Guter Start für den Pflanzenbau in der Region Süd/Ost
Anfang März fanden zwei erfolgreiche Pflanzenbautagungen organisiert durch das Pflanzenbauteam der Region Süd/Ost der LWK Niedersachsen statt. In Zusammenarbeit der Bezirksstellen Uelzen, Braunschweig, Hannover und Northeim fand am 1.3.2023 die Pflanzenbautagung für „leichte“ Böden und am 3.3.23 die Pflanzenbautagung für „schere Böden“ statt.
Insgesamt nahmen 400 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer an den Online-Tagungen teil und diskutierten bei den verschiedenen Themen kräftig mit. Am ersten Tag wurde durch Gerald Burgdorf, Fachbereichsleiter Pflanzenbau, die neue GAP 2023 und deren Auswirkungen vorgestellt. Insbesondere die neuen Regularien rund um Pflichtbrache und Gewässerabständen wurden diskutiert.
Im Anschluss referierte Dr. Hinrich Hüwing von der Bezirksstelle Uelzen über die erfolgreiche Etablierung von Zwischenfruchtbeständen auch in sehr trockenen Jahren wie 2022 es eines war.
Claus Fricke, Experte für Landtechnik bei der LWK Niedersachsen, zeigte dann, wie dem anstehenden Glyphosatverbot mit ausgewählter Technik begegnet werden kann. Die ultraflache Bodenbearbeitung mit teils sehr teuren Spezialgrubbern und -maschinen kann jedoch nur einen Teil der Effekte durch das Glyphosatverbot auffangen. Trotz sehr guter Arbeitsqualitäten der Maschinen hängt für eine erfolgreiche Unkrautbekämpfung viel an der vorhandenen Witterung und den Bodenverhältnissen. Ist es zu feucht, wächst das Unkraut trotzdem weiter.
Feuchtigkeit war auch Thema von Ekkehard Fricke, dem Experten für Beregnung der LWK. Vor dem Hintergrund gestiegener Energiepreise muss sich der Landwirt umso mehr Gedanken über eine energieeffiziente Gestaltung seiner Beregnung machen. Dazu gehören neben der Kenntnis von Leitungsquerschnitten und Druckverlusten auch die Ausgestaltung der Beregnungsanlage. Wie sind die Leitungen verlegt, sind Stichleitungen vermieden worden, sind die Pumpen effizient und wie wird das Wasser auf dem Feld verteilt. Großregner sind hier beispielsweise weniger effizient als Düsenwagen oder Kreisberegnung.
Die Kosten und Preise der landwirtschaftlichen Produkte hatte dann Stephanie Stöver-Cordes im Blick. Sie referierte über das aktuelle Marktgeschehen an den Rohstoffbörsen und die Auswirkungen auf die Vermarktungsmöglichkeiten in den kommenden Erntesaison.
Die ganze Veranstaltung wurde begleitet durch viele konstruktive aber auch kritische Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Da die erste Veranstaltung primär auf leichte Böden fokussierte und die Region Süd-Ost auch schwere Böden beinhaltet, wurde am 3.3.23 noch eine weitere gemeinsame Veranstaltung durchgeführt.
Neben der neuen GAP 2023 und der ultraflachen Bodenbearbeitung, die bereits auf der Tagung für die leichten Böden Anklang gefunden haben, wurden als weiteres Thema de Frage von Caroline Benecke von der LWK gestellt, inwiefern Biostimulanzien als Problemlöser fungieren können. Aufgrund hoher Düngemittelpreise und sich weiter einschränkenden Pflanzenschutz, erscheinen Biostimulanzien als eine Möglichkeit, die daraus resultierenden negativen Folgen zu reduzieren. Mit Ernüchterung musste jedoch aus den ersten Versuchsergebnissen festgestellt werden, dass auch diese Produkte keine Kompensationsmöglichkeiten im Jahr 2022 hatte. Nichts desto trotz werden Versuche in diesem Bereich weiterverfolgt und sogar ausgebaut, um neue Erkenntnisse zu dieser Produktgruppe zu gewinnen.
Dr. Christoph Wedde von der Bezirksstelle Braunschweig referierte im Anschluss über neue Kulturen, die die Fruchtfolge auflockern können. Insbesondere Sonnenblumen und Leguminosen stellte er als Alternativen vor. Es bleibt jedoch dabei festzuhalten, dass jede Kultur ihre Eigenheiten hat und genau geprüft werden muss, ob sie in den Betrieb passt oder nicht.
Das gilt sowohl für die Ansprüche an Klima und Boden, aber auch für die Möglichkeiten der Vermarktung. Mit diesem Thema schloss Jörg Schaper von der Bezirksstelle Northeim die Veranstaltung, die von Dr. Hinrich Hüwing moderiert wurde. Schaper zufolge konnten die hohen Kosten durch die hohen Preise des letzten Jahres ganz gut kompensiert werden. Nun kommt es allerdings darauf an, teuer eingekaufte Betriebsmittel, mit guten Kontrakten abzusichern, damit es im Nachhinein nicht zu Verlusten kommt.
Auch bei dieser Veranstaltung wurden gute Diskussionsbeiträge seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeregt, so dass die Organisatoren aller Bezirksstellen im Team der Region Süd/Ost auf eine sehr gute gemeinsame Veranstaltungsreihe zurückblicken können.
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