Schlupf im Stall
Antibiotikaminimierung in der Masthühnerhaltung durch Schlupf im Stall
Ausgangslage
Jedes zweite Hähnchen oder Broiler in Deutschland wird im Land Niedersachsen aufgezogen. Die Nachfrage nach Geflügelfleisch wächst stetig. Die Masthühnerhaltung steht vor großen Herausforderungen. Die Förderung von Tierwohl, Reduzierung von Medikamenten, Schutz von Ressourcen und der Umwelt stehen im gleichwertigen Fokus.
Ziel des Projektes
Durch das Verfahren „Schlupf im Hähnchenstall“ soll eine Steigerung der allgemeinen Tiergesundheit und des Tierwohls erreicht und somit das Auftreten behandlungswürdiger bakterieller Infektionskrankheiten und folglich der Einsatz von antibakteriell wirksamen Arzneimitteln minimiert werden. Eine alternative Tierhaltung zur Transformation wird demonstriert. Hierzu sind Parameter zu Tierhygiene, Reinigung und Desinfektion, Leistung, Stallklima, Tierverhalten, Tiergesundheit, Tränkewasserhygiene sowie Ökonomie zu evaluieren, da diese durch den Schlupf im Stall potenziell beeinflusst werden können.
Projektdurchführung
Der Projektverbund (Koordination durch Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) wird bundesweit zunächst in vier innovative Praxisbetriebe mit Vorerfahrungen zum Schlupf im Stall sowie nachfolgend in sechs „Neueinsteiger“-Betrieben tätig.
Die Betriebe werden in der Umsetzung „Schlupf im Stall“ im Vergleich zur Standardhaltung beim Hähnchen nach Vorgabe der Fachexperten betreut. Die Erhebung von Daten und Bonituren im Bereich Tier-Management, Leistungsdaten, Tiergesundheit, Medikamentenverbrauch und Klimaführung in vier Fokusbetrieben ist der erste Baustein. Die Betriebszweiganalysen für Kooperationspartner deutschlandweit, die Datenauswertung und Darstellung bis zum Wissenstransfer in die Praxis sind weitere Aufgaben. Es werden Handlungsempfehlungen ausgearbeitet und Wissenstransferveranstaltungen organisiert.
Das Projekt ist Teil der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz im Bundesprogramm Nutztierhaltung. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages, Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen «2820MDT241»