
Hendrik Hillebrand
Berater Ökologischer Landbau
Ausgangslage
Vor einigen Jahren noch hauptsächlich in den Fluss- und Küstenmarschen in Niedersachsen vorkommend, breitet sich die Herbizidresistenz von Ackerfuchsschwanz auf Löss- und tonhaltigen Standorten aus. Zudem verbreitet sich der gemeine Windhalm auf sandigen Böden immer weiter. Hervorgerufen wird der Verlust der Wirksamkeit von Herbiziden u. a. durch die wiederholte, einseitige Anwendung von chemischen Pflanzenschutz-Wirkstoffen derselben Wirkstoffgruppe sowie durch eine fehlende Weiterentwicklung neuer Wirkstoffe. Im Zusammenspiel mit engen Getreidefruchtfolgen und zunehmender pflugloser Bodenbearbeitung hat dies die Resistenzbildung von Ungräsern und Unkräutern gegenüber zahlreichen Herbiziden massiv gefördert. Neben ackerbaulichen Maßnahmen wie Erweiterung der Fruchtfolgen, Verschiebung der Aussaatzeiten, wieder verstärktem Einsatz des Pflugs, ist der Ansatz dieses Projektes, eine innovative Bekämpfungsmethode von resistenten Ungräsern wie Ackerfuchsschwanz und Windhalm mittels mobiler Lasertechnik in die Praxis zu bringen. Unter den Aspekten Nachhaltigkeit (z. B. konservierende Bodenbearbeitung) und Biodiversität/Klimaschutz (Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel) stellt der Einsatz der Lasertechnik eine zukunftsweisende Alternative dar.
Ziel des Projektes
Die Innovation des LURUU-Projektes liegt in der Anwendung von gezielt auf unerwünschte Pflanzen applizierter Laserstrahlung als alternatives nicht-chemisches, nicht-mechanisches (konservierendes) Verfahren zum Unkraut- bzw. Ungrasmanagement. Die Wirksamkeit des innovativen Ansatzes wurde durch Arbeiten am LZH und andere Gruppen bereits im Labor nachgewiesen, allerdings existierte bei Projektbeginn keine kommerzielle Umsetzung. Ziel der Projektarbeiten war deshalb unter anderem, eine solide Datengrundlage für die zukünftige erfolgreiche Verwertung der Technologie zur Verfügung zu stellen. Dazu mussten im Praxisbetrieb konkrete technische Lösungen erprobt werden und die Wirksamkeit des Verfahrens zur Ungrasbekämpfung insbesondere auch bei bereits vorhandenen Resistenzen gegen Herbizide evaluiert werden, um konkrete Kosten/Nutzen-Rechnungen für die Anwender durchführen zu können. Damit sollte den betroffenen Landwirten eine Bewertungsgrundlage für die innovative Technologie geboten und eine nutzbare sowie attraktive Umsetzung aufgezeigt werden.
Projektdurchführung
Die konkrete Aufgabenstellung bestand darin, die Laserbehandlung im Praxisbetrieb zu untersuchen und anhand der gewonnenen Daten aus ackerbaulicher, technischer und wirtschaftlicher Sicht zu bewerten. Dazu musste ein praxistaugliches Laserbehandlungsgerät entwickelt werden, das sowohl Ackerfuchsschwanz als auch Windhalm effektiv und nachhaltig bekämpft, um den Einsatz von Herbiziden zu reduzieren oder gänzlich zu vermeiden. Auf einer betroffenen Fläche sollten hierzu drei unterschiedliche Bekämpfungsstrategien bei bereits auftretenden, vereinzelten Resistenzen gegenüber Wirkstoffgruppen untersucht werden.
Berater Ökologischer Landbau