Bezirksstelle Braunschweig

Seminar der Landwirtschaftskammer zeigt Landwirten alternative Bekämpfungsmethode

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Andreas Frahm aus Neuengörs in Schleswig-Holstein hat seine Strategie zur Bekämpfung des Jakobskreuzkraut (JKK) Gifhorner Landwirten auf dem Betrieb Pieper in Sülfeld vorgestellt.

Jakobskreuzkraut
JakobskreuzkrautAndreas Frahm, blutbaer.de

Das gelb blühende JKK verbreitet sich in den letzten Jahren zunehmend auf Grünlandflächen und an Straßenrändern. Gefährlich ist diese giftige Pflanze vor allem für Pferde und Rinder. Brisant in diesem Zusammenhang ist, dass die Pflanze ihre Giftwirkung auch im Heu oder der Silage behält und dann von den Tieren nicht mehr so leicht selektiert werden kann. Als Möglichkeit der Bekämpfung bietet sich bei vorhandener Sachkunde der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, das Abmähen oder Mulchen und bei nur geringer Pflanzenzahl das mechanische Ausreißen an. Eine Bekämpfung vor der Samenreife ist besonders wichtig, weil die Samen im Boden bis zu 30 Jahren keimfähig bleiben.

 


Der Landwirt Andreas Frahm hat sich hingegen intensiv mit der Bekämpfung des JKK mittels des Nützling Blutbär beschäftigt.

Der Blutbär ist ein Schmetterling, der auch Jakobskrautbär genannt wird. Er legt seine Eier auf die Pflanze des JKKs ab. Die daraus schlüpfenden Raupen fressen die Pflanze und schädigen sie so stark, dass sie im Idealfall keine neuen Samen entwickeln kann. Wenn es gut läuft, lässt sich das JKK über die Jahre zurückrängen. Die Raupe kommt in der Umwelt natürlich vor. Um Flächen gezielt von JKK zu bereinigen, ist es förderlich die Raupen im Juni/Juli von besiedelten Flächen der Umgebung abzusammeln und gezielt auf die JKK Pflanzen der zu sanierenden Fläche anzusetzen. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei dem Blutbären um eine geschützte Art handelt. Die gezielten Ausbringungen der Larven des Blutbären ist durch das NLWKN genehmigungspflichtig. Im weiteren Vorgehen ist gut abgestimmtes Mähen und Beweiden wichtig, um die Populationen der Schmetterlinge und Raupen nicht zu gefährden, sondern zu fördern.