gelungen lobten viele Besucher den vom JKI bereit gestellten Blumenschmuck, ein Mix aus Kulturarten und Wildblumen.


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet die Woche der Umwelt im Garten vom Schloss Bellevue
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet die Woche der Umwelt im Garten vom Schloss BellevueDr. Annette Bartels

Als Veranstaltungsort bot die Gartenanlage vom Schloss Bellevue eine einzigartige Atmosphäre für die Woche der Umwelt .

Das Projekt FInAL wird seit 2018 vom BMEL gefördert durch die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe und läuft noch bis September 2025.

15.03.2024

Seit 2021 setzen Landwirte und weitere FInAL-Partner in drei Regionen Deutschlands insektenfördernde Maßnahmen um. Eine der drei Regionen liegt in Niedersachsen im Kreis Helmstedt, die anderen in Bayern und Brandenburg. Die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) stellt nun in einer Pressemitteilung den Abschlussbericht der ersten Projektphase online. Bauern und Nützlinge auf dem Weg zum Dreamteam (fnr.de) FInAL steht für „Förderung von Insekten in der Agrarlandschaft“. Ziel des Vorhabens ist es Ökosystemleistungen in der Agrarlandschaft über Veränderungen der Anbausysteme und der Landschaftsstruktur zu verbessern. Das Projekt ermöglicht es den teilnehmenden Landwirten, die Umsetzungen mitzugestalten und ihr Expertenwissen zu regionalen und saisonalen Besonderheiten einzubringen. Das wissen die Akteure zu schätzen. Deshalb bleiben alle am Ball und ackern weiterhin gemeinsam mit der Wissenschaft in einer zweiten Projektphase. 

Zur Pressemitteilung der FNR und weiterführenden Informationen:
Bauern und Nützlinge auf dem Weg zum Dreamteam (fnr.de)
https://www.final-projekt.de/
 

20.10.2023

StudentInnen zu Gast im FInAL-Projekt und dem Betrieb Fromme
StudentInnen zu Gast im FInAL-Projekt und dem Betrieb FrommeDr. Annette Bartels
Die Förderung von Insekten in der Agrarlandschaft (FInAL) interessiert junge Menschen aus allen Teilen der Welt. Im September besuchte eine Gruppe internationaler Studierender die FInAL-Landschaft am Elm. Obwohl die fachliche Ausrichtung der Studierenden von der Agrarwissenschaft über die Informatik bis zur Germanistik breit aufgestellt war, war bei allen das Interesse an den Herausforderungen der modernen Landwirtschaft groß. Gezeigt wurden Lösungsansätze für mehr Biodiversität aus dem Projekt FInAL und etablierte Methoden der konservierenden Bodenbearbeitung.    

Die Familie des Projektbetriebes Fromme hat für einen herzlichen Empfang gesorgt. Für die Fahrt durch die 3 x 3 km umfassende FInAL-Landschaft hat der Betrieb einen umgebauten Bauwagen bereitgestellt. Es wurden drei Stationen angesteuert und vorgestellt.

Blattlausvorkommen im Herbst
Blattlausvorkommen im HerbstDr. Annette Bartels
Eine einfach umzusetzende FInAL-Maßnahme ist der Anbau einer Zwischenfrucht aus mindestens fünf Arten. Als frühe Aussaaten direkt nach Ernte der Wintergerste erreichen die Pflanzen in der Regel das Blühstadium. So entsteht ein spätes Blütenangebot für Insekten. Der Zwischenfruchtanbau stellt den Landwirt allerdings auch vor eine Herausforderung. So fiel einigen Studierenden das zahlreiche Vorkommen von Blattläusen auf. Hendrik Fromme erklärte die Problematik der „grünen Brücke“ beim Anbau von Zwischenfrüchten. Er wies darauf hin, dass die neu angelegten Gerstenschläge in diesem Jahr besonders intensiv auf einen Herbstbefall mit Läusen kontrolliert werden müssen.

Die zweite Station zeigte den Anbau von Raps mit einer abfrierenden Untersaat. Ein wünschenswertes Ziel dieser Maßnahme ist es, das Anwenden von Insektiziden und Herbiziden zu reduzieren. Dieses stellt sich allerdings nicht automatisch ein. Auch die Drilltechnik nimmt Einfluss auf das Auflaufen von Unkraut und Ungras. Demonstriert wurde das Ergebnis von zwei unterschiedlichen Direktsaatmaschinen für die Aussaat von Raps mit einer Erbsenuntersaat. Natürlich werden zusätzlich Gelbschalen auf den Feldern aufgestellt, um den Zuflug der Rapsschädlinge zu erfassen und gegebenenfalls regulierend einzugreifen. Auch dieses wurde mit der Gruppe diskutiert.

Der Betrieb Fromme arbeitet seit vielen Jahren nach den Prinzipien der konservierenden Bodenbearbeitung. Darüber werden auf dem Betrieb viele Ideen erprobt und etabliert, die insbesondere das Bodenleben im Fokus haben. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit einem Wanderschäfer, der im Herbst seine Schafe auf Ackerflächen weiden lässt. Der Betrieb Fromme stellt dafür Flächen mit Ausfallraps oder auch Zwischenfrucht bereit, auf denen anschließend eine Herbstaussaat erfolgt.

Studierende niedersächsischer Universitäten informieren sich über den Anbau artenreicher Zwischenfruchtmischungen
Studierende niedersächsischer Universitäten informieren sich über den Anbau artenreicher ZwischenfruchtmischungenDr. Annette Bartels
Es war insgesamt ein gelungener Austausch, bei dem sowohl die Studierenden, der Betrieb aber auch die Projektmitarbeiter*innen viel Wissenswertes mitnehmen konnten.

Das Projekt FInAL wird seit 2018 vom BMEL gefördert durch die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe und läuft noch bis September 2025.

Das LL-ELM ist eins von drei bundesweiten Landschaftslaboren, welches von der LWK Niedersachsen betreut wird.

Weitere Informationen gibt es unter www.final.de

 

 

31.05.2023

Gesprächsaustausch zum Anbau der Sonnenblume und deren Nutzen für Insekten
Gesprächsaustausch zum Anbau der Sonnenblume und deren Nutzen für InsektenLängengrad Filmproduktion
Das FNR-Projekt  FInAL: FInAL (final-projekt.de) ist vor einigen Monaten zum Drehort für Filmaufnahmen durch ein Filmteam des Senders ARTE geworden. Einen Vormittag lang haben sich Landwirtin Elisa Pape und die Landwirte Hendrik Fromme und Christopher Rott vor laufender Kamera den Fragen des Regisseurs und seines Kamerateams gestellt. Seit vier Jahren engagieren sich die drei zusammen mit weiteren Berufskollegen in dem Projekt zur Förderung der Insektenvielfalt in Agrarlandschaften. Bereits im zweiten Jahr werden in einem Landschaftsraum von 3 x 3 km Maßnahmen umgesetzt, die als Einzelmaßnahme mindestens einen insektenfördernden Aspekt erfüllen. Dabei geht es um das Bereitstellen von Nektar und Pollen für Blütenbesucher und das Anbieten von Rückzugsorten sowie Überwinterungshabitaten zum Beispiel durch den Anbau mehrjähriger Kulturarten. Auch das Vernetzen und Schaffen neuer Strukturen auf großen Produktionsflächen sowie das Herabsetzten der Mortalität z. B. durch ein gestaffeltes Mahdregime wird angestrebt. Das Projekt wird durch ein intensives und umfangreiches Insektenmonitoring begleitet. Dazu wurde Professor Jens Dauber vom Thünen-Institut beim Dreh befragt. 

Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis zum erfolgreichen Anlegen von Nützlingsblühstreifen
Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis zum erfolgreichen Anlegen von NützlingsblühstreifenLängengrad Filmproduktion
Das Projekt FInAL verfolgt einen ganz neuen Ansatz der Zusammenarbeit auf Landschaftsebene. Hendrik Fromme setzt auf den Anbau von Sonnenblumen und hat seinen Betrieb mit entsprechender Erntetechnik ausgestattet. Diese Technik nutzt Christopher Rott, wenn er Sonnenblume und Winterweizen im Streifenanbau anbaut und darüber zusätzliche Strukturen schafft. Die FInAL-Landwirte unterstützen und beraten sich gegenseitig auch bei der Anlage von Blühflächen. 

Der Erfolg dieses Forschungsvorhabens hängt allerdings auch von der Unterstützung durch Landwirte ab, die in einer Referenzlandschaft, einem nahegelegenem, gleichgroßen Landschaftsausschnitt, beim Monitoring mitmachen aber in der Bewirtschaftung weiterhin praxisüblich vorgehen.

FInAL wird gefördert durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V., ein Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Der Dokumentationsfilm Arten schützen - aber wie? Ein neuer Masterplan für die Natur ist in der Mediathek des Senders ARTE noch bis zum 10. August 2023 zu sehen. Die Landschaft am Elm wird ab der 34. Sendeminute vorgestellt.
 

21.10.2022

FInAL: das Projekt zur Förderung von Insekten in der Agrarlandschaft geht in die zweite Runde

Sonnenblume
Sonnenblumen sind attraktive Nektar- und Pollenspender für InsektenDr. Annette Bartels
Seit vier Jahren beteiligen sich Landwirte zusammen mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen an einem bundesweiten Projekt zur Förderung von Insekten in der Agrarlandschaft. Landwirte aus der Region Helmstedt und Königslutter haben ihre Flächen für ein umfangreiches Insektenmonitoring zur Verfügung gestellt. Wissenschaftler vom Thünen-Institut, vom Julius-Kühn-Institut und vom Zentrum für Agrarlandschaftsforschung sind regelmäßig in zwei jeweils 900 ha große Landschaftsausschnitte gekommen und haben dort Wildbienen, Schwebfliegen, Laufkäfer und Insektenlarven in Gewässern gezählt. Auch Schadinsekten und deren Gegenspieler wurden in den Kulturen Winterweizen, Winterraps und Mais erfasst.

Erfreulicherweise konnte in beiden Landschaftsausschnitten eine für Agrarräume übliche Anzahl Individuen nachgewiesen werden. Nun soll in den nächsten drei Jahren erfasst werden, wie sich das Insektenvorkommen im Vergleich beider Landschaften verändert, wenn in einer der Landschaften Maßnahmen zur Insektenförderung umgesetzt werden, die aus ökonomischen Gründen nicht praxisüblich sind.

Ein Ziel ist es, Kulturpflanzenschutz und Insektenschutz im Einklang zu betrachten. Deshalb ist es für die engagierten Landwirte von großem Interesse nur die für den Pflanzenbau nützlichen Insekten zu fördern. Nützlingsblühstreifen, artenreicher Zwischenfruchtanbau, Mischkulturanbau und zwei, sich in Arbeitsbreite abwechselnde, Kulturarten sollen als Maßnahmen nebeneinander zur Umsetzung kommen.

Das Projekt zur Förderung von Insekten in Agrarlandschaften (FInAL: FInAL (final-projekt.de)) wird von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V., einem Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, für weitere drei Jahre aus Bundesmitteln gefördert.